Wundert mich schon da mir die Kamera teilweise
schwerer und wertiger erscheint als eine F3.
*duck-und-weg*
Stop - hiergeblieben!
"Scheinen" und "ist" ist ja nicht das Selbe
Aus heutiger Sicht wäre so ein Vergleich ja schwer vollziehbar, da es diese Kameras kaum noch im Neuzustand gibt.
Die F3 war ja stets dem Vergleich zur F2 ausgesetzt, die F2 (hier mal stellvertretend für Nikkormat) im Gegensatz zur F3 ein vollmechanisches Werk.
Aber es gab in ihrer Ära bereits auch andere Anforderungen an eine Kamera als zu Zeiten der F/F2.
Aus heutiger Sicht erscheint es ein Detail, aber damals werden sich die Konstrukteure darüber bestimmt die köpfe zerbrochen haben : die Stromversorgung. So kommt es uns heute wohl nicht zufällig zu Gute dass wir Kameras ab F2, EL & FT2 mit nach wie vor handelsüblichen Batterien betreiben können, während andere Hersteller damals noch auf Queckies' setzten.
Auch interessant in Zeiten von Batteriehandgriffen ist, dass Nikon für die F2 Motoren ein und das Selbe Batterieteil anbot. Auch wenn zum MD-3 ein eigenes MB-2 zur Verfügung stand, so war ein Ersatz durch MB-1 möglich und man bedankte sich dazu noch für leicht höhere Seriengeschwindigkeit.
Das alles scheint auf den ersten Blick noch nichts mit der Thematik "Zuverlässigkeit" zu tun haben, aber interessant ist, welche Überlegungen damals einflossen und sich indirekt wiederum auch wieder auf die Thematik "Zuverlässigkeit" auswirkten.
Seien wir uns angesichts ELW/EL2 auch bewusst, dass deren Basis die EL noch nicht auf Motorbetrieb ausgelegt war, und es womöglich eine komplette Neukonstruktion bedrarft hätte, in der Kamera-Motor Symbiose ein Ideal anzubieten.
Wohl war es bis tief in die 70er hinein schwer, sehr zuverlässige Motoren zu produzieren. Plötzlich ging's dann aber und es erstaunt doch immer wieder wie diese integrierten Minimotörchen bis heute munter laufen.
Randle P. McMurphy schrieb:
ansonsten wundert es mich auch das Nikon nur
einen mittelmäßigen Winder auf den Markt gebracht hatten.
Eine Entscheidung um innerhalb der Produktkette Konflikte zu vermeiden
Ich glaube kaum dass Nikon daran interssiert war, bewusst minderwertige Qualität zu liefern. Immerhin basierten die Winder- Nikkormat's auf der EL die zur Zeit ihrer Konstruktion noch nicht an Motobetrieb angepasst war.
Winder war damals noch Neuland und die ja verhältnismässig schwergängie Mechanik dieser Kameras war wohl nicht darauf ausgelegt - zumindest nicht in letzter Konsequenz.
Ein schönes Detail liefert uns der Blick in die geöffnete Rückwand der F3.
Zwecks reibungsloserem Motorbetrieb wurde vor dem Steg eine mitdrehende Rolle angebracht. Meinen Kenntnissen nach hatte dies eine optimalerere Planlage aufgrund schneller Seriengeschwindigkeit als Grund.
Geändert hatte sich auch die Synchronisierung zwischen Kamera & Motor welche nun elektronisch statfand.
Alleine schon die besagte mitdrehende Rolle ist Detail genug um sich en Bild davon zu machen, an was in der Symbiose Kamera-Motor alles gedacht werden musste.
Klar, eine FM/FM2 & MD-11/12 ist nicht elektronisch synchronisiert und funktioniert dennoch bestens. In dieser Generation flossen aber bestimmt manche Erfahrungen der Vorgänger mitein. Nur schon der Umstand dass die FM bereits für Motorenbetrieb ausgelegt war und aufgrund gewünschter Kompaktheit leichtgewichtere Mechanik beinhaltete, darf uns vermuten lassen, dass Nikon bei den Vorgängermodellen nicht "einsparte", sondern erst mal Erfahrungen sammeln musste.