Die Speicherkarten: bis jetzt habe ich mit den langsamen XQD-Karten (Lexar 2933) keine Schwierigkeiten gehabt. Die ca. 30 Bilder in Folge (20fps) haben ausgereicht, die Kamera wurde nur einmal „ausgebremst“ und hier waren die letzten 8 Bilder vor der „Bremse“ für die Tonne, weil Vogel von hinten für mich wie Flucht-vor-dem-Knipser – was es auch meistens auch ist - aussieht. Inzwischen habe ich die Geschwindigkeit auf 15fps reduziert – Datenmüllminimierung.
Das Gehäuse: die Qualität hat sich, sagen wir es vorsichtig, verändert. Das qualitative Finish der einstelligen D‘s ist leider nicht mehr da. Die Lackierung, die verbauten Kunststoffe füllen sich mMn nicht so wertig an. Die Speicherkartenklappe ist schlecht bedienbar, mit Handschuhen wird es nicht besser. Die Anschlüsse für Blitz und, was für mich noch wichtiger ist, für Kabelauslöser sind jetzt abgewinkelt. Auf den ersten Blick sind sie gut erreichbar. Wenn man einen L-Winkel verwenden möchte, muss dieser vom Gehäuse weggeschoben werden, damit man die Kontakte erreicht.
Weiter wünschenswert für eine Z9II wären die Funktionstasten F1 bis 3 auch für den Hochformatgriff.
Der Sucher: eines vorab, es ist meine erste Spiegellose. Der Sucher ist für ein Display sehr gut. Hin und wieder in einer ruhigen Minute, wenn darauf achtet, merkt man, dass es kein Glas und Spiegel mehr ist. Ich hatte ein wenig Bedenken, ob die 3,7MP im Sucher reichen würden um klares Bild darzustellen, da Canon in die R3 und 5 5-Komma-nochwas MP einbaut. Aber es reicht.
Wenn die Sucherhelligkeit hochgeregelt wird, sieht man bereits beim langsamen Schwenken deutliche Verzögerung im Bildaufbau.
Die Informationen, welche man während man fotografiert bereits erhält, sind sehr viel wert. Es ist schön vorab die „fertige“ Belichtung sehen zu können, sich das Diagramm anzusehen, die Helligkeit verändern zu können. Die Wasserwaagen sind jetzt besser lesbar.
Was mich stört: hat man ein Bild kontrolliert oder einen Menüpunkt angepasst und die Kamera weggelegt, sieht man beim nächsten schnellen Hochreißen der Cam eben das letzte geschossene Bild bzw. den Menüpunkt im Sucher und der Vogel ist weg…
Allgemein: der VR läuft bei eingeschalteter Kamera die ganze Zeit durch. Die Monitore sind im Standby aber der VR oder beide (Kamera und Objektiv) brummen vor sich her. Habe dazu noch keine Lösung finden können. Mag sein, dass die Kamera dann sofort einsatzbereit ist, das Einschwingen des VR ist bis jetzt jedoch nie das Problem gewesen.
Der Auslöser ist bisschen empfindlich und legt recht früh los. Der Druckpunkt ist ein anderer als bei den bisherigen Ds.
Mein Fazit bis jetzt: ein feines Gerät, das sehr gute Ergebnisse liefert und darauf kommt es an. Hoffe, dass durch weitere Firmware-Updates noch einiges an Fehlerchen ausgebügelt werden wird.
Ich persönlich wünsche mir diese Kamera (das Gehäuse) jedoch mit einem 24MP-Sensor und einigen weiteren Änderungen (Funktionstasten für Hochformatgriff, Speicherkartenfach, ausgereifte Menüführung, ISO bis 100.000, …) – sowas wie eine Z9s oder Z8.
Das meinte ich nämlich auch so erlebt zu haben und es ist vermutlich nur eine Softwaresache, aber dennoch blöd in der Praxis.