Klebrige "Belederung".

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Peter Plappert

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An meiner F90x wird die Belederung klebrig. Nun fängt auch meine D70s an. Beide Gehäuse habe ich aus musealen Gründen in meiner Vitrine stehen.
Gibt es eine Möglichkeit, diese Klebrigkeit abzustellen?
Wer hat eine Idee?
Nikon empfiehlt das Einschicken und evtl. Austausch der "Belederung". Die damit entstehenden Kosten sind mir für Kameragehäuse deren Wert unter 50,-€ liegt, eigentlich zu hoch.
Offenbar ist die Langzeitqualität des verwendeten Kunstleders absolut mangelhaft?

Grüße, Peter
 
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AW: KLebrige "Beledrung".

Ich würde es mal mit Babypuder oder Talkum versuchen, diesen Tipp hört man bei der Frage nämlich immer wieder.
 
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AW: KLebrige "Beledrung".

An meiner F90x wird die Belederung klebrig.
Dieses Problem tritt bei vielen Geräten auf, z. B. Mäusen oder - wie bei mir - Fernbedienungen. Auch die legendäre Tonbandmaschine Revox mit ihrer Nextel-Beschichtung ist davon betroffen. Ich habe so manches versucht, schlussendlich half nur die mühsame mechanische Entfernung dieser "Ausdünstung" mit einer Handwaschflüssigkeit, die auch gröbere Bestandteile (feinen Sand?) enthält. Das ist natürlich nur bei nicht glänzenden Oberflächen sinnvoll. Meine Harmony-Fernbedienung (lag jahrelang unverwendet in einer Lade) ist nun wieder haptisch und optisch wie neu.

Heinz
 
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AW: KLebrige "Beledrung".

da ist das Bindemittel des Naturlatexüberzugs mit der zeit chenmisch zersetzt. das kann man nicht reparieren, nur entfernen.

ich habe mal gelesen, mit Airbrushreiniger von Revell ginge das am schnellsten.
 
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Ich habe bei meiner F90X die Beschichtung des Rückdeckels mit Isopropanol "abgewaschen". Darunter kam dann schwarzer glänzender Kunststoff zum Vorschein.
Das sieht man auf Flohmärkten bei alten Nikons übrigens oft.
Ich habe allerdings noch ein Databack für die F90X. Wenn man da die klebrige Beschichtung entfernt, ist auch die Beschriftung weg.

Bei den Belederung des Griffes hilft meiner Erfahrung nach nur Austauschen. Abwaschen mit Seifenlauge habe ich auch schon probiert. Das Klebrige kommt immer wieder. Nach einiger Zeit hält die Gummierung auch nicht mehr auf dem Body. Soweit ich das verfolgt habe hält auch hier kein Klebeband mehr, es löst sich immer wieder von der Belederung.
Talkum müßte ich mal probieren.

Grüße
Bernd
 
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… Talkum müßte ich mal probieren. …


Ich zitiere mich mal selbst:

Mit Puderquaste oder Tuch reichlich auftragen,
über Nacht einwirken lassen, Rest absaugen …

Manche schwören auch auf eine Kombination
mit Glycerin – ich würde es zunächst aber ohne
probieren.

Talkum ist jedenfalls bewährt – nicht ohne Grund
gibt es gepuderte OP-Handschuhe … :cool:


 
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Weder Talkum noch Glycerin werden die zersetzten Weichmacher im Naturlatex zurückbringen. Hier ist ein Zersetzungsprozess im Gang, den man sich vereinfacht wie eine Verwesung vorstellen kann. Das Alter zerstört das Material (welches organischen Ursprungs ist) und nichts auf der Welt kann das aufhalten oder rückgängig machen. jedenfalls Stand 2016 nicht.

es kommt ja auch keiner auf die Idee, ein altes schnitzel mit Talkumpuder zu bestreuen und zu meinen, das wär dann wieder frisch. Das Problem liegt im Material selber und ist nicht rein oberflächlich. klar kann man das Schnitzel dann durchgaren und unter Survivalgesichtspunkten ist es dann sogar wieder nahezu gefahrlos verzehrbar. aber für den menschlichen Genuss ist es eigentlich nciht mehr geeignet sondern Gammelfleisch. und genau so ist es mit dem Gummi an der F90X auch. wenn das runter und weich ist, ist es eben runter und weich. man kann dran rumdoktern, aber richtig lösen wird man das Problem nicht.

Talkumpuder wird das Klebrige sicher etwas abmildern, sieht aber *bescheiden* aus, weil dann das weisse Puder überall rumfliegt. fasst genausogut kannst du Mehl oder Stärkepulver nehmen. sobald das Puder komplett angeklebt ist, wird die Klabrigkeit wieder deine finger erreichen.

übrigens sind OP-Handschuhe m.W. nicht zu ihrer eigenen Konservierung mit Talkumpuder bestäubt sondern nur, damit man sie besser anbekommt. die kugelrunden Talkumpulverpartikel wirken wie eine Schicht Murmeln auf dem Kinderzimmerfussboden und verhindern, dass die Haut des Handschuhträgers in direkten Kontakt mit dem sehr glatten und daher adhäsiven (je nach Handschuh) Latex- oder Silikonmaterial kommt und ermöglichen so ein schnellen hineinschlüpfen in den Handschuh.
 
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Eine wie ich meine interessante Beobachtung bei meiner ehemals klebrigen Fernbedienung: Sie lag jahrelang in einer viel benützten Lade und wurde von mir immer wieder in die Hand genommen, weil mir ihr Aussehen sehr gut gefiel, dabei war sie nie klebrig. Ich traue mich fast zu wetten, dass diese Klebrigkeit fast von heute auf morgen entstand, maximal während eines Monats. Vielleicht kann Arno etwas dazu sagen.

Heinz
 
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Hallo Arno,
vielen Dank für Deine nachvollziehbare Antwort. Ich werde mal ein paar Versuche machen. Wenn nix hilft werde ich diese Dinger wohl in die Tonne treten...

Grüße, Peter
 
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Eine wie ich meine interessante Beobachtung bei meiner ehemals klebrigen Fernbedienung: Sie lag jahrelang in einer viel benützten Lade und wurde von mir immer wieder in die Hand genommen, weil mir ihr Aussehen sehr gut gefiel, dabei war sie nie klebrig. Ich traue mich fast zu wetten, dass diese Klebrigkeit fast von heute auf morgen entstand, maximal während eines Monats. Vielleicht kann Arno etwas dazu sagen.

Heinz

nicht direkt. es ist aber so, dass die Berichte über das Entstehen der Klebrigkeit sich allenthalben ähneln: jahrelang war es gut, dann wurde kurz etwas an den Lagerungsbedingungen geändert (meist wurde die Schublade oder der Schrank gewechselt, manchmal wurden Gegenstände aus Plastik dazu/daneben gelagert) und plötzlich war das Gummi hin.

ich vermute, dass das irgendwas mit der Gaszusammensetzung am jeweiligen Lagerungsort zu tun hat....
 
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Halo zusammen,

die Antworten hier haben mich allesamt etwas enttäuscht, denn es gibt offenbar kein Hilfsmittel / Pflegemittel um dieser "Klebrigkeit" letztendlich Herr zu werden?

In genannter Vitrine stehen neben meinen klebrigen Nikons, zwei Stück 3x so alte Kameras von Zeiss Ikon und Voigtländer. Und es steht eine doppelt so alte Canon darin.

Keine dieser Konkurrenz-Kameras weist ein ähnlich negatives Verhalten wie derzeit 2 meiner Nikons auf!

Mir scheint es nun, dass Nikon offenbar ein nicht ausreichend alterungsbeständiges Material verwendet? Dies wird für künftige Käufe ganz sicher für mich mit Kaufentscheidend sein!


Liebe Grüße
Peter
 
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Mir scheint es nun, dass Nikon offenbar ein nicht ausreichend alterungsbeständiges Material verwendet? Dies wird für künftige Käufe ganz sicher für mich mit Kaufentscheidend sein!

