Ich habe hierzu eine Verständnisfrage: Wer Voigtländer- oder Zeiss-Objektive an Nikonkameras betreibt, kennt den Unterschied zwischen den SL I/ II- oder ZF-/ ZF.2-Varianten beider Hersteller: Erstere haben keinen Chip, liefern somit auch keine Einstellungen an die Kamera, letztere schon (entspricht dann kontakttechnisch m.W. einem Nikon-AIS-Objektiv).
Habe ich mir das bei Leica ähnlich vorzustellen? Und wie sieht es da mit den Objektiven der beiden "Fremdhersteller" aus? Würden Zeiss- und Voigtländer-M-Objektive an der neuen Monochrom die benötigte Codierung mitbringen, gibt es wie bei den F-Objektiven der beiden Hersteller zwei Generationen (mit/ ohne Codierung) oder steht man mit Fremdanbieter-M-Objektiven automatisch im Regen?
Die Leica-Objektive haben keinen Chip (und keine Elektronik), von daher ist erst mal kein Unterschied. Die Distanz-Informationen (zum Scharfstellen des RF) werden über eine mechanische Kopplung übertragen, was mit allen M-Anschluss kompatiblen Objektiven funktioniert.
An der M240/M246 adaptierte Objektive (z.B. Nikon, Leica-R) haben diese Kopplung nicht, und müssen daher über LiveView bzw. EVF scharfgestellt werden.
Blendenwerte werden generell keine übertragen von Objektiv zu Kamera, diese werden für die EXIFs nur geschätzt.
Die Belichtungsmessung erfolgt (klassisch/Messsucherbetrieb, nur beiM-Anschluss-Objektive) über eine Lichtabtastung am Verschlussvorhang, oder eben im Realbild des LiveView/EVF.
Bzgl. der Kodierung: Die neuen Leica-Objektive haben eine sog. 6-bit Kodierung, damit die Kamera weiß, welches Objektiv angeschlossen ist. Diese Info ist aber nicht zwangsläufig notwendig, da man das auch manuell einstellen kann.
Zudem ist das eigentlich nur für (Super-)Weitwinkel-Objektive wirklich interessant, um dafür schon Korrekturen(Vignettierung/Farben der Randbereiche) in der Kamera vornehmen zu können.
Die Korrekturen lassen sich aber zum größtenteils auch nachträglich in der EBV machen, ist aber so bequemer.
Die 6-bit Kodierung ebenso wie die manuelle Objektiv-Einstellung kennt natürlich nur neuere Leica-Objektive. Für ältere Objektive oder eben für Fremdobjektive von Voigtländer oder Zeiss wählt man einfach ein äquivalentes Leica-Objektiv (Brennweite/Blende) aus, wenn man diese In-Kamera-Korrekturen aktivieren will. Es ist keine große Zauberei, und höchstens für Superweitwinkel sinnvoll.
Man kann Objektive nachträglich 6-bit kodieren (mit dem richtigen, oder bei Voigtländer/Zeiss mit äquivalenten Codes), um von der automatischen Erkennung zu profitieren. Bei/Für Leica kann man das bei Leica machen lassen, man kann es aber auch selbst machen. Weitere Infos unter:
http://lavidaleica.com/content/leica-lens-codes