Information Nodalpunktbedeutung bei vertikalen Schwenks? gemeint sind mehrreihige Panoramen

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mfey

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Will mich etwas mehr mit Panoramafotografie beschäftigen.
Das Profi-Equipment ist mir etwas zu teuer. Bei einreihigen Panos komme ich mit dem vorhandenen gut zu recht:
30 Grad Nivellierschale, darauf ein Videoneiger, der schon mal keine seitliche Verkippung aus dem Horizont zuläßt, sowie ein Novoflex-Macroschlitten, damit bei einreihigen Landschaftspanos die Kamera (D 750) zwecks Nodalpunkt ausgerichtet werden kann.
Damit sie im Hochformat montiert werden kann, habe ich an der Kamera eine Novoflex L-Schiene fest montiert, die ich auch als Haltegriff praktisch finde und immer drauf lasse.
Für Kugelpanoramen habe ich bislang keinen Bedarf.
Jedoch bin ich auf die Anwendung von Panoramafotografie im Architekturbereich aufmerksam geworden, wo man dann allerdings mehrere Reihen braucht, um etwa ein Hochhaus mit 35 mm Brennweite abbilden zu können.
Zwei Probleme habe ich nun:
Erstens, der Videoneiger schwenkt ja nun in der Vertikalebene vor dem Nodalpunkt, ist das bei Architektur und evtl. Landschaft überhaupt relevant?
Zweitens besteht nun das Problem, wenn ich die unterste Reihe von links nach rechts fotografiert habe, kann ich zwar am Videoneiger die vertikale Arretierung lösen und etwas senkrecht nach oben Verschwenken und wieder Arretieren um jeweils eine weitere Reihe horizontal aufzunehmen, jedoch weiss ich bei höheren Zeilen nie so genau, wo denn links im Bild mein Anfangspunkt war. OK die Software wird ihn schon finden, aber so recht gefällt mir das nicht.
Muß ich nun wirklich ein paar hundert Euro für einen professionellen Rotator und Nodalpunktadapter nebst den drei Schienen ausgeben?
Wenn der Nodalpunkt bei vertikaler Schwenkung nach oben (Architektur) oder in den Hintergrund (Landschaft) über einen Videoneiger zwar nicht berücksichtigt aber vom Ergebnis her ok ist (mein gegenwärtiger Eindruck), dann fehlt mir eigentlich nur die variable jeweilige Arretierung der "Drehplatte" mit linkem und rechtem Anschlagspunkt, wenn ich die Grenzen meines Aufnahmemotives erreicht habe.
Gibt es da eine preiswerte Lösung?

Martin

PS: Sorry, ist nun doch länger geworden! :fahne:
 
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Hallo Martin,

viele Stitching Programme sind inzwischen erstaunlich fehlertolerant, so dass selbst Aufnahmen aus der Hand häufig zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen (das freihändige Verschwenken kann man trainieren/üben).
Eine größere Tiefenstaffelung des Motivs (Vordergrund) macht Parallaxenfehler ggf. eher sichtbar, eine weit entfernte Landschaft ohne Vordergrund ist unkritischer.
Letztlich musst Du entscheiden, ob Du mit den jeweiligen Ergebnissen zufrieden bist, eine Erfolgskontrolle ist ggf. auch über die Kontrollpunktabstände möglich, soweit vom Stitchingprogramm geliefert .
Das Arbeiten mit einem richtigen Panoramakopf (mehrzeilig) reduziert unangenehme Überraschungen/Aufnahmefehler und erleichtert damit das Stitchen und die Nachbearbeitung.
Man muss das Teil aber auch dabeihaben - inkl. Stativ kann ein stabiler Panoramakopf ganz schön sperrig und schwer sein.

Probiere aus, wie weit Du mit dem vorhandenen Equipment kommst, wobei ich horizontale Anschläge für weitgehend verzichtbar halte - arbeite lieber mit einem großzügigen Flatterrand und ausreichender Überlappung, damit genügend Raum für eine Perspektivkorrektur und den Beschnitt bleibt.
Ansonsten reichen einfache Endanschläge ohnehin nicht aus, Du würdest auch für die Zwischenschritte Rasten benötigen, um eine gleichmäßige Überlappung der Einzelbilder zu gewährleisten.

MfG Jürgen
 
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Das einzig Vernünftige ist ein dezidierter NPP(vulgo:Nodal)-Adapter.

Sehr gut und relativ günstig ist ein NodalNinja 3 oder 5.

Wichtig ist ein "Rotator" mit verstellbaren Rasten wichtig für reproduzierbare Positionen in der Horizontalen, wel das die meisten Positionen sind.
In der Vertikalen geht das auch ohne Rasten - es sind deutlich weniger Positionen.

Kannst auch einen Rotator mit Rasten einzeln kaufen - um 100 - 150.-€ von Manfrotto oder NodalNinja usw. - und einen eigenen Winkel draufsetzen.

Stück für Stück zusammenbauen geht auch prima :)

Der exakte NoParallaxPoint ist sehr wichtig für eien sauberen Stitch ohne Probleme.

Ich hab festgestellt, daß es dabei wirklich auf den Millimeter ankommt - besonders bei etwas längeren Brennweiten als Fisheyes und ganz speziell beim Fotografieren in Räumen.

Klaus

Klaus Esser :Interaktiv
Fotografie
Hardenbergstr. 13
40625 Düsseldorf
++49-211-289408
++49-172 6609350
www.klausesser-interaktiv.de
www.360impressions.de
 
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Lass Dich nicht irre machen.
Diese ganze Nodalpunktgeschichte ist dann von Bedeutung, wenn Du einen scharfen Vordergrund hast oder brauchst, z.B. Landschaft mit Vordergrund, Innenarchitektur.
Wenn das Motiv erst einmal einige Meter entfernt ist, dann vergiss das Ganze und mach Deine Fotos (mit genügend Überlappung), besorge dir ein ordentliches Stitching Programm und die Sache ist gelaufen.
 
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Lass Dich nicht irre machen.
Diese ganze Nodalpunktgeschichte ist dann von Bedeutung, wenn Du einen scharfen Vordergrund hast oder brauchst, z.B. Landschaft mit Vordergrund, Innenarchitektur.
Wenn das Motiv erst einmal einige Meter entfernt ist, dann vergiss das Ganze und mach Deine Fotos (mit genügend Überlappung), besorge dir ein ordentliches Stitching Programm und die Sache ist gelaufen.

Bitte entschuldige, wenn ich das so deutlich sage: aber das ist Unsinn.

Die Frage ist: was will man? Fotografieren oder Dilettieren?
Das muß jeder für sich selbst entscheiden.

Du würdest sicher auch niemandem sagen es sei egal, wenn er/sie falsch belichtet - oder?

Martin beschrieb recht klar, was er will: von einreihigen auf mehrreihige Panoramen umsteigen und dabei z. B. ein 35mm benutzen.

Spätetstens dabei ist ein wirklich korrekter NPP wichtig.

Es GEHT auch ohne - aber dann sitzt Du halt stundenlang am Rechner und brichst Dir einen ab beim Stitchen und korrigieren - oder mußt mit schlechten Ergebnissen leben.

Wenn Du mit Fisheyes fotografierst ist das weniger ein Problem - Martin sprach aber von 35mm Brennweite. Und DAS ist ´ne völlig andere Hausnummer beim mehrreihigem Aufnehmen.

Es bedeutet, daß das korrekte Drehen um den NPP - in beiden Ebenen - zum Aufnehmen mehrerer Reihen und Spalten unerlässlich ist.

Du musst das ja nicht glauben - aber Du solltest es vielleicht mal machen . . :D

Klaus
 
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So eine thematisch verwandte Diskussion hatten wir hier schon mal Anfang Juni. Der TO hat sich bislang leider nicht zu den Ergebnissen geäußert:

http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/panorama-fotografie/262521-panorama-von-langer-mauer-2.html

Am Ende musst Du selbst wissen, was Deine Qualitätsansprüche an ein mehrreihiges Panorama sind und wirst ohnehin nicht um eigene Versuchsreihen herumkommen - ob nun mit oder ohne NPA.

