Testbericht Nikon 50mm 1.8Z Testberichte

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pulsedriver

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Hallo zusammen,

da wir im Wünsch Dir was Thread auch über die optischen Qualitäten des 50mm Z geredet hatten, möchte ich hier in dem Thread noch was näher darauf eingehen. Ich selber möchte dabei die Sicht eines Landschaftsfotografen einbringen, der auch gelegentlich ein Portrait macht. Andere können sicher die Anforderungen für andere Motive besser einbringen.

Dann geht es natürlich um Vergleichs Kandidaten. Als erstes fällt mir da das 85/1.8 Z ein. Denn das wird mit den gleichen Sensoren getestet wie das 50/1.8Z, ist also gut vergleichbar. Ich gehe nur auf die Punkte ein, wo ich relevante Unterschiede sehe, es bringt nichts, jeweils hinzuschreiben "beide sind gut im Gegenlicht", Beide haben wenig CA",...

Lenstip:

Das 85mm ist etwas besser auf Coma korrigiert. Vingettierung ist was weniger beim 85mm.
Das 85mm ist schärfer am Rand. Das 50mm erreicht 56 bei f/5.6 und liegt offen bei 38, das 85mm liegt offen bei 48, bei 5.6 dann bei 63. An der APSc Ecke sind die Schärfewerte sehr ähnlich. Vermutlich innerhalb der Mess- und Mustertoleranz. In der Bildmitte ist das 50mm deutlich schärfer bis und mit f/2.8, ab f/4 ist gleichstand.

Dieses Schärfeverhalten sieht man auch bei optical Limits im Test:

50/1.8 Z weit offen "Center" und "Near Center" besser. 85/1.8 Z jedoch bei Landschaftsblenden am Rand besser.
 
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Und dann der Vergleich gegen das 50mm 2.8 Z Makro.


Das 50/1.8 ist abgeblendet in der Bildmitte ein bisschen schärfer. Bei f/2.8 sogar deutlich. Da ist es auch am Rand besser. Sonst sind die Unterschiede gering Das 1.8er also lieber, wenn man viel mit grossen Blenden unterwegs ist, das 2.8er tut es für Landschaft usw genauso gut, ist kleiner und macht auch noch das Makro nebenher.
 
Kommentar
DXO hat das 50/1.8Z gemessen und auch das 58/0.95 NOCT.

Bei f/1.8 ist das Noct zum Rand hin doch klar besser:

Jedoch auch bei f/4 und 5.6 ist das noch der Fall! Bei f/18 war das natürlich zu erwarten, bei f/4 und 5.6 nicht unbedingt
 
4 Kommentare
F
Fotograf58 kommentierte
Bei der Gelegenheit sollte man auch die Preise vergleichen (Verhältnis 1:13) und dementsprechend einfließen lassen. Ansonsten läuft das auf einen "Äpfel mit Birnen" Vergleich hinaus.
 
P
pulsedriver kommentierte
Der hohe Preis vom Noct liegt primär in seiner hohen Leistung bei seiner ganz grossen Öffnung von 0.95 begründet.
Mir ist mit dem Voigtländer Apo Lanthar 50mm f/2.0 auch ein Objektiv für ca 1000 bekannt, das zum Rand hin kaum abfällt und in der Mitte auch die Rekordwerte des jeweiligen Sensors bei den Lenstip Tests erreicht. Das Problem ist halt: Das 50/1.8Z wurde an der Z7 getestet, das Apo Lanthar an der A7R II, also nicht gleicher Sensor. Daher wird ein vergleich schwieriger.
Man kann es aber auch mal umgekehrt formulieren: Leider kauft man im Nikon Z Programm für optimale Leistung bei f/4 bis zum Rand dann das teure Noct, ohne dass man die f/0.95 braucht. Schleppen inklusive.

Die Stärken vom 50/1.8 Z sind das sehr angenehme Bokeh, die sehr gute Flare Resistenz und die Schärfe weit offen in den inneren Bereichen, wo es grade in Anbetracht des Preises ehr viel bietet. Im Bereich f/1.8 bis 2.8 fürs Freistellen genutzt bietet es unheimlich viel für sein Geld. Hingegen ist es abgeblendet für Landschaft für eine aktuelle Konstruktion nur durchschnittlich gut. Nicht schlecht, aber man findet doch stärkere Linsen in dem bereich, wie auch z.B. das 85mm f/1.8 Z. Natürlich gibt es viele ältere Objektive, die es übertrifft, auch in dem bereich.
 
F
Fotograf58 kommentierte
P
pulsedriver kommentierte

Ja, bei Sony mit dem 50/1.8 und 1.2 ist es gleich. Immerhin ist das 50/1.8 auch sehr günstig im Vergleich. Die Lösung ist die gleiche wie bei Nikon: Für Landschaft braucht man keinen AF ==> Apo Lanthar, wenn es möglichst hohe Bildqualität bis zum Rand sein soll.

Es geht aber auch anders. RF 50/1.8

An der R5 bei f/5.6 und auch schon bei f/4 sehr schön bis zum Rand. Und unten sind auch die Werte von der R. Die gibt es zum Vergleich auch vom RF 50/1.2 L:

Das 50/1.8 RF ist an der EOS R (30 MP) abgeblendet schärfer als das 50/1.2 L. Und zwar deutlich. Werte von ca 3950 bis 4100 über das ganze Bild vs. knapp 3600 ganz am Rand beim 50/1.2 sind dann schon ein Unterschied. Zudem macht das 50/1.8 aus eigener Erfahrung schöne Blendensterne. Und es ist günstig.

Wir haben also Nikon und Sony, wo man sich als optimale Linse für Landschaft im Bereich 50mm vom Hersteller selber das lichtstärkste holen muss. Und bei Nikon meine ich damit nicht das 50/1.2, das ist nicht wirklich deutlich besser bei f/4 oder 5.6, nein, das 58mm Noct ist damit gemeint. Bei Sony fällt das 50/1.2 von der Mitte zum Rand hin weniger ab als das 50/1.2 von Nikon, da dürfte das 50/1.2 passen. Ausweg ggf. das Apo Lanthar, wenn man auf AF verzichten mag.

Canon hat es umgekerht gelöst. Das 50/1.8 ist recht billig und klein, die Randleistung bei f/1.8 und 2.2für heutige Standards schwach und nur im Zusammenhang mit dem Preis OK. Ab f/2.8 legt der Rand dann aber massiv nach und es ist ab f/4 dann besser als das 50/1.2. DIe Lösung ist näher an der Praxis: Lichtriese optimiert auf grosse Blenden, liegt bis und mit f/2.8 klar vorne, Kleines, weniger lichtstarkes Objektiv weniger optimiert auf grosse Öffnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deckt sich mit meinen Praxiserfahrungen.

Dazu braucht es keine Tests.
 
Kommentar
85mm sind keine 50mm
 
Gianni33
Gianni33 kommentierte

Bevor ich mir ein Objektiv kaufe, lese ich selbstverständlich auch die Testergebnisse hisichtlich der performance des Objektivs, aber die sind für mich keineswegs allein ausschlaggebend.
Viel wichtiger ist doch, ob das Objektiv meinen speziellen Aufgabenstellungen und auch meinen Vorstellungen von Größe, Gewicht, Preis, Ausstattung etc. enspricht.

Und weil du immer wieder das Voigtländer Apo Lanthar 50/2.0 an deiner Sony Alpha 7RM2 lobst:
Ich finde das Voigtländer Nokton 40mm/1.2 für meine Bedürfnisse (hauptsächlich Landschaftsaufnahmen, aber auch Innenstadtaufnahmen) infolge des etwas größeren Bildwinkels als viel geeigneter. Es liefert insbesondere auch, was die Farben anbetrifft, sehr schöne Ergebnisse. Ich muss nur aufpassen, dass ich bei Offenblende nicht CAs (Bokeh Fringing) einfange. (Sorry für OT)

Und was die etwas bessere Randschärfe des 50er Voigtländers im Vergleich zum Z 50 anbetrifft: Wozu brauche ich die, wenn ich mit dem 50er hauptsächlich Porträtaufnahmen mache?
 
