Mitmachthema Mein erster Ausflug ins Mittelformat

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Statt einer Mittelwertbildung könntest Du dann auch gleich eine Lichtmessung (Kunststoff-Rollo vor die Messzelle schieben) probieren, wenn Du direkt am Motiv messen kannst bzw. sich die Lichtverhältnisse an Deinem Standort nicht unterscheiden.

Interessant - den Sixtomat verwende ich auch noch. Wie ist das mit der Messung bei herabgelassenem Rollo: Belichtungsmesser aus der Nähe auf das Objekt halten?

[MENTION=89557]Virgil Kane[/MENTION] - freut mich sehr, dass Du das mal ausprobierst, vielleicht findest Du auch Gefallen an der Sache und die Mittelformat-Threads füllen sich wieder. Rollfilm fing bei mir auch mit einer Seagull 4A an, die ich zwar nicht mehr benötige, doch als TLR würde ich eine Yashica 124 mit Yashinon Linse empfehlen oder gleich eine Mamiya 330. Das Risiko ist wegen des überschaubaren Preises recht gering, macht aber alles Laune.

Hut ab, dass Du das mit dem Einfädeln beim Entwickeln hinbekommen hast. Ich brauchte gefühlte zehn Anläufe.
 
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Interessant - den Sixtomat verwende ich auch noch. Wie ist das mit der Messung bei herabgelassenem Rollo: Belichtungsmesser aus der Nähe auf das Objekt halten?
Nein, man will ja das auf das Motiv treffende Licht direkt (also nicht reflektiert) messen.
Bei einem Belichtungsmesser mit Kalotte würde man in Richtung der Winkelhalbierenden zwischen Hauptlicht und Kamera messen, aber mit dem Rollo würde ich es mit direkter Ausrichtung auf das Hauptlicht probieren.

Es gibt da übrigens von Gossen eine schöne Broschüre (PDF) zur Belichtungsmessung:
http://www.gossen-photo.de/pdf/GOSSEN_PerfekteBelichtung.pdf

MfG
Jürgen
 
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Hut ab, dass Du das mit dem Einfädeln beim Entwickeln hinbekommen hast. Ich brauchte gefühlte zehn Anläufe.

Das ging eigentlich ganz fix mit dem Einfädeln, vermutlich Glückssache.
Ich hab auch bei Kleinbild je nach Tagesform mal keine Probleme und mal jede Menge.

Mittelformat könnte durchaus ein Thema werden. Ich war heute wieder mit der
F2 draussen und das Sucherbild kam mir vor wie der Blick durch ein Schlüsselloch. :)
 
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Ich finde das echt cool, Gerhard. Und ich kann mich noch gut an meine eigenen Ausflüge ins MF erinnern. 6x4,5 mit der Mamiya und 6x6 mit der Rollei 6008 ... geile Dias!

Und der Hammer war dann, als ich auf der Photokina war ( irgendwann in den 90ern ) und dort eine Überblendschau mit Götschmann-Projektoren mit, ich glaube, 6x4,5 Dias gesehen habe. Das vergisst du dein Leben nicht und immer wieder arbeitest du an der Frage, dein ganzes System zu verkaufen und eine MF-Kamera anzuschaffen ... Gut, ist jetzt nicht mehr so, aber als ich die neue Pentax gesehen habe, hatte ich sofort wieder dieses Wechselgedanken im Kopf!
 
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Statt einer Mittelwertbildung könntest Du dann auch gleich eine Lichtmessung (Kunststoff-Rollo vor die Messzelle schieben) probieren, wenn Du direkt am Motiv messen kannst bzw. sich die Lichtverhältnisse an Deinem Standort nicht unterscheiden.

MfG
Jürgen

So habe ich es früher auch meistens gehandhabt, das funktioniert sehr gut; vor allem, wenn viel helle oder dunkle Partien im Motiv vorherrschend sind!

LG Molly
 
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#2

Ich versuche mich an still stehenden Objekten. Das Fokussieren über die
große Mattscheibe ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen wegen der
vertauschten Seiten und zum anderen weil es mir mit Brille nicht gelingt,
die Schärfe zu sehen. Also Motiv anpeilen, Brille runter, scharf stellen.



#3

Das 3.5/75 Objektiv ist eine neue Erfahrung. bei Kleinbild wäre das schon ein
leichtes Tele, hier hat diese Brennweite eher Weitwinkelanmutung. Objektiv/Film
lassen schöne Grauwerte entstehen und insbesondere die schwarzen Flächen
sind satt und glänzend, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe.


