Information Shift/Tilt: Befreiungshalle Perspektiven-Korrektur

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Die perfekte Ausrichtung sieht häufig deshalb albern aus, weil unser Auge so viele nicht ausgerichtete Bilder kennt. Daher wirken HDR mit vollständig umfassten Tonwerten auch unnatürlich, zu helle Nachtaufnahmen, ultratiefenscharfe Makros.
Außerdem passen umfassend korrigierte Linien nicht zum tiefen Betrachterstandpunkt, Perspektive ändert sich ja nicht. Es ist deutlich erkennbar, dass der Betrachter auf dem Boden steht und das Gebäude von unten anschaut, da fliehen die Linien ja schon vor Ort.

Dein Umsetzung finde ich stimmig!
 
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Moin,

ich sehe mir hier im Forum seit einiger Zeit sehr (!) viele Fotos an und mache mir meine Gedanken darüber, wie ich es finde, wie andere es finden, ob ich es so oder anders aufgenommen hätte usw. Manchmal wundere ich mich, warum für das eine Foto viele :up: gegeben werden, obwohl man es selbst in die Tonne getreten hätte, anderen gebe nur ich einen Daumen. Liegt wohl am persönlichen (Kunst-)Empfinden.

Was mir aber immer wieder auffällt, sind nicht waagerecht ausgerichtete Fotos. Ich bin dabei voll auf der Seite von Max, dass man "Ausrichtung" empfinden muss, da kann auch schon mal schief gerade sein. Vor diesem Hintergrund finde ich die Korrektur mit den noch leicht stürzenden Linien im hier diskutierten Foto sehr natürlich und völlig in Ordnung.

Die von mir oben zitierten "schiefen" Fotos sind insb. Fotos mit natürlichen geraden Linien wie z.B. einem Horizont - DER darf m.E. nicht schief! Auch bei Fotos von Objekten mit dominierenden geraden Linien oder Senkrechten sollte das Foto ausgerichtet sein. Aber bereits bei leichter Perspektive kann m.E. wieder der Geschmack entscheiden. Das starke Kippen eines Fotos zum Ausdruck einer gewissen Dynamik muss manchmal sein.

Aber wie sagte bereits der Immanuel K., "Über Geschmack läßt sich nicht disputieren."

In diesem Sinne ...

VG Holger
 
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Hallo Forum, ich habe gerade eine PM erhalten mit der Anmerkung (zitat) … Habe nur ich den Eindruck, dass deine Aufnahme minimal nach links kippt? Die Säulen an der Halle sind doch senkrecht. Wenn ich aber auf die obere Linie des Sockels schaue, dann meine ich, dass diese nicht exakt waagrecht ist. … ". Danke für den Hinweis. Ein hochinteressantes Thema in diesem Zusammenhang. Die "Unperfektion" ist beabsichtigt. Ich habe schon zu Zeiten als ich noch mehr mit meiner Sinar P gearbeitet habe herausgefunden, dass die völlige Restitution manchmal zu allzu "cleanen" Aufnahmen führt, die vom Betrachter als unnatürlich empfunden werden. So bin ich dazu übergegangen, das Bild zuerst perfekt auszurichten, dann aber wieder ganz leicht die Perspektivkorrekturen "zurückzunehmen". Wirkt auf mich harmonischer. Ich folge dabei auch eher meinem Gefühl (den liveView betrachtend) auch wenn die digitale Wasserwaage was anderes sagt :) - denn Wahrnehmung ist ein psychologischer Vorgang, und es kommt auf viele andere visuelle Dinge an, ob wir ein Bild tatsächlich als "gerade ausgerichtet" wahrnehmen (!) oder nicht. Es erscheint im Bild meist nicht alles gerade, was meßtechnisch gerade ist, und umgekehrt. Wie sind da Euere Erfahrungen?


Grundsätzlich ist es völlig richtig, was Du schreibst! Auch ich handle nicht anders.

Zunächst mal die perspektivische Korrektur:
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist es von vielen Faktoren abhängig, ob und wie viel man von der "optimalen" (also messtechnisch völlig richtigen) Korrektur wieder abweicht - steht das Objekt nahe zum Bildrand, oder mit größerem Abstand (im zweiten Fall wird man weniger korrigieren, als im ersten), welchen Zweck verfolgt die Aufnahme (Street oder Stadtansichten wird man weniger stark korrigieren, als Architekturfotos), für wen sind die Bilder gemacht (Fotos für Architekturbüros werden bei mir immer 100% exakt ausgerichtet) usw.