PS: Meinen ersten NPA habe ich mir vor Jahren aus Aluschienen selbst zusammen gebaut. Das war für den Einstieg sehr preiswert und ohne den Anspruch auf die Präzision maschineller Fertigung habe ich dabei eine Menge über Panoramafotografie gelernt.
 
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Hallo,

die Berücksichtigung des Nodalpunkts ist immer dann wichtig, wenn sich im Bild ein "relativ" naher Motivpunkte unmittelbar vor einen "relativ" fernen Motivpunkte schiebt. In diesem Fall geht es nicht ohne Nodalpunktadapter (das lässt sich auch nicht durch die Software ausgleichen ... schlicht, weil ein Teil des Motivs fehlt). Wenn das nicht der Fall ist, dann kann dies in der Regel durch die Stitching -Software sehr gut ausgeglichen werden. Selbst (der Klassiker) mehrreihige Panoramen in Innenräumen mit Bodenfliesen bis zum unteren Rand des Bildes benötigen nicht zwingend einen Adapter, wenn obiges Kriterium nicht erfüllt ist. Die Existenz von nahen und fernen Motivteilen alleine ist keine notwendige Indikation für die Verwendung eines Nodalpunkt-Adapter.

Ob Du nun für Deine Architekturfotografie einen Adapter zwingend benötigst, hängt sehr von Deinem Motiv ab. Empfehlen würde ich auf jeden Fall einen Adapter. Wenn Du eine Häuserfront knipst, mit etwas Strauchwerk davor und einer strukturierten Straße, benötigst Du keinen Adapter ... egal wie groß (z. B.) der Schwenkwinkel ist. Befindet sich dagegen eine Strassenlaterne relativ nahe an Deiner Kamera, benötigst Du unbedingt einen Adapter.

Egal wie vehement man seinen Standpunkt vertritt - es ist immer erstmal eine gute Idee zu versuchen, die geometrischen Zusammenhänge zu verstehen, die im Fall der Panoramafotografie leider erheblich komplexer sind als man im erstem Moment glaubt. Dummerweise sind in den Zusammenhängen immer auch mindestens drei Parameter und eine trigonometrische Funktion enthalten, so dass sich ganz schlecht griffige und vor Ort Faustformeln angeben lassen. Deshalb auch das weichgespülte "relativ" im ersten Absatz, weil es immer auf das Zusammenspiel aller Parameter ankommt.

Bei Landschaften habe ich mit etwas Übung schon hervorragende Ergebnisse erzielen können mit Aufnahmen ohne Stativ und damit auch ohne Berücksichtigung des Parallaxenproblems (4 Meter breite, hochauflösende Prints). Mein diesbezüglicher "Rekord" ist ein einzeiliges 360° Panorama von Venedig geknipst von verschiedenen Fenstern des Campanile. Hier betrug der Parallaxenversatz (bedingt durch die Bauweise des Turms) nicht ein oder zwei Millimeter, sondern sage und schreibe 12 Meter (!), ohne dass sich dies nennenswert negativ auswirkt - einfach weil das Kriterium aus dem ersten Absatz nicht gegeben war.

Mein Tipps: (1) Immer mit Bedacht und der Situation angepasst arbeiten, (2) keine pauschalen Aussagen glauben, immer den konkreten Anwendungsfall im Auge haben, (3) Kauf eines passenden Panorama-Adapter in Erwägung ziehen (so ein Teil kann auch Spaß machen) und dann bist Du immer auf der sicheren Seite, (4) lieber mal eine Panorama-Reihe aus der Hand mehr knipsen als mangels Adapter eine zu wenig und (5) vor der ersten Auftragsarbeit viel praktische Erfahrungen sammeln und versuchen zu verstehen, warum das Parallaxenproblem mal stört und mal nicht.

