Wenn eine Schraube nicht das tut, was der Schraubendreher will

Ando

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Wenn sich, mitten in einer langen Reparatur-Session, irgendwo tief in der Kamera eine Schraube nicht lösen lässt, wird es kritisch. Denn dann steht das Projekt unter Umständen, da diese eine sture Schraube den weiteren Ablauf blockiert.

Insbesondere beim Demontieren, um zur Problemstelle zu kommen, ist das ärgerlich.


Ursache ist meist Klebstoff

der vom Hersteller zur Sicherung der Schraube auf das Gewinde aufgetragen wurde. Damit auch bei häufiger bzw. starker Belastung die Verbindung zuverlässig hält. Zum Beispiel bei Schrauben für das Objektivbajonett oder Stativplatten am Boden von Kameras.

Um nicht aufgeben zu müssen, hat man mehrere Möglichkeiten, um diese Schraube heil, beschädigt oder nur mehr in Stücken zu entfernen.


Die Eskalationsreihe

sieht bei mir so aus, wobei ab Stufe 4 destruktiv vorgegangen wird, und Ersatz für die Schraube zur Verfügung stehen muss:
  1. Schraubendreher mit Kraft einsetzen. Dabei muss achtgegeben werden, das Schraubenkopfprofil nicht zu beschädigen. Denn dann greift der Schraubendreher nicht mehr.
  2. Erhitzen der Schraube mit dem Lötkolben, Hitze löst den Klebstoff, die Schraube kann dann ausgedreht werden.
  3. Einbringen von Lösungsmittel wie Isopropylalkohol oder Aceton in die Bohrung. Das Lösungsmittel sickert vom Schraubenkopf abwärts ein und löst die Verklebung.
  4. Einsatz eines Schraubenausdrehers, wenn der Schraubendreher nicht mehr greift. Das ist dann notwendig, wenn das Schraubenkopfprofil bereits durch Ausdrehversuche mit dem Schraubendreher beschädigt ist.
  5. Ausfräsen des Schraubenkopfes und Entfernung des Gewinderestes mit einer (Spezial)Zange. Dabei ist meist eine Beschädigung umgebender Strukturen nicht zu vermeiden.
Auf Stufe 5 musste ich gestern beim Demontieren einer Nikon F4 gehen.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Freihand mit dem Dremel und HSS-/Wolfram-Karbid-Fräsern vom Hersteller zu Werke gegangen:

Post in thread 'Stubborn screws: Milling out screw heads, recommendations for milling cutters'
https://www.photrio.com/forum/threa...tions-for-milling-cutters.205826/post-2785211

Was sind eure Methoden, um widerspenstige Schrauben zu bändigen?


+++

Alle Informationen ohne Gewähr, Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr :)
 
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Mit dem Thema „festsitzende Schrauben“ bin ich weiterhin beschäftigt.

Als letzte Maßnahme hat sich bei mir das Ausfräsen des Schraubenkopfes mit einem Hartmetallfrässtift und anschließendes Entfernen des Schraubenrestes bewährt. Der Dremel eignet sich dafür bestens.

Aber ich schaue mir auch andere Methoden an.

Morgen treffen HSS-Cobalt-Bohrer für meinen Akkuschrauber ein. Damit möchte ich Schraubenköpfe anbohren, um sie dann mit einem Schraubenausdreher-Bit zu entfernen. Ankörnen mit einem Hartmetallfrässtift und Kühlen des Bohrers.

Und am Freitag kommen JIS-Bits für den Akkuschrauber ins Haus.

Ich bin gespannt, wie es sich mit alledem arbeiten lässt.
 
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Heute hatte ich wieder ein MICRO-Nikkor zur Überholung da, das ein vorheriger Schrauber schon vergeblich versucht hatte zu öffnen:
Bei einer der drei Bajonettschrauben war der JIS-Kreuzschlitz schon rund gedreht.
Nachdem ein Erhitzen mit einem unregulierten 50 W Lötkolben nicht half, habe ich den Kopf der Schraube mit einem linksdrehenden 2,5 mm Bohrer weggebohrt, dann das Bajonett abgenommen und den Schraubenschaft mit einem 1 mm linksdrehenden Bohrer hohlgebohrt.
Es gelang mir aber nicht, den Schaftrest ganz zu entfernen, da er eben vom Werk her (versehentlich?) brutal fest geklebt war.
So habe ich eine etwas dünnere, selbst schneidende Stahlschraube verwendet, um das Bajonett nach der Überholung des Objektives wieder anzubringen.
 
