Kritisiert mich: Bilder aus dem Bochumer Stadtpark

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Phil!p

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Hallo zusammen,
zum Start eine kurze Vorstellung von mir. Ich bin Philip aus Bochum und seit ca. einem Jahr gehe ich dem Hobby Fotografie sehr ambitioniert nach.

Ich war vor ein paar Tagen bei uns im Stadtpark unterwegs. Hier sind ein paar Bilder, die ich gerne mit euch teilen möchte und bei denen ich um ehrlich Kritik von euch bitte. Ich bin hier um zu lernen und besser zu werden :)

Hier sind meine Bilder. Ich freue mich, auch eure Meinung und Verbesserungsvorschläge.

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Hier habe ich zwei unterschiedliche Bearbeitungen, des selben Bildes. Nr. 1 ist meine "normale" Bearbeitung. Die zweite Variante soll einen analogen Film-Look haben... nach Anleitung diverser Youtube Videos. Ich finden den analogen Look schon ganz passend zu dem Motiv, richtig zufrieden bin ich aber damit nicht.

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Ich kann kein Bild sehen. Vielleicht musst Du das Album freischalten.
 
1 Kommentar
Phil!p
Phil!p kommentierte
Danke für den Hinweis. Kannst du jetzt etwas sehen?
 
Die Blendensterne sind suboptimal, dazu braucht man ein anderes Objektiv. Das erste Bild wirkt beliebig und es ist nicht erkennbar, warum du es gemacht hast. Die Freistellung der Buche ist gut und den Turm hast du gut eingerahmt.
 
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Achte auf das Licht. Wenn Du gezielt zu einer Fototour aufbrichst, würde ich darauf achten eine andere Tageszeit zu wählen oder einen Tag mit leicht bedecktem Himmel oder diffusem Licht aussuchen. Aber manchmal ist das so, dann will man einen Spaziergang machen und nimmt die Kamera mit. Dann muss man mit dem auskommen, was einem geboten wird. Wenn die Sonne hartes Licht wirft, muss man das eben als Stilmittel einsetzen.

Bei den Magnolien fehlen mir Linien und Muster. Eine Blüte im Vordergrund oder Mittelgrund freigestellt und Äste und Stämme, die das Bild gliedern. Sonnenlicht, das von hinten durch eine Blüte scheint, kann auch reizvoll sein oder eine Baum der eher im Schatten liegt und nur eine Blüte wird durch einen Sonnenstrahl angeleuchtet. Da muss man manchmal lange mit der Kamera um einen Baum herumschleichen, bis die Leute blöde gucken…

Bei der freigestellten Buche fehlt mir das Licht auf dem Baumstamm, das die Schnitzereien deutlicher zeigt. Vielleicht hätte ich noch versucht, das Herz prominenter in Szene zu setzen.

Den Turm kann man dokumentarisch so machen, wenn man in einer Stadt zu Besuch ist. Aber ich vermute, so ist das kein Bild, das Du Dir ausgedruckt an die Wand hängst. Andere Tageszeit, keine Menschen oder mehr Menschen, ich weiß nicht was da geht… aber wenn der fur Dich gut zu erreichen ist, nimm Dir den doch mal als dauerhaftes Motiv und experientiere mit anderen Einstellungen.

Zum Schluß noch: Hab Geduld. Ich nehme häufig meine Kamera mit und mache auch immer Bilder. Aber wenn ich ehrlich bin, gibt es Ausfluge, bei denen weiß ich schon unterwegs, dass ich zuhause alles löschen werde, weil es nicht gepaßt hat. An anderen Tagen flutscht es, dann nimmt man sich ein Motiv vor und wenn man da ist, ist das Licht noch viel schöner als gehofft oder man findet eine Persoektive, an die man vorher nicht gedacht hat.
 
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Bild 1 Ausschnitt ist Geschmacksache. Ich hätte die Schärfe auf den linken Teil des Bildes gelegt. Da fängt normalerweise die Betrachtung an. Aber grundsätzlich gibt es bei einem solchen Motiv kein richtig oder falsch.

Bild 2 störende Flares mitten auf dem Baum.

Bild 3 Wo liegt denn eigentlich die Aussage? Auf dem Baum im Vordergrund? Die Magnolie hätte ich vielleicht noch ziemlich undscharf mit reingenommen, den hinteren Baum weg.
So fehlt mir die konzentrierte Bildaussage.

Bild 4 habe ich keine Meinung zu.

Bild 5. Finde beide Versionen gut, wobei ich die Tiefen etwas angehoben hätte. So saufen sie ab. Etwas mehr Zeichnung in den Tiefen würde das Bild heben.