#4


Diese vier Aufnahmen aus der ersten 12er-Serie sind vorzeigbar. Der Rest
glänzt teilweise durch Unschärfe und fehlerhafte Belichtung.

Mein Fazit zu diesem ersten Ausflug ins Mittelformat:
Es macht Spaß, sich mit dieser Art von Kamera zu beschäftigen. Die Negative
sind beeindruckend riesig und ich habe das Potential des Formats sicher noch
nicht annähernd ausgeschöpft. Die richtige Belichtung zu finden ist heikel und
vermutlich sehr erfahrungsabhängig. Mir sind einige Fotos zu dunkel geraten.
Das Fokussieren via Mattscheibe ist zwiespältig, einerseits komfortabel durch
die große Fläche, andererseits fast schon so als würde man im LiveView einer
Digitalen arbeiten, nur seitenverkehrt.

Ich werde auf jeden Fall weitermachen so lange ich das Teil behalten darf
und hier weitere Bilder zeigen, die ich interessant finde.

Danke fürs vorbeischauen! :up:

Also, diese ersten Silberlinge sehen doch schon mal ganz ordentlich aus. Gemessen an dem Preis eines Bildes rentiert sich hier der Einsatz eines Stativs. Dank des wunderbar leisen und nahezu erschütterungsfreien Zentralverschlusses der R-Cord kann das auch ein
kompaktes Leichtgewicht sein, wenn nicht gerade ein strammer Wind unterwegs ist.
Sollten sich die Symptome einer wirklichen MF-Infektion verstärken, würde ich bei einer zweiäugigen nur und nur an die Anschaffung einer Rollei, seien es Rolleicord oder Rolleiflex
denken. Diese Kameras haben eine lange, evolutionäre Entwicklung hinter sich und sind bis zuletzt für ihren Zweck ein Werkzeug mit wenigen Kompromissen. Als ich hier die Empfehlung für eine Mamiya C330 las bekam ich doch etwas Bauchgrimmen. Diese zweiäugige Kamera hat zwar Wechselobjektive (55/65/80/105/135/180/250), sie ist jedoch in ihrer Handhabung und der Präzision ihrer Mechanik meilenweit von einer Rollei
entfernt, gerade auch für den Einsatz aus der Hand. Alle TLR von Mamiya sind schwere Eisen, die mittels Balgen fokussieren. Mit dem Auszug verändert sich der Schwerpunkt...
(Meine hat letztes Jahr ihren 40. gefeiert, zog aber nach dem Einzug einer 16 Jahre älteren R-Flex auf ihr Altenteil. Für mich hatte die Flex den Vorteil, dass man sie realtiv zuverlässig mit etwas Erfahrung und unter Umgehung des Mattscheibenbildes über die Entfernungsskala am Drehrad fokussieren kann, was bei der unpräzisen Anzeige der Mamiya so nicht möglich ist.

Viele Grüße
Herbert
 
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Also, diese ersten Silberlinge sehen doch schon mal ganz ordentlich aus. Gemessen an dem Preis eines Bildes rentiert sich hier der Einsatz eines Stativs. Dank des wunderbar leisen und nahezu erschütterungsfreien Zentralverschlusses der R-Cord kann das auch ein
kompaktes Leichtgewicht sein, wenn nicht gerade ein strammer Wind unterwegs ist.
Sollten sich die Symptome einer wirklichen MF-Infektion verstärken, würde ich bei einer zweiäugigen nur und nur an die Anschaffung einer Rollei, seien es Rolleicord oder Rolleiflex
denken. Diese Kameras haben eine lange, evolutionäre Entwicklung hinter sich und sind bis zuletzt für ihren Zweck ein Werkzeug mit wenigen Kompromissen. Als ich hier die Empfehlung für eine Mamiya C330 las bekam ich doch etwas Bauchgrimmen. Diese zweiäugige Kamera hat zwar Wechselobjektive (55/65/80/105/135/180/250), sie ist jedoch in ihrer Handhabung und der Präzision ihrer Mechanik meilenweit von einer Rollei
entfernt, gerade auch für den Einsatz aus der Hand. Alle TLR von Mamiya sind schwere Eisen, die mittels Balgen fokussieren. Mit dem Auszug verändert sich der Schwerpunkt...
(Meine hat letztes Jahr ihren 40. gefeiert, zog aber nach dem Einzug einer 16 Jahre älteren R-Flex auf ihr Altenteil. Für mich hatte die Flex den Vorteil, dass man sie realtiv zuverlässig mit etwas Erfahrung und unter Umgehung des Mattscheibenbildes über die Entfernungsskala am Drehrad fokussieren kann, was bei der unpräzisen Anzeige der Mamiya so nicht möglich ist.

