Kurzum ich finde es völlig pervers, wie sich hier die Ansichten verkehren, wie hier der Kunde durch seinesgleichen diskreditiert wird. Fragt Euch doch lieber mal, ob es eigentlich nicht wünschenswert wäre, dass es wieder so etwas wie Vorführmodelle gäbe?
Hi,
Vorführmodelle finde ich einen absolut passenden Ansatz - wenn er denn gelebt wird.
Der hier (anscheinend zu unrecht) kritisierte (aber hier und da zu beobachtende Ansatz) ist ein anderer.
Das Fernabsatzgesetz hat völlig zu Recht den Hintergrund, dem potenziellen Online-Käufer die gleichen Test- oder Ausprobiermöglichkeiten an die Hand zu geben, wie es ein vor Ort Händler mit seinem Auslageangebot für den vorbeimarschierenden Interessenten tut.
Wenn der Händler mir also die Möglichkeit verschafft, mir das Kameramodell, das Objektiv meiner Wahl, im Laden auszupacken, in die Hand zu drücken ... ich packe meine private SD Karte rein, mache mich mit dem Handling vertraut, knipse mal in diese, mal in jene Richtung ... dann ist das (m. E.) ein Vorführmodell (weil er das gleiche Recht ja noch dem einen oder anderen Kunden gewährt hat). Ich alleine werde in dem Fall kaum 1200 Aufnahmen machen, viele Interessenten vielleicht schon.
Wenn der Händler das Equipment tatsächlich kostenfrei für ein Wochenende rausrückt ... Hut ab. Dennoch gibt es ja kaufmännische Modelle, sich Ware für eine gewisse Zeit gegen eine gewisse Gebühr zu entleihen. Damit macht der Händler seinen Abschlag zum Vorführmodell wett.
Wenn "jemand" zwei Kameras online bestellt, damit zwei Wochen herumrennt, größer 1200 Aufnahmen macht, und dann eine davon wegen Nichtgefallens zurücksendet, bei voller Erstattung des Kaufpreises, dann ist das zwar im Zweifel rechtens, aber möglicherweise nicht mehr im Sinne des Fernabsatzgesetzes. Und deshalb, wie ich finde, kritisierenswert.
Am Ende des Tages glaube ich, dass die großen Online-Shops das in ihrer Kalkulation berücksichtigen, weil es die "schwarzen Schafe" insgesamt prozentual eher selten gibt. Die Ware wird dann im Schnäppcheneck verkauft, den globalen Aufschlag für diesen Service zahlen insgesamt alle.