Reisefotografie: Wer knipst und filmt?

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Moin,
ich denke schon, dass photographieren und filmen zwei völlig unterschiedliche Genres sind. Soll das, was man tut, gut werden soll, oder gar richtig gut, muss man sich schon entscheiden. Vor allen Dingen dann, wenn man 3 oder 4 Wochen auf Reise ist.
 
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Für ein gutes Foto brauche ich den passenden Moment.
Für einen guten Film brauche ich 60 gute Fotos pro Sekunde …
Meine meisten Kameras können eh nur Fotos. Und bei denen, die beides können, sind die meisten Filme aus Versehen…
Und als Krönung: beim Einzug des Brautpaares Film UND Fotos mit derselben Kamera - ist ja heute auch kein Problem mehr.
Für‘s Filmen sollte man vorausdenken - und wie oft geht es dann ganz anders weiter als im Vorfeld abgeschätzt.
 
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Für‘s Filmen sollte man vorausdenken - und wie oft geht es dann ganz anders weiter als im Vorfeld abgeschätzt.

Richtig!

Für ein gutes Foto brauche ich den passenden Moment.

Das meinte ich mit Spontanität, ohne präzise Planung ein Motiv erkennen wie: "Wow, was für ein geiler Hintergrund..der Nebel, die Sonne, diese Morgenröte.." Und dann lässt man sich etwas Zeit und probiert ein paar Einstellungen aus.
 
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Meine Erfahrung bezieht sich zwar nicht auf Reisen: Ich hatte mir nach der Geburt meiner Tochter einen damals (1996) ziemlich teuren Camcorder gekauft, da ich eigentlich damit das Aufwachsen im Film festhalten wollte. Festgehalten habe ich das dann doch - bis auf ganz wenige Momente - in Fotos. Der Camcorder war meine bisher größte Fehlinvestition.

Ich habe dabei gelernt:
  1. Filmen ist erheblich zeitaufwändiger als Fotografieren
  2. Fotografieren liegt mir einfach mehr
  3. 2 Geräte mitzunehmen Video & Fotoequipment ist problematisch
  4. Ich hatte häufiger das falsche Gerät zum falschen Zeitpunkt in der Hand (heute nicht mehr das Problem, da die Z9 beides kann)
Damit ein Film spannend wird, benötigt man Abwechslung. Als Anfänger macht man oft den Fehler, dies durch Schwenks und Zoomen zu erreichen. Besser sind meist Schnitte mit verschiedenen Einstellungen / Perspektiven ... Das gelingt bei 'Action' in der Regel nicht, da man - im Gegensatz zu professionellen Filmproduktionen eben nur eine Kamera hat und bedienen kann.
 
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Damit ein Film spannend wird, benötigt man Abwechslung. Als Anfänger macht man oft den Fehler, dies durch Schwenks und Zoomen zu erreichen. Besser sind meist Schnitte mit verschiedenen Einstellungen / Perspektiven ... Das gelingt bei 'Action' in der Regel nicht, da man - im Gegensatz zu professionellen Filmproduktionen eben nur eine Kamera hat und bedienen kann.


Genau aus diesem Grund habe ich mir keinen Camcorder gekauft, sondern meine Z9 etwas getuned ^^


z9-rig.jpg
 
4 Kommentare
B
Brunke kommentierte
Vermutlich landet man genau da, wenn man ernsthaft filmen will. Aber ist das jetzt eine Kamera mit der man filmen kann oder schon umgekehrt? Mal ernsthaft gefragt: Wie fotografiert man damit? Da ist der Schritt zu einem zweiten Body doch fast vorprogrammiert oder?
 
PanTi666
PanTi666 kommentierte
Wenn man ernsthaft filmen will dann landet man definitiv hier. Fotografieren ist absolut kein Problem. Auf der rechten Seiten kommt man Problemlos an alle Tasten. Die Griffe haben auch Tasten btw, die man programmieren kann. Ich finde das Fotografieren so sogar viel besser, weil ich den Zoom stufenlos mit dem Controller steuern kann. Lässt sich sehr gut und sehr angenehm einstellen. Das ganze System hat ca. 800€ gekostet. Da ist heute aber noch viel mehr verbaut. Das war nur der Anfang, wo ich das Zoom Kontrollsystem montiert habe. Oben ist noch ein Monitor befestigt und bald kommt noch die Schulterhalterung, wegen dem Gewicht.
 
W
W.W. kommentierte
So ein "Klotz" eignet sich aber definitiv nicht zum entspannten fotografieren. Ich finde meine Z9 oder D5 ohne all die Anbauten schon groß genug, wobei ich schon gerne ein Gehäuse mit integriertem Batteriegriff habe. Meine "Anbauten" beschränken sich auf eine Handschlaufe und eine Arca-Swiss-Platte. Außerdem frage ich mich, wie aufwändig bei deinem Aufbau ein Objektivwechsel ist.
 
PanTi666
PanTi666 kommentierte
Flügelmutter öffnen, Zoom-Motor nach oben klappen, Objektiv wechseln,...fertig!
 
Mein Eindruck, mein ... Gefühl: ein Film dokumentiert, ein Photo regt die Fantasie an.

Beides hat seinen Platz und wenn ich filmen will, nehme ich die GoPro oder das Telefon. Nie "aus der Hand" sondern immer an einem Griff drunter. Der Unterschied (wackeln, langsame Pans etc) ist riesig.
 
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Viele spannende Antworten auf meine Frage, vielen Dank. Das muss ich erst einmal verarbeiten.

Beides zu tun ist nicht leicht. Fast eine Konkurrenz. Filme ich dann verpasse ich eventuell gute Fotos.
Fotos sind mir wichtiger, aber manche Dinge - gerade auf Reisen - sind als Movie besser zu vermitteln (Geysir, Wasserfall, Walfisch, Menschenmassen im Trubel, …..).

So ein Video-Rig ist mir auf Reisen vermutlich zu aufwändig.
Gopro habe ich eine, die geht mit.
Ich denke auch über eine Insta360 nach.
 
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Filmen ist eigentlich Teamsport. Und wenn es ein guter Film werden soll,
dann braucht man schon eine gewisse lockere Einstellung dazu, damit
das trotz Filmen noch Urlaub ist - oder man macht gezielt Filmurlaub.

Vorplanung ist dabei ein wesentlicher Teil. Zum einen Locations,
Sonnenstände, Öffnungszeiten, Genehmigungen, etc.
Zum anderen aber auch mindestens ein grobes Konzept für
ein Gerüst, ein loses Script was man eigentlich zeigen will.

Brandon Li zeigt immer wieder wie sowas aussehen kann:

Seine Marke "unscripted studio" ist .... nicht ganz korrekt.

Hier beschreibt er wieviel Vorplanung und Hirnschmalz schon
vor Drehbeginn in das Projekt geflossen sind:

Wenn die Familie zum Strand oder zum Essen drängt, kann man
sowas vergessen. Er hat vorher schon lokale Helfer akquiriert, hatte
Leute dabei die ein BTS gefilmt haben bzw hat sich teilweise selbst
gefilmt beim Filmen, hat vor Antritt der Reise schon Türöffner
gefunden, die ihm Zutritt ermöglicht haben.

Daß er selbst und seine Freundin Kobe nette und gutaussehende
junge Menschen sind, schadet dabei auch nicht.

Alleinstehende OFWACs (Old farts with a cam) haben es ggf nicht
ganz so leicht Anschluss zu finden. Kenntnisse der Landessprache
können sehr hilfreich sein.

Wer sich all das geben mag und dann noch fotografieren will,
sollte einfach 50% mehr Zeit einplanen.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Kay

Die Ausrüstung ist gar nicht so entscheidend.
Eine gute Kamera, ein bis maximal drei Objektive, ein Gimbal, ein Stativ, eine Funkstrecke für Ton. Fertig.
Drohne muss noch nicht einmal.

Ich hab gerade handgehalten eine Firmenveranstaltung über drei Tage ausschliesslich mit
dem RF 1.8/35mm IS STM Macro an der R5C und einer DJI Action 4 am Stick begleitet.
Darf ich leider nicht öffentlich zeigen, aber der Kunde ist begeistert.

Die Actionkamera am langen Stick liefert dabei Fake Drohnenbilder.
 
Kay
Kay kommentierte


Du verdienst Geld damit und dann ist es gut so.
Für mich wäre/ist nur "RF 1.8/35mm IS STM Macro an der R5C und einer DJI Action 4 am Stick" schon zu viel.
Es lohnt sich, wenn man sich zutraut, dauerhaft damit zu arbeiten.
In der Vergangenheit hatte ich Mengen an "Spielzeug" angeschafft und jetzt beim Verkauf wenig Geld bekommen.
Daraus möchte ich lernen und nicht wieder in etwas investieren, das mich drei Monate max. beschäftigt.
Filmen ist aufregend, wenn es neu ist, aber noch reichen mir meine "Baustellen". Und die GoPro ist auch noch kaum getestet.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Ich verdiene zwar auch Geld damit, aber ich bin vor allem anderen
jemand der Bilder/Filme macht - auch privat und in der Freizeit.
Das Zeug ist praktisch angewachsen.
 