Und dann die waagrechte Ausrichtung:
Auch hier ist oft die Situation entscheidend. Habe ich jede Menge waagrechte Linien oder eine starke Zentralperspektive im Bild, stört ein leichtes Kippen der Kamera sehr, ebenso bei exakter Korrektur stürzender Linien. Habe ich kurz unterhalb des Horizonts (z.B. am Meer) eine schräg verlaufende Linie oder Fläche mit deutlichem Kontrast zum Horizont, dann kann eine exakt waagrechte Ausrichtung im fertigen Bild evtl. dazu führen, dass der Horizont schräg wirkt.

Die beiden Bilder der Befreiungshalle oben kippen nach links. Gemessen, aber auch für mein Auge. Ich hätte sie etwas gedreht.

Auf die elektronische Wasserwaage verlasse ich mich übrigens überhaupt nicht - ich habe am Getriebeneiger noch reichlich Spielraum, bevor sie "anschlägt". Da ist eine gut justierte Libelle wesentlich zuverläsiger! Mir ist auch das Kameradisplay zu klein, um die Ausrichtung zu justieren. Ich mache das entweder vor Ort am Laptopdisplay oder dann bei der Bildbearbeitung am großen Schirm.
 
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Grundsätzlich ist es völlig richtig, was Du schreibst! Auch ich handle nicht anders.

Zunächst mal die perspektivische Korrektur:
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist es von vielen Faktoren abhängig, ob und wie viel man von der "optimalen" (also messtechnisch völlig richtigen) Korrektur wieder abweicht - steht das Objekt nahe zum Bildrand, oder mit größerem Abstand (im zweiten Fall wird man weniger korrigieren, als im ersten), welchen Zweck verfolgt die Aufnahme (Street oder Stadtansichten wird man weniger stark korrigieren, als Architekturfotos), für wen sind die Bilder gemacht (Fotos für Architekturbüros werden bei mir immer 100% exakt ausgerichtet) usw.

Und dann die waagrechte Ausrichtung:
Auch hier ist oft die Situation entscheidend. Habe ich jede Menge waagrechte Linien oder eine starke Zentralperspektive im Bild, stört ein leichtes Kippen der Kamera sehr, ebenso bei exakter Korrektur stürzender Linien. Habe ich kurz unterhalb des Horizonts (z.B. am Meer) eine schräg verlaufende Linie oder Fläche mit deutlichem Kontrast zum Horizont, dann kann eine exakt waagrechte Ausrichtung im fertigen Bild evtl. dazu führen, dass der Horizont schräg wirkt.

Die beiden Bilder der Befreiungshalle oben kippen nach links. Gemessen, aber auch für mein Auge. Ich hätte sie etwas gedreht.

Auf die elektronische Wasserwaage verlasse ich mich übrigens überhaupt nicht - ich habe am Getriebeneiger noch reichlich Spielraum, bevor sie "anschlägt". Da ist eine gut justierte Libelle wesentlich zuverläsiger! Mir ist auch das Kameradisplay zu klein, um die Ausrichtung zu justieren. Ich mache das entweder vor Ort am Laptopdisplay oder dann bei der Bildbearbeitung am großen Schirm.


Ich habe auch festgestellt, dass das mit der elektronischen Wasserwaage nicht immer so gut klappt. Und um etwas im Sucher gefühlsmäßig als gerade einschätzen zu können (selbst mit Gitterlinien) hängt es (bei mir) auch noch davon ab, mit welchem Auge ich durch den Sucher schaue :) [MENTION=106231]Fritz Fröhlich[/MENTION]: manchmal nehme ich meine P2 4/5´´ nochmal aus dem Schrank und spiele damit herum, wehmütige Erinnerungen, war eine großartige Kamera, absolute Schweizer Präzision. Aber ich möchte nicht mehr auf Film fotografieren.
 
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:heul: Was traure ich meiner Sinar P2 hinterher, da ging das so .:hehe::fahne:

Das Objektiv hatte ich mal mit Scheinflug bei Werbefotos eingesetzt, na ja, mit der Sinar war's einfacher, viel einfacher + besser.:nixweiss:
 
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Nach ein bisschen Recherche nach einer preislich in meinem Hobby-Rahmen angesiedelten Lösung, die mir lange Basteleien erspart, bin ich auf Pentacon-Six-Shift-Adapter für Nikon-F-Mount gestossen. Kostet um die Hundert Euro, Versand kommt dazu und Zoll weiss ich nicht.

