Kölnmesse stellt photokina ein

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Tschüss und machs gut, Fotoleitmesse


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Soeben erreichte uns ein Newsletter der Koelnmesse, dessen Inhalt uns aus zuverlässiger Quelle bestätigt wurde:

Die Koelnmesse GmbH als Veranstalterin der photokina setzt die Messe, so heißt es wörtlich, "auf unbestimmte Zeit" aus. Die photokina Imaging Unlimited galt seit 70 Jahren als internationale Leitmesse der Foto- und Imaging-Branche. Bis 2018 fand sie alle zwei Jahre statt, ab 2020 plante man eigentlich eine Umstellung auf einen jährlichen Turnus. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung ausgesetzt und sollte erst wieder 2022 stattfinden (siehe Pressemitteilung aus dem März 2020).

Nun haben sich die Veranstalter anders entschieden. Im allgemeinen Newsletter der photokina heißt es heute:

Schon vor der Corona-Pandemie war der Imaging-Markt mit jährlich zweistelligen prozentualen Rückgängen stark in Bewegung. Die Dynamik hat sich 2020 massiv verstärkt und war zuletzt mit einem Minus im Bereich um die 50 Prozent verbunden. Diese Marktveränderungen haben sich in jüngerer Vergangenheit innerhalb der photokina stark bemerkbar gemacht. Auch konzeptionelle Veränderungen, wie z. B. der Einbezug des Smartphones und neuer Imaging-Technologien sowie eine Turnusänderung und ein Terminwechsel konnten den jeweils aus der Konsolidierung des klassischen Marktes resultierenden Rückgang der Aussteller und deren Marketingbudgets nicht kompensieren.

Die derzeitige Gesamtlage ist mit dem Qualitätsanspruch an eine photokina als weltweit renommierte Leitmesse und Marke, die für höchste Qualität und Professionalität im internationalen Imaging-Markt steht, nicht vereinbar.

Wird im Eingangstext noch " die Durchführung der photokina am Standort Köln vorerst aussetzen zu müssen" formuliert, heißt es weiter unten jedoch sehr deutlich:

Dieser harte Schnitt nach einer jahrzehntelangen, gemeinsamen Geschichte schmerzt. Jedoch müssen wir uns der Sachlage und der Entwicklung der Branche stellen und eine klare, ehrliche Entscheidung gegen die Fortsetzung der Veranstaltung treffen, die leider für uns ohne Alternative ist.

Viele Jahre lang war das Netzwerk Fotografie zu Gast auf der photokina. Es waren schöne Zeiten, die uns viele gute Kontakte und persönliche Treffen ermöglichten. Das wird uns in Erinnerung bleiben. Wir sehen aber auch, dass offenbar die Zeit der großen Messeveranstaltungen (auch in anderen Bereichen) vorbei ist. Neue Formate werden benötigt, einige recht erfolgreiche gibt es schon seit einiger Zeit. Wir sind gespannt, wie diese sich entwickeln.
 
Hier gibt es jetzt auch eine offizielle Pressemitteilung der Koelnmesse dazu --> (PDF)

Dort heißt es u.a.:

„Es wird heute mehr fotografiert als je zuvor, doch auch die Integration der Smartphone-Foto- und -Videografie sowie der Bildkommunikation z.B. via Social Media konnten den Ausfall großer Teile des klassischen Markts nicht kompensieren. So ist die Gesamtlage mit dem Qualitätsanspruch der photokina als einer weltweit renommierten Marke, die für höchste Qualität und Professionalität im internationalen Imaging-Markt steht, nicht vereinbar.“
Die Koelnmesse hat ihre Entscheidung in enger Abstimmung mit dem PhotoindustrieVerband getroffen. PIV-Vorsitzender Kai Hillebrandt: „Unsere Partner in Köln haben alles getan, die photokina als globale Leitmesse zu erhalten. Die damit verbundenen Erwartungen der gesamten Imaging-Community hätte die Veranstaltung aber 2022 in der Tat nicht erfüllen können. Deshalb gehen wir seitens des Verbands diesen leider unabwendbaren Schritt mit. Wir bedanken uns beim Kölner Team für großartige gemeinsame 70 Jahre!“
 
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sehr schade, aber dieser Trend spiegelt sich in sehr vielen Branchen wieder. Aber wen wundert es. Solche Messen kosten sehr viel Geld und der Benefit für die Firmen ist inzwischen eher überschaubar. Dank dem WWW und der digitalen Möglichkeiten lassen sich praktisch alle Informationen die ein potentieller Kunde benötigt billiger, einfacher und bequemer von zuhause aus einholen. Keine stressigen Messemarathonläufe, keine aufwändigen Anreisen mit womöglich einer Hotelübernachtung und dadurch natürlich geringere Kosten.
Um ehrlich zu sein, ich bevorzuge da inzwischen auch lieber die Hausmessen beim Fotohändler meines Vertrauens um die Ecke. Man kennt die Leute und kann die Gerätschaften ebenso begutachten und vergleichen, nur mit erheblich weniger Stress.
 
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Dank dem WWW und der digitalen Möglichkeiten lassen sich praktisch alle Informationen die ein potentieller Kunde benötigt billiger, einfacher und bequemer von zuhause aus einholen.

Das ist zwar nachvollziehbar und logisch und dennoch ein bisschen traurig. Solche Messen sind immerhin Veranstaltungen mit richtigen Leuten, Gesprächen, seltsamen Begegnungen (und lausigem Catering). Irgendwie eine Entwicklung, die mir nicht behagt, auch in meinem Bereich, dem Journalismus, werden die Termine weniger, es gibt ja alles im Netz, man muss nur... die Digitalisierung kann mich mal (wahrscheinlich eine Aussage, in der sich mein Alter spiegelt). :)

2018 die CeBIT, 2020 die Photokina - wer hätte das vor zehn Jahren gedacht.
 
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Auch wir haben die photokina als Aussteller, zuletzt jedoch nur noch als Besucher genutzt. Für mich stimmte das Konzept in den letzten Jahren schon lange nicht mehr: zu groß, zu teuer, zu unübersichtlich, zu verschachtelt, mit wenig bis keiner Atmosphäre, irgendwann nicht mehr fotografisch zentriert und und und ...

Für mich, für uns war die Messe zum Schluss trotzdem immer noch ein wichtiger Treff, an dem wir unsere Kunden und Partner treffen und neue Partner für unser Projekt gewinnen konnten.

Trotzdem war diese Photokina jahrzehntelang DIE Institution für Neugierige, für Fotografen und für die Fotografie allgemein und im Besonderen. Und es macht schon ein wenig traurig, sich davon endgültig verabschieden zu müssen.

Letztlich spiegelt die Aufgabe aber auch die seit geraumer Zeit angespannte Situation in der Branche wieder.

Eine gute Alternative kann und wird hoffentlich die photo+adventure in Duisburg in den kommenden Jahren sein bzw. bleiben, die mit Atmosphäre und einem entsprechend gestalteten Konzept gute Chancen hat, ein interressanter und spannender Meetingpoint einmal im Jahr für engagierte und neugierige Fotografen, für stabile und zugleich innovative Dienstleister und Hersteller und ja, auch für unser Projekt zu bleiben und weiter zu wachsen.
In diesem Sinne führen wir schon seit geraumer Zeit gute und intensive Gespräche mit der p+a.
 
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Der überhastete Wechsel auf jährlichen Turnus war schon hart genug,
aber einen Termin nur sechs Monate nach der letzten Messe anzusetzen
war der Fehler der die Serie final unterbrochen hat.

Das war mehr als die Hersteller/Aussteller mitzugehen bereit waren.
 
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Das geballte Technik-Geraffel war das eine,
aber viel wichtiger war das Begleitprogramm.

Mit unzähligen Ausstellungen zum wichtigen
und stets diskutierten Thema Fotografie …

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3 Kommentare
F
Fotograf58 kommentierte
Ein wirklich gutes Begleitprogramm mit Präsentationen habe ich beim Onlinehändler, zu dessen Hausmesse ich die letzten Jahre alternativ gegangen bin, auch gehabt (dieses Jahr wegen Corona ausgenommen).
 
N
Nicname kommentierte
In Svens Beitrag geht es sicherlich nicht um Hausmessen von einzelnen Fotohändlern, auch nicht um Bockwurst und sonstiges Fastfood.

Es geht um die Bilderschauen und Ausstellungen rund um die Photokina im gesamten Kölner Stadtgebiet: In Museen und Galerien, in den Messehallen etc. etc. Darum wäre es jammerschade. Ich wünsche mir, dass dieses kulturelle Angebot erhalten bleibt. Erste Ansätze hat es dafür ja schon im Mai vorigen Jahres gegeben.
 
AnjaC
AnjaC kommentierte
Soweit ich weiß, bleibt die Photoszene Köln mit ihren Veranstaltungen erhalten. Sie war ja stets organisatorisch unabhängig von der photokina. Inwieweit der Wegfall der Messe wirklich einen Einfluss auf die Besucherzahlen im Kölner Stadtgebiet hat, muss man sehen.
 
Diese Entwicklung hat doch schon recht lange viele Branchen erfasst, vgl. nur die IAA, IFA, Musikmesse Frankfurt usw. - mag man bedauern, bildet aber nur den generellen Wandel ab. Ich sehe darin auch eine Chance, in einem kleinteiligeren Rahmen wieder mehr zu persönlichem Austausch zu kommen. Daran werden auch die aktuellen Einschränkungen langfristig nichts ändern, sondern eher für bedarfs- und kundenorientierte Anpassungen sorgen. Und ganz ehrlich, die großen Messen wie Cebit und Co. sind irgendwann einfach aus der Zeit gefallen, das hatte schon etwas von letzten Zuckungen einer längst vergangenen Wirtschaftswunder-Attitüde mit allen auch amüsanten, aber am Ende arg anachronistischen Begleitauswüchsen.
 
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Diese Messe war teuer, für die Aussteller als auch für die Besucher. Die Anreise war eine Katastrophe. Bockwurst für 5.- und mehr eine Frechheit. Die Kölnermesse ist ein Überhebliches Volk! Das fängt schon bei den Parkwächtern an und geht bis ganz nach oben. Ich werde Sie nicht vermissen !
 
1 Kommentar
tomtom65
tomtom65 kommentierte
Ich bin da die letzten Male immer mit der Bahn hingefahren, Bahnhof direkt vor der Türe, keine Probleme mit Parkplatz und keine Probleme mit"überheblichem Volk". Und Unterschiede zu verschiedenen Messestädten quer durchDeutschland konnte ich auch nie feststellen....
 
Die Photokina war die weltweite Leitmesse der Fotobranche. Es haben sich auch Manager diverser Hersteller blicken und inspirieren lassen. Zumindest historisch war dies so.

Ein solcher internationaler Treffpunkt einer Branche ist wichtig. Jede Branche braucht diesen. Auch in Zeiten von Online-Marketing.

Ich kann nur hoffen, dass die CP+ in Japan mit der grösseren Nähe zu den Herstellern diese Rolle übernehmen wird. Aber der Einfluß des westlichen Marktes wird abnehmen. Vielleicht wird das Innovationstempo der Fotoindustrie weiter gebremst. Bis sie als Japan-Only Veranstaltung stirbt. Hoffentlich nicht.
 
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Bei meinen ersten Photokinabesuch waren alle Hallen gefüllt und Kodak alleine hatte ein komplette Halle belegt.

Das Highlight bei meinem letzten Besuch war der Espresso in der Leica-Galerie.
 
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Ich war auf der Photokina stets nur als Besucher, wir stellen aber auf der Innotrans in Berlin aus: die vier Tage auf 100 m² kosten uns typischerweise eine gute Viertelmillion. wenn dann wichtige Interessenten weg bleiben, ist das plötzlich viel Geld pro Kundenkontakt.
 
