Kaufberatung Analog

frederick99

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Hallo Zusammen,

ich fotografiere seit meiner Kindheit gerne und habe dem Hobby, je nach Lebensphase mal mehr, mal weniger Zeit gewidmet und seit jeher auf jeden Fall Freude daran, Momente festzuhalten.
Ich habe mich nun entschieden, dass ich mir eine gute, wenn auch kleine Ausrüstung kaufen will, da ich nicht viel mit mir rumschleppen möchte, da ich weiß, dass ich die Vielzahl an Ausrüstung dann sowieso nur rumliegen habe und nicht groß Objektive tauschen will. Hauptsächlich möchte ich alltägliche Situationen, Natur, Menschen, Architektur und Erlebnisse aller Art festhalten. Ich habe mich deshalb schon dazu entschieden, mir vorerst eine lichtstarke Festbrennweite zuzulegen (entweder 35 oder 28mm) und mich mit der rumzuprobieren. Mir ist es wichtig ein hochwertiges Produkt in Händen zu halten und wäre ich mir schon ganz sicher, dass analoge Fotografie, zu der ich im Gegensatz zu digitalen Fotografie keine vorherige Erfahrung habe, meine neue Leidenschaft wird, würde ich mir eine Leica M6 kaufen. Da ich das aber nun noch nicht sicher sagen kann und zudem Student bin, ist mir die Investition in eine M6 samt Leica Objektiv im Moment entschieden zu hoch. Ich habe mir deshalb folgende zwei Modelle überlegt, zu denen ich gerne Eure Meinung wüsste. Option eins wäre eine Olympus OM3 Ti, die andere Möglichkeit eine Nikon FM3a.
Mir ist wie gesagt wichtig, ein hochwertiges Produkt zu haben, das im besten Fall auch etwas robust ist, so dass ich es auch auf Reisen mitnehmen kann und nicht ständig mit Samthandschuhen anfassen muss. Außerdem wäre es schön, wenn die Kamera ein wenig Vintage-Charme versprühen würde, weil mir das einfach gefällt. Darüberhinaus möchte ich ich die grundlegenden und bedeutenden Einstellungen selber vornehmen können (ggf. auch müssen) so dass die Kamera nicht alles von alleine macht und ich ein wenig zum lernen gezwungen bin.
Nun, was sagen die zu meinen Gedanken, die mehr davon verstehen als ich? Gerne auch mit Alternativen Vorschlägen, solltet Ihr von meinen beiden Kamera-Vorschlägen nix halten.

Viele Grüße und Danke für Eure Hilfe!
 
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Wie wäre es mit einer Kombination?

LEICA M Objektiv ( kompakt, sehr hochwertig und bei Gebrauchtkauf kaum bis keinen Wertverlust ) kombiniert mit einem kleinen digitalen Ksmeragehäuse?

Kameraseitig wärst Du nicht ganz abgehängt aber flexibel falls Du doch mal ein modernes Objektiv ansetzen möchtest.

Auch moderne Kameras lassen sich komplett manuell bedienen.

Schau Dir mal z.B. eine NIKON ZF mit einem kleinen M Objektiv an.

Ich nutze eine "alte" Z6 mit M Objektiven und bin durch das kleine aber extrem robuste Gehäuse sehr zufrieden. Die Kamera gibt es gebraucht sehr günstig, versprüht aber keinen Vintage-Look.
 
2 Kommentare
peterkdos
peterkdos kommentierte
Dein Vorschlag ist zwar gut, aber in die Zf passen beim besten Willen keine Filme rein.
 
G
Gianty kommentierte
Er hat auch ausdrücklich um mögliche Alternativen gebeten. Im 2. Satz habe ich es begründet. Er wäre dadurch nicht ganz abgehängt..

Das ""ich bin mir sicher" kann durch die fehlende Erfahrung mit der analogen Fotografie schnell zur Enttäuschung werden. Er ist mit dem Druck auf den Auslöser nicht fertig.

War nur ein Gedankengang, keine Vorgabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist dir nicht sicher ob Analog dein neuer Weg wird, aber machst dir Gedanken um die Technik, und das gleich mit vollem Anspruch.
FM3a ist sehr beliebt und nicht sofort ohne finanziellem Aufwand zu erhalten.
Und Analog überhaupt ist ebenfalls mit Kosten verbunden.
Da reicht ersteinmal ein einfaches Modell bevor die Eintagsfliege schon wieder verschwunden ist. Der Gebrauchtmarkt ist voll.
 
