Hitze, Elend, Menschen & Kultur: 12.000 km nach Kathmandu und retour

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Deine Bilder und Texte schildern die Gegenden ganz anders als mein Schwager und seine Freunde sie beschrieben haben. Er hat etwa zu dieser Zeit Afghanistan ebenfalls bereist, war auch etwas später in Kabul als die Luft dort schon schwermetallhaltig war. Eine Freundin meiner Frau ist sogar mehrfach dort gewesen und schwärmt noch heute davon.
Ich erzähle teilweise aus der Sicht des 11jährigen Jungen, zum anderen Teil berichte ich mit Hilfe von wesentlich später angelesenem Wissen. Anders als bei meinen Berichten über die Reisen in den Iran, innerhalb des Iran und nach Afghanistan kann ich hier nicht mit Begeisterung berichten. Warum auch immer blieb mir hinter Peshawar vieles fremd und unverständlich. In den Iran würde ich jederzeit voller Freude reisen, liebend gerne wieder nach Afghanistan - wohl wissend, dass dort Gott nur noch zum Weinen hin kommt - *, aber der indische Subkontinent blieb mir damals fremd.

Jetzt würde mich schon interessieren, worin die großen Unterschiede zum Empfinden deines Schwagers liegen.....

*siba-shakib-nach-afghanistan-kommt-gott-nur-noch-zum-weinen-100.html
 
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Wieder ein ganz toller Bericht. Wurden die Farbbilder mit der Rollei gemacht und die SW mit Kleinbild (Contarex) oder abwechselnd? Hatte damals eine Rolleicord mit einer recht dunklen Mattscheibe, was das Arbeiten mit der Kamera nicht vereinfacht hat.
 
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Mit der Rolleiflex wurden SW-Bilder gemacht, mit der Contarex die Farb-Dias. Die Ergebnisse wurden damals nie vermischt. Die SW-Fotos hat mein Vater im schuleigenen Fotolabor in Tehran selbst entwickelt und ins Album geklebt, teilweise kamen sie als großformatige Abzüge an die Wand, die Dias kamen ins Magazin und hin und wieder auf die Leinwand. Daher gibt es von vielen Motiven sowohl SW-Fotos als auch Dias.
 
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Kann mich nur anschließen! Sehr eindrücklich und interessant - ich stell 'nen Klappstuhl auf und reise auch weiter mit.
Die Bilddokumente sind einfach nur fantastisch - so manches kleine Defizit im Vergleich zu einem modernen Digitalbild macht sie für mich nur noch wertvoller bei der Betrachtung.
Außer Du schreibst am Ende des Berichtes, dass alles KI generiert war.
:D

Liebe und Grüße
MOS2000
 
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Außer Du schreibst am Ende des Berichtes, dass alles KI generiert war.
Wäre ja interessant was ChatGPT erzählen würde wenn ich es mit ein paar Daten füttern würde…. Übrigens, mein Vater, von dem die überwiegende Zahl der Fotos stammt, nutzt ChatGPT immer mal wieder. Er ist jetzt 83, ziemlich fit und gibt Geflüchteten regelmäßig Deutschunterricht.

Eine KI würde jedenfalls niemals so wie ich unter der brutalen Hitze und Schwüle leiden. In Lahore ging es damit richtig los, steigerte sich noch etwas im indischen Amritsar und wurde bis Varanasi nur graduell besser. Dann kamen sehr erholsame Tage in Kathmandu, der Monsun mit „kühlen“ Temperaturen von knapp über 30 Grad und tatsächlich sowas wie Urlaub in Kashmir. Jedenfalls, bis zum Flug nach Kathmandu hatte ich auf dieser Reise richtig zu kämpfen.
 
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Was für ein beeindruckendes Format für eine Reisereportage.
Die Bilder. Die Geschichte. Die Details. Außergewöhnlich und sehr persönlich.
Und dieses Format macht neugierig: Du warst ein Junge von 11 Jahren. Hast Du Tagebuch geführt? Ich bin insbesondere sehr angetan von den vielen kleinen Einzelheiten, über die Du schreibst.

Bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
 
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Hast Du Tagebuch geführt?
Nein. Mein Vater hat ab und zu ein paar Notizen gemacht, die Eingang in die Fotoalben fanden. Aber das waren wenig mehr als Stichworte.
Diese Reisen waren sehr intensiv und viele Erinnerungen haben sich tief eingegraben. Mir kommt wohl auch ein recht brauchbares Gedächtnis zu Gute. Außerdem habe ich oft in den alten Alben geblättert; die Erinnerungen wurden dadurch lebendig gehalten. Nur die Dias hatte ich sehr lange nicht mehr gesehen, die nimmt man zwischendurch nicht einfach mal so in die Hand.

Vor ein paar Jahren habe ich angefangen, die Fotos aus diesen Reisen zusammenzutragen, zu sortieren, zu digitalisieren und die Erinnerungen in der Familie abzugleichen. Daraus habe ich dann Fotobücher gemacht (und nebenbei die Reiseberichte hier erstellt). Letztendlich war die schwere Erkrankung der ältesten Schwester der Anlass. Sie hat es in ihren letzten Lebensmonaten sehr genossen, dass wir im Geschwisterkreis diese Erinnerungen aufgefrischt haben. Einiges am Reisebericht über Afghanistan habe ich verfasst während ich in dieser Zeit bei ihr war.

Heute erhielt ich eine Erinnerung von Facebook. Genau vor 6 Jahren stellte ich das erste Fotobuch von diesen Reisen fertig:

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Aber wie schon erwähnt: das Afghanistan-Buch war mir eine Herzensangelegenheit. Nicht zuletzt weil zu dieser Zeit zwei Geflüchtete aus Afghanistan in unserer Familie lebten und so vieles nochmals lebendig wurde. Und ich habe viel schönere Erinnerungen an diese Reise als an die von 1976.

"Auf die Frage, welches von allen mir bekannten Ländern ich am liebsten wiedersehen möchte, habe ich stets geantwortet: Afghanistan. Ich gedenke seiner als eines aufregenden, temperamentvollen, Widerspruch herausfordernden Landes. Jeder Amerikaner oder Europäer, der damals dort tätig war, sagt dasselbe."

James A. Michener im Nachwort zu seinem Roman "Karawanen der Nacht", erschienen 1963. Er setzte damit den Menschen in Afghanistan, insbesondere den nomadischen Kuchi, ein literarisches Denkmal. Der Pulitzer-Preisträger Michener war in der Welt zuhause. "Hätte Michener alle Tickets, Schiffspassagen und Flugkarten, die er im Laufe seiner Reisen in über hundert souveräne Staaten benötigte, zu einem Fahrscheinheft zusammengefasst, müsste er Träger engagieren." schrieb die FAZ.
 
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MartinA
MartinA kommentierte
Nein. Mein Vater hat ab und zu ein paar Notizen gemacht, die Eingang in die Fotoalben fanden. Aber das waren wenig mehr als Stichworte.
Diese Reisen waren sehr intensiv und viele Erinnerungen haben sich tief eingegraben. Mir kommt wohl auch ein recht brauchbares Gedächtnis zu Gute.
Umso bemerkenswerter. Dies war wohl in der Tat eine intensive Reise.
Danke für die Antwort auf meine Frage.
 
Die eine Hälfte der Bilder wurde mit Agfa fotografiert und die andere mit Kodak. Farbecht war nix mehr. Die einen waren rosa/violett und die anderen satt blaustichig.
Dazu noch: Bezüglich Kodak macht es eine Riesenunterschied, ob es sich um Kodachrome oder Ektachrome handelt. Kodachrome ist wohl bezüglich der Langzeitstabilität der Farben besser als jeder E6-Film (also nahezu alle anderen Diafilme). Allerdings kann beim Kodachrome Software, die nach dem Scannen Defekte wie Staub, Kratzer, Fingerabdrücke und ähnliches mittels eines zusätzlichen Infrarotkanals erkennen und korrigieren kann wegen der in diesem Film verwendeten Silberhalogenide nicht oder nur sehr bedingt angewendet werden.
 
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Lahore liegt im Zentrum des Punjab. Der Name leitet sich aus dem Persischen ab: pansch = fünf, ab = Wasser. Fünf große Flüsse, darunter der Indus, durchziehen das fruchtbare Land. Sie entspringen im Karakorum bzw. dem Himalaya, münden nach und nach in den Indus und südlich von Karachi in den indischen Ozean. Die Briten zogen bei ihrem Abzug die Grenze zwischen Pakistan und Indien mitten durch den Punjab, so dass es heute eine pakistanische Provinz Punjab wie auch einen indischen Bundesstaat gleichen Namens gibt. Von Lahore nach Amritsar, unsere erste Station in Indien, waren es nur 50 Kilometer. Ich erinnere mich, an der Grenze die beste Mango ever gegessen zu haben.

