Seestar 50 - Astrofotografie kompakt

Wie so oft… erst die Bearbeitung der Bits lassen ein Bild daraus werden ;)
Wenn man das Ding zum ersten Mal sieht denkt man ja, das ist ein Spielzeug. Aber mit „klassischem“ Equipment muss man schon einiges zusammen stellen, um wenigstens auf diese Ergebnisse zu kommen. Vom umständlichen Hantieren mal ganz abgesehen.
Ich freue mich auf weitere Bilder!
 
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Was mich _auch_ interessieren würde: inwieweit liefert das Seestar 50 wirklich astronomisch gültige Bilder - inwieweit also bügeln die automatisch eingesetzten Filter und Bearbeitungen die Physik 'glatt'? @Thomas Ferber : Hast du schon einmal die Gelegenheit gehabt, ein- und dasselbe Objekt mit den eher traditionellen Methoden (vielleicht astromodifizierte Kamera auf Nachführeinheit mit gestackten Aufnahmen) mit _diesem_ Ergebnis hier zu vergleichen. Anders gefragt: sind diese einfach erzielten Aufnahmen 'nur' schön (das sind sie fraglos) oder bedeuten sie auch astronomisch etwas? Gibt es 'stareater'-effekte oder KI-mäßig 'erfundene' Strukturen usw. usf - ich hoffe, ich habe mich da als Laie klar genug ausgedrückt.
 
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Was mich _auch_ interessieren würde: inwieweit liefert das Seestar 50 wirklich astronomisch gültige Bilder - inwieweit also bügeln die automatisch eingesetzten Filter und Bearbeitungen die Physik 'glatt'?
Die Vergleiche, die ich habe sind zu Aufnahmen mit dem Celestron C8 mit angesetzter F3.
Die Details stimmen. Also - das S50 speichert nicht die gesamte Zeit in der hichgezählten Belichtungszeit ab. Nach was da entschieden wird, ist noch nicht so richtig klar. Mit der aktuelleren Firmware ist es möglich, die Einzelbilder auch abzuspeichern - wenn man die nachher selber stacken will.
Der LPR Filter wird bei manchen Objekten automatisch gesetzt, wenn dies vom Objektkatalog her sinnvoll ist. Und das ist es bei Emissionsnebeln oft. Ich zeige gleich ein Beispiel.
Der Filter wird angezeigt, und die Einstellung kann über die App überschrieben werden. Ich bin da keiner KI ausgeliefert.
Beim Belichten kann ich wirklich zuschauen, wie das Licht gesammelt wird und die Aufnahme entsteht. Wie sehr hätte ich mich beim Film nach so etwas gedehnt.
Das Einzige Störende finde ich die nur 2MPixel. Und die recht kleine Optik...
Über die Infos in der FIT Datei kann Siril (und andere Astrofotosoftware sicher auch die Objekte erkennen. Damit ist dann auch ein Farbabgleich möglich. Geht also einiges.
 
4 Kommentare
Whakaahua
Whakaahua kommentierte
Herzlichen Dank für die Beschreibung der persönlichen Beobachtungen und Überlegungen. Das ist für mich viel mehr wert als die Werbeaussagen des Herstellers/Vertriebs. Was mich auch positiv stimmt, ist die laufende Weiterentwicklung der Firmware...
Ich hätte nicht gedacht, das mit einer so kleinen Öffnung solche Aufnahmen möglich sind. Flächenhafte Objekte profitieren natürlich vom Öffnungsverhältnis - aber auch die Detailzeichnung ist schon ganz ok. Den Mindestabstand zweier trennbarer Sterne (und damit die Detailzeichnung) hängt natürlich von der Öffnung ab und da kann ich schon verstehen, wenn man bei einem Apo- oder wenigstens Achromaten gerne eher 100mm hätte. Mit einem C8 mit 200mm kann das natürlich nicht so ganz konkurrieren, aber dafür hat das C8 nur ein 'lausiges' Öffnungsverhältnis von f/10 ;).
Die geschickte Kombination von schnellem f, gutem Sensor und guter Bildverarbeitung scheint sich aber am Astro'markt' durchzusetzen. Bin gespannt, wann größere Instrumente auf den Markt kommen.
 
Thomas Ferber
Thomas Ferber kommentierte
Mit einem Focal Reducer bekomme ichvdas C8 auf F5 bei nur noch 1017mm Brennweite. Also dann das Weitwinkel-C8. Da passt dann der komplette Mond auf eine Vollformatkamera.
 
Whakaahua
Whakaahua kommentierte
Das habe ich mit einem Meade focal reducer an meinem alten C8 auch schon ausprobiert, war aber vom etwas flauen Ergebnis enttäuscht - aber die Optiken haben sich ja sicher inzwischen verbessert. Dann warte ich eigentlich 'nur' noch auf einen Anbieter, der eine autostackende Astrokamera mit einer Montierungssteuerung und autoguiding in einem handlichen Paket verbindet, um auch größere Amateurinstrumente (per focal reducer) in gleicher Weise wie das seestar 50 zu nutzen.
Eins jedoch wird dann wohl ein Alleinstellungsmerkmal der von dir nun erprobten Geräteklasse bleiben: das unglaublich einfache Handling, das 'schnell mal aufstellen und loslegen'. Wenn die ein seestar 100 (oder wenigstens 80) rausbringen - womit dann bei f= 500mm oder 400mm auch Planeten schon ins grobe Sichtfeld rücken - dann ist das meins - versprochen ;-).
 
Thomas Ferber
Thomas Ferber kommentierte
Dann käme ich auch in Verlegenheit...
 
Inzwischen habe ich auch den starken Eindruck, dass das Seestar keine Aufnahmen aus irgendwelchen Gründen verwirft, da jeweils, nachdem der Zähler um den Aufnahmekopf ein mal rum ist, die Aufnahmezeit um 10sec erhöht wird.
Sondern es dauert nach einem Durchlauf ein paar Sekunden, bis die nächste Aufnahme gestartet wird.
 
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So - noch eine kleine Besonderheit, die ich so nicht erwartet hätte.
Nach dem zweiten Drücken der Aufnahmetaste ;also am Ende der Aufnahme, wird diese gespeichert - so weit alles wie gewohnt. Wenn ich gleich darauf die Taste erneut drücke, werde ich gefragt, ob ich die vorherige Aufnahme fortsetzen will, oder eine neue beginnen.
Setze ich die begonnene fort, habe ich am Ende dann zwei gestackte FIT Dateien mit unterschiedlichen Belichtungszeiten ;-)
 
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Ich erinnere mich an ein Teleskoptreffen auf dem Vogelsberg vor Jahren. Da stand ich in richtig dunkler Nacht auf einer hohen Leiter, um durch das Okular eines 20-Zoll-Dobson (= 50cm Spiegeldurchmesser) den Hantelnebel (M27) zu beobachten. Jeder war begeistert, im Nebel ein paar Einzelsterne und sogar einen leichten Hauch Farbe zu sehen.
Die neue Technik wird die Amateurastronomie ziemlich beeinflussen, irgendwann kommen sicher Geräte in Modulbauweise mit verschiedenen Brennweiten/Öffnungen die genauso einfach zu bedienen sind wie das kleine „Spielzeug“.
 
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So - nun noch ein paar Erkenntnisse nach der Aufnahme von M16 in einer Wolkenlücke der letzten Nächte:

Unbearbeitet;
IMG_20231121_205719_635.jpg

Am Anfang war es in die Richtung klar.
Dann kamen zwei Flugzeuge und dann Wolken.

Mit der aktuellen Firmware lassen sich alle Einzelframes als FITs speichern. Das habe ich so eingestellt.
Die ersten 25 Minuten lief alles im gewohnten Rhythmus. 10 sec Belichtung, kurze Pause, nächste 10 sec, ...
Die beiden Durchflüge sind mit bei den gespeicherten Einzel-FITs. Laut Beschreibung der Änderungen der neuen SW werden nur die FITs gespeichert, die auch ins gestackte Ergebnis einfließen.
Dann kamen die Wolken. Nun dauerte es manchmal Minuten, bis die nächste Aufnahme lief.
Das Ergebnus: auf den FITs aus dieser Zeit sind die Wolken deutlich zu sehen. Es gibt Aufnahmen, auf denen nur einige sehr wenige Sterne im oberen oder unteren Drittel zu sehen sind.
Die Auswahl findet also sehr grosszügig statt ...