Kommentar
Hol Dir eine FM/FE oder wenn es mehr Zeiten sein sollen FM2/FE2.

Dazu ein 28/2.0 oder 35/2.0 Nikkor und schon kann es losgehen.

Den Rest bis zum Preis einer FM3a auffüllen mit Filmen :)
 
2 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Das Einzige, was bei mir nach 40 Jahren Nikon noch in der Vitrine steht, ist meine FM aus dem Jahre 1980... das ist noch echtes manuelles, analoges Fotografieren, ohne eine Automatik.
 
Zuletzt bearbeitet:
volkerm
volkerm kommentierte
Ja, die FM3a finde ich auch überteuert. Die FE2 hat den gleichen Praxisnutzen.

Frederik, wenn du Brillenträger bist solltest du aber vorher schauen ob du mit der FE/FM Serie (incl FM3a) klarkommst, da muss man dicht an‘s Okular und Dioptrienkorrektur gibt es nur per Korrekturlinse.
 
@frederick99

Spontaner Tip/Einfall:

Das Forum ist nikonlastig, ich bin Nikon-Fan und deshalb kommt jetzt latürnich ein Nikon-Vorschlag. Die letzte/jüngste Consumer-SLR aus dem Hause Nikon war die Nikon F75 (2002). Sie benötigt Film, hat einen einwandfreien Belichtungsmesser, und alle Autofokus-Objektive von 1986 bis 2007 werden daran voll unterstützt. Also die Objektivtypen "AF", "AF-D" und "AF-S". "AF-S" nur bis etwa 2007, weil Nikon ab 2007 bei AF-S die Blendensteuerung und/oder Mechanik geändert hat. Doch der Riesenvorteil der F75 i. V. m. AF-S-Objektiven liegt darin, daß bei diesen Objektiven an der F75 auch der Verwacklungsschutz/Objektivstabilisator unterstützt wird ("VR").

Die Kamera ist klein und leicht, bei Bedarf kann man trotzdem einen Batteriegriff hinzukaufen.

Die Nikon F75 gibt es momentan bei kleinanzeigen.de (ehem. "eBay Kleinanzeigen") zwischen 70,- und 110,- EUR mit dem damaligen Kit-Objektiv 28-80mm, das daran einen tollen Job macht. Noch bessere oder etwa lichtstärkere Objektive sind daran aber, wie oben genannt, auch kein Problem, die Auswahl (Gebrauchtmarkt) ist riesig.

"Vintage-Charme" hat sie nicht, trotzdem sieht man ihr die frühen 2000er an. Und Robustheit ist m. E. auch eine Frage der Behandlung. Ich wüßte nicht, womit ich sie unabsichtlich kaputtmachen sollte. Technisch hochwertig ist sie, hochwertiger als jede FE/2/FM/2/FM/3a. Vor 20 Jahren war bei Nikon der Höhepunkt im Bau analoger Spiegelreflexkameras, alles, was Nikon bis dahin dazu gelernt hatte, steckt in der F75.

Manuelles Einstellen von Blende und Belichtungszeit ist natürlich auch möglich, einfach den Moduswähler auf "M" stellen.

Ich nutze die F75 mit Diafilm. Diafilme, wenn man überhaupt noch welche finden kann (die typischen Drogenmärkte wie "DM" und "Roßmann" haben schon länger keine Diafilme mehr, mittlerweile auch nur noch selten Negativfilme) sind heute allerdings sündteuer, es ist keiner mehr unter 18,- EUR/Stück zu finden. Besser sieht es bei Negativfarbfilmen aus. Wobei der günstigste, dem man bei der Suche danach sehr häufig findet, der "Kodak Gold", richtig S-C-H und nicht zu empfehlen ist.

Doch gleichgültig, wofür Du Dich entscheidest, ich find's toll, daß Du analog fotografieren gehen möchtest. Viel Vergnügen und Erfolg dabei!

Viele Grüße

von

Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Kommentar
S
Steinkreis kommentierte
Ich kann die F75 ebenfalls empfehlen. Sie funktioniert auch mit Objektiven, die nach 2007 hergestellt wurden, so mit meinem Tamron USD 70-300VC oder meinem Sigma HSM 105/2,8 OS Macro. Mit den AF-P Objektiven hört die Kompatibilität dann auf. Auch AF-G Objektive wurden nicht erwähnt, funktionieren aber. Will man auch manuelle Ai-Objektive nutzen, bietet sich die F90x an. An ihr funktionieren Ai-, AF, AF-D-Objektive ohne Einschränkungen. AF-G und AF-S Objektive funktionieren ebenfalls, aber mit Einschränkungen. Die Objektivstabilisierung (VR, VC, OS) wird nicht unterstützt.
 
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G
Gianty kommentierte
Bei "hochwertig und robust" fällt mir persönlich nicht gerade eine F60 ein wenn schon mal eine M6 genannt wurde.

Beide Begriffe sind natürlich dehnbar.
 
peterkdos
peterkdos kommentierte


Ja, das ist bewusst so vorgeschlagen.

Abseits von Imagefragen.

Konzentration auf das Wesentliche.

Und ja, die hält was aus, auch wenn das Äußere aus Kunststoff ist.

Und, wenn die Lust aufs Analog verfliegen sollte, ist nicht viel „Kohle“ versenkt.

Das Objektiv kann auch Digital.
 
volkerm
volkerm kommentierte
Ich befürchte auch dass bei dem Plastikbomber F60 oder F75 keine Freude aufkommt. Das ist so ziemlich das Gegenteil der hochwertigen manuellen Modelle in der Ausgangsfrage.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte

Auch bei einer FM2 mit einem AiS 28/2.8, oder Ai 50/1.8 versenkt man keine Kohle, die bekommt man hinterher zu einem ähnlichen Preis wieder verkauft.

Für mich hätte analoge Fotografie nur ihren Reiz auch mit klassischen Kameras und Objektiven aus Metall und möglichst voll-manuell.
 
G
Gianty kommentierte
Keine Frage.

Eine F60 hält bestimmt sehr viel aus aber Haptik spielt beim Spaß haben auch eine Rolle. Glaube mit einer "guten" FM2 oder Ähnlichem wäre bei einem Weiterverkauf auch kein Geld versenkt. Da bin ich mit @HaDiDi einer Meinung.
 
Moin,
wäre ich in Deiner Situation des wieder Neueinstiegs in die Photographie mit unsicherer Perspektive: Ich würde auf jeden Fall eine digitale Camera wählen. Alleine schon wegen der Speicherkapazität (36 Bilder auf einem Film gegenüber sehr sehr vielen auf einer Speicherkarte. Die laufenden Kosten sind bei einem analogen Modell also nicht zu übersehen. Ich würde den Aufwand betreiben, zu einem größeren Händler zu fahren, und erfühlen wollen, welches Modell mir gefällt. Und ich würde mir die Menüstruktur genauer anschauen. Passt diese zu meinem Denkschema? Alles ergonomische Aspekte, stimmt. Aber die Camera ist ja in erster Linie ein Handwerksgerät, mit dem man zurechtkommen muss.
 
Kommentar
Um die Frage systematischer anzugehen als über die in Foren üblichen individuellen Geschmacksempfehlungen:
1. Warum ziehst Du genau die Analogfotografie in Betracht? 36 Bilder pro Ladung, recht hohe Kosten, Kontrolle erst Tage später, umständliche Verarbeitung für Online-Nutzung, ...

2. Möchtest Du im 70er-Stil voll manuell arbeiten, ohne Autofokus und viel Belichtungsautomatik oder sind Dir diese Helfer ggf. doch wichtig?

3. Über welches Gesamtbudget für eine Basisausstattung, die für das erste halbe bis ganze Jahr taugen soll, reden wir? Denk daran: Bei Analog sind die Filme einzukalkulieren, denn diese bei Nutzung permanent laufenden Kosten entfallen bei Digitalkameras (Strom und einfache SD-Speicherkarten für Digitale sind dagegen vernachlässigbar).
 
Kommentar
Jemandem die analoge Fotografie ausreden zu wollen, ist schon grenzwertig. Ich denke, wer da Bock drauf hat, weiß, worauf er sich einlässt. Und ja, vieles verstaubt in der Ecke, weil man doch zu euphorisch war. Kommt vor, sollte aber nicht davon abhalten, es zu probieren.