In Amritsar besuchten wir den "Goldenen Tempel", den Harmandi Sahib, das wichtigste Heiligtum der Sikhs im Punjab. Erbaut wurde er vom 5. Guru der Sikhs im 16. Jahrhundert.

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Der monotheistische Sikhismus entstand im 15. Jahrhundert im Punjab und geht auf Guru Nanak Dev zurück. Die im Punjab beheimatete Religionsgemeinschaft hat heute rund 25 Millionen Anhänger, wovon die Mehrheit in Indien lebt. Die Religion betont die Einheit der Schöpfung und verehrt einen gestaltlosen, geschlechtsneutralen Schöpfergott. Weitere wesentliche Merkmale sind die Abkehr von vielen traditionellen religiösen Riten wie sie im Hinduismus vorherrschen. In der religiösen Praxis gibt es verschiedene formale Vorgaben zum Beispiel bezüglich Kleidung, Haartracht, Namensgebung und Auftreten. Die Sikh-Religion orientiert sich nicht an der Einhaltung religiöser Dogmen, sondern hat das Ziel, religiöse Weisheit für den Alltag nutzbar zu machen.

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Nach der Annexion den Punjab im Jahr 1849 wurden viele Sikhs in die britische Armee eingegliedert und mit Führungsaufgaben betraut. Sikhs stellten einen überproportional großen Anteil an den Soldaten und Offizieren der Armee Britisch-Indiens, noch heute stellen sie etwa 20 % des Offizierskorps der indischen Armee. Dies führte zu einer bevorzugten Stellung in der indischen Gesellschaft, die sich bis heute in einem durchschnittlich sehr hohen Bildungsstand der Sikhs widerspiegelt. Für uns hatte das eine eindeutige praktische Konsequenz: Wenn wir – was oft geschah – nach dem Weg fragen mussten, hielten wir immer nach Männern mit dem charakteristischen Turban Ausschau. Sie sprachen stets gut Englisch.
 
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Zugegeben, ich habe keine guten Erinnerungen an den Besuch des Tempels. Dies lag in keiner Weise an den freundlichen Menschen dort, sondern schlicht und einfach an der unerträglichen Hitze und Luftfeuchtigkeit. Der Tempel liegt mitten in einem großen Wasserbecken. Umgeben ist er von einem quadratischen Arkadengang, der mit Marmorplatten ausgelegt ist. Man darf das Heiligtum nur barfuß betreten.

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Da der Marmor durch die Hitze und Sonneneinstrahlung sehr heiß war, waren viele fleißige Hände immer damit beschäftigt, mit Eimern Wasser aus dem Becken zu schöpfen und über die Steinplatten zu schütten damit man sich nicht die Fußsohlen verbrennt. Resultat: Sauna mit ständigem Aufguss.


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meine Mutter im Gespräch mit einem Sikh​
 
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Der Tempel ist von einer palastartigen Anlage umgeben. Die Arkadengänge haben je ein Tor auf allen Seiten, was die Offenheit der Sikhs gegenüber allen Menschen und Religionen symbolisieren soll. Im Tempel selbst werden während der Tageszeit Verse aus dem heiligen Buch Guru Granth Sahib rezitiert. Der Tempel ist immer geöffnet und wird täglich von vielen Pilgern besucht.


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Dem Glauben der Sikhs zufolge kann, wer im heiligen Wasser badet, sein persönliches Karma verbessern.


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In die Schlagzeilen kam der Tempel im acht Jahre nach unserem Besuch, als radikale Sikhs den unabhängigen Staat Khalistan ausriefen und der Erstürmung des Tempels durch Soldaten der indischen Armee. Dabei kam der Sihk-Anführer Jarnail Singh Bhindranwale, der sich im Akal Takht, dem weißen Gebäude im Hintergrund, verschanzt hatte, ums Leben. Der Akal Takht wurde komplett zerstört. Daraufhin wurde die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi von ihren Leibwächtern, zwei Sikhs, ermordet.


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Wuxi
Wuxi kommentierte
Ganz tolle Reportage. Danke für die - doch auch sehr persönlichen - Einblicke und für Deine geschichtlichen Erläuterungen.
Das mit Indira Ghandi habe ich nicht mehr gewusst, obwohl ich es sicherlich damals erlebt habe (im TV).
 