Nikon war seiner Zeit damals eben voraus und hat versucht durch die Verwendung nachhaltig produzierter Werkstoffe organischen Ursprungs bei der Konstruktion ihrer Kameras die Verwendung von erdölbasierten Werkstoffen zu minimieren.

der Erfolg dieser Modelle hat Nikon damals wie heute Recht gegeben. denn die Materialien haben Jahrzehnte überdauert, ehe die bekannten probleme auftraten.Zwischenzeitlicher Technologiesprung in Sachen Aufnahmetechnik macht die betroffenen Geräte zudem weitgehend in der täglichen Anwendung obsolet. Diese Modelle sind weitgehend nur noch für Sammler und Historiker von technischer Bedeutung und werden nur noch von wenigen eigentümern im täglichen Einsatz benutzt.

für die Verwendung im täglichen Einsatz ist es dabei für diese wenigen Nutzer durchaus praktikabel, die vorhandene (schadhafte) Gummierung mechanisch zu entfernen und die Kamera entweder nahezu ohne Einschränkung des Nutzwerts ohne Gummierung zu verwenden oder aber eine Gummierung aus Flüssiglatex selbst aufzubringen.

Soweit dieser Umstand bei der Verwendung von Kameramodellen aus Produktionszeiträumen lange vor der Jahrtausendwende tatsächlich Einfluss auf Ihre Kaufentscheidung bei aktuellen Modellen ausübt stellt sich zudem die Frage nach der Rationalität bei der Auswahl der Entscheidungskriterien. Selbstverständlich sind Sie jedoch völlig frei in Ihrer Entscheidung.
 
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Egal was alle meinen und schreiben:

Betroffen war meine F100. Geholfen hat Babypuder. Einreiben, einwirken lassen, ggf. nachpudern. Den entstandenen Grauschleier habe ich mit einer neutralen Handcreme entfernt, dünner Film, gut abreiben - fertig. Einziges Risiko ist doch, dass es nicht funktioniert, that's all.

Haptik wie früher. Wie lange das hält? Keine Ahnung. Über ein Jahr )IIRC) tut es das schon und keine Rückfall erkennbar. Bei mir war nur die F100 betroffen. Noch ältere Bodies, F801s, F4 z.B. nicht.
 
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bei F100 und F80 ist das Phänomen etwas anders als bei F90 und F50. die betroffene Gummischicht ist bei F50 und F90 nur einen viertel oder halben Millimeter Dick. das Problem ist bei F90 und F50 schnell in der vollen Tiefe vorhanden und kleinste abreibungen gehen bis auf den Body durch.

bei F100 und F80 ist die betroffene Gummierung fast zwei Millimeter dick. wenn man das Auftreten früh genug bemerkt, kann man die betroffenen Schichten abtragen, ohne dass die Gummierung völlig entfernt wird. wie man das Abtragen vornimmt ist dann wohl völlig egal. bei meiner F80 habe ich mit Spiritus dreimal drüber gewischt und das Problem war weg.

davon ist das gummi aber nicht repariert sondern die betroffenen Schichten sind einfach abgetragen.
 
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Nikon war seiner Zeit damals eben voraus und hat versucht durch die Verwendung nachhaltig produzierter Werkstoffe organischen Ursprungs bei der Konstruktion ihrer Kameras die Verwendung von erdölbasierten Werkstoffen zu minimieren.

Soweit dieser Umstand bei der Verwendung von Kameramodellen aus Produktionszeiträumen lange vor der Jahrtausendwende tatsächlich Einfluss auf Ihre Kaufentscheidung bei aktuellen Modellen ausübt stellt sich zudem die Frage nach der Rationalität bei der Auswahl der Entscheidungskriterien. Selbstverständlich sind Sie jedoch völlig frei in Ihrer Entscheidung.

Zu dieser ganzen Thematik habe ich eine völlig andere Meinung.
Die Verwendung von nicht, bzw. nicht ausreichend alterungsbeständigen Materialien halte ich schlicht für ziemlich unprofessionell.
Der scheinbare "ökologische Vorteil" wird von der Praxis völlig ins Gegenteil verkehrt, da die Kamera damit rel. frühzeitig zu "Elektronikschrott" wird.
Meine "pappende" D70s wurde nur im Zeitraum von 04 / 2005 bis 09 / 2006 produziert. Sie ist damit rund 10 Jahre alt.