Die genannte Olympus OM 3 Ti ist cool. Ich habe allerdings nur garkeine Ahnung, wie gut man die gebraucht kaufen kann. Sie hat eine Menge Charme, und die autodynamische Messung macht sie technologisch nicht zur schlechtesten Wahl. Die Optiken sind superb, aber das waren sie in den 80ern eigentlich überall.

Wie üblich würde ich, wenn doch ein "modernes" Gehäuse mit Autofokus und Mäusekino ins Spiel kommt, die F801s nennen. Technisch supersolide, und ist in der haptisch höchstens noch von der F100 übertroffenen, die aber auch ne kleine F5 war. Nur kriegt man die nicht so billig. Die die 801 hat einen legendär guten Sucher. Übrigens ist der Sucher auch ein entscheidender Aspekt, um eine F3 der FM / FE-Reihe vorzuziehen. Die übrigen Attribute halte ich für vernachlässigter, und eine FM2 oder so ist eine wunderbar analoge Kamera.
 
2 Kommentare
volkerm
volkerm kommentierte
Wenn eine AF-Kamera überhaupt in Frage kommt: die F100 ist durchaus erschwinglich, man sollte sich nicht von hohen Händlerpreisen abschrecken lassen. Meine F100 mit MB-15 ist bei ebay für 225€ weggegangen, Zustand A aus 1. Hand in OVP.
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Irgendwann kriege ich auch noch eine. Das war mal eine Traumkamera von mir, dann war mir aber ne F90x gebraucht vor die Flinte gelaufen. Rückblickend schwerer Fehler.
 
Ich würde die F4 nehmen.
 
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G
Gianty kommentierte
Er möchte nicht viel schleppen.
Habe die F4 schon als recht schwer und relativ groß in Erinnerung.

Robust und toll ist sie..
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
"Viel" bezog sich wohl eher auf die Anzahl mitzunehmender Komponenten. Sie entspricht von der Größe etwa der D850, mit leicht anderen Proportionen (etwas breiter und flacher). Eine handliche Jackentaschenkamera ist sie also in der Tat nicht.
 
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1bildermacher1 kommentierte
Falls ich wieder auf analog umschwenken würde, bestimmt kein Kleinbild. Die beste Kamera war die Mamiya 7. Vor 2 Jahren hatte ich den Stecker gezogen und verkaufte die Ausrüstung zum Teil noch mit Gewinn. Die Ausrüstung war 25 Jahre alt und bestand aus Mamiya 7 und 7II dazu die Objektive 43, 50, 65, 80, 150, 210mm. Der Verlust betrug knapp 25%.
 
Leica M wird komplett überschätzt. Ich hatte eine M2 mit 35, 50 und 90 mm Objektiven und habe den Krempel wenig bis nie genutzt, weil die F2 mir immer besser in der Hand lag. Auch die Objektive sind in keiner Weise besonders. Sie sind sehr kompakt und klein, was rechnerisch starke Einschränkungen bedeutet. Ein Leitz Wetzlar oder Leica Canada Objektiv aus den 70ern und 80ern ist einem Nikkor nirgendwo überlegen - ausser im Preis natürlich ;o). Ich war mit meinem Leic System zwei Tage glücklich: am Tag als ich die Ausrüstung nach Hause geschleppt habe, und am Tag als ich das ganze Geraffel wieder los geworden bin.

Richtig günstig kommst Du mit einer F301 in die Nikon Analogwelt. Keine schlechte Kamera (eingebauter Winder) aber vielleicht zu elektronisch (für mich auf jeden Fall). Oft wurde hier die FE/FM Serie genannt, und ich unterstütze diese Vorschläge - auch aus Erfahrung. Neben meiner F2 habe ich auch eine FE und beide Kameras (Baujahre 1975 und 1979) sind nach wie vor im Einsatz. Die FE kann, was die FM kann, bietet aber ausserdem noch die Zeitautomatik; dafür muss sie stets eine Batterie habe, sonst läuft der Verschluss nur mit 1/90s ab. Eine F oder F2 muss eigentlich immer nach dem Kauf überprüft und überholt werden - das kostet zwischen 250 und 500.- Euro. Meine 1975er F2 (gebraucht 1981 gekauft) hat inzwischen mehr an Wartung gekostet, als ihren Neupreis. Umwerfend gute Kamera, aber ... man muss sich ein Bisschen drum kümmern.