Im Juni 1975 wurde Ministerpräsidentin Indira Gandhi (nicht verwandt mit Mahatma) wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Die sich zuspitzende Lage war der vorläufige Höhepunkt einer Reihe politischer Misserfolge, die Indira Gandhi seit dem Krieg gegen Pakistan hatte hinnehmen müssen, insbesondere die sich durch Dürren wieder verschlechternde Situation der Landwirtschaft sowie der Ausbruch von Unruhen in Assam, Kerala, Bihar und Punjab.

Am 26. Juni 1975 rief Indira Gandhi den nationalen Ausnahmezustand aus. Trotz der fragwürdigen Beweggründe war der Ausnahmezustand anfänglich in großen Teilen der Bevölkerung durchaus willkommen. Quasi über Nacht wurde das Leben in Indien geordnet. Es gab keine Streiks und Protestmärsche mehr, Züge und Busse fuhren nach Plan, Behörden sowie öffentliche Einrichtungen hatten tatsächlich zu den Öffnungszeiten offen. Es wurden Erfolge gegen Schmuggel, Steuerhinterziehung und Kriminalität erzielt, Großgrundbesitzer wurden teilweise enteignet, Leibeigene befreit und bekamen Arbeit in Infrastrukturprojekten der Regierung, die durch das deutliche Plus an Steuereinnahmen finanziert werden konnten. Die Projekte der zwangsweisen Umsiedlung von Slums und der Begrenzung des Bevölkerungswachstums durch Zwangssterilisation stießen jedoch auf Widerstand. Viele Menschen landeten auf der Straße.

Ein anderer Aspekt des nationalen Ausnahmezustands war eine starke Einschränkung der Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Bürger konnten bis zu zwei Jahre ohne Anklage inhaftiert werden. Die politische Opposition war weitgehend im Gefängnis. Nach Angaben von Amnesty International wurden während des nationalen Ausnahmezustands 110.000 Menschen ohne Gerichtsverfahren inhaftiert.

Im Februar 1976 verschob Indira Gandhi die regulär anstehenden Wahlen. Der Ausnahmezustand wurde mit der Begründung verlängert, die positiven Ergebnisse müssten konsolidiert werden. Während dieses Ausnahmezustandes besuchten wir das Land. Damals hatte ich davon keinen Schimmer.

Im März 1977 wurde Indira Ghandi abgewählt, der nationale Ausnahmezustand endete.
 
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jazzmasterphoto
jazzmasterphoto kommentierte
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Wenn man genau hinschaut, sieht man sie sogar in einem Asterix-Band :lupe:
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Wieder einmal eine sehr außergewöhnliche und spannende Reisereportage aus Deiner Feder! Sie ist nun auch in unseren Highlights zu finden. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und vielen Dank auch für die Begleitinformationen, die Deine Bilder kontextlich sehr gut ergänzen (y)
 
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Viele Dank, Bettina! Wenn ich an die Aufarbeitung einer unserer damaligen Reisen gehe, frage ich mich immer, ob sich dafür überhaupt jemand interessiert. Und bin regelmäßig überrascht. Die Reise geht noch um einige Stationen weiter....
 
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Der Name „Indien“ bzw. „India“ für dieses Land bezieht sich auf den Fluss Indus. Kurios, liegt dieser doch seit 1947 auf pakistanischem Gebiet. Die europäischen Seefahrer bezeichneten früher ganz Süd- und Südostasien als Indien. Davon zeugen noch Begriffe wie z.B. der Staatsname Indoniesiens. Die Bezeichnung Ostindien war zur Unterscheidung von den als Westindische Inseln bezeichneten Inseln der Karibik gebräuchlich. Kolumbus glaubte ja, er habe dort Indien gefunden. Und die First Nations der Neuen Welt wurden lange auch nach dem Fluss im Punjab bezeichnet……:LOL:
In der Zeit der britischen Besatzung reduzierte sich die Bedeutung des Namens bis auf die heutigen Gebiete von Indien, Pakistan und Bangladesch um schließlich nach der indischen Staatsgründung seinen jetzigen Inhalt anzunehmen.

Von der persischen Form Hind beziehungsweise Hindustan leiten sich auch die Bezeichnung der Mehrheitsreligion und der Sprache Hindi her. Der amtliche Name Indiens in den meisten Landessprachen (z. B. Hindi Bharat) stammt aus dem Sanskrit und verweist auf einen mythischen Herrscher. Artikel 1 der indischen Verfassung lautet: „India, that is Bharat, shall be a Union of States“.

IMG_0708.jpeg

Unsere Reiseroute, Zeichnung meines Vaters aus dem Fotoalbum​
 
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Nach dem Besuch des Goldenen Tempels ließen wir uns mit zwei Rikschas zurück fahren. Ich werde nie vergessen wie sehr den beiden Fahrern der Schweiß herunterlief als sie sich die leicht ansteigende Auffahrt hoch zum Hotel mühen mussten. Sie taten mir so leid. Nicht zu übersehen war, dass sie zu den Ärmsten dieser Gesellschaft gehörten.
Das Hotel hatte den klangvollen Namen "Ritz". Das kann aber nur Sarkasmus gewesen sein..... Eine Klimaanlage gab es auch dort nicht, dafür wenigstens Strom und brauchbares Essen.

Die nächste Station war Delhi. Die Fahrt von knapp 500 km war eine Qual. Obwohl wir sehr früh, noch im Dunkeln, losfuhren, war die Hitze bald unerträglich. Meine Erinnerung: Die Fenster ließen wir überwiegend geschlossen weil von draußen gefühlt noch heißere Luft hereinkam, gepaart mit oft sehr unangenehmen Gerüchen. Ich dämmerte auf dem Rücksitz vor mich hin, der Schweiß lief in Strömen auch ohne jede Bewegung. Die Straßen waren voller Fußgänger, Radfahrer, Vieh. Immer wieder lagen Kadaver am Rand, drum herum eine Vielzahl von Geiern.


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Weißt Du noch, welchen SW Film Dein Vater verwendet hat? Ilford, Kodak? Die SW Aufnahmen sind auch technisch noch sehr gut finde ich.
 
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Lydian
Lydian kommentierte
Überwiegend Agfa Isopan, hin und wieder hat sich ein Ilford dazu gesellt. Aber nicht nur mein Vater hat fotografiert, die Mutter auch. Sie hat in den 50ern eine Ausbildung zur Fotofachverkäuferin absolviert. Die Rolleiflex war ihre Kamera.
 
nikcook
nikcook kommentierte

Erklärt auch die sehr gute Ausrüstung: Rollei + Contarex ;)
 
Lydian
Lydian kommentierte
Die Rolleiflex haben beide genutzt, die Contarex überwiegend der Vater. Beide haben in ihrer Lehrzeit (mein Vater hat die Ausbildung zu Foto-Drogisten gemacht) sehr lange gespart und für heutige Begriffe ein Heidengeld für zwei der damals besten Kameras ausgegeben. Die Rolleiflex ist bei uns heute noch sporadisch in Gebrauch. Die Contarex wurde leider vor vielen Jahren für eine Digitalkamera in Zahlung gegeben.
 
Lydian
Lydian kommentierte
Noch zu den Kameras: Mir fiel damals schon auf, dass sich die Eltern zum Fotografieren mit der Rolleiflex mehr Zeit genommen haben. Bedingt durch die unterschiedliche Technik ist diese Kamera eher zum sorgfältigen Gestalten eines Fotos prädestiniert als die Contarex. Die war in Relation zur Rollei fast schon eine Point-and-Shoot-Kamera.....
 
Gibt es unter uns Starkstromelektriker? So kann man das auch machen:

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MartinA
MartinA kommentierte
Gibt es unter uns Starkstromelektriker?
In der Tat. In meiner ersten Ausbildung. Hatte damals bereits einen schickeren Namen bekommen: Elektroanlageninstallateur / Energieanlagenelektroniker.
Bezüglich des Bildes: habe ich in meiner Ausbildung tatsächlich anders gelernt. Aber: das Ergebnis zählt. ;)
 
dembi64
dembi64 kommentierte
mein Meister (damals gab es noch den Elektroinstallateur) war Innungsobermeister, der hätte mich von der Leiter geschüttelt. So etwas gab es bei uns nicht. Ich habe einmal eine Holzleiter mit Drahtresten uns Spax "repariert" nachdem diese angebrochen war. Die Standpauke ist mir immer in Erinnerung geblieben.

Übrigens, als Starkstrom werden üblicherweise Spannungen ab 1000 Volt bezeichnet. 220(235)V gelten noch an Niederspannung ;)
 
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