Stuttgart 21 - ein Rundgang durch die Baustelle des neuen Stuttgarter Hauptbahnhof

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
hier gab es mal 16 Bahnsteige, heute lagert hier Baumaterial und man schaut auf die provisorische Rückwand der heutigen Bahnsteige, später sollen sich hier einmal die Menschen wohlfühlen und Spaß haben. So recht vorstellen kann man es sich noch nicht.

full


der alte Bahnhofsturm hält sich tapfer.

full


der Informationsturm, wir waren nicht drin, wollten nicht in der Schlange stehen.
Hier kann man sich über das Bauprojekt informieren und hat einen guten Überblich über die Baustelle.

full
 
2 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Der ITS-Turm ist aber nur Provisorium, oder?
 
dembi64
dembi64 kommentierte


Bleibt aber zu hoffen, schön ist er nicht. Ich weiß es aber nicht.
 
Anzeigen
Muss man wirklich solche Bahnhöfe bauen,
würden pünktliche Züge nicht mehr Sinn machen auf günstigen Bahnhöfen ???
 
Kay
Kay kommentierte

Auf der einen Seite gerierst Du Dich als ausgestiegener Fremdling und dann berühmst Du Dich wieder, Deutscher zu sein.
Du solltest einen Bahnhof für Dich finden! (Ist nicht einfach - weiß ich.) :beerchug:
 
ZHR
ZHR kommentierte
Zürich hat auch einen Kopfbahnhof der immer noch gleich dasteht seit ich weiß. Aber seit die S-Bahn in den 80er Jahren kam hat sich unterirdisch sehr viel getan. Es wurde ein Durchgangsbahnhof mit 4 Gleisen gebaut. Als die Fahrpläne verdichtet wurden wurde es wiederum eng. Es wurde wieder ein unterirdischer Bahnhof gebaut für den Fernverkehr Ost-West. Ein neuer Tunnel ab Oerlikon und einen grossen Viadukt der Richtung Westen alle Geleise überbrückt.
Ohne diese beiden unterirdischen Bahnhöfe würde im HB Zürich mit nur 18 Gleisen nichts mehr gehen.
Die Züge verkehren bei uns pünktlich. Trotzdem wird wegen 2, 3 Minuten "Verspätung" schon gemotzt. Pannen gibt es immer mal, sind aber eher selten.

Und das Bahnhofgebäude von Zü-HB sieht praktisch immer noch gleich aus wie vor 100 Jahren.
 
1
1bildermacher1 kommentierte
ZHR
Pünktlich ist etwas anderes, als Vielfahrer bis vor kurzen mit einem GA habe ich einiges erlebt.
 
ZHR
ZHR kommentierte
Ja, wir in der Schweiz sind halt verwöhnte Leute wenn es um das Bahnfahren geht. Ich wohne in Winterthur und schau ab und zu dem Betrieb zu Stosszeiten zu.Wieviel Züge ein und ausfahren, da staune ich nur wie reibungslos der Betrieb läuft, wie auch im grössten Bahnhof der Schweiz, in Zürich. Oder im Steuerzentrum der SBB Ostschweiz im Flughafen. Da sind kompetente Leute an den Hebeln. Auf den Führerständen auch.
Mit dem Auto fährt man früher ab damit man pünktlich am Ziel ist. Das kann ein Zug nicht.
Nebenbei, ich war auch, über dreissig Jahre Vielfahrer bei der SBB, von Berufswegen. Ich weiss ungefähr wie der Karren läuft.
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Kay

Das mit den Fremdlingen in Thailand ist nicht mehr so einfach, auf Phuket haben sie im März über 200 Ausländer wegen Visa Verletzungen und illegaler Arbeitsaufnahme rausgeschmissen, z.B. deutsche Tantra Lehrer, schweizer Tourguides etc. Die Krönung war ein Schweizer der mit gemieteten Elefanten einen Elephant Park aufgemacht hat, dann ist er als Verkehrsrowdy aufgefallen, und an seiner gemieteten Villa am Strand hat er auf einer illegal gebauten Treppe einer sitzenden Ärztin in den Rücken getreten. Dann gings viral mit dem Depp, illegaler Waffenbesitz und unrechtmäßige Arbeitsaufnahme war auch noch dabei.
Es treiben sich halt viele "Lebenskünstler" in fernen Gefilden rum die hier wahrscheinlich legal kein Bein auf den Boden bringen,
ich meine aber jetzt keine Rentner auf Mallorca oder Teneriffa, da wär ich manchmal auch gern im Winter.
 