Wenn auch andere Marken in Frage kommen, dann schau doch mal nach einer Pentax ME oder MX. Tolle, kompakte Kameras mit einem grossen Angebot an gebrauchten Objektiven (gleiches "offenes", Patent-freies) Bajonett wie Yashica, Contax, Ricoh und viele Andere). Natürlich sind auch die Olympus OM-1 und OM-2 legendär, aber auch ziemlich gesucht und viel seltener als Nikon oder Pentax.
 
1 Kommentar
jazzmasterphoto
jazzmasterphoto kommentierte
.
Lieber Stefan,

da muss ich leider doch massiv widersprechen!
Mein Summicron 90 / 2,0 ist drastisch besser als mein nur wahrlich großartiges Nikon 85 / 1,4
Und für meine Leica M4P bekäme ich heute in Euro weitaus mehr, als ich weiland in DM für die
Kamera bezahlt habe. Von den Objektiven ganz zu schweigen …
Warum ich die Leica kaum genutzt habe, liegt einzig und allein daran, dass die Brennweite mit
maximal 135 mm doch arg limitiert für meine Konzertfotografie ist.

Und für Film ist eine F2AS immer noch der Hammer – was man sogar wörtlich nehmen darf,
sofern man den großen Motor samt Batteriepack angeflanscht hat.

Würde ich noch analog fotografieren, wäre mein dringendster Tipp, dann hybrid zu arbeiten.
Will sagen: Auf Filmmaterial belichteten, dieses hochwertig scannen und danach digitale PP.

Der Haken dabei ist leider nur, dass erstklassiger Scanner kaum noch zu bekommen und
ziemlich teuer sind.

Die Wahl der Kamera ist relativ schnuppe, weil es gutes Material ohne Ende für ganz kleines
Geld gibt. Für Nikon spricht vor allem die durchgängige Kompatibilität des F-Bajonetts.
Ich habe weiland auf der Leica IIf und einer Edixa, jeweils mit Gossen-Handbelichtungsmesser,
gelernt, mit einer Rikoh das Geld für eine Nikon FM samt Vivitar 200er verdient und damit dann
das große Besteck mit F2s und Objektiven von 24er bis 180er …

Kaum hatte ich einen Leitz Focomat gekauft, kam die erste digitale Kamera als D70 zu mir.
Den Vergrößerer habe ich bis heute nie benutzt und seit 2004 auch keinen Film mehr in die
Suppe geschmissen – will ich auch nie wieder wirklich …

.
 
Hallo Zusammen, zuerst einmal vielen Dank für Eure Antworten, Gedanken und Ideen!