Ciao
HaPe
 
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Jedoch bin ich auf die Anwendung von Panoramafotografie im Architekturbereich aufmerksam geworden, wo man dann allerdings mehrere Reihen braucht, um etwa ein Hochhaus mit 35 mm Brennweite abbilden zu können.

Ich hab hier mal ein paar Beispiele verlinkt, die ich mit 35mm, 85mm und 105mm Objketiven an der D800 aufgenommen habe (bitte in alle Motive auf 100% reinzoomen):

35mm:
http://www.360impressions.de/Klapheck/

35mm, "Großer Saal" 85mm
http://www.stadthalle.de/haus/360-grad-tour/

85mm
http://www.360impressions.de/Medienhafen/

105mm
www.klausesser.de/Quirinus_Neuss

In der "Wuppertal-Tour" ist das Motiv "Garten" ein Gebäude von außen
mit 35mm aufgenommen - dürte also dem entsprechen, was Du vorhast.

Diese hier sind bis auf 2 Motive (mit 85mm) alle mit einem 35mm aufgenommen:
http://www.360impressions.de/KBogen2/
http://www.360impressions.de/KBogen413

Ich habe beim Arbeiten festgestellt, daß selbst 1mm Abweichung vom exakten NPP bedeutet, bei 100% Zoom jeden, auch den kleinsten, Stitchfehler zu sehen.

Fazit: achte auf 1) eine korrekte Einrichten von Kamera/Objektiv am Kopf
auf den NPP (vulgo: NodalPunkt - korrekter: die Lage der Eintrittspupille des Objektivs) und 2) auch auf präzises Drehen um denselben am Kopf.

Selbst einfache Köpfe wie der relativ preiswerte NodalNinja 3 - der sich sowohl sehr klein zusammenklappen und in der Kameratasche mitnehmen lässt als auch sehr leicht ist - bieten die Möglichkeit, präzise aufzunehmen mit dem Ergenis guter und leichter Stitches statt herumzufummeln und endlos mit Kontrollpunkten im Stitcher zu hantieren.

Es erspart einfach Zeit! VIEL Zeit.

Klaus
 
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Hallo,
die Berücksichtigung des Nodalpunkts ist immer dann wichtig, wenn sich im Bild ein "relativ" naher Motivpunkte unmittelbar vor einen "relativ" fernen Motivpunkte schiebt.

Das ist mißverständlich!

Denn es kommt nicht nur auf die Vorder-/Hintergrund-Relation an sondern generell auf den Objektabstand.

Je kürzer der ist - auch ohne Objekte im Vordergrund - desto kritischer wird der NPP!

Wenn man - wie ich das z. B. in Museen ständig habe - einen relativ kurzen Abstand hat ist eine SEHR präzise Justage des NPP-Adapters absolut wichtig!

Ein paar Fakten aus der Praxis:

1) aktuelle Stitcher wie PTGui oder APG sind ausgesprochen tolerant gegenüber Parallaxenfehlern.
2) das ist richtig - hat aber Grenzen . . die man dummerweise oft erst im Nachhinein bemerkt.
3) es hängt SEHR von der Brennweite bzw. Bildwinkel ab.
3) es hängt SEHR vom Objektabstand ab.
4) Stitchen und Editieren des Stitches gehen um so flüssiger von der Hand, je präziser die Parameter bei der Aufnahme eingehalten werden.
5) Es macht einen Unterschied, ob man guter Laune eine schönen Stitch hinkriegt und ausfeilt um sich dann daran zu erfreuen oder ob man irgendwann nur noch genervt ist vom Rumfummeln mit Kontrollpunkten.


GEHEN tut Vieles. Ob es sinnvoll ist Zeit zu verschwenden ist ´ne andere Sache . . :D

Klaus
 
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Wenn das Motiv erst einmal einige Meter entfernt ist, dann vergiss das Ganze

Bitte entschuldige, wenn ich das so deutlich sage: aber das ist Unsinn.

Aber Fakt ist schon dass bei Abwesenheit naher Vordergründe der Nodalpunkt eine deutlich geringere Rolle spielt.
Völliger Unsinn ist die Aussage nicht. Es gibt viele super Panos, die aus der Hand gemacht wurden. Wenn nur die Totale drauf zu sehen ist geht sogar das.