Jm2C...

Grundsätzlich aber alles OK! 👍
 
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Bei dem zweiten Bild (Magnolie in SW) scheint es dir um die Formen von Stamm + Ästen zu gehen, die würde ich deshalb stärker abheben vom Rest. Ich würde in der Tonwertkurve eine S-Form versuchen, das sollte die Kontraste hier betonen und Stamm + Äste stärker hervorheben.

curves.jpg

Für mich ist es bei solchen Motiven völlig ok wenn Schwarz auch mal "absäuft" und kleine Bildteile überstrahlen, das gefällt mir persönlich bei SW besser als kraftloses Grau.

Die Flares stören mich hier gar nicht, sowas macht eine Optik halt mal. Man könnte versuchen das gezielter zu positionieren, aber für mich passt das so.
 
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Du hast nun schon so einiges gelesen ... Auch über die verschiedenen Ansichten über dasselbe. Finde ich immer wieder cool. Hier etwa die Flares und Strahlen in dem SW Bild.

Daher nur das, was mich bewegt hat, wo bisher niemand drauf eingegangen ist.

Das erste und das dritte Bild triggern beide in meinem Kopf den Suchlauf nach der Bildaussage.

Bei Bild 1 startet der bei den Blüten im Vordergrund .... die sind unscharf. Irgendwann lande ich dann über die scharfen Äste bei dem => Vogelhäuschen!

Noch krasser ist das beim dritten:
Wunderschöne Frühlingsstimmung mit passendem Licht und Blüten.
Das springende Kind .... Gerne würde ich mehr erkennen. Geht nicht - unscharf.
Wo liegt denn die Schärfe? Vorne!??? Wirklich? Ähmm - was ist denn da? Ah - in den Baum ist was reingeschnitzt. Cool. Ein Herz!
Du hast es geschafft, mich lange in diesem Bild zu halten. Das Herz habe ich dann erst nach dem Lesen der anderen Kommentare "entdeckt".
Neben der Schärfe ist das Licht eine der Techniken, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu führen.
Ein kleiner Aufhellblitz hätte das evtl. erfüllen können.
Oder zu warten, bis das Kind weg gewesen wäre.
Oder den Fokus auf das Kind zu legen...

Du bist auf einem guten Weg.
Weiter so ;-)
 
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Vielen Dank an alle, die mir hier bislang eine Rückmeldung dagelassen haben. Genau auf diese Art von konstruktiver Kritik habe ich gehofft.
Meine Freunde und Familie finden meine Bilder immer toll...klar, was sollen sie auch sonst sagen...

Ihr könnt euch schonmal darauf einstellen, in regelmäßigen Abständen Bilder von mir zu sehen zu bekommen. Immer mit der Bitte, um eure ehrliche Kritik. Ihr habt mich jetzt am Hacken ;)

Einige der Bilder haben ja häufig ähnliche Kommentare bekommen. Der Aspekt der am häufigsten genannt wurde: das Motiv des Bildes ist unklar. Hier versuche ich mir beim nächsten Mal einfach mehr Zeit zu nehmen und mehr Hirnschmalz in die Bildgestaltung zu stecken. Aktuell denke ich häufig, dass ich ein Motiv gefunden haben, eine Idee habe es abzulichten (die Betonung liegt auf EINER Idee) und so schieße ich das Foto. Fazit: die erste Idee ist oft nicht die beste Idee.

Eine kurze Hintergrundgeschichte:
Bei dem Bild mit dem geschnitzten Herz im Baum, war ich mir lange unsicher, wie ich es gestalten soll und was nun im Fokus sein muss. Der Baum im Vordergrund oder die Magnolie im Hintergrund und den Baum vorne dunkel halten. Als ich da so stand und überlegt habe, sah ich aus dem Augenwinkel die Joggerin ankommen und dachte mir, jetzt oder nie. Kurzerhand auf das Herz fokussiert und den Hintergrund leicht unscharf gemacht, ich wollte noch, dass Magnolie und Joggerin als solche zu erkennen sind. Es war also etwas spontan und etwas geplant fotografiert.

Ich möchte das Fotografieren gerne noch mehr zur Gewohnheit werden lasse und regelmäßiger losgehen und schießen. Den Tipp von Brunke finde ich sehr hilfreich, den Turm bei uns im Stadtpark als festes Ziel regelmäßig anzusteuern.
 