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Bei meinen ersten Photokinabesuch waren alle Hallen gefüllt und Kodak alleine hatte ein komplette Halle belegt.

Das Highlight bei meinem letzten Besuch war der Espresso in der Leica-Galerie.
Ja und AGFA auch:D

War immer schön, Kollegen treffen, mit den Herstellern schwätzen, Bestellungen tätigen zu "Messepreisen":p, hab bestimmt 40,- K da gelassen, ( Sinar komplett, Blitzanlagen, Linhof:eek: etc...... Schade, mir wird die fehlen

(Hammer war ein Videoneiger von Chinesen, kostet von Vinten 5.000,- dort 2.000,- cash) oder am letzten Tag die ganzen Produkte die in Deutschland bleiben sollten.;) Ja, hat sich gelohnt über all die Jahre.
 
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... oder am letzten Tag die ganzen Produkte die in Deutschland bleiben sollten ...
HA, genau, da gab es bei den entspr. Ständen immer gute Schnapper zu machen!

Mein erster Besuch war irgendwann Anfang der 80er Jahre. Mich hatte das schwer beeindruckt, was die Hersteller da alles aufgefahren haben. Neuheiten waren da wirklich noch Neuheiten, es gab ja so gut wie keine Rumors im Vorfeld, wovon z.B. heute eine Vielzahl von Websites leben.
Die Produktvielfalt ist IMO zusammengeschrumpft, wenn ich z.B. an die analoge Welt der Filme und Laborgeräte denke, die nahezu komplett gestorben ist. Dafür zählen wir heute die Pixel und der Fortschritt dort ist um ein vielfaches schneller als das in der "alten Welt" jemals denkbar war.
Das Web hat definitiv solche Messen abgelöst, dort passiert quasi alles in Echtzeit. Das Fachpublikum hat eh den direkten Draht zu den Herstellern/Vertretungen, die Amateure sind nahezu gleichwertig informiert. Wie schon bemerkt wurde, sind die Kosten für solche Messeauftritte kaum mehr zu rechtfertigen, das wird auch Messen für andere Branchen früher oder später treffen.
 
2 Kommentare
lesitzki
lesitzki kommentierte
Die Messen sind ein Konzept aus dem letzten Jahrhundert. Die Fachmessen sterben schon massiv. Die Konsumermessen habe gute Chancen weiter zu leben. Nur wird das den Messegesellschaften nicht reichen um zum überleben.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Ich sehe eine Photokina nicht mehr in Köln.
Auch hier in Düssseldorf stirbt die Nowea langsam dahin. Die Zeit leerer
seelenloser Großraumhallen für Messen ist vorbei, die Leute wollen auch
Atmosphäre und allgemeinen Wohlfühlfaktor.

Wer würde sich die Chinahalle in den depressiven Messekeller zurückwünschen?
Die langen, funktionslosen Wege?

Unweit von hier gibt es das Areal Böhler, ein ehemaliges Stahlwerk, auf
dessen Gelände Voestalpine immer noch Europas größte Anlage
für Edelstahlwärmebehandlung betreibt. Da sind in verschiedenen Hallen
Eventlocations mit verdammt guter Atmosphäre entstanden, die der
Messe Düsseldorf komplett den Rang ablaufen. Dazu sitzt auf dem
Gelände Broich Premium Catering, der mehrfach zum Caterer des Jahres
gewählt wurde. Was man da bekommt bläst den Ölner Messefrass mit
Anlauf durch die Wand, und man kann sich gemütlich setzen, um es zu
verdrücken.

Ähnlich fällt der Vergleich der P&A im LaPaDu zur Messe Köln aus.
Die P&A wird jetzt unversehens zur wichtigsten Fotoveranstaltung
Deutschlands.

Weniger Standbau, mehr Effizienz, deutlich geringere Kosten.
 
Ich war einmal in Köln (2010) war sehr schön. Nur die Anfahrt sehr lang.
Wäre super, wenn die Messe Stuttgart den Kölner Part übernehmen würde. :)
 
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