Frage Vogelfotografie, wie fokussiere ich am besten?

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Timbre

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Ich habe direkt vor dem Dachfenster die Möglichkeit vielerlei Getier, vor allem Vögel aber auch Eichhörnchen, in einer kleinen Parkanlage zu fotografieren.

Der direkt vor dem Fenster befindliche Ahorn hat aber, wie für Bäume so üblich, Unmengen von Ästen und Zweigen, die die Sicht auf Vögel weiter hinten erschweren.

Meine aktuelle Herangehensweise ist, mit dem manuellen Fokus möglichst gut zu treffen. Gibt es hier Tricks, wie man das auch mit dem Autofokus hinbekommt? Mit Einzelfeld oder Nadelspitze erwische ich meistens einen Zweig zwischen mir und Vogel, da es oft fünf oder mehr Ebenen an Ästen sind, wenn der Vogel weiter hinten sitzt?

Ich verwende entweder meine Z7 II mit dem Sigma 150-600C oder die Z50 mit einem Tamron 18-400.

Und hätte bei diesem Anwendungsfall eine Kamera mit modernem Autofokus, wie die Z8/Z9, einen Vorteil? Erkennt die Motivwahrnehmung / Vogelerkennung auch die sitzenden Exemplare, oder ist das Feature nur für Vögel im Flug ausgelegt?

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Bei dem Motiv, wie auf dem gezeigten Bild, würde ich ganz auf das Foto verzichten. Zwei Äste/Zweige durchkreuzen das Motiv und versauen Dir die Aufnahme.
Wenn Du vor dem Dachfenster praktisch direkt an der Quelle bist, wird sich irgendwann die Möglichkeit bieten, die Motive ohne störende Äste/Zweige zu fotografieren. Erwarte nicht zu viel. Für so manches "Big Picture" habe ich Jahre gebraucht.

Ein Vogel auf dem Ast sitzend oder ein Vogel im Flug sind zwei Paar Schuhe. Bei einem sitzenden Vogel reicht prinzipiell AF-C mit Einzelfeld bzw. mit dynamischer Messfeldsteuerung. Bei einem Vogel im Flug ggf. die Motivverfolgung aktivieren. Probiere das einfach mal mit deinen Kameras aus, bevor Du Dir evtl. eine Z8/Z9 anschaffst und die Ergebnisse für deine Fotografie nur geringfügig (vernachlässigbar?) besser sind.

Ich selbst fotografiere mit der Z6, der Z50 und der D800. Mit den Kameras kann man sehr viel erreichen, wenn man das volle Leistungspotential ausnutzt.
 
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So eine Situation ist der SuperGau für den AF. Da muss man manuell vorfokussieren und dann mit Einzel-AF einstellen. Und das braucht bei so einem dichten Astwerk viel Übung.
Der Eye-AF von Z8/9 funktioniert auch bei sitzenden Vögel. Die Erwartungshaltung, dass diese Cams in so einem Gewirr stets auch rasch und zuverlässig das Auge finden, wäre aber ziemlich überzogen. Das ist in dieser Form leider eine schlechte Location.
 
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Meine Frage beim Betrachten des Bildes war: ja - wo ist er denn?
Klare Situation für ein Nicht-Foto.
Andere Location / Richtung suchen!
 
3 Kommentare
Timbre
Timbre kommentierte
Der Eichelhäher soll mein Problem nur exemplarisch darstellen, diesen Kollegen habe ich auch schon deutlich besser erwischt.

Ich hatte nur kürzlich zum ersten Male überhaupt einen Schwarzspecht im Baum gesehen und dieser war von unzähligen Ästen und Zweigen verdeckt, so dass ich kein einziges Foto hinbekommen hatte. Nicht einmal eins, das als reines Belegfoto genügt hätte.
 
Engagi
Engagi kommentierte
Egal, ob Eichelhäher oder ein anderer Vogel. Das ergibt nur ein scheizz Bild.
 
Sightholder
Sightholder kommentierte
Wenn dein Motiv von unzähligen Ästen und Zweigen verdeckt ist, nützt auch die beste Kamera, z. B. das von Dir in #1 geschriebene Upgrade von Z7II/Z50 auf Z8/Z9 nichts.

Es gibt dann nur zwei Möglichkeiten:
  • Warten, bis das Motiv einen anderen Standort einnimmt, der nicht verdeckt wird.
  • Selbst einen anderen Standort wählen und hoffen, dass das Motiv von dort nicht verdeckt wird.
 
Dass solche Bilde nicht besonders "sehenswert" sind haben ja die Vorposter schon geschrieben.
Andererseits mache ich das als Vogelbeobachter selbst mal, da es sich öfters nur um ein reines Belegfoto handelt., oder eine sehr seltener Vogel den ich einfach ablichten will. Auch kann es sien, dass ein Portrait als Schnitt rauskommt wenn die Vogel grad was frisst.

Mit der Z50 im Nadelsptzenmodus , mit der Z6 hatte ich ähnliches gemacht,
Hilfrich ist manchmal wenn Du zuvor in die Nähe manuell fokusierst, das bedarf etwas Übung und dauert (meist zu lange)

Mit dem "Tieraugenfokus" habe ich bei so kleinen Matzen nie Erfolg gehabt, selbst mit der Z6 waren die Augen viel zu klein.

Der Nadelmodus ist halt das langsamste, da brauchst Du viel Geduld und bei Wintergoldhähnchen wirds eher nix werden.


Zur Z8/Z9 kann ich leider nichts sagen, ich warte eher auf ein Crop -Modell.
 