MF-Weitwinkelobjektive mit Pentacon-Six-Bajonett gibt's in der Bucht einige für wenig Geld, z.B. ein MIR 26B 3,5/45 für etwas mehr als 'nen Hunni, oder ein Zeiss Flektogon 4/50 um die 150€.

Zusammen liegt man im günstigen Fall bei vielleicht 250€, und als Schmankerl obendrauf gibt's bei Arax auch einen Tilt-Adapter für P6 auf F-Mount, auch für'n starken Hunderter.

Nur Tilt-Shift zusammen geht nicht. Das gibt's nur für Canon, vermutlich, weil das Auflagenmass bei Canon kleiner ist und deshalb mehr Platz für den doppeltfunktionalen Adapter bleibt.

Ich muss jetzt doch mal mit meiner Finanzministerin sprechen... Immerhin will sie ja ein Pferd haben (und Argumente, dass ein Pferd ja viel teurer sei als so ein bisschen Glas, verfangen nicht, weil ich ja schon lange ein Pferd habe :D)
 
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MF-Weitwinkelobjektive mit Pentacon-Six-Bajonett gibt's in der Bucht einige für wenig Geld, z.B. ein MIR 26B 3,5/45 für etwas mehr als 'nen Hunni, oder ein Zeiss Flektogon 4/50 um die 150€.
Die von Dir genannten Objektive sind nicht wirklich für die Auflösung moderner Digital-Sensoren geeignet, selbst hochwertige Hasselblad/Zeiss MF-Objektive zeigen an KB Schwächen.
Da ist m.E. eine Enttäuschung vorprogrammiert, wenn man mehr als eine (Tilt-)Spielerei erwartet.

Erfolgsversprechender wäre da m.E. die Adaption von hochwertigen KB-Optiken an eine Kamera mit 4/3 Sensor.

MfG Jürgen
 
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Die von Dir genannten Objektive sind nicht wirklich für die Auflösung moderner Digital-Sensoren geeignet, selbst hochwertige Hasselblad/Zeiss MF-Objektive zeigen an KB Schwächen.
Da ist m.E. eine Enttäuschung vorprogrammiert, wenn man mehr als eine (Tilt-)Spielerei erwartet.

Erfolgsversprechender wäre da m.E. die Adaption von hochwertigen KB-Optiken an eine Kamera mit 4/3 Sensor.

MfG Jürgen

Du meinst, selbst der Sensor der D700 überfordert diese Linsen? Die Pixelgröße von MF-Digi-Backs dürfe sich doch nicht wesentlich von der des D700-Sensors unterscheiden, oder? Mir ist aber schon klar, dass das Billigglas auf keinen Fall die Qualität von richtig teuren MF-Linsen hat.
Ausserdem geht es mirdoch zuerst wirklich um Spielerei :D
 
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[MENTION=76322]fx33[/MENTION]

… selbst hochwertige Hasselblad/Zeiss MF-Objektive zeigen an KB Schwächen…
...Erfolgsversprechender wäre da m.E. die Adaption von hochwertigen KB-Optiken an eine Kamera mit 4/3 Sensor.

Die Zeiss Linsen für die Hasselblad sind zwar nicht optimal an KB, aber die Qualität ist mMn noch ausreichend, wenn man nicht ständig bei 100% mit der Nase am Display klebt (zumal sie zu Preisen gehandelt werden, die ihrer Qualität nicht gerecht werden).
Aber die von Zörkendorfer immer wieder empfohlenen Vergrößerungsobjektive (z.B. Rodenstock oder Leitz) sind klasse (ich benutze selbst manchmal ein 50er Rodagon und 60er und 100er Focotare). Allerdings müssen sie für Deinen Zweck ausreichend große Bildkreise haben!
 
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ich habe herausgefunden, dass man dieses geniale Objektiv auch im Nahbereich einsetzen kann. Und hier macht es mir bei FOOD-Aufnahmen nochmal soviel Spaß. Dicke Suppe - dickes Objektiv!

Studioaufbau und Rezept auf dem blog: http://maximilianweinzierl.blogspot.de/2014/10/dicke-suppe-dickes-objektiv.html

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