Frage Portrait - Objektiv Blende und Lichtstärke

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

WörtherseeKnipser

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Anfänger-Frage an die Protraitfotografen unter euch :

Hoffe meine Frage passt wenigstens zu Studiofotografie (finde keine passendere Rubrik)

Immer lese ich in diversen Verkaufs- und Bewertungsseiten bei Objektiven mit so ca. 100mm Brenntweite, und 1.8 oder 2.8 Lichtstärke :
"Tolles Portritobjektiv ! Ideal zum Freistellen bei Offenblende , schönes Bouquet"
Oder auch schon bei 55-er , wo die hohe Lichtstärke und dann aber die Offenblende hervorgehoben wird.

Was mich irretiert: Um mit Offenblende zu arbeiten benötge ich ja gar kein so lichtstarkes Objektiv, ich muss ja die Blende öffnen wenn ich zu wenig Licht habe. Oder habe ich zu viel Licht, stelle ich die Belichtungszeit kürzer
(meist hat man ja auch einen Blitz beim Portrait)
Fallen hier andere Aspekte rein, die bei kleinerer Blende (also größ Blendenzahl) sich verschlechtern.
Bsp : ich nehme ein 100mm 4.0 - und mache ebenfalls die Blende voll auf - müsst ich doch genauso gut freistellen können ?
Was kommt hier zum Tragen ?

Danke!
Wörtherseeknipser
 
Anzeigen
Hallo mein lieber WörtherseeKnipser,

offene Blende ist offene Blende. Wenn du ein Objektiv mit Lichtstärke z.B. 4.5 hast und mit offener Blende (also 4.5) ein Portrait fotografierst, dann stellt das Objektiv den Hintergrund so gut frei wie es dass halt bei seiner größten offenen Blende (4.5) kann.
Das ist aber nicht so doll...

Viel besser - d.h. mit stärkerer Unschärfe im Hintergrund geht das mit Objektiven die eine größte (offene) Blende von 2.0 oder vielleicht sogar 1.4 haben.
Bei diesen sog. hohen Lichtstärken wird die Schärfentiefe noch drastisch kleiner und so dein Hintergrund noch unschärfer.

Je höher die Lichtstärke (kleine Blendenzahl), je mehr Brennweite (z. B. 85mm oder 100mm) desto stärker kannst du den Hintergrund "freistellen".

Gruß Hans
 
Kommentar
Ahh - Ok,
Danke ! - Ist mir klar, Dachte aber nicht ,dass man so einen engen Schärfebereich benötigt. Habe es ja noch nicht probiert.


LG Roland

Hallo mein lieber WörtherseeKnipser,

offene Blende ist offene Blende. Wenn du ein Objektiv mit Lichtstärke z.B. 4.5 hast und mit offener Blende (also 4.5) ein Portrait fotografierst, dann stellt das Objektiv den Hintergrund so gut frei wie es dass halt bei seiner größten offenen Blende (4.5) kann.
Das ist aber nicht so doll...

Viel besser - d.h. mit stärkerer Unschärfe im Hintergrund geht das mit Objektiven die eine größte (offene) Blende von 2.0 oder vielleicht sogar 1.4 haben.
Bei diesen sog. hohen Lichtstärken wird die Schärfentiefe noch drastisch kleiner und so dein Hintergrund noch unschärfer.

Je höher die Lichtstärke (kleine Blendenzahl), je mehr Brennweite (z. B. 85mm oder 100mm) desto stärker kannst du den Hintergrund "freistellen".

Gruß Hans
 
Kommentar
Hab jetzt mal bei 105mm/5.6 (max. öffnung) einen Puppenkopf probiert - es ist der Hintergrund ev noch zu scharf, wenn der Kopf an einer "Wand" lehnt ... bzw wenn man den Focus nicht vorne ins leere legt ...

So gesehen scheint ein 5.6 in diesem Fall nicht immer optimal ..

Also wäre zB ein 2.8 oder noch besseres($$) doch durchaus Sinnvoll ?

Braucht man auch nicht - ist aber oft ein gewünschtes Gestaltungsmittel
 
Kommentar
Bei Blende 5.6 und 105 mm und einem geschätztem Abstand von vielleicht 80 cm ist die Tiefenschärfe noch zu groß wenn der Puppenkopf direkt an einer Wand lehnt.
Versuch den Puppenkopf mal vor einem Hintergrund zu fotografieren der deutlch weiter entfernt ist (2-3 m weiter weg).
Dann wirst du schon (trotz Blende 5.6) einen "Unscharfeffekt" sehen.
Ansonsten heißt es: Kohle raus und ein deutlich lichtstärkeres (und damit viel teureres Objektiv) kaufen.

Anbei ein Beispiel mit Blende 1.8, 85mm Brennweite und vielleicht 90cm Abstand zum Auge:

picture.php


Gruss
Hans
 
Kommentar
Hab jetzt mal bei 105mm/5.6 (max. öffnung) einen Puppenkopf probiert - es ist der Hintergrund ev noch zu scharf, wenn der Kopf an einer "Wand" lehnt ...

Hallo Seeknipser,
die Schärfe fällt natürlich nicht schlagartig ab, sondern nur langsam. Deshalb ist es ratsam, zum Freistellen einen möglichst großen Abstand zwischen Motiv (Kopf) und Hintergrund zu bringen. Natürlich fällt die Schärfe bei f=5.6 deutlich langsamer ab als bei 2,8 oder gar 1,8.
 
Kommentar
Danke euch für die nützliche Info !

Wieder mal was Neues Nützliches gelernt :.)

Beim Portrait gibt imho der Abstand ja auch noch was anders aus -
- Ich muss den Platz haben (im Raum manchmal nicht möglich)
- entferne ich "das Motiv" vom Hintergrund so ändert sich der wenn ich nicht eine einfach Wand habe. zB ein Baum als Hintergrund wird bei einem 1.8 mehr Fläche bedecken, als wenn ich mit einer 5.6er Blende die Person weiter wegstelle, sehe ich ev nicht mehr viel davon .. (falls ich eine unscharfen Baum haben möchte)
...

ich kam eigentlich deshalb auf die Frage, da ich ein Sigma Makro 105mm 2.8 zu verkaufen sehe, mich dann aber fragte ob ich eben auch damit bei Portraits besser dran wäre als mit dem 18-105 Zoom (3.5 -5.6)
(haupteinsatz wäre trotzdem Makro)
oder ob es da nicht besser wäre mal das genannte 85er zu erwerben(mit 1/2 Jahr $$ verzögerung) oder gar ein einfacher 50er 1.8D (günstigst um 70€) dazu ...

Würde dann aber Personen vor allem in der "Natur" oder auf der Strasse mit Freistellen - und nicht im Studio Fotografieren
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten