Aber im Ernst: Photoshop & Co. verführen ja zur Manipulation. Aber dazu sag ich kein Wort. Das gibt dann wieder eine Mordskeilerei, und der Thread über die Ethik in der Fotografie wird spätestens nach dem 375. Beitrag wegen Unflätigkeit geschlossen. Also sag nichts weiter, das bleibt unter uns.
Denke, das ist ein wichtiges Thema, zumindest fuer mich, denn ich meine, dass jedes Bild Nachbearbeitung braucht, egal aus welcher Digitalen es kommt. Technisch optimal ist der Output einer Kamera selten. Und Analog sowieso weil es ja anders nicht geht, Ausnahme Dia, aber auch da bringen Scan und Bildbearbeitung Moeglichkeiten zur Verbesserung.
Zur Zeit fotografiere ich das Meiste hybrid und ich setze Photoshop zur "Bildoptimierung" ein. Wo da die Manipulation beginnt, ich weiss es nicht, schon Gradationskurve alleine oder mit Ebenenmaske, Modus dazu zur Kontrastbeeinflussung, dort noch die Farbe anpassen (subtil) - und schon steht eine neue Bildversion da. Dann die Versuchung, mit dem in jeder Photoshopversion ausgebuffteren Reparaturpinsel "kleinere kosmetische Eingriffe" zu machen ...
Ich sehs so - solange ich nicht behaupte, dass meine Bilder "die Wahrheit" zeigen, kann ich machen was ich will, Eingriff in die Rechte anderer natuerlich ausgeschlossen.
In der Duka haben wir das ja auch versucht, nur war es da viel aufwaendiger bzw. Vieles, was heute am Rechner geht, einfach nicht machbar.
Denke, man kann sich da nicht oft genug dazu Gedanken durch den Kopf gehen lassen.
Und unflaetig muss so eine Diskussion nicht verlaufen
Zumindest nicht unter Erwachsenen, die guten Willens sind und sich im Griff haben
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Buchtipp:
Boberg, Evers, Gaal et al.: Out of the Camera - Analoge Fotografie im digitalen Zeitalter, Heidelberg: Kehrer Verlag, 2006. 72 Seiten. Zahlreiche Fotos.
Eine der Thesen: Bilder als "Referenten" der Wirklichkeit, selbst wenn Manipulation offensichtlich, haelt der Betrachter daran fest, etwas "Reales" zu sehen, auch wenn ihm bewusst ist, dass das, was er sieht, so nicht sein kann. Im Gegensatz zur Malerei, die vom "Wahrheitsanspruch" grundsaetzlich befreit ist (...)