- Bernstein - ...Mein Abenteuer

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Noch einige Eindrücke von bewegten Kubikmetern


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Ist mir noch nichtmal aufgefallen.
Damals gabs noch keine Drohnen.
Das wäre was gewesen. Bernsteinsuche mit Drohne und GPS Ortung………😊
 
2 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Spürhund ?
 
svantevit
svantevit kommentierte
Kay

War bezogen auf die Herzform in einer Vorgängernachricht. Handy im Dienst, sollte man lieber lassen 😊
 
Kurzer Abstecher ins Nachbarloch.
Dort haben meine ersten Grabungen vor langer Zeit begonnen.
Mittlerweile ist die Rekultivierung weit fortgeschritten.
Die Tagebaukanten wurden geebnet um einer geplanten Flutung die Sicherheit zu geben.
Alles ist kaum wiederzukennen.
Lärm der Baumaschinen zerreisst die Stille.
Jeder Windstoss durch die Bearbeitung macht sich umgehend bemerkbar.
Bernsteinwinde....... so könnte man die Dreckwolken fantasievoll bezeichnen.


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Ein letzter Blick wandert wehmütig über das Areal wo alles begann.
Vom schwarzen Loch ist nicht mehr viel zu sehen.
Im Vergleich zu vergangenen Tagebaujahrzehnten ein kurzer zeitlicher Abschnitt der alles veränderte.
Für manch einen Abenteuerlust die begraben wurde. Für andere endlich keinen Dreck in Wohnung und Wäsche und beenden der Staubbelastung.
Neue Ziele und Hoffnungen wurden für Anwohner geweckt und verwandelten sich Stück für Stück in die Realität.
Die Zeit drängt nun wirklich. Zurück geht es wieder ins andere Loch.
Ständig mit quälenden Gedanken. Wieviel Zeit bleibt einem noch? Wann wandern die Baufahrzeuge ins benachbarte Tagebauloch?
Umsomehr spürt man den Ehrgeiz, durchzuziehen bis zum bitteren Ende.
Jeder Dienstfreie zukünftige Tag muss genutzt werden.
Irgendwann bleiben nur noch Erinnerungen.................



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Wochen vergingen.
Jeder freie Tag wurde genutzt um die kleinen und großen Schätze zu bergen.
Das Erlebnis wurde noch intensiver und bewusster.
Immer die Angst im Nacken, es kommt der Tag, da wird einem dieses Abenteuer genommen.
Parallel begann im nebenliegendem Tagebau die Flutung.
Das bedeutete, der Grundwasserspiegel wird umso schneller steigen und sich im aktuellen Claim
an den tiefliegenden bernsteinführenden Schichten bemerkbar machen.
Eine Schatzsuche wird demnächst nicht mehr möglich sein.
Damals bezifferte man die komplette Flutung, wenn ich mich korrekt erinnere, mit einer Dauer von ca 7 Jahren oder mehr.


F1000066.jpg
 
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Unglaublich spannend, deine Reportage. Für mich ist das alles völlig unbekannt.
Dazu noch Bilder, die keine einfachen Doku-Fotos sind und viel Informationen. Danke!
Ich hoffe mal, es dauert noch lange bis der Faden hier der kompletten Flutung zum Opfer fällt.
 
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Vielen Dank für deine Worte.
Ein wenig mit auf Reise nehmen…..das wollte ich erzielen. Sicher nicht für jeden, da unten rumzuwühlen. Auch nach dem Abenteuer beginnt ein weiteres, das sicher interessant ist. Der Bernsteinfaden noch längst nicht abgeschnitten. Gibt auch Knoten 😊
 
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Also gab es nur einen Weg.
Graben Schaufeln Pickern Stechen was das Zeug hielt.
Den ehemaligen Baggerschaufeln harte Konkurrenz bieten.
Kann nicht sagen wieviel Masse ich in der gesamten Zeit bewegt habe.
Die Landschaft durch echte Handarbeit verändert. Unbezahlbar :)
Im näheren Umkreis entstanden Gruben die nach und nach sich wieder mit Wasser füllten.
Dann wurde zwischendurch geschöpft bis zur Erschöpfung.
Eine Pause war notwenig. Nur man hatte so langsam kein gemütliches Plätzchen mehr.
Umgeben von Wasser und Kohlendreck suchte man sich eine Sitzgelegenheit um den Rücken zu entspannen.
Egal. Kämpfen Junge!


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Was da wohl noch alles kommt?
Vermutlich hat @svantevit am Ende eimerweise Material an Putin verkauft, damit der 2003 sein Zimmer in St. Pete neu tapezieren konnte!
:ichnicht: :ichnicht: :ichnicht:
 
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Ein Bild aus früheren Zeiten.