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Der Neji-Saurus greift sie alle! 🦖


Muss aber nicht in Japan bestellt werden:

 
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volkerm
volkerm kommentierte
Funktioniert das wirklich, wenn es vorher mit Schraubendreher im Schraubenkopf nicht funktioniert hat? Dann liegt das Problem doch nach meinem Verständnis unverändert weiter unten im Gewinde?

Der Anwendungsbereich ist dann ziemlich eng: ein falsch eingesetzter Schraubendreher hat den Schraubenkopf unbrauchbar gemacht, obwohl es mit dem richtigen Schraubendreher gut lösbar gewesen wäre. Richtig?
 
Ando
Ando kommentierte
Ando
Ando kommentierte


Zum Ausdrehen von Rundkopfschrauben, deren Schraubenkopfprofil nicht mehr intakt ist, oder Schraubenresten.

Auch mit einem passenden Schraubendreher kann man das Profil zerstören, zB bei geklebten Schrauben, wo das Drehmoment dann zu hoch ist.
 
volkerm
volkerm kommentierte
Darauf zielte meine Frage, ist die Verklebung dann nur am Schraubenkopf (nicht Gewinde) und somit beseitigt nachdem man ausbohrt?
 
Ando
Ando kommentierte


Die Schrauben sind am Gewinde verklebt, zB Bajonettschrauben älterer Nikkore, Stativplatte der Nikon F4, Spiegelkasten der Canon T90 oder auch Tamron 35-70/3.5 Adaptall-2, Verschraubung des Tubus am Ende.
 
Mit dem Thema „festsitzende Schrauben“ bin ich weiterhin beschäftigt.

Als letzte Maßnahme hat sich bei mir das Ausfräsen des Schraubenkopfes mit einem Hartmetallfrässtift und anschließendes Entfernen des Schraubenrestes bewährt. Der Dremel eignet sich dafür bestens.

Aber ich schaue mir auch andere Methoden an.

Morgen treffen HSS-Cobalt-Bohrer für meinen Akkuschrauber ein. Damit möchte ich Schraubenköpfe anbohren, um sie dann mit einem Schraubenausdreher-Bit zu entfernen. Ankörnen mit einem Hartmetallfrässtift und Kühlen des Bohrers.

Und am Freitag kommen JIS-Bits für den Akkuschrauber ins Haus.

Ich bin gespannt, wie es sich mit alledem arbeiten lässt.
Hübsch, das sollte JIS sein:

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Das Ausfräsen von Schraubenköpfen klappt bei mir gut mit dem Dremel und einem Hartmetallfrässtift oder einem Diamantfrässtift, ebenfalls Dremel (9911 und 7144).

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Man muss nur sehr achtgeben, dass nicht auch das Umfeld des Schraubenkopfes mitgeht, die beiden Frässtifte schneiden Stahl wie durch Butter.

In den Schraubenkopf bohren freihand funktionierte mit je einem HSS-Cobaltbohrer (1 mm und 2,5 mm) von Bosch am Akkuschrauber aus gleichem Hause und Gewindeschneidpaste von GSR.

Aber der Schraubenausdreh-Bit wollte nicht greifen. Sein Fräskopf am anderen Ende setzte dem Schraubenkopf ebenfalls zu, aber das linksdrehende Bit fand im Bohrloch keinen Halt.

Damit schließe ich dieses Thema einmal für mich ab.

Festsitzende Schrauben bekomme ich auf jeden Fall frei.
 
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... den Schraubenrest mit dem Neji-Saurus gegriffen. Der packt verlässlich zu, auch bei geringem Überstand.
Ich hatte mal nachgemessen: Der Überstand eines Bajonettschraubenschaftes nach vollständigem Wegbohren oder -fräsen ist etwa 0,5 mm!
 
Ando
Ando kommentierte
Wie können es weiter diskutieren, aber da es hier ja um die Praxis geht, zählt die Anwendung.

Mit ca. EUR 27,- war mir der Neji-Saurus einen Versuch wert. Und der hat mich überzeugt, wie auch der Einsatz s. oben, daher habe ich weitere zwei Stück eingelagert als Reserve.
 
