Scanner ohne ICE (Infrarotkanal), Staub-, Kratzer- und Fusselentfernung wie ICE, aber nachträglich per Software

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

departure69

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo.

In einem Thread zum Thema "Diascan" hab' ich mich neulich dazu ausgelassen, wie beschwerlich das Thema sein kann.

Mein Coolscan V ED hat den bekannten Infrarotkanal zur Staub-, Kratzer- und Fusselentfernung ("ICE"). Tolle Sache, die Bilder müssen nicht gereinigt (oder nur sehr, sehr selten) und es muß auch nicht nachträglich manuell ausgefleckt oder gestempelt werden (oder auch nur sehr, sehr selten).

Auch ansonsten haben die Coolscans alle eine gute bis sehr gute Qualität zu bieten.

Problem:

Das Scannen von mehreren tausend Dias (oder auch Negativen) gerät damit zur Lebensaufgabe. Die Vorschau geht - bei geringer, aber für die Vorschau vollkommen genügender Auflösung - noch einigermaßen schnell, doch der eigentliche, hoch auflösende Scanvorgang (beim Coolscan V ED: 4.000 ppi) dauert pro einzelnem (!) Dia oder Negativ mitunter über eine Minute. Mehrere Durchgänge, die die Qualität nochmals stark steigern können, entsprechend länger. Magazintaugliche Scanner sind auch nicht schneller, allerdings kann man diese - mit einem Magazin mit 36 od. 50 Dias - über Nacht laufen lassen. Aber das ist dann auch nur ein Magazin pro Tag bzw. Nacht. Bei entsprechenden Mengen dauert das ebenfalls sehr, sehr lange.

Deshalb wird bereits seit Jahren empfohlen, den Scan dadurch zu ersetzen, daß man die Vorlagen mit der Digitalkamera abfotografiert. Entweder per Makrobjektiv und einem Vorsatz wie Nikon ES-1 oder ES-2 (Beispiele, es gibt auch andere), oder, das geht noch fixer, mit einem umgebauten Diaprojektor (damit man nicht dauernd den DJ mit den Vorlagen spielen muß).

Bloß kriege ich die Dias vor dem Abfotografieren (ich mach' das mit der D810 und einem Diaduplikator mit Nahlinse) nie richtig sauber. Druckluft, fusselfreies Tuch undsoweiter hab' ich alles probiert. Ich hatte noch kein Dia od. Negativ, bei dem ich nicht hinterher aufwendig ausflecken/stempeln mußte. Der Zeitvorteil ist dahin.

Nun ist die obengenannte ICE-Technik per Infrarotkanal, die so gut wie jede Reinigung überflüssig macht, eine Hardwarefunktion, das muß also im Scanner während des Scans passieren, mittels Infrarottechnik wird die Oberfläche des Trägermaterials abgetastet, und die erkannten Verunreinigungen werden durch saubere, direkt benachbarte Bildinformationen ersetzt/ergänzt. Das funktioniert wie von Zauberhand und ist auch keinesfalls qualitäteinschränkend. Tolle Sache.

Ich dachte mir nun, daß es in Zeiten immer besserer Softwarealgorhithmen und neuerdings auch künstlicher Intelligenz doch vielleicht irgendwann ein Programm geben könnte, das etwas wie ICE nachträglich, ohne Infrarottechnologie in der Hardware, ermöglicht.

Deshalb hab' ich mich heute per Internetrecherche auf die Suche gemacht, vielleicht gibt es das ja schon, und ich hab's bloß nicht mitgekriegt.

Und ich bin tatsächlich fündig geworden. In der bekannten Silverfast-Software gibt es eine Technologie namens "SRDx", die ein Ergebnis wie mit ICE auch nachträglich per Software ermöglicht. Das nachfolgende Video zeigt Vorgehensweise und Ergebnisse, die ICE scheinbar in nichts nachstehen, und es wird ausdrücklich betont, daß kein Scanner mit Infrarotkanal benötigt wird, sondern auch Bilder aus beliebigen Quellen (also auch abfotografierte Dias/Negative) geladen werden können. Das könnte m. E. DIE LÖSUNG für mein Staub-, Kratzer- und Fusselproblem sein. Es gibt wohl auch ein PS-Plugin, möglicherweise auch Lightroom (da steht nur was von "Adobe-Produkten).

Doch seht selbst. Was haltet Ihr davon? Wenn das nicht maßlos übertrieben oder gar gefälscht ist, halte ich das für eine Sensation:



Viele Grüße

von

Christoph
 
Anzeigen
Die Frage ist ob das auch im Batchmodus geht. Sonst muss man wieder jedes Bild einzeln aufrufen und bearbeiten.
 
4 Kommentare
departure69
departure69 kommentierte
@Tom.S

Je mehr ich auf den Seiten von Silverfast (bzw. Fa. Lasersoft) zu diesem SRDx-Feature lese und noch das weitere Video ansehe, wo es nur noch um das PS-Plugin (49,- EUR) geht, frage ich mich, ob das nicht doch ein bißchen eine Mogelpackung sein könnte. So beeindruckend das für die gezeigten Himmel aussieht, so wenig bzw. gar nicht wird gezeigt, wie es innerhalb anderer, nicht so gleichförmiger Bildteile wie den Himmel geht. Denn WENN ich Staub, Kratzer, Fusseln oder andere Bildunreinheiten in Dias oder Negativen habe, beschränken sich diese natürlich nicht allein auf den Himmel (wo bekanntlich auch das manuelle Stempeln/Ausflecken am einfachsten geht), sondern sind überall zu finden, z. B., besonders ärgerlich, in Gesichtern. Ob dieses SRDx in "unruhigeren" bzw. nicht so gleichförmigen Bildteilen immer noch so gut unterscheiden kann, was gewünschter Bildinhalt ist und was unerwünschte Unreinheiten sind? Ich weiß es nicht.

Ich werd' mir mal die 30-Tage-Testversion des Photoshop-Plugins holen.

Hinsichtlich Batchverarbeitung: Sollte mit dem PS-Plugin funktionieren, denn das ist ja genauso wie andere Filter auch in die Photoshop-Plugin- oder Filtersektion eingebunden, und Photoshop kann/beherrscht Stapelverarbeitung, ich meine, daß das gehen sollte.

Viele Grüße

von

Christoph
 
N
Nicname kommentierte
Eine Demoversion auszuprobieren ist sicherlich eine gute Idee, gerade auch im Hinblick auf den eigenen Arbeitsablauf und damit verbundene Anforderungen.
 
T
Tom.S kommentierte


Wäre interessant von deinen Erfahrungn zu hören.

An sich habe ich wegen der lausigen Benutzeroberfläche und den Vertragsbedingungen mit SF schon länger abgeschlossen. Aber als plug-in könnte das ev. von Interesse sein.
 
departure69
departure69 kommentierte
Ich werde berichten :) .

Viele Grüße

von

Christoph
 
Capture One Pro hat seiner V23 mit dem aktuellen Update die Beta-Version einer angeblich KI-gestützten Staub- und Fleckenentfernung spendiert. Unter Windows sürzt das Programm dabei allerdings reproduzierbar ab. Ich behalte das mal im Auge, ob es beim nächsten Update klappt. Im Hinblick auf Sensorflecken wäre das schon hilfreich. Ob es dann auch mit gescannten Bildern klappt, bleibt abzuwarten.
 
1 Kommentar
ernst.w
ernst.w kommentierte
Bei mir (Windows10/64Bit) stürzt C1 zwar mit diesem neuen Werkzeug nicht ab, tut aber auch nichts Sinnvolles. Wobei ich mir die Funktion noch nicht ausreichend durchgesehen habe. Und zum Test Scans verwendet habe, wo ich am meisten unter dem Problem Staub leide.
 
Mein erster Scanner war ein Reflecta Proscan 3600 ohne ICE. Den hatte ich zusammen mit SilverFast und auch der SRD-Funktion genutzt. Das ist schon 15 Jahre her. Somit kann ich nicht die neueste Info hierzu liefern. Insofern ist meine Kommentar leider nahezu substanzlos.
Was mein müdes Gedächtnis hierzu noch hergibt:
SilverFast war in den damaligen Versionen nicht sehr stabil. Programmabstürze habe ich des öfteren erlebt.
SRD hat funktioniert, aber es war extrem langsam und die Ergebnisse, naja, befriedigend.
Die Resultate waren bei weitem nicht so ansehnlich, wie mit dem später beschafften Nikon Coolscan V ED.
Aber ich bin wirklich neugierig, was dein Test mit aktueller Software (Plugin) ergeben wird, @departure69 ;)
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten