HattingeN8 ;-)

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HappyDay989

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Heute trafen drei Dinge perfekt zusammen:

  1. prima Wetter - es war ein recht kalter, dafür aber herrlich klarer Wintertag mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein,
  2. eine malerische Szenerie - Hattingen bietet eine der schönsten Altstädte Nordrhein-Westfalens und
  3. eine tolle Handykamera - das Nokia N8 gilt seit seiner Markteinführung vor knapp anderthalb Jahren als das Mobiltelefon mit der besten Kamera. Auch wenn das N8 selbstverständlich einer DSLR nicht das Wasser reichen kann, so geraten die Bilder bei gutem und auch noch bei normalem Licht erstaunlich detailreich, farbtreu und scharf. Und dank der kostenlosen Nokia-App "Panorama" gelingen sogar sehr ordentliche Panorama-Aufnahmen, die aus bis zu sechs Einzelbildern zusammengesetzt werden.
Damit man die Qualität der Kamera bzw. der Originalbilder besser beurteilen kann, wurde auf eine aufwendige Bearbeitung verzichtet. Hier und da wurden Bildausrichtungen korrigiert oder Schattenbereiche etwas aufgehellt, und selbstverständlich musste ich die Fotos auf die übliche Auflösung fürs NF-F skalieren, aber ansonsten habe ich die Bilder unverändert gelassen. Schließlich wollt ihr ja wissen, was das Nokia N8 als Kamera taugt, und nicht, ob ich mit Photoshop umgehen kann. (Um euch zu trösten: nein, das kann ich nicht besonders gut.)

Doch nun genug des Vorgeplänkels, gehen wir einfach mal gemeinsam durch die Hattinger Altstadt. Ich zeige euch einige Sehenswürdigkeiten und auch zwei städtebauliche Sünden. Eine davon stammt aus den frühen 1970ern, die andere ist gerade mal drei Jahre alt.

Zur besseren Übersicht blende ich hier mal einen Stadtplan ein. Wir fangen oben an, wo "Stadt Hattingen" steht, dort sind die Parkplätze am Neuen Rathaus. Dann folgen wir der zentralen Einkaufsstraße, der Heggerstr., in die Altstadt. Vom Neuen Rathaus abgesehen befindet sich alles, was wir auf dem Stadtrundgang sehen werden, in dem Viereck, das oben durch die Augustastr. links durch die August-Bebel-Str., rechts durch die Schulstr., und unten durch die Martin-Luther-Str. eingegrenzt wird.

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Hier könnt ihr euch orientieren. (Das Urheberrecht der Karte liegt natürlich bei Google Maps.)


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Das "Neue Rathaus", seit 1910 Amtssitz der Hattinger Bürgermeister. Im Vordergrund das Hattinger Wahrzeichen, das sich auch im Stadtwappen findet: Eine moderne Plastik des Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen.


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Die Heggerstr. ist Hattingens zentrale Einkaufsstraße und natürlich Fußgängerzone. Von der "Oberstadt" mit ihren vergleichsweise modernen Häusern gelangt man über sie in die Altstadt mit ihren mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkhäusern.


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Ein beliebtes Restaurant in Hattingen ist das "Pfannkuchenhaus" in der Johannisstr.


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Folgt man der Johannisstr., so gelangt man zum Kirchplatz. Wir folgen aber weiter der Heggerstr. ...
 
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... zum Obermarkt, der einen schönen Erholungsbereich mit Gastronomiebetrieben und Sitzgelegenheiten bietet.


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Dieser aufmerksame Hund "bewacht" nicht nur "seine" Hundeschule, aber auch den benachbarten Friseursalon.


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Der Turm der ehemaligen Johanniskirche (später das Stadtweinhaus) markiert den Eingang zum sogen. Krämersdorf, dessen aneinandergereihte Häuser durch Arkaden trockenen Fußes erreicht werden können.


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Die Bronzetafel am ehemaligen Kirchturm gemahnt, den Opfern von Krieg, Vertreibung und Verfolgung zu gedenken.


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Dieses Foto zeigt nicht nur die Arkaden des Krämersdorfes, sonder auch die Grenzen von "Nokia Panorama" auf.
 
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Hi!

Vielleicht mag ich mich täuschen, aber die Bilder sind bis auf ein paar Ausnahmen nicht wirklich scharf, oder?

Der "Obermarkt" fällt mir da auf, dann die ehemalige Johanniskirche im oberen Bereich des Turms und beim neuen Rathaus.
Ok, aber für eine Handicam kann man dennoch nicht meckern denke ich.
Da ist noch Symbian drauf als OS, richtig?

Gruß,

Andre
 
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Wenden wir uns nach dem Krämersdorf und dem Obermarkt dem Untermarkt zu. Hier steht eines der drei bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, das Alte Rathaus. Ab 1576 wurde das Gebäude, nach einem entsprechenden Umbau und einer Aufstockung als Rathaus benutzt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Erdgeschoss um den Durchgang zum Kirchplatz erweitert und die Räume links und rechts des Durchgangs wurden als Gefängniszellen eingerichtet. 1910 zog die Stadtverwaltung dann aus Platzgründen in das Neue Rathaus am heutigen Rathausplatz um.


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Die alte Stadtwaage erinnert an das Marktrecht, denn ursprünglich stammte das Gebäude des Alten Rathauses aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts und war als sogen. Fleischhalle (Markthalle für Schlachtvieh) errichtet worden.


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Der polnische Bildhauer Zbigniew Frączkiewicz schuf 1996 die "Menschen aus Eisen", von denen drei lebensgroße Skulpturen vor der alten Stadtmauer an der Martin-Luther-Str. (siehe Karte im Eröffnungsbeitrag) stehen und sich eine Miniatur am Alten Rathaus befindet.



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Werfen wir im Weitergehen noch einen Blick zurück auf den Untermarkt zum Obermarkt mit dem Turm des ehemaligen Stadtweinhauses (vormals Johanniskirche) und dem Zugang zum Krämersdorf.


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Durchschreiten wir nun den Durchgang des Alten Rathauses und wenden uns kurz nach rechts, so liegt vor uns der Haldenplatz, eine für die beengten Verhältnisse der Hattinger Altstadt erstaunlich breite Straße.
 
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N8 :) gefällt mir, Deine Stadtrundfahrt, ähnliche Motive hab ich dort kürzlich auch gesehen, als ich nen leeren Akku mitgenommen habe:heul:
 
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Vielleicht mag ich mich täuschen, aber die Bilder sind bis auf ein paar Ausnahmen nicht wirklich scharf, oder?
Mit einer DSLR oder richtig guten Kompakten darf man das N8 (mit Symbian-OS) trotz der zweifellos vorhandenen Qualitäten nicht vergleichen. Die Schärfe im Nahbereich ist meist ausgezeichnet, je weiter entfernt sich das Motiv befindet, desto verwaschener und unschärfer wird's dann, das stimmt schon.

Ich habe, wie schon geschrieben, ganz bewusst darauf verzichtet, durch Nachschärfen o. ä. Aktionen die Qualität der Originalaufnahmen zu verfälschen. Man könnte da sicherlich noch ein wenig rausholen, aber darum ging und geht es mir nicht. Das N8 soll meine D90 schließlich nicht ersetzen. ;)


So, weiter geht's nun mit unserem Rundgang.

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Nach dem Alten Rathaus befinden wir uns nun auf dem Kirchplatz, und dort befindet sich auch das zweite berühmte Wahrzeichen der Stadt: die evangelische Kirche St. Georg, die in ihrer heutigen architektonischen Ausprägung aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt, mit ihrem nach Südwesten geneigten Spitzhelm (= Turmdach). Bis heute rätselt man über den Grund für den sogen. "verdrehten Kirchturm." Europaweit sind 90 solcher Kirchtürme bekannt.


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Die Höhe des Turms beträgt knapp 57 m, doch soll der Turm vor dem letzten große Umbau im Jahr 1807 sogar noch etwas höher gewesen sein.


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Wohnhaus am Kirchplatz


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Wohnhaus am Kirchplatz, Detail
(Wie man hier erkennt, ist die Abbildungsqualität des N8 im Nahbereich, trotz Einsatz des digitalen Zooms, wirklich gut. Allerdings: je weiter weg, desto schwächer wird's.)



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Denkmal für die Hattinger Bürger, die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als Soldaten in Frankreich ihr Leben ließen.


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Abschließend noch ein Rundblick, dann verlassen wir den Kirchplatz in Richtung Steinhagen.
 
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N8 :) gefällt mir, Deine Stadtrundfahrt, ähnliche Motive hab ich dort kürzlich auch gesehen, als ich nen leeren Akku mitgenommen habe:heul:
Danke für die Blumen. :hallo: - Nun, besser ein Nokia N8 mit voller als eine DSLR mit leerer Batterie, aber natürlich ist's unter fotografischen Gesichtspunkten am besten, wenn man mit einer DSLR mit voller Batterie unterwegs ist. Ich hatte meine D90 heute absichtlich zuhause gelassen, weil ich einfach wissen wollte, ob man das N8 notfalls mal für den einen oder anderen Schönwetter-Schnappschuss gebrauchen kann. Und ich denke, dass ich diese Frage mittlerweile guten Gewissens mit "Ja" beantworten kann. Klar, "Kunst" ist etwas anderes, aber für "mal eben auf die Schnelle", ohne das übliche DSLR-Geraffel mit sich herumzuschleppen, halte ich's für durchaus akzeptabel.

So, und weiter geht's.

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Der Durchgang vom Kirchplatz zum Steinhagen ist sehr schmal; gerade mal zwei Menschen können hier nebeneinander bzw. entgegenkommend gleichzeitig passieren.


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Ein "Blick zurück" vom Steinhagen auf den Durchgang zum Kirchplatz und den "verdrehten Turm" von St. Georg.


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Gasthof und Hotel "Zur alten Krone" gilt in der Hattinger Altstadt als eine Institution. Seit 1729 empfängt man hier Gäste, ...


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... wie man auch dem Gasthofschild entnehmen kann.


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An der Ecke Steinhagen/Sankt-Georg-Str. finden sich gleich zwei weitere schöne Gebäude, in denen man sich um das leibliche Wohl seiner Kunden bzw. Gäste bemüht: die Konditorei Nieland und ...


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... das Café "Alte Löwen-Apotheke", in der tatsächlich einstmals - wer hätte das gedacht! - eine Apotheke ansässig war.

Folgen wir nun der Sankt-Georg-Str. bis zur Großen Weilstr. und werfen dann einen Blick in die kleine Gasse zur rechten.



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Hier am Haldenplatz befindet sich Hattingens wohl prominentestes Bauwerk, das 1611 nach seinem Erbauer, einem Hattinger Kaufmann, benannte Wilhelm-Elling-Haus. Berühmt wurde es über die Grenzen Hattingens und des Ruhrgebiets hinweg durch seine charakteristische Form als "Bügeleisenhaus." Seit mittlerweile 50 Jahren befindet sich das Hattinger Heimatkundemuseum in diesem Haus.
 
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Es wäre eine 23mm FB gewesen und ich empfand die Herausvorderung "Hattingen" als eher schwierig.
Und das hat nix mit DSLR, oder Handycam zu tun, wenn das Motiv passt, spielts kaum ne Rolle.
 
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Kommen wir nach den Sehenswürdigkeiten Hattingens nun zu den beiden städtebaulichen Sündenfällen, die ich im Eröffnungsbeitrag schon erwähnte.

Der erste Sündenfall war der Abriss des historischen Stadtviertels Klein-Langenberg und der Bau des damaligen Karstadt-Kaufhauses (danach Hertie, danach ganz Pleite). Das muss man sich ungefähr so vorstellen, als ob man auf einem kleinen Tischchen voller hübscher alter Streichholzschachteln einfach zwei Dutzend Schachteln rausnimmt und dafür einen grauen Ziegelstein mitten reinknallt. Ungefähr so "harmonisch" fügt sich dieser (ehemalige) Karstadt-Betonklotz ins Stadtbild ein.

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Das ehemalige Karstadt-Gebäude von der Großen Weilstr. aus gesehen.


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Inkl. der nicht minder hässlichen "Begleitarchitektur", vom ehemaligen Busbahnhof "Reschop" - nunmehr Vorplatz des Einkaufszentrums "Reschop-Carré" - aus gesehen.


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Die vorgebauten kleinen Ladenlokale sind relativ neu und machen den Anblick des großen grauen Betonklotzes etwas erträglicher.

Vermutlich weil man sich sagte "Ist das Stadtbild erst ruiniert, baut sich's gänzlich ungeniert", und weil Fehler-Machen ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass man daraus auch lernt, es beim nächsten Mal erheblich besser zu machen, kam man dann auf die "glorreiche" Idee, direkt vor den alten Klotz einen neuen zu setzen, nicht ganz so groß, grau und hässlich, aber auch nicht gerade ein architektonisches Meisterwerk.



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Das neue Reschop-Carré von der Fußgängerbrücke über die Martin-Luther-Str. aus gesehen. "Schön" geht zwar anders, aber es ist im Vergleich zum Ex-Karstadt-Gebäude eine noch erträgliche städtebauliche Sünde. Rechts des Einkaufszentrums befindet sich übrigens der zentrale Omnibusbahnhof.


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Hier einmal "alte und neue Sünde" in einem Foto.


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So, das war's von meiner Seite aus. Falls euch eure Wege mal ins schöne grüne Ruhrgebiet führen, solltet ihr euch unbedingt euer eigenes Bild (bzw. eure eigenen Bilder! :D) von Hattingen machen - es lohnt sich, versprochen. Denkt daran: Viele Wege führen nach Hattingen. In diesem Sinne wünsche ich euch "Gut Licht!" :hallo:
 
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Jetzt wird's wirklich widerlich:D genau so hab ich das Dorf gesehen, leider. Hertie war der Grund weshalb ich dachte: Gut, dass Du den falschen Akku eingepackt hast.
 
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Der größte Treppenwitz an der Sache ist der "verdrängte" Busbahnhof, auf dessen schmalen Wartezonen jetzt mittags die Schüler fast schon lebensgefährlich große Trauben bilden und wo es bei etwas kräftigerem Regen auf die Wartenden pladdert. Antwort des (inzwischen ehemals) zuständigen Dezernenten bei einer Anfrage in einer öffentlichen Diskussion: es sei "alles getreu geltender Vorschriften" gebaut worden. Als ob Bauvorschriften das Mitdenken in der Sache ersetzen würden... :dizzy:

Die ersten Großmieter des neuen Reschop-Carré ziehen übrigens schon wieder aus (Thalia) oder werden es mangels Kunden sicherlich bald tun (Saturn). Dann sieht dieses Center bald auch nicht viel voller aus als der alte Karstadt-Klotz...

In der Summe ein netter Bilderbogen, wenngleich allerdings die Motive nicht sehr aufregend sind, da es fast durchgehend die sind, die jeder in Hattingen Vorbeikommende schon 1000x fotografiert hat. :)

CB
(Ex-Hattinger)
 
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In der Summe ein netter Bilderbogen, wenngleich allerdings die Motive nicht sehr aufregend sind, da es fast durchgehend die sind, die jeder in Hattingen Vorbeikommende schon 1000x fotografiert hat. :)
Vom Standpunkt eines (Ex-)Hattingers oder eines Hattingen-Kenners ist diese Kritik sicherlich berechtigt. Doch erstens ich habe diese kurze virtuelle Stadtführung nicht für diejenigen gemacht, die Hattingen schon kennen oder gar dort wohn(t)en, zweitens würde ich für eine ausgedehnte Fototour durch Hattingen nicht nur in der Altstadt, sondern auch im "Rest Hattingens" fotografieren (ich habe gestern nicht einmal in der Altstadt all das fotografiert, was sich m. E. selbst "auf die Schnelle" zu fotografieren lohnt) und drittens würde ich für eine solche Tour eine Kamera wählen, auf der nicht "Nokia", sondern "Nikon" steht. ;)
 
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Vom Standpunkt eines (Ex-)Hattingers oder eines Hattingen-Kenners ist diese Kritik sicherlich berechtigt.
Der Smiley stand da schon mit Absicht. Der Kölner Dom ist auch schon 100.000.000x fotografiert worden, ebenso Brandenburger Tor und Fernsehturm. Es sollte also allenfalls eine milde Kritik sein, kein totaler Verriss... ;)

CB
 
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