Nicht immer hatte ich eine Kamera mit. Bedauerlich.
Was jedoch nie fehlen durfte.... ein Fernglas.

Wenn weisse Offroader in weiter Ferne an der Bergbaukante auftauchten hiess es sofort...
Gefechtsstellung einnehmen.
Da wusste man, die Bergbauaufsicht fährt wieder ihre Kontrollen.
Gefechtsalarm!!!!! Tarnen und abducken ins Loch!!!!!
Aufklärung des Gefechtsfeldes bis keine Feindsichtung mehr vorhanden war.
Mich haben sie nie erwischt. War selbst beim Militär.



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Am Ende eines Tages voller Aufopferungen, wurde dann so mancher Baumwollfüssling geopfert und musste als Fähnchen herhalten.
Oft waren die Knobelbecher gefüllt mit natürlichem kohlehaltigen Mineralwasser.
Eine delikate Mixtur getränkt mit Millionen Jahre alten Inhaltsstoffen in fester sowie flüssiger Form.
Das nimmt man gern in Kauf wenn die Suche erfolgreich war.
Mit Zimperlichkeiten kommt man hier nicht weiter.
Also, was soll's.........



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Am Abend war der Magen leer, der Rucksack voll.
Kommt man dann zur Ruhe, bemerkt man körperlich, was man den gesamten Tag leistete.
Beine und Arme wie Blei.
Der Rücken verspannt.
Man ist verschwitzt und überall hängt der Dreck.
Der Kopf dröhnt durchs ständige Bücken.
Noch einmal sitzen. Eine letzte Zigarette.
Die Wasserration ist aufgebraucht.
Ohne trinken würde man hier unten keinen halben Tag durchstehen.
Der Blick wandert zu den Händen. Schwarzgrau zeichnet sich jede Lebenslinie ab.
Die Handflächen geschwollen und einige entstehenden Blasen schreien nach Pflege.
Die Adern quellen wie bei einem 80jährigen.
Fingernägel wie aus einem Horrorfilm.
War es das Wert? Ja! Jedesmal!

Und wieder diese Ruhe.
Die Sonne wandert der Tagebaukante entgegen.
Die Schatten der Halden werden länger.
So als ob sie sagen wollte.......
Junge fahr nach Hause. Ich habe dich den ganzen Tag beobachtet und begleitet.
Dich gebräunt, gequält, gekocht und geblendet.
Aber nun wird es Zeit zu gehen.
Pack zusammen und komme wieder.
Bis bald........alter Kämpfer!


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Die Planungen und Umsetzungen nach erfolgter Tagebaurekultivierung ist in vollem Gange.
Erste Ergebnisse werden sichtbar.
Ein Pegelturm, der mit einem Steg weit ins Wasser reicht, wurde vorbereitet um irgendwann schwimmend
auf der Wasseroberfläche den Touristen einen erhöhten Blick über den neuen See zu ermöglichen.
Doch das wird noch dauern...........

im Vordergrund der Flutungszulauf


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2002
Das Jahrhunderthochwasser.
Innerhalb weniger Tage waren alle 2 Tagebaufelder komplett geflutet.
Laut Berechnungen sollte die begonnene kontrollierte Flutung über Jahre sich vollziehen.
Aufnahmestandort ist der erwähnte Pegelturm.
Im Vordergrund linke untere Ecke auf dem jetzigem Grund begann mein Abenteuer.
Als ich diesen Bereich durch ansteigen des Wasserspiegels verlassen musste,
setzte ich die Suche im anderen Tagebaufeld im Bildhintergrund Nähe Waldrand fort.
2 getrennte Tagebaugruben. Rekultiviert durch einen getrennten Damm mit verbindenden Kanalüberlauf.
Nun ist alles Eins.
Mein Abenteuer einiger Jahre wurde unter Wassermassen begraben.
Geschätzte 90 Tonnen Bernstein sollen sich dort noch befinden.
Ein gutes Gefühl einen kleinen Teil davon gerettet zu haben.
Doch ein sehr grosser wichtiger und schönster Teil meines Lebens.


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Die Heimarbeit beginnt.
Der Bitterfeld Bernstein sieht oft nicht so abgeschliffen aus wie von der Küste gewohnt.
Eine Verwitterungskruste und Dreck verdeckt die Beschaffenheit.
Durchblicken kann man oft bei klaren Bernstein nicht sofort.
Der erste Schritt ist demzufolge die Trennung und Sortierung von Grösse, Typ und Beschaffenheit.
Danach erfolgt eine erste Waschung.
Entweder mit Handarbeit oder maschinell.
Sehr effektiv in einem Spirator der mit gewisser Schwingungsfrequenz arbeitet.

Hier ein Beispiel nach fast beendeter Reinigung.



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