Entsprechend denke ich dass man mit einem vertikal richtig eingestellten Nodalpunkt für die Hor. Achse und einfach so verschwenkter Querachse sehr weit kommt! (Hochformat für die Einzelaufnahmen ist ja eh klar)
Wenn es ein Hochkantpano werden soll, vom Hochhaus, dann würde ich die Achsen tauschen.
[MENTION=250]martin[/MENTION] (mfey): was ist denn Dein Zielergebnis? Hundertmegapixelpilder? Extreme Detailanforderungen? Oder ganz normale Ausgabeformate?

Ich frage deshalb, weil ich darauf hinweisen will, dass die 24MPx wirklich helfen mit relativ wenigen weitwinkligen Aufnahmen auszukommen.

Ich habe mit Kugelpanos experimentiert und war doch sehr verblüfft, dass man schon nach einigen Versuchen mit 8 Aufnahmen ein Kugelpano zusammenbauen kann das kaum Fehler hat und eine beeindruckende Detailtiefe.

Wenn allerdings entzerrte Architektur/ Hochhausaufnahmen das Ziel sind dann wäre natürlich mehr Abstand und mehr Brennweite anzuraten, denn was nicht erst durch eine Nahperspektive verzerrt wurde braucht man auch nicht entzerren.
 
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Aber Fakt ist schon dass bei Abwesenheit naher Vordergründe der Nodalpunkt eine deutlich geringere Rolle spielt.
Völliger Unsinn ist die Aussage nicht.

Die Aussage macht insofern keinen Sinn, als sie das Problem auf eine Vorder- Hintergrund-Relation bechränkt.

Ich lese diese Aussage oft - und sie ist so verkürzt gesagt schlicht falsch.

Parallaxe wird IMMER umso problematischer, je kürzer der Abstand zum Objekt ist. Das bezieht sich nicht nur auf Objekte "im Vordergund" mit anderen Objekten im Hintergrund.

Die Häufigkeit, mit der diese Aussage wiederholt zu lesen ist zeigt wie verbreitet sie mißverstanden wird.

Natürlich kann man aus der Hand Panos schiessen. Das geht sogar ganz passabel - aber Martin beschrieb ein definiertes Vorhaben:
Ein Gebäude mit einem 35mm Objektiv in mehreren Reihen horizontal und mehreren Spalten vertikal zu fotografieren.

Wenn man das sachlich durchdenkt bedeutet es, daß man mit einem 35mm in relativ kurzem Abstand vor einem Gebäude steht.

Auch dann KANN man das aus der Hand machen - wenn´s nicht so drauf ankommt und man sich gerne viel Arbeit macht beim Stitchen.

Daraus KANN man aber NICHT eine allgemeine Aussage konstruieren, der "Nodal"-Punkt wäre irgendwie überbewertet und jemand, der auf dessen Wichtigkeit hinweist würde damit andere Leute nur "irre machen".

DAS ist nunmal definitiv Unsinn. :winkgrin:

Klaus
 
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Nachdem wir hier nun Theorie und Praxis hinreichend erläutert haben, kommt ein wichtiger Punkte von HaPe zum tragen:

Mein Tipps: (1) Immer mit Bedacht und der Situation angepasst arbeiten, (2) keine pauschalen Aussagen glauben, immer den konkreten Anwendungsfall im Auge haben, (3) Kauf eines passenden Panorama-Adapter in Erwägung ziehen (so ein Teil kann auch Spaß machen) und dann bist Du immer auf der sicheren Seite, (4) lieber mal eine Panorama-Reihe aus der Hand mehr knipsen als mangels Adapter eine zu wenig und (5) vor der ersten Auftragsarbeit viel praktische Erfahrungen sammeln und versuchen zu verstehen, warum das Parallaxenproblem mal stört und mal nicht.