jetzt geht es in den Untergrund, in die neue Bahnsteighalle.

die zukünftigen Zugangswege sind noch lange nicht fertig. Zumindest in diesem Stadium sind die Flächen ziemlich "übersichtlich"

full


full


full


die Bahnsteigebene dient größtenteils als Materiallager

full
 
Kommentar
unten angekommen, kommt der Höhepunkt. Die Bahnsteighalle ist schon beeindruckend.
27 Lichtaugen bringen Licht ins Dunkel wenn man erstmal durch die Lagerbereiche durch ist.
Wie wird es wohl aussehen wenn es fertig ist. Interessant und spannend ist es jetzt schon.

full


full


full
 
1 Kommentar
MOS2000
MOS2000 kommentierte
24.3 ist mein Favorit hier in der Serie, das hat was von Bat-Cave mit diesen Rundungen und dem diffusen Licht von oben.
Hoffentlich verhunzen sie nicht alles mit Werbetafeln und Displays.
Sehr gut mal wieder ein Update zu dem Projekt bekommen zu haben, hatte das völlig aus dem Fokus verloren.
MOS2000
 
der Rundgang endet im süden der Baustelle. Hier waren einige Infostände aufgebaut,
fürs leibliche Wohl war gesorgt und die Kinder durften (Spielzeug)Bagger fahren.

Viele Menschen arbeiten rund um die Uhr auf der Baustelle. Unzählige Nationalitäten treffen aufeinander.
Für die Arbeiter ist gut gesorgt. Kantinen, Seelsorger, Ärzte, Übernachtungsmöglichekeiten und Sanitäreinrichtungen sind vorhanden.
Irgend wie ist es ein großer Abenteuerspielplatz für "echte Männer"

full


full


irgend wie hat das ganze doch eine Seele

full



ich möchte hiermit den Rundgang durch die Baustelle beenden. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die aktuell größte und sicherli immer noch kontrovers diskutierte Baustelle dieser Republik zeigen. Leider sind die Möglichkeiten sich in dieser Baustelle zu bewegen und fotografieren sehr begrenzt.

Kurz zur Fototechnik.
Ich war mit der kleinen Olympus OM-D EM5III sowie dem Lumix G Varion 12-60/F3,55,6 sowie dem Lumix G Vario 7-14/F4 unterwegs.
Einige der Bilder mit höheren ISO-Zahlen ab ISO1600 wurden in LR leicht entrauscht. Die kleine hat sich tapfer geschlagen. Vielleicht behalte ich sie doch noch etwas, wollte sie eigentlich verkaufen.​
 
5 Kommentare
1
1bildermacher1 kommentierte
Eine sehr eindrückliche Reportage. Gruss Wolfgang
 
1
1bildermacher1 kommentierte
Das grosse Problem bei der DB sind die vielen Einsprachen. Ein sehr gutes Beispiel ist der vierspurige Ausbau der Rheintalstrecke Karlsruhe - Basel. In China kommt die Planierraube und in zwei bis drei Jahren ist alles fertig. Wollen wir diese Zustände?
 
ZHR
ZHR kommentierte
Ralf, deine Reportage über Stuttgart 21 war für mich sehr interessant.
Über dieses Werk wundere ich mich schon lange.
Zu 90% schauen wir SWR TV und bekommen doch einiges mit über diesen Neubau.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Ralf,
danke für die Reportage. Und das ist fotografisch recht gut geworden!
Ich hab nicht viel Zeigenswertes zustandegebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
rollertilly
rollertilly kommentierte
Klasse Reportage, tolle Einblicke hast du gezeigt. Ich kann mir vorstellen, dass das ein toller Bahnhof wird, wenn er mal fertig ist.
Die Architektur ist beeindruckend, ganz anders als vieles, was sonst so entsteht.
Vielleicht entsteht hier ein neues, tolles Wahrzeichen.
 
