Sektion Nikon F-301

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Es wird einiges zu tun sein, bis ich den beschädigten Verschluss erreicht haben werde.

Abbau Gehäuseabdeckung mit Aufbau und Bodenplatte, Ausbau der Frontplatte ua. mit Ablöten von Kabel.

Hier aus dem Repair Manual:


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Der Verschluss selbst scheint relativ einfach befestigt zu sein, aber da ist etliche Elektronik verbunden.

 
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Erster Check


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Der äußere Zustand ist akzeptabel.

Auf der Bodenplatte aus Metall offenkundig Spuren einer chemischen Behandlung?


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Reste von ausgelaufener Batteriesäure im Batteriefach.

Auch die Kontakte des Batteriehalters (nicht im Bild) sind betroffen.


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Ich weiß nicht, was hier passiert ist.


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Die Kontaktfeder ist aus ihren Haltelaschen gefallen. Das kann behoben werden.

Auch hier Korrosion durch Batteriesäure zu sehen.
 
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Der Stativanschluss ist ebenfalls korrodiert.


Überprüfung der Spannungsversorgung (4 x AAA-Batterien = 6 Volt)


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An den beiden, jeweils in Reihe geschalteten, Batterienpaaren messe ich keine Spannung.

Ich säubere die Kontakte mit dem Glasfaserstift.

Jetzt zeigt das Multimeter jeweils 3,1 Volt an.

Das bedeutet, dass die Kontakte nun leiten.

Eine Messung quer über den Batteriehalter von Minus zu Plus ergibt keine Spannung.

Aber die Kamera braucht doch 6 Volt Versorgungsspannung?


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Ich messe die Batterien direkt in Reihe: 6,2 Volt.

So soll es sein.

Auch im Batteriehalter.

Aber wie ist der verschaltet?


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Das Batteriefach gibt die Antwort:

Damit alle vier AA-Batterien in Reihe 6 Volt ergeben, ist hier eine Kontaktbrücke eingebaut.

Deshalb konnte ich im Batteriehalter die Gesamtspannung nicht messen. Die beiden Batteriepaare waren elektrisch nicht miteinander verbunden.


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Der Batteriehalter ist in das Batteriefach eingelegt.

An den beiden Kontaktfedern messe ich keine Spannung, also muss ich die Kontakte dazwischen noch mit dem Glasfaserpinsel reinigen.


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Jetzt messe ich an den beiden Kontakten, die die Schaltung mit der Batteriespannung verbinden, 6,2 Volt.

Meine Säuberungsaktion im Batteriefach und am Batteriehalter war also erfolgreich.

Aber im Sucher leuchten nach Antippen des Auslösers keine LED-Anzeigen.

Also gibt es entweder weitere Probleme mit der Spannungsversorgung im Inneren der Kamera oder ein Problem in der Schaltung.

Ich werde es hoffentlich herausfinden.
 
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Demontage Top Cover

Da ich zum Verschluss möchte, muss ich zuerst das Top Cover abnehmen. Danach geht es mit der Frontplatte weiter.


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Abnahme der Kunststoffabdeckung am Handgriff.

Der Jimmy von iFixit ist zum Lösen der verklebten Leatherette wie gemacht. Heute hat er seine Premiere.

Er trennt, ohne zu schneiden, und hebelt. Die flexible Klinge passt sich dabei an.

Damit geht es schneller und sicherer als bisher.

Großartig!



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Rückspulkurbel und ASA-Rad sind ab.


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Das Top Cover ist mit sieben Schrauben fixiert.

Sechs davon sind von außen sichtbar, die siebte finde ich, nachdem ich im Repair Manual nachgesehen habe. Sie verbirgt sich unter den Klebstoffresten am Handgriff.


Auf der oberen flexiblen Platine der F-301


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Blick unter die Haube.


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Das Top Cover ist über neun Kabel mit dem Gehäuse verbunden.

Diese beiden werden am Cover abgelötet …
 
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… und die restlichen an der Platine.


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Erledigt


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Der Drehschalter rechts unten schaltet den Signalton ein und aus.


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Auf der Unterseite des Top Covers ist sein gekoppelter Schalter mit Schleifern zu sehen.
  • Erste Stellung: Schalter aus, kein Kontakt
  • Zweite Stellung: Schalter ein, Kontakt

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Das ist der Auslösekontakt.

Rechts darüber das Rondell:

Kontaktbahnen und Schleifer an einer drehbaren Scheibe, die mit dem Verschlusszeitenknopf am Top Cover gekoppelt ist.
 
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Ein IC von Mitsubishi mit Bezeichnung, dessen Datenblatt ich hoffentlich im Web finden werde.


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Die drehbare ASA-/Belichtungskorrektureinheit.

Einstellungen werden über Schleifer auf Kontaktbahnen übertragen.


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Rückansicht


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Die bisher ausgebauten Teile.


Ausbau des Batteriefaches


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Das Batteriefach ist nach dem Lösen von fünf Schrauben abgenommen.


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Blick auf einen Teil des Motorgetriebes.


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Das Batteriefach ist über zwei Kontakte mit dem Gehäuse verbunden.

Auch hier ist Korrosion durch Batteriesäure zu sehen.

Wie so oft, genügt es nicht, nur im Batteriefach zu säubern. Die Batteriesäure kriecht auch in den Bereich dahinter und zerstört Kontakte.


Problem mit der Spannungsversorgung gefunden


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Und hier wird nun klar, warum die Schaltung der Kamera keine Betriebsspannung erhalten kann:

Die linke Kontaktfeder am Batteriefach fehlt. So besteht hier keine Verbindung zum Anschluss im Kameragehäuse.

Hier wurde offenkundig bereits ein Reparaturversuch mit Klebstoff unternommen.

Ich werde mich darum später kümmern.


Improvisierte externe Spannungsversorgung

Um festzustellen, ob die Schaltung funktioniert, baue ich aus dem Batteriehalter eine improvisierte externe Spannungsversorgung.

Einfacher wäre es gewesen, dafür mein Labornetzteil zu verwenden, das auf Knopfdruck die gewünschte Spannung ausgibt.

Aber ich wollte damit auch den Batteriehalter testen, der ja dann wieder eingebaut wird.


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Die beiden Batteriepaare verbinde ich über ein Kabel mit Krokoklemmen (links im Bild). Das ersetzt die Kontaktbrücke im Batteriefach. Alle Batterien sind nun in Reihe geschaltet.

Rechts ist die Krokoklemme des Minusanschlusses meines Multimeters zu sehen, mit dem ich dann die Leerlaufspannung am Batteriehalter messen werde.


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Da die Kontaktfedern für den Andruck fehlen, schiebe ich die Hälften eines Zahnstochers als Keile ein. Jetzt sind die beiden Kontakte mit den Batterien verbunden.


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Es klappt, 6,21 Volt liegen nun am Batteriehalter an.
 
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Einhängen der Verschlusslamellen


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Ich kann die Verschlusslamellen wieder in ihre Führung einhängen.

Aber sie bleiben verbogen.

Hier ist nichts mehr zu korrigieren.

Ich denke, die Lamellen sind aus Aluminium gemacht. Sie sind flexibel, lassen sich biegen, aber behalten dabei ihre Form. Einmal gestaucht oder geknickt und es ist vorbei.


Anschluss der Kamera an die externe Spannungsversorgung


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Ich verbinde den Batteriehalter über zwei Krokoklemmenkabel mit den beiden Kontakten im Kameragehäuse.

Das schwarze Kabel (Minusanschluss der Spannungsversorgung) ist mit dem Kontakt im Kameragehäuse verbunden. Gleichzeitig kontaktiert die Krokoklemme auch das Chassis aus Metall. Da alle Beteiligten auf einem Potential liegen, der Kameramasse, geht das in Ordnung.

Das rote Kabel ist der Plusanschluss. Die Krokoklemme darf nur mit dem Kontakt im Kameragehäuse verbunden sein und muss elektrisch von der Kameramasse getrennt werden, sonst schließen die Batterien kurz. Der Kunststoffstiel eines Reinigungsstäbchens hilft als Isolation aus.


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Die externe Spannungsversorgung ist angeschlossen.


Test Belichtungsmesssystem, automatischer Filmeinzug und Verschlussauslösung


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Ein spannender Moment:

Ich aktiviere den Belichtungsmesser indem ich den ersten von zwei übereinanderliegenden Schaltern schließe, was dem Antippen des Auslösers entspricht.
 
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Wunderbar, die LEDs im Sucher leuchten!

Die Schaltung ist soweit intakt.

Und nicht nur das.

Beim Aktivieren des zweiten Schalters läuft der Motor an und der automatische Filmeinzug mit drei Vorwärtsschaltungen startet.

Dabei bleiben die Verschlusslamellen geschlossen.


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Es dauert eine Zeit, bis ich herausgefunden habe, wie ich den Verschluss auch bei geöffneter Rückwand auslösen kann.

Der kleine Schalter im Kameragehäuse, der beim Schließen der Rückwand eingedrückt wird, muss während des automatischen Filmeinzugs gehalten werden.

Dann kann der Verschluss betätigt werden.

Und er funktioniert.

Die Lamellen springen nicht aus ihrer Führung im Filmfenster.


Exkurs Auslösekontakt

Sequenz des Auslösers mit zwei Schaltern übereinander:

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Auslösekontakt in Bereitschaft (= Auslöser nicht gedrückt)


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Belichtungsmesssystem aktiviert: Erster Schalter geschlossen (= Auslöser halb gedrückt)


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Verschluss ausgelöst: Zweiter Schalter geschlossen (= Auslöser voll durchgedrückt)


Fazit 1/2

Das ist für heute einmal ein erfreulicher Zwischenstand:
  1. Der Verschluss funktioniert wieder.
  2. Das Problem mit der Spannungsversorgung ist gefunden.
  3. Die Frontplatte muss nicht ausgebaut werden, um zum Verschluss zu kommen, denn
  4. leider können die Verschlusslamellen auch ausgebaut nicht mehr korrigiert werden. Die Verbiegung bleibt und damit ist der Verschluss, bestehend aus zwei Verschlussvorhängen, nicht mehr lichtdicht. Würde es nur den hinteren Verschlussvorhang betreffen, wäre das vermutlich kein Problem. Aber auch der vordere Vorhang, der den Film gegen das durch das Objektiv einfallende Licht abschirmt, ist beschädigt.
Aber das ist nicht tragisch, da diese F-301 ja nicht mehr arbeiten muss, sondern eigentlich für eine Sektion vorgesehen war als angenommener Totalschaden.


