Kannst Du das mal näher erläutern, Sam?
Wie veränderst Du die Aufnahme, wenn Du weißt, dass es SW sein soll?
Mach' ich gerne Gudrun, und möchte aber zum Voraus klarstellen, dass ich so fotografiere und ich nicht den Anspruch auf Richtigkeit habe ...
Bleiben wir bei dem Motiv hier. Wenn ich als Fotograf diesen Raum betrete, dann weiss ich, wo ich stehe. Als Betrachter weiss ich es nicht.
Wenn also in diesem Raum stehe, dann nehme ich Kontakt auf mit dem Raum. Licht, Temperatur, Geruch, die Gegenstände, die Anordnung, die Geometrie, Details, Strukturen, Kontraste, Farben usw....
Und dann geht es durch mich wie ein Filter. Was erfasse ich, wo bleibe ich hängen, was berührt, was passiert zwischen dem Raum und mir, welche Gefühle kommen hoch, welche Erinnerungen.
Und dann trete ich wieder gegen Aussen. Und dann können die Farben plötzlich verschwinden, weil es sie nicht braucht, weil sie für meine Erfassung des Motivs nicht wichtig und aussagekräftig sind. Und dann ist schon zum Vornherein klar, dass meine Komposition s/w ist.
Es ist also der Dialog zwischen mir und dem Motiv, welcher darüber entscheidet. Und dann ist es so, dass die Diskussion vor dem Bild gar nicht mehr stattfindet. Vor dem Bildschirm passiert nur noch allfällige Details zu verbessern oder zu betonen. Aber das Bild, als erlebte Geschichte, bleibt so.
Intimität passiert vor Ort, nicht vor dem Bildschirm.
Und nun zum Bild. Für mich hätte es die Farbe wohl nicht gebraucht. Je nach dem wie ich mit gefühlt hätte, hätte ich in s/w die Strukturen, sowie hell und dunkel mehr betont ...
Aber da ich ich nicht vor Ort war, kann ich das nicht so genau sagen ...