Viele Grüße
Herbert

Tja, so ist das. Die einen wollen liebend gern mit einer Mamiya 330 fotografieren, die anderen bekommen Bauchgrimmen und haben dennoch eine - auf dem Altenteil. Ein Preisvergleich Rollei und Mamiya ist natürlich notwendig beim Bewerten.

Wäre ein trauriges Ergebnis zu sehen, wieviele Mittelformatkameras gegenwärtig ungenutzt im Schrank verharzen. Allein schon in Berlin.
 
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Damit rutschen wir so langsam in die Kamera-Empfehlungsecke-für-MF-Einsteiger.
Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht (obwohl es vermutlich schon jede Menge
Freds dazu gibt). Ist 2-äugig abgesehen vom Preis überhaupt zu empfehlen oder
würdet ihr wenn möglich eine 1-äugige vorziehen?

PS: kleiner Schlenker zum Thema zurück: heute wird der zweite Film belichtet werden.
Wenn die Zeit reicht, werde ich ihn gleich heute Abend entwickeln. :)
 
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Damit rutschen wir so langsam in die Kamera-Empfehlungsecke-für-MF-Einsteiger.
Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht (obwohl es vermutlich schon jede Menge
Freds dazu gibt). Ist 2-äugig abgesehen vom Preis überhaupt zu empfehlen oder
würdet ihr wenn möglich eine 1-äugige vorziehen?

PS: kleiner Schlenker zum Thema zurück: heute wird der zweite Film belichtet werden.
Wenn die Zeit reicht, werde ich ihn gleich heute Abend entwickeln. :)

Bezüglich einer Empfehlung:

Wer immer auch bei Kameras die eierlegende Wollmilchsau sucht, wird sie da so wenig finden wie beim Boot oder Automobil.
Die zweiäugige Spiegelreflex, ich spreche hier für die Rollei, war (und ist) wenn man Größe, Gewicht, Handhabung und Abbildungsqualität in Realation zueinander setzt, in ihrer Hoch-Zeit eine perfekte Reisekamera. Prototypen für die Verwendung unterschiedlicher Brennweiten wurden nicht auf den Markt gebracht, mit der Begründung,man könne damit keine gleichbleibende hohe Abbildungsqualität garantieren. Stattdessen baute Franke & Heidecke TLRs als Telerollei bzw. Weitwinkelrollei.
Der unschätzbare Vorteil diese Kameras ist der erschütterungsfreie, verzögerungs"freie", sehr leise Verschluss, so wie ein Sucherbild ohne Dunkelpause.
Ihr Nachteil ist die eingeschränkte Nah/Makrotauglichkeit.
Wer als Fotograf im Nah- und Telebereich mit einer Mittelformat-Spiegelreflexkamera unterwegs sein will, benötigt eine einäugige Kamera. Alle diese sind größer, schwerer
und im Bereich der längeren Verschlusszeiten nur mit Spiegelvorauslösung zu gebrauchen, wenn man die Abbildungsqualität der Objektive wirklich nutzen will.
Ein Sonderfall stellen nun die zweiäugigen Mamiyas der C-Reihe dar. Diese haben Wechselobjektive und werden über einen Balgen fokussiert. Dadurch können die Wechselobjektive sehr kompakt gebaut werden, haben jedoch aus Raumgründen den Nachteil einer begrenzten Lichtstärke, da 2 gleiche Objektive übereinander (für Sucher und Film getrennt) montiert werden müssen. So kamen diese Kameras, wie auch die TLR-Rolleis bevorzugt in Portraitstudios zum Einsatz. Wie ich bei meinem letzten Beitrag erwähnte, ist die Freihandbedienung der Mamiyas durchaus anspruchsvoll. Um die Rolleis und Mamiyas auch für Pressefotografen "schneller" zu machen, gab es für die späteren Modelle Prismensucher als Zubehör.

Viele Grüße
Herbert

Nachtrag:
1. Da alle einäugigen Reflexen während der Belichtung kein Sucherbild haben,
empfehlen sich zweiäugige Kameras für Dämmerungs- und Nachtaufnahmen. Wenn sich eine störende Lichtquelle (z.B. Autoscheinwerfer, Positionslichter etc.) dem Motiv nähern, kann man händisch das Aufnahmeobjektiv abdecken und im Sucher beobachten, ob es das Motiv noch "beeinträchtigt".
2. Die genannten zweiäugigen Kameras haben einen Zentralverschluss. Die Verschlüsse der Mamiyas sind deutlich lauter als die der Rolleis. Die kürzeste Verschlusszeit der Zentralverschlüsse ist 1/500. Wenn ich mich nicht irre, kann man auch bis zu dieser 500stel (Aufhell-) Blitzen!
3. Jedes Objektiv der TLR-Mamiyas hat einen eigenen Verschluss. Es ist sinnvoll, diese Verschlüsse überprüfen zu lassen, denn öfter schließen Zentralverschlüsse bei längeren Belichtungszeiten nicht zuverlässig, was zu Überbelichtungen führt.