Danke Ralf, für die Interessante Dokumentation des aktuellen Bauzustandes.
Es wird bestimmt ein architektonisches Meisterwerk.

Jetzt kommt viel Text, aber hoffentlich völlig unpolitisch.

Kopfbahnhof:
In der Anfangszeit der Eisenbahn waren die Bahnen privat.
Jede Linie endete in einem Kopfbahnhof vor den Toren der eingemauerten Stadt.
Mit der Gründung von Staatsbahnen (Württemberg hatte auch eine) wurden die Strecken besser vernetzt und zentrale Bahnhöfe gebaut.
Die Züge wurde von Dampfloks gezogen.
Die hatten eine sehr begrenzte Reichweite.
Schnell war die Kohle alle und der Heizer müde.
Dann musste die Lok ausgewechselt werden.
Eine Dampflok schaffte es dann gerade mal so von Stuttgart nach Frankfurt.
Der Kopfbahnhof war da nicht weiter schlimm, da hier sowieso die Lok getauscht werden musste.
Während des Halts wurden auch mal Postwagen angehängt oder Kurswagen umgestellt.
Damals fuhren nur wenige Züge pro Tag auf einer Linie.

Mit dem IC79 Konzept (jede Stunde jede Klasse) wurde es auf den Gleisen voller.
Es gab aber nur wenige feste Linien mit immer den gleichen Abläufen.
Ein Bahnsteiggleis ist aber sehr lange belegt.
Zug fährt ein.
Lok kuppelt vorn ab.
Andere Lok fährt hinten dran und kuppelt an.
Bremsprobe wird durchgeführt.
Zug fährt mit neuer Lok aus.
Die abgekuppelt Lok fährt danach aus und wird auf einem Abstellgleis für den nächsten Zug in einer Stunde geparkt.
Ein Gleis kann also nur zweimal pro Stunde verwendet werden.

Durch Wendezüge (Zug hat einen Steuerwagen und kann geschoben werden, bzw. Triebwagen - ICE) kann der Lokwechsel entfallen.
Bremsprobe ist nicht mehr erforderlich.
Um die Zeit zu sparen, die der Lokfährer braucht, um ans andere Ende zu laufen,
springt ein anderer Lokführer auf der anderen Seite auf.
Schon kann der Zug den Bahnhof wieder verlassen. Jetzt kann man das Gleis vielleicht 3-4 Mal pro Stunde nutzen.
Das Zeitfenster für Verspätungen wird immer enger.

So ein Kopfbahnhof hat aber einen entscheidenden Nachteil.
Die Züge müssen auf der selben Seite wieder raus, aus der sie reingekommen sind.
Dabei kreuzen sich die Fahrwege.
Oft kann kein Zug in ein freies Gleis einfahren, während ein anderer Zug aus einem anderen Gleis ausfährt.
Im schlimmsten Fall gibt es eine Fahrstraße quer über den ganzen Bahnhof.
Ein Zug blockiert alle anderen!
Die Verspätung eines Zuges überträgt sich dann auf mehrere andere Züge, die im nächsten Kopfbahnhof für noch mehr Verspätung sorgen.

In Stuttgart wurden in den Zufahrten Überwerfungsbauwerke erschaffen, damit die Züge kreuzungsfrei eingefädelt werden können.
Das geht aber nicht aus alle Richtungen in alle Richtungen.

Anders ist ein Durchgangsbahnhof.
Da fährt ein Zug am Bahnsteig ein, hält kurz und fährt in die selbe Richtung weiter.
Hier kann ein Bahnsteiggleis vielleicht 6-8x die Stunde verwendet werden.
Korrespondierende Linien halten am selben Bahnsteig gegenüber.
Der Fahrgastwechsel ist dann auch entsprechend schnell.
In den zuführenden Tunnelstrecken sind auch Überwerfungsbauwerke integriert, die einen kreuzungsfreien Linientausch ermöglichen.