Auch der Ausschnitt, der angelichtet wird, variiert von Sufnahme zu Aufnahme doch erheblich - und nicht nur um einige Pixel .

Das hatte ich etwas anders erwartet :-(
 
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Was ich auch cool fände: Daten in den Exifs
In den FITs steht soooo viel .... die Exifs sind leer. Landet nach Bearbeitung in Siril und Speichern als TIFF in Lightroom alles nur als Notizen zum Bild. So kann man all die Funktionen von LR nicht nutzen ;-(
Hat da jemand von euch eine Lösung?
 
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Ich ziehe für mich eine kleine Zwischenbilanz:
Das S50 ist noch viel flexibler und anspruchsloser als von mir erhofft.
Ich war damit bei Nacht nie außer Haus.
Ich konnte meist die Wärme eines Zimmers genießen. Mit Blick in dieselbe Richtung. Balkon wäre ideal.
Das Auffinden von Objekten bei Nacht ist genial einfach und schnell.
Ich nutze Wolkenlücken, für die ich niemals das C8 oder auch nur den 4,5"Newton aufgebaut hätte.
Die eingebaute Heizung und LPR-Filter sind eine sinnvolle Ergänzung.
Ich habe Fotos von Objekten, die ich früher nicht mal gefunden hätte.
Die App ist genial... selbst ohne das Seestar.
Während das S50 belichtet, kann man etwa auf der Karte nach neuen Objekten suchen... Man kann sogar das Handy wechseln, zwischendurch ins Internet,...

Was ich mir noch wünschen würde:
Das Auffinden von Sonne und Mond, was bisher immer ein Klacks war...
Brennweite und Vergrößerung änderbar - etwa für Planeten.
Strengeres Ausfiltern von suboptimalen Subframes.

Sicher Jammern auf hohem Niveau...
Ich würde es wieder tun .... und ja - es hat die Möglichkeiten mehr erweitert, als eine Zf es getan hätte, mit der ich parallel geliebäugelt habe ;-)
 
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Seit das S50 Ende Oktober geliefert wurde, habe ich heute den dritten Update der App und der Firmware installiert.
Und da tut sich jeweils richtig was.
Letztes Mal kam die Möglichkeit dazu, die einzelnen Dateien zu speichern, die gestackt wurden.
Oder der manuelle Fokus.
Diesmal die Möglichkeit, das S50 ins Heimnetzwerk zu integrieren.
Und die Möglichkeit für weitere Justierungen der Aufstellung oder für das Halten von Sonne und Mond in der Bildmitte.
Per Easter egg soll es auch möglich sein, die Belichtungszeit auf 20 bzw 30sec pro Aufbahme zu verlängern.
 
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Mit dem iPhone komme ich in die experimentellen Features. Mit dem Android soll es auch gehen ...

Symbol vom Teleskop anklicken und dann vier oder fünf mal auf die obere Zeile "MySeestar" tippen.
Ganz unten- unter Advanced Features kommt dann eine neue Zeile - Experimental Features.
Da hat es dann so einiges.
Unter anderem auch die Temperatur von Batterie und Sensor.
Oder Dithering - könnte bei der Auflösung hilftrich sein (?)
Auch weitere Möglichkeiten der Kalibrierung.
Horizont und 3-Punkt.
Leider noch nichts testen können, Schneeflocken sind halt nicht so das Ding vom Seestar.

IMG_20231128_120500_360.jpg
 
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Und noch der untere Teil

IMG_20231128_120506_624.jpg

Das chinesische ist ein Schachbrett auf dem Bild ... keine Koordinaten- also weder alt/azimut noch äquatorial.
 
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