Ich habe viele Panos aus der Hand gemacht - mit mehr oder weniger Erfolg, aus den oben beschriebenen Gründen. Irgendwo im Netz bin ich dann über diesen recht kleinen Adapter gestolpert und damit macht es wirklich richtig Spaß :)

http://bushman-panoramic.com/panoramic-heads/gobi.php

Der ist so klein, dass er aus dem Rucksack nicht mehr raus kommt!

/b!
 
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Klaus, Deine Kompetenz ist in sachen Pano ja sehr hoch wie sich an Deinen sehr ansprechenden Bildergebnissen zeigt.
In so fern Haken dran.

Die Aussage macht insofern keinen Sinn, als sie das Problem auf eine Vorder- Hintergrund-Relation bechränkt.
Guter Punkt.
Nur VG/HG ist der falsche Begriff.
Nähere und fernere Bildelemente (des selben Objektes, z.B.) wäre besser.

- aber Martin beschrieb ein definiertes Vorhaben:
Ein Gebäude mit einem 35mm Objektiv in mehreren Reihen horizontal und mehreren Spalten vertikal zu fotografieren.
Ja, und da rate ich nur zu der Überlegung: warum?

Aus der Perspektive großer Nähe zum Haus kann man dann optional auch auf Fisheye zurückgreifen und braucht dann keinen 2-D-Nodalpunktadapter sondern die Novoflexschiene tut es.

Geht es um die Entzerrung und orthogonale Wiedergabe von Architektur wäre großer Abstand und lange Brennweite IMO die bessere Wahl. Da braucht man gar keinen NAA.
 
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Hallo,

Das ist mißverständlich! [...] Denn es kommt nicht nur auf die Vorder-/Hintergrund-Relation an sondern generell auf den Objektabstand.
Wenn Du meinen ersten Satz nochmal genau lesen würdest, dann würdest Du vielleicht erkennen, dass ich genau das gesagt habe. Genau das ist der Grund, warum diese Entfernungsbetrachtungen immer "relativ" sind und nicht absolut. Bei sehr kurzen Distanzen ist der nahe Motivpunkt bereits dann "relativ" nah, wenn er beinahe mit dem Fernpunkt zusammenfällt. Dadurch wird der Umstand berücksichtigt, dass ein und der selbe Parallaxenversatz (ausgedrückt in Millimeter) bei kurzen und weiten Motiventfernungen unterschiedliche Wirkung hat (mal schädlich, mal nicht).

Ciao
HaPe
 
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Parallaxe wird IMMER umso problematischer, je kürzer der Abstand zum Objekt ist.

Und da man es nicht oft genug wiederholen kann:
...umso auffälliger, je stärker "vergrößert" wird.

Hinweis:
Warum nutze ich denn Stiching?
1. Weil ich grade kein Ultra-Super-WW habe, also als SWW Ersatz.
2. Weil ich ein höher auflösendes Resultat erzeugen möchte.

Bei einer Ausgabe von 9x13 cm (print) sind "kleine" Stichingfehler, die ich bei 100% Größe eines (nur!) 100MPixel-Panos am Monitor noch sehe, garantiert nicht mehr zu sehen.
Also muss hier nicht ganz so "penibel" gearbeitet werden.

Ein weiterer Punkt in der Praxis ist das Motiv selbst:
Wenn bei unkorrekter NPP-Einstellung bei einer Bild-Überlappung zwar ein Motivteil im nahen Vordergrund liegt, aber der komplette HG nur Himmel oder eine Wiese wäre, dann könnte man im Sticher den "NPP Fehler" tatsächlich "unsichtbar" machen (maskieren, etc.).
Aber sobald VG und HG eine deutliche Struktur und Form aufweisen, bei denen jeder inkorrekte Übergang sofort ins Auge sticht...dann gehts nicht ohne korrekt justiertem NPP Adapter.

Und die Relation zwischen Motivabstand und Nodalpunktfehler zeigt sich u.a. auch deutlich bei:
Luftpanorama
Dabei musste der Kopter gedreht werden und hatte eine Abweichung vom korrekten "Nodelpunkt" um bis zu 1 mtr.!