Damit können 8 Gleise eines Durchgangsbahnhofs locker 16 Gleise eines Kopfbahnhofs ersetzen.
Aber der Verkehr steigt.
Die Zugdichte steigt.
Ich habe das Gefühl, dass Stuttgart 21 inzwischen unterdimensioniert ist.
Es funktioniert nur im optimalen Fall.
Gleise müssen auch mal repariert werden und können zeitweise nicht genutzt werden.
Züge gehen kaputt und bleiben liegen.
Dann passieren noch Dinge, für die die Bahn nichts kann:
- Ärztlicher Notfall
- Selbstmörder an der Bahnsteigkante,
- 32 betagte Rentner mit Elektrofahrad wollen bei einem Halt von einer Minute durch eine Tür in das bereits voll belegte Radfahrerabteil für 16 Fahrräder einsteigen,
- Einer Sprinter blockiert eine Tür, damit seine 145 besoffenen Kumpel vom Fußballfanclub den Zug noch erwischen.
Dafür braucht es Reserven, damit sich eine Verspätung nicht auf alle folgenden Züge überträgt.
Die Reserven waren bei der ersten Idee von Stuttgart 21 sicherlich noch vorhanden.
Die Dauer von Planung und Bau ist leider bei uns sehr lang.
Damit steigt das Risiko, dass bei der Fertigstellung sich die Rahmenbedingungen verändert haben.

In der Anfangszeit der Eisenbahnen war die Lebensdauer eines Bahnhofs viel kürzer.
Die Bahn hat sich so rastant entwickelt. dass nach wenigen Jahren der Bahnhof erweitert oder komplett neu gebaut werden musste.

Ich hoffe, dass der Bau zügig weitergeht und Stuttgart einen schönen Bahnhof für die nächsten 100 Jahre bekommt.
Ich stelle mir vor, dass es ähnlich dem Flughafenbahnf in Frankfurt wird, nur etwas größer und tiefer.

Viele Grüße
Bernd
 
5 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
In Hamburg staune ich jedesmal am Dammtorbahnhof, was mit nur einem Gleis je Richtung machbar ist
(die S-Bahn hat eigene Gleise):
 
ZHR
ZHR kommentierte
Bernd, du sprichst mir aus der Seele
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Hi Kay,
die Berliner S-Bahn hat 1892 (!) bereits einen 3min Takt gefahren.
Mit der Elektrifizierung wurde der Takt auf 90s reduziert.
Es fuhren also 40 Züge pro Stunde und Richtung auf einer Strecke.
Haltezeiten waren zwischen 15 und 17s.
Das ging alles schon ohne Computertechnik vor rund 100 Jahren.

S-Bahn Verkehr ist aber nicht vergleichbar.
Die Züge haben eine viel höhere Beschleunigung.
Alle Züge haben dasselbe Leistungsspektrum (i.e. Beschleunigung)
Sie haben auch mehr Türen für einen schnellen Fahrgastwechsel.

HH-Dammtor ist auch nur ein Haltepunkt mit eher wenig Fahrgastwechsel.
Auf den Fernverkehrsgleisen (3+4) ist auch viel weniger los, als auf der S-Bahn.
Wobei auch viele Züge durchfahren und damit nicht aufgelistet werden.
 
dembi64
dembi64 kommentierte
Kay


Hamburg ist für mich eines der Beispiele wie es eben NICHT funktioniert.

Viele Jahre habe ich z.T. mehrmals im Monat die Strecke Stutgart - Hannover und zurück, zurückgelegt. Der Zug aus Stuttgart fährt bis HH und umgekehrt. Leider nicht selten ist der ICE aus HH nach Stuttgart entweder mit erheblicher Verspätung, mit falscher Wagenreihung, mit fehlenden Wägen für die man eine Reservierung hat, oder gar nicht gefahren weil keine Bereitstellung in Hamburg, mangels Fahrzeuge, stattgefunden hat. Nicht selten bin ich dann mit über einer Stunde Verspätung in Hannover losgekommen, mit dem nächsten Zug der,
1. ebenfalls verspätet war,
2. in Hannover bereits völlig überfüllt war, er musste ja auch die Passagiere des entfallenen Zugs aufnehmen,
3. die bezahlte Platzreservierung futsch war und ich die gesammte Strecke auf dem Flur stehend bzw. auf dem Boden sitzend zurücklegen musste.
Bin ich mit Verspätung, aber dem richtigen Zug los gekommen, hat der Zug nicht selten in Mannheim geendet (nach Stuttgart hätte er fahren sollen), damit er wenigstens halbwegs pünktlich wieder nach HH zurück fahren kann. Nicht selten, je nach Verbindung musste ich in Frankfurt in einen EC umsteigen, was bei pünktlicher Ankunft völlig problemlos war und kaum einen Zeitverlust bedeutete, bei einer entsprechenden Verspätung war der EC jedoch weg. Nicht selten bin ich dann mit Stunden Verspätung zuhause angekommen. Ungeacht der Schadensersatzansprüche, wenn man in schöner Regelmäßigkeit erst Stunden später zuhause ankommt, kotzt es einen an.

Als sich solche Vorkomnisse gehäuft haben und fast zur Normalität wurden, habe ich keine neue Bahncard mehr genommen und bin wieder aufs Auto umgestiegen. Da habe ich wenigstens einen Sitzplatz und muss mich nicht in einem völlig überfüllten Zug auf den gängen herumtreiben.
 
dembi64
dembi64 kommentierte
Bernd, viele Dinge hast Du ehr richtig erkannt.

Ich lehne keineswegs ein solches Projekt ab wenn die Deutsche Bahn grundsätzlich funktionieren würde. Nur, da werden ganz ganz viele Milliarden Euros versenkt für ein Prestigeobjekt welches zwar hübsch aussieht, aber in keinster Weise die ganz massiven Probleme der Bahn lösen wird. Solange die Deutsche Bahn nicht grundlegend reformiert wird, werden weder mehr Leute die Bahn nutzen, die Züge werden nicht pünktlicher, gehen deswegen nicht seltener kaputt, gibt es nicht mehr Personal (z.B. Lockführer und Zugbegleiter), werden die maroden Gleisanlagen nicht moderner und zuverlässiger, die Langsamfahrstrecken und die Baustellen nicht weniger, usw. usw, usw.
In all den Jahren in denen ich viele tausend Kilometer im Jahr mit der Bahn gefahren bin, waren es weniger die Bahnfahrer die dieses Projekt positiv gesehen haben und es gut fanden, es waren überwiedend die Personen die selten bis nie Bahn gefahren sind bzw. fahren. Vielleicht hätte man vorher besser die (Viel)Bahnfahrer fragen sollen.
 
Danke Ralf für die beeindruckenden Infos und die Bebilderung.
Wenn das Werk vollendet ist werd ich sicher den Bahnhof aufsuchen um mich vom dem besonderen Lichtszenario fesseln zu lassen
 
Kommentar
Aber der Verkehr steigt.
Die Zugdichte steigt.
Ich habe das Gefühl, dass Stuttgart 21 inzwischen unterdimensioniert ist.
Ist möglich.

Allerdings kommt mit dem Bahnhof ein ganz neues Leitsystem, erstmals in D für ein so großes Gebiet.
Ich habe mit DB Mitarbeitern und jemand von Alstom gesprochen.

Das bisherige Leitsystem war ganz simpel zonenbasiert - nur immer 1 Zug je Zone/ Blockstrecke und das mit sehr großen Blockstrecken (bis zu 1300m).
Das neue Leitsystem steuert die Züge auf Abstand, prinzipiell bis herunter auf Minimalabstand = Bremsweg.
Dadurch werden wesentlich mehr Züge pro Gleiskilometer fahren können.

Im Bahnhof werden auch mehrere Züge gleichzeitig an demselben Bahnsteig Gleis einfahren können (die Bahnsteige sind sehr lang).
 
Zuletzt bearbeitet:
4 Kommentare
1
1bildermacher1 kommentierte
Zwei Züge können schon eh und je an demselben Bahnsteig einfahren, auf demselben Gleis gleichzeitig ist technisch nicht möglich.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Laut anwesendem Bahnmitarbeiter werden sie sehr wohl auf demselben Gleis gleichzeitig halten. Natürlich hintereinander. (Bahnsteig war natürlich blöd von mir.)
 