Auch wenn es nur zum Teil auf die jeweiligen Antworten passt, erlaub ich mir nochmal ein paar Grundsätzliche Dinge zu meiner „Suche“ nach einer neuen Kamera zu schreiben.
Um ganz allgemein einen Punkt zu beantworten, die Entscheidung zur analogen Fotografie ist gefallen und gesetzt.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass daraus wesentlich höhere Folgekosten entstehen und ich nehme das sehr gerne in Kauf.
Digitale Fotografie ist toll und da stimme ich jedem zu, viel unkomplizierter. Trotzdem kommt sie keinesfalls für mich infrage.
Ich will Euch das kurz erklären, Fotografie macht mir total Spaß, aber der Reiz der mir langfristig dazu fehlt, ist die grundsätzliche Abwägung. Was ich damit meine, mein iPhone habe ich immer dabei, immer und es steht außer Frage, dass mein iPhone keine Kameraausrüstung ersetzt, dennoch, die beste Kamera ist die, die ich am häufigsten dabei habe. In der Abwägung iPhone und digitaler Ausrüstung gewinnt für mich deshalb das iPhone, weil die digitale Fotografie immer nur eine Hosentasche weit entfernt ist und ich den Komfort der ständigen Bereitschaft, der Professionalität gerne vorziehe.
Anders sieht es bei der analogen Fotografie aus, hier gehe ich gerne den Nachteil ein, eine Kamera mit mir rumzuschleppen (deshalb auch keine Wechselobjektive), weil ich mich ganz bewusst für diese Art der Fotografie entscheide. Den Mehraufwand, die Kosten und die fehlende Flexibilität gehe ich, wie eben schon gesagt, sehr gerne ein und um ehrlich zu sein ist das für mich kein Nachteil, sondern überhaupt erst der Grund, der es für mich ausmacht, wieder richtig (also abseits des iPhones) zu fotografieren. Ich finde das Prinzip, dass man sich vor dem Drücken des Auslösers einmal mehr Gedanken macht, eine Beschränkung der machbaren Bilder wegen des Films, der schneller endet als die Kapazität einer Speicherkarte, hat gut. Ich mache mir diese Einschränkung bewusst, weil ich glaube, dass es gut ist in einer Zeit, wie der heutigen, in der alles jederzeit abrufbar, machbar, löschbar ist für sinnvoll halte, wenn man sich hier und da Grenzen setzt. Und das bestehen dieser Genzen und das völlige Bewusstsein darüber führt, davon bin ich überzeugt, zu einer ganz anderen Art von Wertschätzung dem Ergebnis gegenüber. Ganz einfach deshalb, weil zwischen dem Moment der Aufnahme und dem fertigen Bild ein, im Vergleich zur digitalen Fotografie, riesiger Weg liegt. Ich finde es genau gut und ich will das genau so.
Ein anderer Punkt ist, dass analoge Fotos und die analoge Fotografie an sich ein ganz bestimmtes eigens „Feeling“ hat und dieses „Feeling“ wiederum hängt für mich zweifellos mit dem Gefühl beim benutzen ab und das wiederum (auch, nicht nur) von der Ausstattung, die ich nutze. Deshalb ist es mir so sehr wichtig, dass die Kamera hochwertig ist und deshalb, ich verstehe, dass das vielleicht unsinnig klingt, gebe ich gerne etwas mehr, ja vielleicht auch zu viel für meine erste analoge Kamera aus und kaufe eine, die ich eigentlich (noch) gar nicht brauche und die für meine ersten Schritte und Bedürfnisse eigentlich noch drüber ist, weil ich weiß, dass ich mit einem anderen, einfachen Modell (das bestimmt auch gute Bilder macht, klar!) keine Freude haben werde. Mir ist‘s das wert.
Ich hatte mir jetzt grob ein Budget von max. um die 2.000€ für die erst Ausrüstung (Body + Objektiv) gesetzt.
 
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volkerm
volkerm kommentierte
@frederick99 Das kann ich gut nachvollziehen, das Werkzeug soll hochwertig sein und alleine dadurch schon Freude vermitteln.

Die von dir genannten Kameras sind wertstabil. Man sollte sich aber bewusst machen dass diese Modelle bewusst auch Sammler ansprechen und jeder Kratzer den Wert deutlich mindert. Ist mir gerade bei einer Kamera passiert, ein paar Kratzer und sie ist am Sammlermarkt unverkäuflich, Wert halbiert. Aber anders herum betrachtet: Wenn man die Kamera ohnehin "richtig" nutzen will könnte man entsprechend günstiger kaufen.

Was die Händerangebote angeht: die kalkulieren oft mit 50% Aufschlag auf den Einkaufspreis plus MWSt auf die Differenz. Beim Kauf von Privat kann's also deutlich günstiger werden, wenn man auf Gewährleistung verzichten mag.
 
Wie wäre es mit einer gut erhaltenen Nikon F3 HP Titan?
Die hat keinen Autofokus, aber einen Sucher, der auch für Brillenträger geeignet ist, außer einem Belichtungsmesser keine "Hilfsmittelchen", ist ungeheuer robust (Titan!) und nicht gerade billig (Titan! Und sehr selten!), und lässt sich "im Schlaf" bedienen.
Dazu ein gut erhaltenes Nikon 50/1.2 AI Nikkor (wurde bis vor einiger Zeit noch neu hergestellt), das ist sehr lichtstark und bildet trotzdem ab f/2 sehr scharf und kontrastreich ab. Alternativ das 35/1.4 AI Nikkor, wenn es noch nicht vergilbte Linsen hat (die könnte ich allerdings entgilben).
 
