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MitmachthemaChiaroscuro....oder Hell und Dunkel ....
Na, dann probiere ich mich auch mal an diesem Thema.
Heute Morgen habe ich bewusst Ausschau gehalten, um ein möglich passendes Motiv zu finden. Hier bin ich fündig geworden - an einem kleinen Waldspielplatz, der zur frühen Stunde noch nicht "bespielt" wurde.
Kein Mensch war da, keine Stimmen waren zu hören.
Es war still.
Die Schatten dominierten sehr und unterstrichen die, auf mich trostlos und kalt wirkende Szenerie.
Aber dennoch ist eines gewiss: in ein paar Stunden wird sich dies ändern...
Jura. Das ganze Wochenende im Ferienhaus und frühmorgens lange Spaziergänge ...
Irgendwie war ich das ganze Wochenende in Gedanken versunken, um so mehr freute ich mich auf die Morgenspaziergänge.
Hell und dunkel wechselten sich auch in Inneren von mir ab, also war ich auf die äussersten Reize äusserst sensibel. Es blies eine mässige Bise und das Licht änderte sich von Minute zu Minute. Ich hörte keine Musik, aber Johann Sebastian Bach stieg mit Melodien aus seiner Missa tota immer wieder in mir auf. Ich verdrängte die Töne.
Viele Bilder sind entstanden dieses Wochenende, nicht alle Motive mochte ich einfangen. Und dann gab es diesen Moment, welche mich kurz erstarren liess. Hell und dunkel in seiner kurzen aber extremen Form. Und das Licht hat das hellste Feld beleuchtet und es schien, als ob jemand das Feld von unten beleuchten würde. Das göttliche und das irdische, als würde jemand auf etwas zeigen. Ein kurzer Moment empfand ich dieses Helle auch wenn das Nahe im Dunkeln blieb ...
Mir gefällt die Aufnahme sehr gut, jedoch die zweite Version gefällt mir auch noch etwas besser.
Ein solches Foto entspricht ganz der Intention der Chiaroscuro-Technik der Alten Meister, denen es vor allem darum ging, durch Setzen von Helligkeit und Dunkelheit eine plastische Wirkung der gemalten Personen zu erzielen - quasi den Eindruck einer dreidimensionalen Darstellung auf der zweidimensionalen Leinwand zu schaffen.
Hell und Dunkel.
In der Barockzeit wurde diese Maltechnik oft für kirchliche oder religiöse Themen verwendet. Und diese oft auch überzeichnet, dramatisch. Dasselbe gilt in der Musik. Und so bin ich wieder bei Johann Sebastian Bach, dessen Musik mir fast täglich begegnet.
Und so sass ich im Auto als die weltliche Kantate "Auf, schmetternde Töne der muntern Trompeten" ertönte. Und mir kam dieser Blick vom Jura in den Sinn, wenn auf einem Weg plötzlich die Kirche eines Dorfes erscheint.
Es wird vermutet , dass der Sopran den Frieden, der Bass den Krieg und der Tenor die Weisheit oder die Stadt Leipzig repräsentieren, so zumindest eine Deutung. Ob es so ist, werden wir wohl nie herausfinden. Schliesslich wurde die Kantate zum Namenstag von Kurfürst Friedrich August III komponiert.
Die Verbindung von Hell und Dunkel in diesem Bild empfinde ich als sehr intensiv. Die Kirche erscheint. Und so bleibt mir die Kantate von Bach mit diesem minimalistischen Augenblick in hell und dunkel präsent.
Das gefällt mir beim zweiten betrachten etwas besser.