ZHR
ZHR kommentierte
mit einer "besetzten Einfahrt", signalisiert am Einfahrsignal kann sehrwohl ein Zug in ein Gleis einfahren wo schon ein Zug steht.
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Frank, das Fahren auf Elektronischer Sicht bringt sicherlich noch etwas, inbesondere im Mischbetrieb mit untreschiedlich langen Zügen.
Mit konventioneller Technik gehen schon 90 Sekunden (z.B. die Tunnelstrecke bei der S-Bahn in München, oder S-Bahn Berlin vor 100 Jahren).
Es wird kein "Game-Changer" sein.
Die DB hat Doppelstock IC eingeführt, um mehr Personen pro Bahnsteigmeter transportieren zu können.
Das war leider eine Sackgasse, da die Fahrgastwechsel zu lange dauern.

Wenn mehrere Züge hintereinander an einen Bahnsteig stehen,
dann darf der 2. Zug nur sehr langsam in ein besetztes Gleis einfahren - das dauert dann länger und blockiert nachfolgende Züge.
Die Fahrgäste sind irritiert und brauchen länger um ihren Zug zu finden.
Die Umsteigezeiten werden länger, weil die Fahrgäste auf dem Bahnsteig längere Wege zurücklegen müssen.

Das System Bahn ist schon weitehend ausgereizt.
Es geht nur mehr durch Parallelisierung (mehr Gleise und mehr Strecken) und eine Entflechtung der Verkehrsströme (keine ebenerdigen Kreuzungen).

Mit der zunehmenden Privatisierung des Fernverkehrs (Flixtrain, aber auch andere "Staatsbahnen") wird durch erhöhten Wettbewerg die Zugdichte zu attraktiven Verkehrszeiten noch viel dichter werden.
 
Interessante und beeindruckende Bilder.(y)
Sag mal wird da eine unterirdische Kunsthalle gebaut. Bisschen viel Größenwahn, man kann sicher auch zweckmäßiger bauen.
 
3 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Also ich fand die Bahnsteighalle verblüffend niedrig, die hätte ich mir höher vorgestellt.
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Otto, schon früher waren die Bahnhöfe besondere Ankerpunkte der Städte und architektonisch besonders gestaltet. Die Bahnsteighalle wurde zur Kathedrale und die Fassade mit Ornamenten und Figürchen bestückt.
Totzdem wird für Schönheit nur ein sehr kleiner Anteil der Baukosten verwendet.
Gerade, wenn man einen Bahnhof in die Unterwelt verbuddelt, sollte es nicht den Eindruck eines finsteren Burgverlieses mit Neonbeleuchtung erwecken. Wenn es zweckmäßig und billig sein soll, kann man die Baucontainer wiederverwenden.

Schwierig wird es nur, wenn der Architeckt ein Künstler ist. Dann landet der Rauchgasabzug aus ästhetischen Gründen im Keller (Hallo Berlin!).
 
dembi64
dembi64 kommentierte


ging mir auch so. Überhaupt hatte ich mir das ganze größer vorgestellt. Besonders die Zugangswege erscheinen mir ziemlich "übersichtlich"
 
Schöner Bericht und schöne Fotos, Danke!

Ja, mit ETCS (European Train Control System) ist einiges mehr möglich als mit bisherigen Lösungen. Hat aber nichts mit Stuttgart zu tun, sondern gilt allgemein. Man kann damit auch zwei Züge in einer Richtung an den Bahnsteig fahren (bringt aber nicht viel, besser zum Umsteigen sind zwei Züge am gleichen Bahnsteig gegenüber schon allein wegen der Laufwege).

Und Kopfbahnhöfe wie Leipzig beweisen sehr eindrücklich, dass es auch mit diesen funktioniert. Es gibt ja kaum noch lokbespannte Züge, wo der Tf ans andere Ende umsetzen muss.

Die Verzögerung bei S21 (was ja letztendlich mehrere Teilprojekte sind) beruht auf Überschätzung, teils mangelhafter Planung und auch neuen Wünschen über die Zeit. Irgendwann hat selbst Herr Lutz (der Chef vons janze) gesagt, wir bauen weiter, trotz massiv gestiegener Kosten und neuer Probleme.
 