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Bald geht es mit der Reparatur des Batteriehalters, Reinigung und Zusammenbau weiter 🙋‍♂️
 
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Das Repair Manual zur Nikon F-501 umfasst 295 Seiten und führt sehr gut durch den Demontagevorgang:

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Es ist auch deshalb interessant zu lesen, da es noch ausführliche Funktions- und Schaltungsbeschreibungen enthält, die bei späteren Modellen weniger wurden und dann fast ganz entfielen. Vermutlich, weil der stetig zunehmende Funktions- und Schaltungsumfang der Kameras das Format gesprengt hätte.

Man erkennt darin auch, dass Nikon stolz auf seine erste SLR mit eingebautem Motorantrieb war, die 1985 auf den Markt kam.

Zu Recht :)



+++

Alle Angaben ohne Gewähr, Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.
 
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Anhang anzeigen 927283

Ein IC von Mitsubishi mit Bezeichnung, dessen Datenblatt ich hoffentlich im Web finden werde.

Kurz gesagt:

Die F-301 ist computergesteuert.

Datenblatt zum IC - die Chip-Familie sollte stimmen, es handelt sich hier jedoch vermutlich um eine andere Version:


A1.jpg


(S. 242 im PDF; 51,7 MB)


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Ich habe nun zwei Möglichkeiten, wie ich mit der F-301 weitermache.
  1. Ich baue sie, nach Reparatur des Batteriefaches und Reinigung, wieder zusammen. Sie funktioniert dann, aber kann wegen Verschlussschaden nicht zum Fotografieren benutzt werden.
  2. Ich nehme die Frontplatte ab und schaue, ob ich den Verschluss ausbauen kann. Und sehe mich nach Ersatz um.
Ich bin bei 1, denn 2 kann ich immer noch machen, ich kenne ja jetzt bereits einen Teil des Weges.

Und die Kamera jetzt tief zerlegen aber erst irgendwann Ersatz zu bekommen, bedeutet, dass ich die Teile aufbewahre und alles dann erst später zusammenbaue. Da muss ich mich dann aber erst wieder einarbeiten und habe einen Teil des Vorganges bereits wieder vergessen.

Aber das Ziel ist ja nicht, die F-301 unbedingt wieder zur Arbeit zur bringen, sondern kennenzulernen, an ihr zu üben und Teilreparaturen zu machen zwecks Technik- und Ideenfindung :)
 
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@Beuteltier Michael, was meinst du, ist da noch was zu machen? Ich denke, dass da Endstation ist.
 
S
Steinkreis kommentierte
Wäre das Einspannen der Verschlusslamellen zwischen die Backen eines Schraubstocks nicht eine Alternative zum Hammer. Der Druck würde gleichmäßig verteilt. Nur ein Gedanke eines Theoretikers.
 
Ando
Ando kommentierte


Danke, ich lass es, vielleicht läuft mir ja einmal ein Verschluss für die F-301 in die Teilekiste.
 
Ando
Ando kommentierte


Die Lamellen sind hauchdünn und sehr biegsam, fast weich. Ich glaube, die lassen sich nicht planklopfen oder -pressen, zumindest nicht so, dass sie exakt aufeinanderliegen. Und das müssen sie ja, damit kein Licht durchfällt.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Verbogene Bleche lassen sich nicht durch ganzflächiges flach Pressen wieder plan bekommen, man muss schon etwas in die der Verbiegung entgegengesetze Richtung Kraft über die plane Ebene hinaus aufwenden, damit die Bleche nach dem Zurückfedern plan sind. Die Bleche sind zwar dünn, aber nicht weich!
 
Ando
Ando kommentierte


Die Lamellen müssen perfekt aufeinanderliegen, sonst ist es nicht lichtdicht. Das auszurichten versuche ich erst gar nicht.
 
Anhang anzeigen 927337

Kommenden Montag geht es weiter 👨‍🔧

Ich konnte inzwischen eine abgearbeitete F-301 mit offenkundig intaktem Verschluss erwerben:

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Ausgelaufene Batterien, Belederung abgegriffen und mit Cut, Boden abgewetzt - das rechtfertigt ihre Bestimmung als Ersatzteilelager.

Damit gibt es ein neues Projekt:

Verschlusstausch bei der F-301.

Nächste Woche geht es los :cool:
 
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Hoffentlich kann ich den Verschluss 1 : 1 tauschen, ohne ihn danach justieren zu müssen.

Eine Alternative wäre daher, nur die Lamellen auszuwechseln.

Schauen wir, was passiert.
 
1 Kommentar
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Da die Zeiten beim Verschluss der F301 rein elektronisch gebildet werden, würde ich nur den kompletten Verschluss tauschen!
 
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