Die Gretchenfrage: Würde man das bei einem Motivabstand von mehreren km (am Horizont!) noch sehen, wenn mit einem fisheye 7,5mm ein Sensor im FourThirds Format die Einzelbilder lieferte??

Das Motiv (Horizont) wäre ja weit genug entfernt, sollte man meinen - und die "Vergrößerung" durch das Objektiv selbst ist ja die am wenigsten kritische Möglichkeit, das ja das Gegenteil von "Tele"...

Die Antwort ist klar:
Was sich mit einem "Tele" durch wenige mm Abweichung des NPP ergibt, erlaubt bei dem fish schon einige cm Abweichung.

Bei ca. 1 mtr. hatte ich also logischerweise Stichingfehler, die mehr als nur "deutlich" waren und enorme Retuschen benötigen in der Post... ;-)
 
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Ja, und da rate ich nur zu der Überlegung: warum?

Aus der Perspektive großer Nähe zum Haus kann man dann optional auch auf Fisheye zurückgreifen und braucht dann keinen 2-D-Nodalpunktadapter sondern die Novoflexschiene tut es.

Geht es um die Entzerrung und orthogonale Wiedergabe von Architektur wäre großer Abstand und lange Brennweite IMO die bessere Wahl. Da braucht man gar keinen NAA.

Es kann gute Gründe geben, einen bestimmten Abstand zu einem Gebäude einghalten zu müssen - z. B. aus Gründen des Verkehrs, Verdeckung durch andere Bauten bei anderen Perspektiven usw. Wenn man viel Architektur fotografiert fallen einem da eine Reihe von Gründen ein.

Auch aus gestalterischer Sicht ist es oft besser, aus kurzer Distanz zu fotografieren - wobei dann der Bildwinkel OHNE zu stitchen oft kaum zu realisieren ist.
Wenn man ihn per Stitchen realsiert, muss das Bild natürlich perfekt zu entzerren sein.

Ich hab schon Bildwinkel von ca. 150° realisiert, die weitgehend natürlich entzerrt waren - natürlich nimmt man es als extrem weitwinklig wahr - aber eben nicht völlig unnatürlich verzerrt.

Voraissetzung dafür ist ein sehr hoch aufgelöster Stitch - aufgenommen um einen PERFEKT eingemessenen und beim Aufnehmen eingehaltenen NPP!!

Eine sehr hohe Auflösung - idealerweise optisch ebenso wie als Pixelmaß - dient vor allem dazu, daß beim Entzerren der Renderer nicht die Ränder/Ecken des Bildes hochskalieren muss sondern das Zentrum des Bildes runterskaliert . . und somit Qualitätsverluste durch hoch-skalierte Ränder vermeidet.

Fazit: SPEZIELL bei Architektur kommt es auf einen SEHR genau eingerichteten NPP an!

Ist das NICHT gegeben kann das Stitchen trotzdem klappen - aber nicht hoch aufgelöst und nicht perfekt entzerrt.

Es ist also wichtig, keine verallgemeinernden Aussagen zu treffen sondern zu lesen, welche Anforderungen jemand formuliert.

Das war bei Martin halt 1) mehrreihige Panoramen 2) Architektur und 3) ein 35mm Objektiv.

Da ist es relativ uninteressant, daß man locker mal ´ne Landschaft mit kurzer Brennweite aus der Hand mit gutem Ergebnis panoramisieren und dabei den NPP ausser Acht lassen kann . .

Ich verallgemeinere aber jetzt auch mal:

1) ein NPP-Adapter muss weder groß noch schwer noch unerträglich teuer sein.
2) es gibt NPP-Adapter, die man immer in der Kameratasche dabeihaben kann.
3) Stitches gehen besser und fehlerfreier, wenn die Bilder dafür korrekt aufgenommen wurden.
4) vor allem gilt das, wenn man Panos nicht nur mit einem Fisheye bei geringer bis mittlerer Auflösung aufnimmt.

Klaus
 
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welche Anforderungen jemand formuliert.

Das war bei Martin halt 1) mehrreihige Panoramen 2) Architektur und 3) ein 35mm Objektiv.

Das sind keine Anforderungen.
Das ist ja schon ein Teil der Lösung.


Eine Anforderung wäre: "Ich will sehr hoch aufgelöste und artefakt-frei perspektivisch entzerrte Architekturaufnahmen aus 50m Abstsand vom Gebäude machen".:fahne:
 
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Bitte entschuldige, wenn ich das so deutlich sage: aber das ist Unsinn.

Die Frage ist: was will man? Fotografieren oder Dilettieren?


Und warum sollte ich Deine, -gelinde gesagt- "Unhöflichkeiten" entschuldigen?
Ich sehe da keinen Grund dafür.
Nur weil du es nicht schaffst ohne Nodalpunktadapter zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen heisst das noch lange nicht, dass so ein Teil zwingend notwendig ist.

Natürlich fühlst du dich angegriffen und fängst jetzt an mit wadelbeissen und willst Dich verteidigen, beschuldigst Andere "Unsinn" zu schreiben und übersiehst aber, dass es oft mehrere Wahrheiten gibt.
Und es gibt auch viele Fotografen die ohne Nodalpunktadapter gute Panoramen machen können, einschliesslich meiner Wenigkeit.
Aber das sind natürlich keine Fotografen sondern Dilettanten die nichts können und dann sich auch noch erfrechen und das hier im Forum schreiben.
Ein guter Fotograf scheint Deiner Auffassung nach nur jemand zu sein, der möglichst viel Gerümpel mitschleppt.

Also: Lass bitte diesen Unsinn mit dem Unsinn und mach Dich nicht so wichtig, das vergiftet nur das Forenklima.

Dem TO würde ich einfach mal raten: Probiere es aus, es stehen ja genug Häuser herum. Wenn Du nicht zurecht kommst, dann brauchst wahrscheinlich so ein Teil.
Wenn's ohne geht dann hast Du ein Stück weniger herumliegen.
 
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Wow Leute, was hab ich denn hier alles angestoßen?
Dennoch vielen Dank für die vielseitige, leider manchmal unnötigerweise etwas hitzige Diskussion.
Klaus (Esser - falls noch ein anderer Klaus dabei war ?) hat m.E. das Wesentliche gut rübergebracht. In der Tat geht es nicht nur um Landschaft, sondern auch um Architektur. wo oftmals auf relativ engem Raum ein hohes Gebäude erfasst werden soll.
Auch bei Landschaften habe ich häufig Büsche oder Felder mit Mais oder Rapspflanzen im nicht all zu weit entfernten Vordergrund, jedoch kann ich da ja bei einreihigen Hochkant aufgenommenen Panorama den sog. Nodalpunkt mit bisherigem Equipment gut berücksichtigen, in der Regel ist halt die Kamera dann hinter dem Drehpunkt des Statives aber in Blickrichtung ist der Sensor mittig zum Drehpunkt.
Eine meiner Fragen war, ob durch den nötigen Vertikalschwenk bei Architektur (mehrreihige Panoramen aus meist kurzer Distanz, von der anderen Straßenseite) ich dann doch noch die 2. Ebene brauche, die ich bislang nicht habe, da ich vertikal nur mit dem Videoneiger schwenken kann, der nun mal mittig auf dem Stativ drauf sitzt.
Ich habe Klaus so verstanden, dass das dann eben doch eine Rolle spielt, so dass ich dann bei ernsthafter Panoramafotografie um die Nodalpunktadapter Lösung nicht herum komme.
Was die nötige Auflösung anbelangt, so werde ich beim eventuellen Ausdruck kaum mehr als 2m Breite benötigen (für Landschaften).

Zuerst werde ich mal vermehrt mit dem vorhandenen experimentieren.

Eine grundsätzliche Verständnisfrage habe ich dann doch noch:
Wenn ich möglichst eine natürliche Wiedergabe haben willl, so wie das menschliche Auge sieht, sollte ich dann bevorzugt mit 50mm Brennweite an FX fotografieren?

Danke schon mal im voraus

Martin
 
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