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Der Eichelhäher soll mein Problem nur exemplarisch darstellen, diesen Kollegen habe ich auch schon deutlich besser erwischt.

Ich hatte nur kürzlich zum ersten Male überhaupt einen Schwarzspecht im Baum gesehen und dieser war von unzähligen Ästen und Zweigen verdeckt, so dass ich kein einziges Foto hinbekommen hatte. Nicht einmal eins, das als reines Belegfoto genügt hätte.
Wenn es sich immer in diesem speziellen Baum abspielt, würde ich eine Kettensäge anstatt einen neuen Kamera empfehlen 😉.
Einige gekonnt angesetzte Schnitte und schon hat der AF freien Lauf.
 
3 Kommentare
W
W.W. kommentierte
Die Kettensäge habe ich, neben Schneidbrenner und Dynamit, auch schon häufiger in meinem Fotokoffer vermisst.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
huckabuck
huckabuck kommentierte
Wollte ich auch schreiben. Aber bitte mit einer Silco o.ä., nicht mit der Motorsäge
 
Moin
Ich versuche mal eine Antwort aus meiner Erfahrung zu geben.
Erst einmal glaube ich nicht, das für Dein Beispiel mit dem Baum ein AF Problen ist.
Ich habe seit 1974 verschiedene Kameras und ab 1994 angefangen mit der Tierfotografie. Mit Nikon F80 und F100.
Da war es nicht bekannt was ein AF heute so alles kann.
Und doch habe ich dann ab 2001 mit der D100 später D200 brauchbare Bilder hinbekommen.
Sorry für die lange Einleitung der Antwort, die kommt jetzt.
Wichtig für den Vogelfotograf sind Ausdauer und Beharrlichkeit. Gepaart mit Wissen über die jeweiligen Vögel. Wann sind die wo, Paarungszeit und welche Nahrung bevorzugen sie.
Wenn ich jetzt in Deiner Situation wäre.....
Platziere seine bevorzugte Nahrung an einer gut einzusehenden Stelle, aus Fotosicht.
Tarne Dich und warte, bis der Vogel zum Futter kommt. Meist sitzt er erst nebenan und schaut nach Gefahren. Das gibt Dir die gewünschten Bilder.
Wer jetzt nicht Anfüttern will muß halt länger warten bis er auf dem Fotoast sitzt.
So kannst Du mit egal welcher Cam gute Vogelbilder hinbekommen.
Also ist Geduld und Beharrlichkeit die Voraussetzung und der AF nur Unterstützung.
Ist nur meine Meinung zum Thema. :)
 
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Wie Du ein "schönes" Foto machen kannst/sollst, ist ja schon beschrieben.

Was die Vogelerkennung und Augenerkennung in so einem Gemuse angeht, habe ich gerade spaßeshalber mit der Z8 und dem 105er Makro (war gerade drauf) dein Foto auf dem Bildschirm ziemlich vollformatig anvisiert. Und? Der Vogel wurde erkannt und bei mehreren Versuchen auch das Auge. Das sagt natürlich nicht viel über das Verhalten in der 3D-Welt draußen, aber immerhin.

Übrigens Augen-Autofokus: Wenn kein Gesicht, Vogel oder anderes Tier erkannt wird, dann scheint mir der Augenautofokus gar nicht aktiviert zu werden. Hatte neulich einen Hundekopf ziemlich formatfüllend hinter einem Lattenzaun mit nur einem großen schönen Auge zwischen den breiten Latten. Kein Hund erkannt, kein Augen-AF :confused:.
 
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viele gute Antworten wurden bereits gegeben. An Ende läuft es auf Erfahrung, Geduld und natürlich auf das richtige Werkzeug raus. Im Optimalfall hat man die Möglichkeit ein Tarnzelt oder eine Tarnung aufzubauen und möglichst auch mal über einen längeren Zeitraum stehen zu lassen.
Aber klar, gerade in unserem dicht besiedelten Deutschland gibt es in vielen Ecken hierzu schlicht keine Möglichkeit.

Für welche Aufnahmeeinstellung man sich entscheidet ist immer auch etwas situationsabhängig. Im Wald, mit vielen Ästen und einem "wilden durcheinander" wird man z.B. mit einem 3D AF eher Probleme haben. Dieser wiederum kann gegen einen ruhigen Hintergrund durchaus aber vorteilhaft sein. Bei einem "durcheinander" wie im gezeigten Bild, wird man, falls überhaupt, nur mit einem möglichst kleinen Messfeld und ggf. Motivverfolgung erfolgreich sein und natürlich, sofern man hat, Vogel-AF.

Wenn alles passt brauchst Du nicht unbedingt eine Z8 oder Z9 (oder vergleichbare Kamera), auch wenn sie einem das fotografieren leichter machen können. Meine bescheidenen Fotos entstehen, mit Ausnahme von Reisen, fast alle im Großraum Stuttgart. Ruhe und Einsamkeit hat man hier eher nicht, auch ein Tarnzelt im Stadtpark/Stadtwald kommt nicht gut. Da beibt nur eine große Portion Glück und ganz viel Geduld und den Anspruch immer mit dem perfekten Bild nachhause zu kommen sollte man ohnehin nicht haben. Immerhin sind im urbanen Raum viele Vögel/Tiere an den Menschen gewöhnt und nicht ganz so scheu. Frag mich mal wie lange ich für die aktuellen Bilder von Specht und Baumläufer in der Kälte gestanden bin. Nicht selten geht man unverrichteter Ding nachhause.
 
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