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Ando
Ando kommentierte


Zusatz/Beispiel:

Versenkt sind die Schrauben zB in einem Bajonettring, der abgenommen werden soll.

Vier Schrauben lassen sich mit dem Schraubendreher lösen, die fünfte verweigert sich.

Ich fräse deren Schraubenkopf ab, der Bajonettring lässt sich nun lösen.

Der Überstand des Schraubenrestes ergibt sich aus dem Umstand, dass der Schraubenkopf nicht ganz bis zur Unterseite des Bajonettringes reicht.

Das genügte - bisher - um den Neji-Saurus mit Erfolg anzusetzen.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Kannst du mir einen deiner beiden Reservesaurusse verkaufen? Ich will nicht bei Amazon kaufen...

Übrigens weist dein Zusatz/Beispiel genau das Problem auf, das ich bisher mit dem Ausbohren bzw. Ausfräsen von Bajonettschrauben hatte: Der verbliebene Rest des Schraubenschaftes ragt nur einen halben Millimeter "weit" aus seinem verklebten Bohrloch raus. Für solche Fälle habe ich zwei verschiedene Zangen aus gehärtetem Stahl, die ich mir "vorne" plan geschliffen habe, die funktionieren aber erst ab etwa 1 Millimeter.
 
Ando
Ando kommentierte


iFixit hat die Engineer PZ-57 auch ;)

 
Ando
Ando kommentierte
Alleine schon das Video zur Zange, die es in verschiedenen Größen gibt, überzeugt :D

Hier die größere PZ-58:

 
Was mich gerade beschäftigt, sind die Unterschiede zwischen JIS- und Phillips-Kreuzschlitzschrauben.

Ich habe meine Schraubendreher unter der Prüflupe verglichen, Unterschiede sind manchmal nur schwer auszumachen, wenn überhaupt. Es braucht also Tests, welche Dreher greifen und welche nur bedingt.

Auf der Suche war ich nach JIS 0 und 00 Bits.

Hier investierte ich noch einmal:


Die Bits möchte ich in meinem Akkuschrauber zum Lösen von sturen Schrauben verwenden. Vielleicht funktioniert das besser als per Hand, da brauche ich mich nur auf den Andruck konzentrieren und der Akkuschrauber kümmert sich um das Drehmoment.

Nur dumm, dass ich gerade keine Kandidaten habe. Und meine guten Nikkore möchte ich nicht für Tests missbrauchen.
 
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volkerm
volkerm kommentierte
Meinst du der Akkuschrauber hilft hier weiter? Damit ist man mMn wenig feinfühlig bzgl. abrutschender Bits und hat sie gleich rundgedreht, weil der Schrauber schon einige Umdrehungen gemacht hat bevor man reagiert.

Könnten Schraubendreher mit einstellbarem Drehmoment eine Lösung sein?
 
W
W.W. kommentierte
Die sind gerade im Feinmechanikbereich eher sehr teuer und selten. Ich hatte mich mal für den Modellbau nach solchen Drehmomentschraubendrehern recherchiert. Die lagen bei mehr als 200€!
Außerdem gelten die Drehmomente für das Anziehen der Schrauben. Zum Lösen benötigt man - insbesondere mit (zu) viel Schraubensicherung - deutlich mehr Drehmoment. Darum reißen die Köpfe dabei gerne auch mal ab.
 
Ando
Ando kommentierte


Ich weiß es nicht, vom Effekt her müsste es ja egal sein, ob ich mit der Hand drehe oder der Akkuschrauber tut es.

Tests an Übungsgeräten waren jedoch ermutigend, mein Bosch dreht sachte aber kräftig an. Wenn die Schraube aber zu fest sitzt, geht auch hier das Profil dahin oder der Bit entspringt.

Es hängt auch von den Bits ab: JIS, JCIS, ISO, PH - siehe die Links im Thread, das ist nicht so ganz übersichtlich.

Ich probiere einfach alles aus.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ich habe einen Akkuschrauber von OBI mit zwei Geschwindigkeitsstufen im Getriebe und elektronisch fein geregelter Drehzahl. Der hat Rechts- und Linkslauf und einen Drehmoment-Ratschenkopf von 1 bis 20 + Drill.
Mit dem mache ich fast alles an Kameras, Objektiven, Hühnerställen, Zauntüren und Zaunelementen.
Wenn es aber um Gefühl beim Eindrehen oder Gewalt beim Ausdrehen von Schrauben geht, nehme ich immer die Hand...
 
Was mich gerade beschäftigt, sind die Unterschiede zwischen JIS- und Phillips-Kreuzschlitzschrauben.

Ich habe meine Schraubendreher unter der Prüflupe verglichen, Unterschiede sind manchmal nur schwer auszumachen, wenn überhaupt. Es braucht also Tests, welche Dreher greifen und welche nur bedingt.

Auf der Suche war ich nach JIS 0 und 00 Bits.

Hier investierte ich noch einmal:


Die Bits möchte ich in meinem Akkuschrauber zum Lösen von sturen Schrauben verwenden. Vielleicht funktioniert das besser als per Hand, da brauche ich mich nur auf den Andruck konzentrieren und der Akkuschrauber kümmert sich um das Drehmoment.

Nur dumm, dass ich gerade keine Kandidaten habe. Und meine guten Nikkore möchte ich nicht für Tests missbrauchen.

Hier eine informative und anschauliche Abhandlung des Themas:

 
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Einen Schraubenausdreher von Anex/Japan, hatte ich ebenfalls auf verklebte Schrauben angesetzt, aber dafür ist er laut Hersteller nicht gemacht. Er schnitt mir den Schraubenkopf rund, funktionierte aber gut bei einer nicht gesicherten Schraube:



Unglaublich, was es da alles gibt:

 
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volkerm
volkerm kommentierte
Die Teile im grünen Abschnitt auf Seite 2 finde ich spannend, ohne den Text zu verstehen. Wird da ein neuer Schlitz eingeschlagen?

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Ando
Ando kommentierte


Eher nicht für Kameras … ;)
 
volkerm
volkerm kommentierte
Ja, das war schon klar, aber trotzdem interessant. Ich hatte vor wenigen Tagen noch einen Schraubkopf ausbohren dürfen von größerem Kaliber ... das ganze Prozedere wie hier diskutiert, nur in groß. Deshalb fand ich die "Stanze" ganz originell, falls es eine solche ist.
 
Ando
Ando kommentierte


Leider gibt es für die Mikrowelt Kamera nur recht wenig Werkzeug, und das muss man finden.

Wer noch ein Motorrad oder Auto hat, an dem man selbst werken kann, hat wesentlich mehr Auswahl.
 
Ich bin nun alle Schraubenlöse-Methoden durch, soweit mir für Feinmechanisches bekannt.

Nur der linksdrehende Bohrer fehlt mir noch.

Aber wenn eine geklebte Schraube massiv sitzt, wird der wohl auch nur Späne machen.

Daher muss der Kleber fallen:

Hitze - Lösungsmittel - Geduld :cool:
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ein linksdrehender Bohrer (ich habe über 50 auf Lager - brauchst du welche zum testen?) bohrt natürlich einen Schraubenkopf genauso aus wie ein rechtsdrehender - es besteht aber die Möglichkeit, dass er bei seiner Arbeit die Schraube doch noch rausdreht...

Dass Hitze und Lösungsmittel helfen können, ist richtig.
Das Lösungsmittel dringt aber nur sehr selten bis zur Klebestelle (tief drinnen im Schraubgewindeloch) vor.
Und die Hitze wird, da sie nur auf den Schraubenkopf einwirken darf (um die "Peripherie" nicht zu verkokeln), nur sehr zögerlich in den Schaft weitergeleitet, der trotz Klebstoff im Schraubgewindeloch die Hitze weiter reicht an das Metall, in dem das Schraubgewindeloch sitzt.
Ich habe schon mal den Objektivtubus eines Nikkors durch die Schraubenlösehitze so heiß bekommen, dass die farbigen Markierungen angebrannt sind...
 
Ando
Ando kommentierte


Linksdrehende Bohrer sind nicht einfach zu finden, wie ich festgestellt habe.

Wo hast du deine her?
 
Ok, Andreas
nun habe ich nach dem Handheld Oszilloskop (die teurere Version des von dir empfohlenen) auch noch diesen Neji-Saurus (und weiteres Kleinzeug) bestellt.
Das Oszilloskop habe ich schon da, brauchte es aber noch nicht.
Mal sehen, wann der Saurus kommt (Lieferverzögerungen laut Webseite!), wahrscheinlich brauche ich den dann auch nicht gleich, aber ich hab ihn dann da, wenn ich ihn mal brauche.
 
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Ando
Ando kommentierte
Ich bin gespannt, was du damit machen wirst!
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Weiß nicht mehr, ich habe sie damals über einen im DigicamClub empfohlenen Link gekauft.
 
Ich denke, es gibt beim Lösen sturer Verschraubungen keinen Königsweg, jeder Fall wird anders gelagert sein.

Beim Fräsen oder Bohren sollte man aufpassen, dass die abfallenden Metallspäne nicht auf der gegebenenfalls umgebenden Platine liegen bleiben. Sonst könnte es elektronische Probleme geben.

Aber davor geht es darum, mit welchen Schraubendrehern man antritt. Und bei den Kreuzschlitzschrauben ist auch nicht alles so klar, wie man es sich wünschen mag.

Ist es nun Phillips, JCIS, JIS, oder PH aus Japan?

Da hilft nur ausprobieren und ein bisschen - oder mehr als ein bisschen - in Werkzeug investieren.

Nichts ist umsonst gekauft, fast alles braucht man unverhofft einmal :cool:
 
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Beim Fräsen oder Bohren sollte man aufpassen, dass die abfallenden Metallspäne nicht auf der gegebenenfalls umgebenden Platine liegen bleiben.
Die Späne machen Probleme - nicht nur in der Elektronik, sondern schon in rein manuellen Objektiven, wenn sie in die Fokussiergewinde fallen!
Bei Stahlschrauben gibt es dagegen einen Trick: Einen Permanentmagneten neben das Bohrloch halten, der fängt die Späne ein.
Leider sind die Bajonettschrauben der alten Nikkore aber aus Titan oder sonst einem Metall, das nicht magnetisch ist!
 
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Heute habe ich Bohr- und Fräsübungen an Bajonettschrauben gemacht.

Zum Einsatz kamen HSS-Cobalt-Bohrer am Akku-Schrauber und verschiedene Einsatzwerkzeuge am Dremel.

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Ich darf euch wieder ins englischsprachige PHOTRIO bitten :)

 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Da zeigst du die häufigsten Probleme beim Ausbohren / Ausfräsen - meistens wird der Schraubenkopf nicht zentrisch genau weggemacht, sondern eiernd, und dabei das Bajonett beschädigt...
 
Ando
Ando kommentierte


Was mich wundert, ist, dass die Bohrer nur bis zu einem gewissen Punkt kommen, und dann ist Schluss. Also Durchbohren vom Schraubenkopf bis unter das Bajonett funktioniert bei mir nicht. Eigentlich müssten die Bohrer ja alles wegdrehen, was unter ihnen ist?
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Die Bajonette an Kameras und an Objektiven sind in den allermeisten Fällen aus Messing oder Aluminiumlegierung, die vernickelt oder sonstwie beschichtet sind, so dass eine silbrig glänzende Oberfläche entsteht.
Abgesehen von der Oberflächenbeschichtung sind die Bajonette relativ weich, die Schrauben hingegen sind aus Stahl (magnetisch) oder einer Art Titan (nicht magnetisch), das viel härter bzw. zäher ist.
Logisch, dass der Bohrer da nicht so ohne weiteres weiter kommt.
Außerdem sind sowohl die Bohrer-Spitzen als auch die anderen Dremel-Werkzeuge fast immer kegelförmig oder sogar richtig spitz und an dieser Spitze nicht bohrfähig, das verhindert ein weiteres Vordringen der Bohrerspitze.
 
Ando
Ando kommentierte
Danke!

Mit der Kombination Bohrer, Diamantfräser und Zange sollte ich gewappnet sein für künftige Projekte, wo sich Schrauben verweigern. Den Diamantfräser gibt es bei Dremel noch in Zylinderform und konisch schmal. Und natürlich Super-Sets aus China um das Geld für einen Dremel-Fräser ;)

Das ist, wie gesagt, nur die letzte Möglichkeit, um eine Schraube loszuwerden.

Ersatz für die Schraube muss natürlich vorhanden sein.
 
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