Ich habe in den letzten Jahren öfter die Bildsuche bemüht und nach Aufnahmen aus einer
zweiäugigen Mamiya gesucht. Ich habe bisher keine anspruchsvollen Bilder gesehen. Diese Dinger waren Profigeräte. Zum Profidasein gehörte schlichtweg eine gewisse Leidensfähigkeit , Knowhow und besonderes Geschick dazu.

Nachtrag 2:
Hier ein Link zu einem Forum, in dem persönlichen Erfahrungen mit TLR-Rolleis
und Mamiyas erläutert werden:
http://www.apug.org/forums/forum51/98277-rollei-vs-mamiya-tlr.html
 
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Tatsächlich empfiehlt sich ein "Mittelformat für Einsteiger"-Thema, ein paar letzte Bemerkungen nur noch meinerseits mit einigen Anregungen im Netz. Vielleicht erbarmt sich ja einer der Moderatoren und lagert das aus?

Zur Frage: Zu Beginn eine TLR war zumindest meine Wahl, denn es gab viel Mittelformat für kleines Budget. Neulich habe ich erste Versuche mit der Seagull 4A während einer Uraufführung in einer Kirche in Warschau für ein Blurb-Fotobuch auf 30x30 großgezogen und war bass erstaunt ob der guten Qualität. Die Kamera hatte mich letztes Jahr 60 Euro gekostet und die Fotos wurden sogar fürs Album-Artwork verwendet.

Zum Ausprobieren hat das dicke gelangt, und irgendwann war ich an einem Punkt, da wollte ich a) bessere Linsen und b) ein besseres, helleres Sucherbild.

Gerade für Leute, die nicht mal eben 1399 Euro für eine Rolleiflex 2.8F ausgeben können (weil es doch gerade die ist, um die sich der Kult dreht), und dabei überhaupt erst feststellen müssen, ob TLR überhaupt ihr Ding ist, ist eine Yashica oder eine Mamiya eine gute Wahl, zumal sie fast ohne Wertverlust wieder zu verkaufen sind.

Für mich waren die Einstiege ja immer gleichbedeutend mit Gelegenheiten. Bei mir empfahl sich häufig, das zu nehmen, was mir so entgegenflog. Mit etwas mehr Geld wäre meine Wahl statt auf eine Seagull auf die Yashica Mat 124 mit Yashinon oder eine C330 gefallen. Eine TLR ist leicht zu transportieren, hat aber meist keine Wechseloptiken. Auch jetzt als Hasselblad-User würde mir dies vollauf reichen. Ich richte mich da gern nach dem, was Praktiker so zu berichten und was sie vorzuzeigen haben.

http://www.frankdoorhof.com/site/2014/05/yashica-mat-124-shots/

Oder eine Mamiya C330 - weil [MENTION=110]Herbert M.[/MENTION] keine relevanten Fotos fand, die mit diesem Apparat gemacht wurden: Einer meiner Flickr-Favoriten hat viele sehr schöne Ergebnisse damit erzielt, aber er benutzt fürs Mittelformat wohl hauptsächlich die Mamiya RZ 67 Pro II, von der auch Frank Doorhof schwärmt und die er zu Hause verwendet. Im Studio arbeitet er mit einer Mamiya 645 und dem 60er Leaf Digiback ... Klick

Die RZ 67 Pro II ist allerdings groß und schwer. Ich finde sie dennoch sehr attraktiv. Auch die Preise sowohl der RZ 67 Pro II, der 645 und der C330.

Eine günstige und empfehlenswerte TLR ist auch die Flexaret VII, wie ich neulich erfuhr:
http://theartofphotography.tv/episodes/185-flexaret-vii/

Ted Forbes hat neulich aber auch die günstigere Rolleiflex MX-EVS erwähnt, aber ich glaube, die ist selten zu bekommen.