Kommentar
Es freut mich dass euch dieser kleine Bericht gefallen hat. Auch finde ich es klasse dass hier keine übermäßig politische Diskussion daraus entstanden ist. Dieses Bauprojekt polarisiert viele Menschen immer noch sehr. Wie immer man dazu stehen mag, ich bin darauf gespannt wie es sich nach der Fertigstellung in der Praxis bewährt. Ein interessantes Bauwerk ist es allemal.
 
Kommentar
Die Verzögerung bei S21 (was ja letztendlich mehrere Teilprojekte sind) beruht auf Überschätzung, teils mangelhafter Planung und auch neuen Wünschen über die Zeit. Irgendwann hat selbst Herr Lutz (der Chef vons janze) gesagt, wir bauen weiter, trotz massiv gestiegener Kosten und neuer Probleme

Ich hab zu großen Infrastrukturprojekten so eine simple fatalistische Weltsicht.

1) ein Projektvorhaben beginnt
2) ein Ziel wird ausgegeben
3) eine Planung erfolgt
4) der Plan wird als zu lang und zu teuer bewertet

In den Phasen Auschreibung, Wettbewerb, Politische Bewertung, Opposition, Öffentliche Meinungsbildung, Gegnerschaften, Schlichtungen, ...
werden die Schritte 2), 3), und 4) immer wieder durchlaufen.

Am Schluss bleibt ein Plan übrig der in Zeit und Kosten völlig unrealistisch ist.
(Oder es gibt kein Projekt)
 
Kommentar
Zuletzt bearbeitet:
Christian B.
Christian B. kommentierte
Letzteres ist auch mein Plan. Wir haben uns dafür einen California zugelegt.
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Ein Flugzeug das nicht fliegt und eine Lokomotive die nicht fährt sind ihr Geld nicht wert. Die schönste Planung nützt nix, die positivsten Wünsche verhallen wenn die Gewerkschaft streikt. Reisen und Termine einhalten grenzt mtlw. an ein Glücksspiel im ÖNV, Autobahnstaus etc. machen Reisen zum Abenteuer.
Man kann schon froh sein dass man noch überhaupt irgendwo hinkommt.
 
Mauleselchen
Mauleselchen kommentierte
In Stuttgart finde ich die Diskrepanz zwischen dem Anspruch, den die wirklich tolle Architektur weckt, und der Realität auf der Schiene ziuemlich krass. Die Lichtlöcher wirken schon auf der Baustelle so toll, wie sie auf den ersten Zeichnungen zu sehen waren.
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte

Wenn ich von FRA fliegen muss, reise ich immer am Tag vorher an und übernachte im Hotel am Flughafen. Dann spielt die Unzuverlässigkeit der Bahn kaum eine Rolle.
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Ausnahmen sind halt nicht die Regel, ich kenn auch einen der schwärmt mir immer vor wie schön doch die erste Klasse der Singapore Airlines nach Australien ist.
Bei dem spielt Geld auch keine Rolle, aber das ist nicht der Punkt, was machen die 95% der Normalsterblichen wenn auf Bahn und Airline kein Verlass ist.
Es ist wie es ist, die Bahn hat ihre Infrastruktur Jahrzehnte lang vernachlässigt und sämtliche Löhne konnten mit der Teuerungsrate nicht mithalten.
Der Dumme ist wie immer derjenige der auf verlässliche Fahrpläne angewiesen ist.
 
Erinnert mich an einen Insektenbau mit Kammern und Gängen und statisch funktionalen Säulen.
Beeindruckende Unterwelt.
Ich befürchte jedoch, das in einigen Jahren, wenn man sich bei Eröffnung mit der Schere wieder voller Stolz selbst feiert und beweihräuchert,
was man alles gemeinsam erreichen kann,
viele Dinge schon wieder veraltet sind und nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht.
Zweck, Logistik, Kosten alles auffressen und man zum Ziel auch effektiver gekommen wäre.
Na hoffentlich vergißt man nicht die Oberleitung und die 10-Fach Toiletten.
Nicht das Klagen kommen und sich alles nochmals um Jahrzehnte verschiebt.
Kann man wenigstens als Notbunker einrichten. Lichtlöcher sind schnell verdunkelt.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten