Persepolis
Die 2500-Jahr-Feier der Iranischen Monarchie im Jahr 1971 bestand aus einer Reihe von Feierlichkeiten, um an das Todesjahr des Gründers des Altpersischen Reichs Kyros II. vor über 2500 Jahren zu erinnern. Ziel der Propagandaveranstaltung war es, durch Rückbeziehung auf den ersten „Shah“ und die Geschichte des Iran sowie eine Leistungsschau der „Erfolge“ der Pahlavi-Shahs das Ansehen und die Legitimation als Herrscher zu stärken. Die Veranstaltung uferte aus. „The biggest party in history“ wurde sie genannt. Abgehoben, in Teilen geradezu karnevalesk wurde es. Die zentrale Feier fand in Persepolis statt. Staatsgäste, gekrönte Häupter, Adlige und Diplomaten aus aller Welt waren zu Gast. Bundespräsident Heinemann sagte, nach deutlicher Kritik innerhalb der BRD, seine Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen ab. Für die Gäste errichteten Architekten und Innenarchitekten aus Paris eine riesige luxuriös ausgestattete Zeltstadt in Persepolis.
Hofminister Alam: „Wir ahmen nur nach, was unsere Könige immer getan haben, wenn sie auf Reisen in unwirtliche Gegenden gingen, und im Übrigen entspricht es auch der Tradition unserer Nomaden.“ Alam bezog sich mit seiner Äußerung auf Plutarchs Biographie Alexanders, der nach der Schlacht bei Issos 333 v. Chr. das zurückgelassene Zelt von Dariush III. sah. Nachdem er dort einen vergoldeten Thronsessel, ein Bad, den mit Teppichen ausgelegten Boden und das goldene Tafelgeschirr gesehen hatte, soll er gesagt haben, „Das nennt man wahrlich königlich!“.
Das Catering übernahm das Maxim‘s aus Paris. 2500 Jahre iranische Kultur in Zelten mit französischem Dekor und einem Festessen mit französischer Speisekarte. Am Abend gab es eine bombastische Lightshow (auch sie von einem Franzosen konzipiert) und ein 70minütiges Werk von Iannis Xenaxis, das dieser im Auftrag von Farah Diba für die Feierlichkeiten schrieb.
www.iannis-xenakis.org
Zitate zum Fest:
„Dies war nicht die Party des Jahres, sondern die Feier von 25 Jahrhunderten.“ Orson Welles
„Festival des Teufels“ Ruhollah Khomeini
Im Rahmen der Vorbereitung der Feierlichkeiten wurde auch entschieden, die bisherige, auf der Hidschra basierende, Zeitrechnung (man schrieb das Jahr 1354) zu ändern. Als Stunde null galt ab 1976 die Thronbesteigung Kuroshs des Großen, also schrieb man nun das Jahr 2526. Nach nur einem Jahr wurde die neue Jahreszählung wieder rückgängig gemacht, um den Forderungen der Geistlichkeit nachzukommen. Ich habe noch einige Münzen mit der Jahresangabe 2526. Sogar ein paar mit 2527, also aus dem Jahr, das es nie gab.