4 Kommentare
B
Brunke kommentierte
@Phil!p
Die Joggerin hätte ich vorbeiziehen lassen, das lenkt vom Motiv ab. Es gibt einige Gestaltungsregeln, anhand derer man ein Bild komponieren kann. Bevor gleich Kritik an den Regeln kommt, schicke ich vorsorglich voraus, dass es nicht schadet diese zu verinnerlichen, bevor man sie bricht oder bewußt umgeht. Gerade für den Anfänger sind es hilfreiche Stützen mit denen man zu einem guten Bild kommt.

Motiv festlegen und dann nach einen guten Bildaufbau schauen und prüfen wie man das vorhandene Licht einsetzt. Ob ich bei dem geschnitzten Herz mit einem Aufhellblitz gearbeitet hätte, glaube ich nicht. Das kann an anderer Stelle aber ein probates Mittel sein.
 
Sightholder
Sightholder kommentierte
"Bei dem Bild mit dem geschnitzten Herz im Baum, war ich mir lange unsicher, wie ich es gestalten soll und was nun im Fokus sein muss. Der Baum im Vordergrund oder die Magnolie im Hintergrund und den Baum vorne dunkel halten."
Dieses Bild hat mich sofort inspiriert. Wenn Du erlaubst, würde ich meine Version als Gedankenanstoß einstellen.
 
Phil!p
Phil!p kommentierte
Sightholder
Sightholder kommentierte
Ich habe bei meiner Version nur den Ausschnitt verändert. Es ist Geschmackssache, ob die Tiefen hochgezogen werden, um den Baum heller darzustellen. Ich würde es machen. Die Joggerin ist für mich störend im Bild.
In #13 hast Du es ja schon ähnlich aufgegriffen.

DSC_0451_bearbeitet.jpg
 
Ich bin bei @Thomas Ferber

Bild 1 und 3 wirken am stärksten auf mich weil sie eine rätselhafte Geschichte erzählen.
Nur brauchen beide einen bewussteren Umgang mit Bildgestaltung und Licht.

Spielerei:
IMG_7216.jpeg
(Ist übertrieben, besser bei der Aufnahme machen!)

Stimme nicht zu dass der Jogger stört oder scharf sein müsste.

Ich stimme auch nicht zu dass es Bildgestaltungsregeln gibt.
Ausser einer: man sollte sich bewusst und gefühlsmäßig um die Bildgestaltung kümmern.
 
1 Kommentar
B
Brunke kommentierte
Doch, doch die Regeln gibt es. Wobei Regeln der falsche Begriff ist. Das sind Empfehlungen, denen man nicht folgen muss. Sie können aber hilfreich sein. Im übrigen folgen wir ihnen häufig unbewußt. Wenn man Probanten bittet, eine Strecke in zwei harmonische Teile zu unterteilen, dann passiert das häufig im Goldenen Schnitt.

Die „Regeln“ zu dem Thema füllen Bände. Vermutlich kann sich jeder an den Kunstunterricht erinnern, in dem Bilder nach den gleichen Regeln analysiert werden. Aber sei es drum, überlassen wir es dem Fragesteller, ob er sich damit mal auseinandersetzen will.

Das Herz hast Du übrigens fast auf den Punkt des goldenen Schnitts gelegt und die horizontale Linie halbiert das Bild. Der Rot-Grün Kontrast ist auch nicht schlecht. Das ist doch schon ein Anfang.
 
An der Stelle mal Danke an @Phil!p für die Hintergrundstory.
Und an @Wuxi für die Demo, wie das Herz wirkt, wenn es in der Gegend nicht nur Schärfe, sondern auch Licht gibt.
 
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Reduziere die Inhalte des Bildes, so wie es @Wuxi beispielhaft dargestellt hat. Vergleiche mal beide Bilder miteinander und achte darauf, worauf sich Dein Auge zuerst fokussiert und wo es dann hinwandert / hängen bleibt.

Dann schaltet sich das Gehirn ein und zusammen mit der Wirkung des Lichtes ergibt sich "ein Bild".

Schau Dir Bilder an, die Dich faszinieren und frage Dich dann, woran es liegt - was Dich also genau an dem Bild fasziniert. Ist es das Licht, die reduzierte Bildaussage, das Spiel mit der Schärfe/Unschärfe.....

Und dann frage Dich selbst beim Blick durch den Sucher "was" fasziniert mich an diesem Anblick, dass ich ihn festhalten will.

Gute Aufnahmen, die andere in den Bann ziehen, sind selten. Das geht jedem so. Von daher nicht frustriert sein, wenn mal am Ende des Tages nichts rauskommt. Umso größer ist die Freude, wenn gute Treffer entstehen.

Mach weiter so...
 
