Um das ganze, zumindest für mich, zu einem versöhnlichen Ende zu bringen.
Wie so häufig ist dann doch nicht alles schwarz oder weiß.
Zum Thema Sachlichkeit:
Ich gehe davon aus, dass Peter die EXIF-Daten, insbesondere im Exif Sub IFD Bereich nicht wissentlich verändert hat (z.B. per exiftool).
LR schreibt seinen Eintrag in die Software-Felder der EXIFs. Mehr ändert LR meines Wissens nach nicht (auf direkter Anforderung vielleicht noch GPS-Daten und Time Stamp). Wenn LR etwas nicht kennt, lässt es diese Daten einfach Weg.
Deshalb sieht man in den EXIFs der Beispielbilder (ich nutze das EXIF Viewer Plugin für Firefox) im Eintrag Belichtungsprogramm entweder "n/a" oder (fälschlicherweise) "Blendenautomatik". Fälschlicherweise deshalb, da bzgl. der Begrifflichkeit der Aperture-Priority Modus gemeint ist, d.h. man gibt eine Blende manuell vor und die Zeit wird von der Automatik berechnet (Nikon Modus A). Das scheint also ein Bug im Exif-Viewer Plugin zu sein.
Andere Programme zeigen Aperture Priority korrekt an.
"n/a" lässt auf die Szenen-Automatik schließen, da diese keine bekannten Parameter in die EXIFs schreibt (siehe
http://owl.phy.queensu.ca/~phil/exiftool/TagNames/EXIF.html , Tag ID 0x8822).
Das Bild 12 möchte ich aussen vor lassen, da dies nach eigener Aussage von Peter ein Bild aus einem Video ist.
Somit bleiben 1, 5, 6, 7, 9 als Beispiele mit der Scenen-Automatik. Hier übernimmt auch die Kamera die Kontrolle über die ISO, also das "Rundum-Sorglos-Programm".
Während 1 noch mit einer vernünftigen Zeit belichtet wird (1/60), ist 5 ein Kandidat für das FW-Update. Offenblende ISO 640 bei 1/30...das ist einfach zu langsam und hoffentlich mit dem Update behoben. Gleiches gilt im Prinzip für 6.
7 ist ok
aber 9 ist wieder interessant. Hier wäre es wirklich interessant zu erfahren, ob es ein Foto ist, oder auch ein Ausschnitt aus einem Video, da hier die Parameter merkwürdig zusammen fallen: 1/100 bei f/16 und ISO 200.
Hier stört mich die kleine Blende und die unnötig hohe ISO. Keine Ahnung, was die Kamera da entschieden hat. Sollte es ein Ausschnitt aus einem Video analog 12 sein, was ich vermute, macht es dagegen wieder Sinn und die Parameter liegen sehr ähnlich.
Die restlichen Bilder fallen alle raus, da hier der Fotograf in der Verantwortung stand. Sie haben alle den A-Modus (aus PASM, nicht Automatik) eingetragen.
Das trägt keine mir bekannte Software einfach so in die EXIFs ein. D.h. der Fotograf ist verantwortlich für Zeit, Blende und ISO.
Ein schönes Beispiel ist z.B. 3: Offenblende bei 30mm und die Zeit bei 1/40, da die ISO bei 400 hängt. Sollte hier Auto-Iso 100-800 oder 100-3200 aktiviert gewesen sein, kann man nur hoffen, dass auch hier das FW-Update die Schwelle für die nächste Stufe nach oben korrigiert hat.
Nach wie vor bin ich aber der Meinung, dass man bei gleichbleibendem Licht auch hätte mit fixer ISO fotografieren können (erneuter Apell an die Vorgehensweise), wenn man eh schon die Kontrolle per Halbautomatik übernimmt.
14 ist ein gutes Beispiel:
Blende 10 im A-Modus (Wahl des Fotografen) resultiert in 1/60 bei ISO 280.
Hier also klar Auto-ISO aktiv (280 kann man nicht mauell auswählen).
1/60 bei Bewegung ist auf der knappen Seite wie man sieht, und es hängt einfach an der schlecht gewählten Auto-Iso Abstimmung, welche jetzt hoffentlich verbessert worden ist.
Auch hier aber die Frage, warum man der Kamera bei Tageslicht so viel Kontrolle (Auto-Iso) gibt, wenn man doch eh mit der Halbautomatik fotografiert. Blende 5,6 bei ISO 100 hätte sicher zu verwertbareren Bildern geführt (wobei es auf einem 10x15 Druck mit Sicherheit nicht so sehr auffällt...einfach mal ausprobieren
)
18 ist z.B. völlig ok. Es war halt für ISO 1600 nicht mehr Licht da. Punkt.
20 als letztes Beispiel geht wieder klar auf das Konto der ISO-Automatik.
Offenblende, 1/15, bei ISO1000 (also mindestens 100-1600 war aktiviert) geht einfach nicht.
Fazit:
Peter hat in bestimmten Punkten recht.
1. Die ISO-Automatik war vor dem FW-Update für bewegte Objekte deutlich zu langsam ausgelegt. Bei Rechersche im Netz findet man Topics zu diesem technischen Defizit.
Interessant wäre es jetzt zu sehen (in einem eigenen Thread), wie die Automatik ver(schlimm)bessert worden ist. Neugierig bin ich schon. Wer hat einen Model-Hund
?
Ferner sehe ich den SB-5 Blitz schon als nützlich/Unterstützung an. Bei den Tageslichtaufnahmen z.B. hätte er Schatten etwas aufhellen und die Situation etwas "einfrieren" können.
In anderen Punkten möchte ich aber differnzieren
1. Das Rauschen. Herrje, ausgelegt ist die Kamera mit Sicherheit für Bildschirmdarstellung (nicht 100%) und kleine Prints. Eignung für großformatige Fine-Art Prints stand mit Sicherheit nicht im Pflichtenheft.
Das Rauschen ist harmlos und ACR bekommt es recht problemlos in den Griff. Das LR4 damit an der Grenze sein soll, halte ich für eine deutliche Übertreibung. Bei den genannten Ausgabegrößen ist eine Entrauschung bei niedrigen ISOs aber häufig gar nicht nötig (da es bei diesen Größen einfach nicht auffällt).
Die Kamera-interne (JPG) Entrauschung ist mir zu aggessiv (wenn auch sehr gut aber halt stark zu Lasten von Details). CNX2 scheint trotz abgeschalteter Entrauschung trotzdem noch leicht zu entrauschen.
2. für meinen Geschmack zu viel Kontrolle an die Kamera gegeben, basierend darauf, dass die Lichtsituationen auf den Beispielbildern recht stabil aussehen.
Fixes ISO hätte zu Verbesserungen geführt.
Ein Punkt wurde noch gar nicht genannt:
Die größten Nachteile der V1 liegen m.Mg. nach gar nicht im Sensor, Rauschen o.ä. sondern tatsächlich in der Ergonomie.
Das Gehäuse ist wirklich toll verarbeitet, AAABBBBERRR, Nikon, bitte, wie und warum habt ihr die Bedienelemente so angebracht. Das Moduswahlrad habe ich mit einem kleinen Stückchen Tape gesichert (genauso wie die Blitzschuhabdeckung), da es sich sonst dauernd verstellt, weil man immer wieder daran kommt.
Auch sehr unglücklich angebracht ist diese kleine Wippe rechts oben, mit der man u.a. die Blendenwerte einstellt im A-Modus....das erklärt dann möglicherweise auch die unnötig hohen und manuell gewählten Blendenwerte. Schlimmer noch, die Wippe arbeitet nicht im Tipp-Betrieb, d.h. also, wenn man die Wippe nach oben gedrückt hält, laufen die Blendenwerte ans Maximum.
Je nach Kamerahaltung kann ich mir vorstellen, dass ein versehentliches Verstellen der Parameter so Zustande kommen kann (vor allem wenn man sich mangels Erfahrung mit diesem Kameramodell nicht darauf einstellen kann).
Nikon, bitte, die V2 mit Daumenrad und nicht mehr mit Wippe.
Es kamen verschiedene Punkte zusammen:
Schlechte Vorbereitung und mangelende Erfahrung mit der Kamera. Sie ist eben nicht mehr als reine P&S gedacht (und wurde auch nie so beworben, sondern für "Aufsteiger" aus dem P&S-Lager).
Dazu z.T. Lichtsituationen, wo man einfach mal die Kirche im Dorf lassen und sagen muss: Dafür ist sie nicht primär gebaut worden. Aufnahmen in der Kirche mit Bewegung stellen selbst für FX-Bodies mit 2,8er Linsen eine Herausforderung dar. Wie soll da so eine kleine Kamera mithalten könnnen? Hier geht dann einfach nur der Kompromiss über die Bildqualität (ISO bis oh du fröhliche).
Aber, und hier gebe ich jetzt Peter Recht:
Die Auto-Iso-Funktion lag zu oft daneben, sprich es wurden zu niedrige Zeiten gehalten, statt die nächste ISO Stufe anzufahren.
Das SOLLTE jetzt behoben sein und ich bin schon auf neue Beispiele gespannt.
Ob und wieviele Automatiken man nutzen möchte, ist sicherlich eine persönliche Entscheidung und auch den Umständen geschuldet.
Gruß
Michael, der sich diesen Beitrag noch schuldig war
PS: Da die Frage aufkam...ich bin auch der Meinung, dass man die Objektive gut offenblendig nutzen kann. Wenn ich so viel Licht habe und möglichst scharf abbilden möchte, blende ich bis zu 1 Blende ab. Ob es nötig ist, möge jeder für sich selber entscheiden.