Die Erneuerung der "Belederung" (aus Kunststoff) bei Nikon wird mit Sicherheit den derzeitigen ebay-Marktwert übersteigen. Damit ist sie ein wirtschaftlicher
Totalschaden. Ich als Kunde möchte aber bestimmen, ob und wann ich ein Kameragehäuse ausrangiere. So wird faktisch meine Kamera durch Entscheidungen,
die in Japan getroffen wurden - vorzeitig zum "Elektronikschrott". Was natürlich in unsere Wegwerfwelt passt?
Die Kamera hat zu Dokumentationszwecken im Indoorbereich bisher immer noch sehr gute Dienste geleistet.

Ich werde zunächst in der nächsten Woche noch ein paar chemisch basierte Tests machen, und dann voraussichtlich mein derzeitiges "Zweitgehäuse" D90
herunterrücken, und in den Indoorbereich "versetzen". Damit brauche ich wieder ein "Ersatz-" Gehäuse aus dem APS-C Mittelfeld. Ob das wieder Nikon sein wird,
vermag ich heute noch nicht verbindlich zu sagen.

Liebe Grüße, Peter
 
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warum man beim Ersatzkauf eines Gehäuses auch gleich ein neues Objektiv kaufen wollen sollte, erschließt sich mir zwar nicht. erst recht nicht, wenn man scih der ökologischen Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens bewusst ist. genausowenig wie ich verstehe, warum man seinem bisherigen Lieblingshersteller den Rücken kehrt, nur weil er ein neues Bajonett einführt - nur um dann ebenfalls alle Objektive neu kaufen zu müssen.

aber ich muss ja nicht alles verstehen.
 
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warum man beim Ersatzkauf eines Gehäuses auch gleich ein neues Objektiv kaufen wollen sollte, erschließt sich mir zwar nicht. erst recht nicht, wenn man scih der ökologischen Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens bewusst ist. genausowenig wie ich verstehe, warum man seinem bisherigen Lieblingshersteller den Rücken kehrt, nur weil er ein neues Bajonett einführt - nur um dann ebenfalls alle Objektive neu kaufen zu müssen.

aber ich muss ja nicht alles verstehen.

Vom Grundsatz her hast Du ja eigentlich völlig Recht. Ich ärgere mich ganz einfach über das (vermeidbare) Problem, da kommt vielleicht derzeit die Vernunft etwas zu kurz...

Aber, nur weil 1-2 Gewichtsprozent einer Kamera, die möglicherweise "nachhaltig" produziert wurden, in Realität aber ursächlich zum vorzeitigen völligen "Aus" führen, und damit die Berge des Elektronikschrotts vergrößern, werde ich wohl niemals als Vorteil ansehen können.

Während bei meinem Wechsel von Canon zu Nikon es nur ein oder zwei einfache Objektive betraf, sieht das inzwischen anders aus. Deshalb wird es - zwar mit Zähneknirschen - möglicherweise wieder eine Nikon.

Meine Tests in der kommenden Woche werden mich (hoffentlich) schlauer machen. Ich werde auf jeden Fall hier berichten.

Liebe Grüße
Peter
 
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Hallo Peter!
Aber, nur weil 1-2 Gewichtsprozent einer Kamera, die möglicherweise "nachhaltig" produziert wurden, in Realität aber ursächlich zum vorzeitigen völligen "Aus" führen, und damit die Berge des Elektronikschrotts vergrößern, werde ich wohl niemals als Vorteil ansehen können.
Da übertreibst du aber gewaltig. :confused:
Es bleibt natürlich deine freie Entscheidung, eine im Übrigen anscheinend noch einwandfreie Kamera nur wegen klebriger Gummierung nicht mehr zu benutzen.
Wenn ich mich an deine Eingangsfrage recht erinnere, steht diese Kamera aber sowieso schon in einer Vitrine aus musealen Gründen. :rolleyes:
 
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