Mit der TLR ist man kompakt unterwegs, aber auf der Piste ist die Mamiya 7 II noch praktischer (die ist allerdings für Leute, die wissen, was sie wollen - den Hinweis auf das Modell habe ich von Berliner Nikonisten erhalten). Ich habe für Ausflüge mit der Familie eine Fujifilm 645zi nach dem Vorbild Karl Lagerfelds. Sehr kompakt und schön. Die Linsenleistung des Zooms ist hübsch, noch besser ist die optische Leistung bei der Festbrennweite der 645i.

Ich wollte aber schon immer eine Hasselblad 500 C/M verwenden, und die ist auch seit Anfang des Jahres im Einsatz, dazu drei schöne Zeiss-Optiken. Ich mag das Gerät sehr, andere mögen eine TLR lieber. Ich komme nach dem Einstieg ganz gut ohne TLR aus und fotografiere hauptsächlich mit der Hasselblad und der 645.

Aktiv im Einsatz ist tatsächlich auch ein Zehn-Euro-Falter (Beier Precisa Junior), den ich sehr schätze und bereits bei wichtigen Gelegenheiten in diesem Jahr eingesetzt habe. Manche machen Lochkamera und Lomo, ich versuche - auch wichtig für die allgemeine Attitüde und das Selbstverständnis - auch mit dieser Kamera vernünftige Bilder zu machen.

Zu guter Letzt ist auch die Frage des Industriestandards wichtig. Hasselblad gebe ich keine so lange Zukunft wie Mamiya, die von Capture One gekauft wurden. Wie ich in einem Hasselblad-Forum las, soll das Unternehmen erneut verkauft werden. Fragt sich zwar ohnehin, was das analoge Mittelformat markttechnisch im modernen Fotografiezeitalter zu suchen hat, aber in zehn Jahren fragen wir uns vielleicht auch, wozu man eine zehn Jahre alte, von der dann modernen Kameratechnik komplett überholten Nikon D4s durch die Gegend schleppen soll, wenn man auch eine Google-Brille zum Fotografieren verwenden kann.

Nur ein paar Links zum Schluss:

Frank Doorhof über die RZ 67 Pro II

The Art of Photography: Medium Format Photography

und die Videoproduktion "Long Live Film"
Long Live Film

Pardon für die Länge. Wie gesagt: Ein Thread wie "Mittelformat für Einsteiger" wären wohl ein guter Auslagerungsort für diese Meinungen und Anregungen.
 
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Der zweite Film ist belichtet, entwickelt und eingescannt.

Workflow: Ilford 400, Adonal 1:50 (20 min.), Canon 9000 Mk II, ViewNX2, iPhoto (für die Staubentfernung)

Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Schärfe und Belichtung stimmen zumindest
"meistens", das Fotografieren war ein Erlebnis.

#5



Pelikan



#6



Kakteenhaus



#7




Besucherin


An das Fokussieren per Mattscheibe und Lupe habe ich mich gewöhnt.
Beim Anmessen der Belichtung muss ich zugeben, dass ich mich bislang
auf eine Messung beschränke und die Mittelwertermittlung aus verschiedenen
Spots bislang ausgespart habe - auch um begleitende Personen nicht zu lange
am Fortgang des Spaziergangs zu hindern.....:D


#8




Elefantenspitzmaus, ruhend

 
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#9




Im Tropenhaus

Schwieriges Licht, hier wäre eine gezieltere Messung sicher besser gewesen.
Ich hatte versucht, die Belichtungszeit möglichst lang zu wählen, damit der
Wasserfall im Hintergrund zu einem fließenden Strom wird. Hat nicht so ganz
geklappt. Ich hätte wohl auch besser auf den Hintergrund fokussiert als auf das Blatt.



#10




Schmetterlinge

Für sw offensichtlich ungeeignet. Die Schmetterlinge waren gelb-schwarz-gestreift
und sind kaum vom Blattwerk zu unterscheiden. Hätte hier ein Farbfilter geholfen?



#11




Geckos

Reptilien sind dankbare Slow-Photography-Motive :D


#12




Blühender Schnittlauch im heimischen Balkonkasten

Hier kam die Makrovorsatzlinse zum Einsatz. Man kommt tatsächlich schön nah
ran damit, allerdings verstärkt sich der Effekt der zwei übereinander liegenden
Objektive - man kriegt nicht so ganz das Motiv auf den Film, das man anvisiert hat.​
 
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...Wäre ein trauriges Ergebnis zu sehen, wieviele Mittelformatkameras gegenwärtig ungenutzt im Schrank verharzen. Allein schon in Berlin.

...Du meinst jetzt aber nicht zufällig mich? :rolleyes:
Aber Du hast schon recht, drei 120er Rollen habe ich mir schon mal aus dem Tiefkühler rausgeholt. ;)
 
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