Kommentar
(...) dass die Kamera hochwertig ist (...)
Ich hatte mir jetzt grob ein Budget von max. um die 2.000€ für die erst Ausrüstung (Body + Objektiv) gesetzt.
Damit kann man arbeiten 😉.
Für mich sind hochwertig die einstelligen F-Gehäuse. Und hier empfehle ich die F3HP oder wenn es mit AF sein sollte die F5. Beide habe ich lange Zeit benutzt und hin und wieder kommt auch in Zukunft noch ein Film hinein. Dazu ein 35er Nikkor, entweder für die F3 ein Ai-S 35mm f2 oder f1,4 oder für die F5 ein AF-S 35mm f1,8. 50mm Brennweite mag ich persönlich nicht außer dem 58mm Noct, aber das würde das Budget sprengen. Zu den Preisen - das Gehäuse jeweils im neuwertigen Zustand ca. 500,-€, das Objektiv manuell 250,-, mit AF ca. 300,-€.
 
Kommentar
Hallo Nochmal, vielen Dank für die ganzen Antworten.
Ich bin zwar im Großen und Ganzen noch nicht wirklich weitergekommen, wenn ich jedoch die Summe aller Antworten aus den verschiedenen Foren sehe, haben sich für mich die folgenden vier Kameras herauskristallisiert. Vielleicht könntet Ihr mir ja zu denen noch das ein oder andere sagen bzw. eine Empfehlung aussprechen.
No.1 Nikon FM3a (Momentan mein Favorit)
No.2 Nikon F3 (HP?) Titan!
No.3 Olympus OM3 Ti
No.4 Nikon F2 (Titan)

Viele Grüße
 
3 Kommentare
svantevit
svantevit kommentierte
Wenn ich vor deiner Entscheidung stehen würde, Wert auf klassische Bedienung lege, dann eine FM2....FM3a oder eine sehr gut erhaltene F3.
Die mußt du aber finden ...mit Glück ...und etwas finanzieller Bereitschaft.
FM3a muß nicht sein. Ist auch teuer und rar. Besser für die Vitrine und nicht zum abrocken. Da reicht eine FM2.
F2...naja, ist mehr für Sammler. Die würde ich genaustens auf Funktion prüfen.
Schwebt dir abundzu ein Diafilm vor....dann die F100. Hervorragende Kamera. Oder eine F5 F6.
Besitze sie alle außer die FM3a.
Letztendlich zählt was dir besser in der Hand liegt, welche Bedienung du anvisierst.
Viel Glück und viel Spass!
Analog, tu ich mir nicht mehr an. Lang genug gemacht. Momentan lieber Digital und alte Objektive.
Auch eine Zeitreise mit Gewinn und Überraschungen.
 
Rudi
Rudi kommentierte
Dann hol Dir die FM3a, die muß wenigstens nicht zur Revi, wie beinahe jeder F2.
Wenn es eine Retro F2 sein muß, dann die F2S oder F2Sb, die können noch alte Berg & Tal Optiken ohne AI Kupplung.

Stell sicher, daß Dir die FM3a & Olympus ohne Motor nicht zu klein für die Hände sind.

Wenn F3, dann eine Press oder Limited ;-), oder doch die Champus F3T?
 
volkerm
volkerm kommentierte
FM3A ist vom Baujahr die neueste Kamera, aber letztlich "nur" der Neuaufguss der früheren Mittelklasse FE/FM. Die FE/FM habe ich zu ihrer Zeit gerne benutzt, passte in mein Budget als Schüler, aber man merkt schon am dünnen Blechkleid dass es keine F2 oder F3 ist. Meine damals 1/2 Jahr alte FE hatte einen kleinen Sturzschaden -> Totalschaden weil durch eine kleine Beule im Blech (seitlich) auch viele Innereien beschädigt wurden. Also Mittelklassetechnik der 1980er Jahre ohne technische Rafinesse, als Neufassung FM3A ein Sammlerstück für Nikonfans.