Zuletzt bearbeitet:
F
Fotograf58 kommentierte
gelöscht
 
P
pulsedriver kommentierte

Ich schrieb ja aus Sicht eines Landschaftsfotografen. Für Portrait finde ich auch das 50/1.8 Z eine sehr gute Lösung. Die inneren Bereiche sind ja auch offen schon wirklich toll und der Rand ist dann eh freigestellt. Zudem ist das Bokeh auch sehr angenehm auf den Beispielbildern, die ich bisher gesehen habe.
40mm ist natürlich ein anderes Thema. Ich habe halt auch 35mm. Z.B. an der Nikon DSLR 24-35 und dann 50mm. Oder bei Canon RF das RF 35/1.8 und das RF 50/1.8. Sind meine meitverwendeten Brennweiten. 40mm und 60mm ginge vermutlich aber auch.
 
L
lebemann kommentierte
I
Ich bin wirklich kein ausgewiesener Landschaftsfotograf, bin aber von der Leistung meines AF-S 50/1.8 an der D750 immer wieder begeistert, wenn ich auf 5.6-8 abblende. Ich habe mit dem Sigma 40/1.4 ein wirklich gutes Objektiv in diesem Bereich, muss aber sagen, daß sich das Nikon für mein Empfinden keineswegs verstecken muss. Selbst bei kritischer Betrachtung am 5K iMac macht es für meine Augen eine sehr gute Figur. Die einzige Schwäche dieses Objektivs zeigt sich bei f 1.8-2.2, danach finde ich es, gerade für den Preis, schlicht grandios. Meine schönsten Portraits habe ich ebenfalls mit diesem Objektiv bei f 2.8 gemacht. Wenn ich mal auf Z umsteigen/erweitern würde, wäre das Z50 wohl mein erstes Objektiv. Muss mich mal damit auseinandersetzen, wie sich die beiden grundsätzlich beim Look hinsichtlich Farben/Bokeh/Schärfe unterscheiden.
 
P
pulsedriver kommentierte

Ich glaube gerne, dass 50/1.8 AF-S an der D750 sehr gute Ergebnisse bringt. Grade abgeblendet. Schaut man sich die Messwerte von opticallimits an der D850 bzw der Z7 an, liegt das Z bei 4 oder 5.6 ja auch nur wenig vorne.
Dann kommt noch dazu, dass 24 MP doch weniger fordern als 45 MP. Ich denke mal, dass von 4000 vs. 4500 LPH als reine Beispielzahlen an 45 MP bei einem 24 MP Sensor in der Regel dann ein deutlich kleinerer unterschied übrig bleibt.
Insofern sind die 45 MP ergebnisse fast spannder. Zumal man Objektive lange behalt und irgendwann auch mehr als 45 MP da sein werden. Sony ist schon eine ganze Weile bei 60, zu Canon und Sony gibt es Gerüchte zu 75 bis 100 MP. Ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Nikon mal 60 oder 80 MP hat.
80 MP kann man mit den DSLR Objektiven heute schon gut probieren. Canon M6 (32 MP, Crop 1.6) und Shift Adapter. Auf KB Fläche hat der Sensor 80 MP.
 
Nach oben geht qualitativ immer etwas. es ist halt immer nur eine Frage des Preises, da die Preise und Entwicklungskosten dann exponentiell steigen.
 
3 Kommentare
G
Gianty kommentierte
Geringe Stückzahlen sind eher ein Preistreiber.
 
F
Fotograf58 kommentierte

Auch, aber nicht nur. Speziell im Astro Bereich sieht man die Preissprünge zwischen lichtschwächeren und -stärkeren Geräten. Da spielen Verkaufszahlen eine untergeordnete Bedeutung.
 
G
Gianty kommentierte


Satz 1 stimme ich zu.

Satz 2 kann nicht sein. Lege mal höhere Entwicklungs-, Fertigungs-, Anlagen- und Prüfkosten sowie höhere MEK auf eine geringere Stückzahl um. Da braucht es keine hohe Mathematik um zu erkennen wo der Treiber liegt.
 
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