B
Brunke kommentierte
Das ist natürlich nochmal eine ganz andere Liga. Die Investitionen sind eine Sache. Das dürfte einige wenige schocken, wenn ich mir die Fotoausrüstungen anschaue. Die Qualität eines Films wird vermutlich vor allem durch die aufgewendete Zeit gewinnen. Ob da 50% mehr Zeit reicht? Statt zwei Stunden pro Tag fürs Fotografieren nur drei Stunden für Beides? Ich hätte da erheblich mehr angesetzt. Für eine halbe Stunde fertig geschnittenen und vertonten Film braucht man bestimmt 20h Rohmaterial. Das ist Zeitaufwand, den man 1:1 vor Ort aufwenden muss. Dazu kommen die Vorbereitungen und Wiederholungen vor Ort. Mikro anstecken dürfte das Geringste sein.

Nein, nein nein, ich will nicht Filmen! Nein, nein nein, ich will nicht Filmen! Nein, nein nein, ich will nicht Filmen! Mein Mantra, um das Betreten dieses glitschigen Abhangs zu verhindern.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Für eine halbe Stunde fertig geschnittenen und vertonten Film braucht man bestimmt 20h Rohmaterial.
Nicht unbedingt. Ich hab letztens eine Veranstaltung über 3 Tage begleitet, da sind 4 Stunden Rohmaterial bei rumgekommen.
Man lässt die Möhre ja nicht stumpf laufen.
 
Kaum spricht man vom Teufel, da haut er ein neues Video raus.
Zum Thema "Wieviel Kram braucht man zum Filmen?".


Die Pocket 3 ist gestern frisch vorgestellt worden, und ich fürchte ich muss meine Pocket 1 jetzt upgraden.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Und noch eine Frage:
Black-Mist-Filter

Gibt es das auch für "Normale" Kameras? (Also für eine z z.B.)
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Ich würde eine Action-Cam nur nehmen, wenn Du auch Action machst... die Cam an den Motorrad- oder Ski-Helm schnallst... für "normale" Reisevideos scheint mir der Osmo Pocket 3 die bessere Cam.
 
B
Brunke kommentierte
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Ja.

:cool:

In Langform Radio Eriwan - kommt darauf an.

Ich habe mehrere Actionkameras (Hero 3 Black, Yi 2k, Yi 4k, diverse Noname....) die ich nicht mehr nutze.
Liegen rum, weil ich dafür nix mehr kriege was den Versandaufwand lohnt,
und weil die neueren Kameras schlicht sichtbar bessere Ergebnisse liefern..

Eine Osmo Pocket erste Version, die ab und an BTS und B-Roll filmt.

Eine Insta360 One R mit 360° Modul, 4k Modul, einem Back Bone 4k Modul
modifiziert für C-Mount Anschluss und Tonnen von Riggingzubehör.
Da steht wegen Qualitätsverbesserung, Akkulaufzeit, Bedienkomfort ein
Upgrade auf den RS Core und das 1" 360° Modul an.

Alles andere ist größer. C70, BMPCC 6k PRO, R5C....

Jedes einzelne Tool hat seine Vorzüge. Ich nehme das was zur Aufgabe passt.
Je größer die Kamera, desto besser das Videobild, da gibt es kein Vertun.
Aber je kleiner, desto vielfältiger das Spektrum der Kamerapositionen.

Man verliert bei den kleinen Kameras eben den Schnellzugriff auf Einstellungen
über physische Knöpfe und Räder, und Sucher/Display sind eher Bilder raten als
tatsächliche Kontrolle. Dafür gehen damit erstaunliche Perspektiven.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte


Black Mist Filter gibt es seit den 80ern. Früher mal schwarze Gaze in Sailwind Kompendien,
dann "schwarze" (real graue) Weichzeichner, und irgendwann hat Tiffen daraus einen
Namen gemacht ("Black Mist PRO") und hat das Ganze standardisiert.

Die gibt es in verschiedenen Stärken, 1/2, 1/4 und 1/8.
1/8 ist noch am unauffälligsten, 1/2 ballert schon ziemlich rein.

Als Nikonist musst Du Einschraubfilter nehmen, die K&F Concept sind recht gut.
Hab sie in 77 und 82mm für die RF-Objektive.
Canoniker können den Mount Converter mit Drop-In Filterslot nehmen und
da die Filtereinsätze von Meike verwenden. Nur ein Filter für alle EF-Objektive,
egal welche Brennweite und welche Frontlinse.

Je weiter die Blende offen ist, umso deutlicher ist der Effekt.
Man sollte eine Streulichtblende verwenden, weil direktes Licht auf die Linse
aus einem subtilen Effekt den Overkill macht. Beim Mount Converter mit
Filterslot ist die Gefahr nicht gegeben, weil da der Filter im Strahlengang sitzt.
Spitzlichter im Bild oder knapp ausserhalb davon können spannend sein.

Die Studioaufnahmen sind alle mit einem Black Mist 1/8 im Mount Converter geschossen.

Bei 1min:41sec siehst Du was passiert wenn man von hinten knapp ausserhalb
des Bildes 60W fokussierte LED in 3000K auf die Linse hält. Sie aus wie Sonne.
 
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