F2 Titan ist legendär und supersolide. Die F2 ist mir die liebste manuelle Nikon. Aber diese Kameras sind schon alt, ein äußerlich perfektes Modell kann völlig verharzt und dejustiert sein und für Repatur/Service gibt es einen einzigen Spezialisten (Sover Wong) der sehr stolze Preise für seine Dienstleistung aufruft. Speziell für die F2 Titan gilt auch noch: keine Belichtungsmesser eingebaut, also wirklich alles reine Handarbeit. Und es gibt offenbar auch einige Fakes und Frankenstein-Basteleien, weil die hohen Preise für eine gute F2 Titan zum Betrug verführen.

F3HP ist ebenfalls legendär und robust in der Bauweise. Der HP-Sucher ist toll aber die LCD-Anzeige im Sucher aller F3-Modelle ist winzig und für manuelle Belichtung echt mühsam. Das LCD scheint auch häufiger defekt zu sein, mein Exemplar ist ebenfalls betroffen.

Klingt so als ob man es nur falsch machen kann? Jein, du suchst offenbar nach den besonders begehrten Modellen (mit entsprechend hohen Preisen) und da kann man reinfallen weil der Wartungszustand unbekannt ist. Ich persönlich würde erstmal mit einem "normalen" Modell anfangen (FM2/FE2 oder F3HP ohne Titan), das ist nahezu gleiche Technik ohne den Sammlerzuschlag.
Oder wenn's edel sein muss besser zu Leica greifen, da findet man Modelle mit nachgewiesener Service-Historie und wertstabil sind die auch. Meine M6TTL und Objektive habe ich in 2009 gebraucht gekauft und bin sie später über meinem Einkaufspreis wieder losgeworden.

Zur OM3 Ti kann ich nichts sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich vor deiner Entscheidung stehen würde, Wert auf klassische Bedienung lege, dann eine FM2....FM3a oder eine sehr gut erhaltene F3.
Die mußt du aber finden ...mit Glück ...und etwas finanzieller Bereitschaft.
FM3a muß nicht sein. Ist auch teuer und rar. Besser für die Vitrine und nicht zum abrocken. Da reicht eine FM2.
F2...naja, ist mehr für Sammler. Die würde ich genaustens auf Funktion prüfen.
Schwebt dir abundzu ein Diafilm vor....dann die F100. Hervorragende Kamera. Oder eine F5 F6.
Besitze sie alle außer die FM3a.
Letztendlich zählt was dir besser in der Hand liegt, welche Bedienung du anvisierst.
Viel Glück und viel Spass!
Analog, tu ich mir nicht mehr an. Lang genug gemacht. Momentan lieber Digital und alte Objektive.
Auch eine Zeitreise mit Gewinn und Überraschungen.
Super, danke für deine Antwort.
Ich weiß nicht wieso, aber da in denen, die du mir sowieso genannt hast die FM3a drin ist und gegen die „nur“ der etwas höhere Preis spricht wegen der Sammler wird‘s wohl die, vor allem auch weil mir die, bitte steinigt mich nicht, am besten optisch gefällt. Eigentlich nicht so wichtig, mir aber dann irgendwie doch. Falls es die FM3a aus irgendwelchen Gründen doch nicht wird, dann wohl die F3 HP Titan. Dazu noch meine Frage, welche der beiden ist den technisch die bessere Kamera und ist die FM nicht aus der Amateur-Linie wohingegen die F3 aus der Profi-Linie kommt und bedeutet das, dass die FM3a der F3 gegenüber das Nachsehen hat?
 
Kommentar
Dann hol Dir die FM3a, die muß wenigstens nicht zur Revi, wie beinahe jeder F2.
Wenn es eine Retro F2 sein muß, dann die F2S oder F2Sb, die können noch alte Berg & Tal Optiken ohne AI Kupplung.

Stell sicher, daß Dir die FM3a & Olympus ohne Motor nicht zu klein für die Hände sind.

Wenn F3, dann eine Press oder Limited ;-), oder doch die Champus F3T?
Meinst du mit Champus die Titan Ausführung, weil die Farbe einen Champagnerfarbton hat?
Was bedeutet denn Press und welche Vorzüge hat die denn? Limited👀👀??
 
1 Kommentar
seamaster
seamaster kommentierte
Beide Titan-F3 (hell und schwarz) sind zwar robust, die Lackierung ist bei beiden sehr empfindlich.
Neue und neuwertige Exemplare sind selten und nicht gerade günstig. Die abgerockten sind immer noch teuer.
 
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