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Ich finde schon, dass es gewisse Grundsätze der Bildgestaltung gibt. Das geht über die Drittelregel und den Goldenen Schnitt hinaus. Je besser man die kennt, desto eher fliessen die ein, auch wenn es mal schnell gehen muss. Man kann sich verschiedene Beiträge zum Thema Dynamic Symmetry ansehen und was diese zu einer harmonischen Bildgestaltung (bei der Aufnahme aber auch bei der Nachbearbeitung) beiträgt. Solche Beiträge findet man auch auf Youtube. Einfach ansehen und für die eigene Bildgestaltung ausprobieren. Mit der Zeit und etwas Übung werden die Bilder vom Aufbau her besser.
 
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Ich habe auch nochmal eine zweite Version des Bildes gemacht. So finde ich es schon besser. Die Äste über dem Herz haben mich gestört.

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Zu den Regeln der Bildkomposition habe ich mir schon einiges angesehen. In der Praxis achte ich dann leider häufig nur auf führende Linien und die Drittel-Regel. Vielleicht wäre es sinnvoll, den Fokus mal bewusst auf ein Konzept zu legen und Bilder nach dieser Regel zu schießen, z.B. Goldener Schnitt, usw.
 
1 Kommentar
volkerm
volkerm kommentierte
Die Bearbeitung von @Wuxi in #9 hat eine andere Wirkung, weil die Helligkeit für unsere Wahrnehmung wichtig ist. Man schaut hier erstmal auf die hellen Partien und das was farblich hervorsticht, das dunkle Herz geht ziemlich unter. Man schaut hier vor allem auf den unscharfen Hintergrund, nicht auf dein eigentliches Motiv.

Deshalb ist bei der überarbeiteten Version das Aufhellen so wirksam. Bei zukünftigen Motiven kannst du vielleicht mal ausprobieren die Helligkeit/Lichtführung direkt bei der Aufnahme noch gezielter einzusetzen.
 
Als Einsteiger ist man natürlich sehr ambitioniert und möchte alles fotografieren um zu lernen und um die Kamera kennenzulernen.
Den Fokus auf ein Konzept zu legen, ist die richtige Einstellung. So entwickelst Du einen bestimmten Stil, nämlich deinen Stil.
Experimentiere ruhig mit mehreren Kameraeinstellungen bzw. -positionen, z. B. Blende, Brennweite und Perspektive.
 
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Es ist etwas schwierig, das zu lernen: Wenn man noch nicht so geübt ist, denkt man leicht, daß das, was man sieht, auch hinterher auf dem Foto ist. Mit der Zeit entwickelt man dann den mehr kontrollierten Blick durch den Sucher und "sortiert" schon bei der Aufnahme, was auf das Bild soll und was nicht.
 
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Philip, die gezeigten Bilder haben Potenzial. Ich erkenne den Versuch zur guten Gestaltung. Allen fehlt nach meiner Einschätzung die Führung des Betrachters durch das Bild und die bessere Aufteilung der Bildfläche.

Ich habe für meine Fotografie viel aus diesem kleinen Buch gelernt:

Darüber hinaus noch mehr von der Webseite von Tavis Leaf Glover. Wenn Du Englisch gut lesen kannst, schu Dir das an:

Auf meiner Webseite habe ich einige seiner Artikel übersetzt und zeige auch das Video zur Dynamischen Symmetrie in Deutsch. Schau dort mal hin:



Von Tavis Leaf Glover gibt es auch ein sehr gutes Buch, leider nur in Englisch: Photography-Composition-Design


Zu Thema der Gestaltpsycholgie, die Tavis Leaf Glover in seinen Beiträgen anspricht, gibt es auch eine sehr gute Webseite in Deutsch von Frank Tegtmeyer:

Ich bemühe mich bei meinen Bildern diese Prinzipien zu beachten und weiß, dass sie über die Zeit besser geworden sind. Wichtiger als alle Technik ist in der Fotografie das Sehen lernen.
 
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Vielen Dank @waldgott. Damit werde ich mich mal beschäftigen.
Das schöne ist ja, dass ich mir ganz viel Zeit lassen kann, alle Theorien, Stilrichtungen, Gestalungsmethoden und so weiter, auszuprobieren. Klar ich möchte bessere Fotos machen, aber in erster Linie ist es ein Hobby und soll Spaß machen und vom Alltag ablenken. Wie sagt man so schön: Es ist ein Marathon und kein Sprint ;)
 
2 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Genau deshalb finde ich unser Hobby so toll!
 
waldgott
waldgott kommentierte
Viel Erfolg bei der Reise durch die Hobbywelt! Und der Spaß an der Sache sollte bei allen Bemühungen zur Verbesserung nicht verloren gehen.
 
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