Hard Proofs - wenig begeisterndes Resultat

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fotohans234

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Moinsen,

Ich habe mir bei Columbusfoto.de ein paar Hard Proofs drucken lassen:

1. Ich habe mir von Herrn Columbus die ICC-Profile für die Drucker-Papier Kombo zukommen lassen und in Capture One als Soft Proofing - Profil verwendet. Damit habe ich dann meine Anpassungen gemacht und diese Dateien exportiert.

2. Ich habe meinen Iiyama - Monitor mit dem datacolor Spyder X - Tool kalibriert, und zwar auf 6500K, der Wert, den auch Columbusfoto verwendet.

Dennoch stimmt das jetzt nicht so ganz überein, wenn ich die Drucke neben den Bildschirm halte - sie sind alle zu warm. Zum Teil ziemlich deutlich (zw. 500 und über 1000K, wenn man C1 trauen kann). Wenn ich den Kelvin-Regler im Weißabgleich von C1 Richtung Warm schiebe, stimmt es dann irgendwann. Aber das ist ja jetzt eigentlich nicht der Sinn von dem ganzen Aufwand, den man mit Kalibrierung und maßgeschneiderten ICC-Profilen betreibt.

Wer hat Tipps, wie man das Resultat verbessern kann - spielt ggfs. die Rendering-Methode (perzeptiv usw.) eine größere Rolle?
 
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Unter welchem Licht betrachtest du die Ausbelichtung? Normlicht, Tageslicht oder unterschiedliches Kunstlicht lassen die Farbtemperatur des Bildes u terschiedlich wirken, Besonders im Vergleich zu kalibrierten Bildschirm. Eine andere Variante liegt möglicherweise am Bildschirm. Wenn der die kalibrierten Werte nur annähernd darstellen kann, wird es schwierig mit dem ICC-Profil. Der Spyder kann in dem Fall nur eine möglichst gut Annäherung liefern.
 
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Ich gehe davon aus, dass du mit dem richtigen Farbprofil nicht nur Anpassungen vorgenommen hast, sondern auch der Export mit diesem Profil erfolgt ist.
 
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F
fotohans234 kommentierte
Der Fehler ist mir anfangs unterlaufen, seither exportiere ich einfach mit einem Standard-sRGB-Profil.
 
... und du hast sichergestellt, dass du das Farbmanagement der Anwendung mit dem ICC-Profil überlässt (C1) und nicht dem Drucker. Kann man im Druckdialog normalerweise einstellen.
 
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Grundsätzlich richtig, aber es druckt ein Dienstleister mit diesem Profil.

(Was aber bei mir auch farbtreu funktioniert.)
 
1 Kommentar
hjklemenz
hjklemenz kommentierte
Ja natürlich - Asche auf mein Haupt :)
 
Bei allen richtigen Hinweisen, was am Bildschirm so alles geht oder eben auch nicht geht: Auch wenn ich an einem kalibierten Eizo-Monitor mit Soft-Proof Vorschau arbeite, für wichtige Fine-Art Prints, die insbesondere unter Glas gerahmt und ausgestellt werden, lasse ich mir vom örtlichen Print-Dienstleister Probestreifen von bildwichtigen Ausschnitten mit hohem Kontrastumfang in der Größe von ca. 60 x 15 cm anfertigen. Für den Pigment-Druck auf Hahnemühle Photo-Rag bright white 308g/m² sind das in der Regel 3 Probestreifen mit Anhebung der Schatten um 16%, 33% und 45%. Das reicht für eine sichere Beurteilung der Bildwirkung zur Druckfreigabe meistens aus.
 
2 Kommentare
F
fotohans234 kommentierte
Benötigst du diese Probestreifen dann für jedes Bild, oder reicht es, die Helligkeit des Druckers irgendwie einmal zu testen, um die Korrektur dann auf alle Bilder anzuwenden?
 
N
Nicname kommentierte
Das kommt auf den Kontrastumfang an. Komme ich nahe an die Schwarzgrenze heran, will aber das Schwarz erhalten und zuglieich in den tiefsten Schatten noch Zeichnung haben, dann lasse ich Probestreifen machen. Meistens, aber nicht immer, läuft es auf eine Schattenaufhellung von +33% hinaus. Dieses Hahnemühle-Papier ist da recht anspruchsvoll, belohnt mich aber immer mit reichen und kraftvollen Tonwertabstufungen in den Schatten.
 
Bei allen richtigen Hinweisen, was am Bildschirm so alles geht oder eben auch nicht geht:
fotohans234 fragt speziell nach dem "Weißabgleich", denn der Print scheint zu warm.
Und dafür gibt es doch erstmal die einfachen, naheligenden Lösungsansätze:
1. Beleuchtung der Prints sollte eine Art "Normlicht" sein, nach meiner Erfahrung reicht z.B. Philips MASTER TL-D Graphica Leuchstoffröhre.
Ich hab die mit 5300.
Mein Eizo justiert sich auf 5500K bei einer Helligkeit von 110-120 cd/m2.
Das passt immer recht gut... wenn ich sonst nix versaue mit den Profilen und Einstellungen ;-)

2. Oder eben den Monitor auf kalibrierte 6500 K, dann braucht es natürlich auch eine Beleuchtung der Drucke mit "sauberen" 6500K...
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Jetzt wäre ich mal interessiert, zu erfahren, warum das bei mir ganz gut funktioniert.

Z.B.

20100603-1633-6034150r.jpg

sieht an der Wand bei mir ziemlich so aus wie auf meinem Bildschirm im Büro. Und das ist nun nicht der einfachste aller Drucke, vor allem, was Kontrast und Farbe betrifft. Klar geht ein wenig Kontrast verloren, aber die Hütte im Hintergrund bleibt deutlich erhalten, die Stimmung auch. Das mit dem Kontrast habe ich bei der Entwicklung bereits im Kopf. Nachregeln muss ich jedenfalls nichts für den Fine Art Print.

Ja, Offset ist ein wenig anders, da entwickle ich aber speziell dafür mit anderen Parametern.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Wahrscheinlich hast Du wirklich Deinen Monitor sehr weit heruntergeregelt.
Da gefällt mir dann aber mein Monitor nicht mehr (der ja auch für Microsoft356 benutzt wird.)
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Dafür kann man doch bei halbwegs gescheiten Monitoren mehrere Profile hinterlegen. Für Office-Arbeit schalte ich auch in einen "volles Rohr!"-Helligkeitsmodus, aber bei Bildbearbeitung halte ich mich wie @ernst.w an gängige Empfehlungen und habe meinen EIZO dafür auch auf etwa 130 K (weiß es gerade nicht genau) eingeregelt. Drucke aus DTP wie Ausbelichtungen ohne Korrektur durch den Dienstleister (z.B. meine Kalender) kommen so aus den Maschinen, wie ich es am Bildschirm sehe. Eventuelle Diskrepanzen sind marginal und liegen vermutlich im Bereich des Beleuchtungseinflusses und der normalen Prozesstoleranzen.
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Nun ja, meinen SpectraView verwende ich zu 90% für Grafik-Arbeiten und Bildbearbeitung. ;)
 
shovelhead
shovelhead kommentierte
Ich lese hier erstaunt mit, weil ich die genannten Probleme überhaupt nicht nachvollziehen kann, und dann sehe ich, dass du wohl den Grund genannt hast: meine Monitore sind alle nur maximal auf 50% Helligkeit eingestellt, gern auch auf weniger.
 
Auch ich kann bei meinen Drucken von Büchern und Fine Art Vergrößerungen nicht über Farbabweichungen klagen.
Selbst einfache Fotobücher von Aldi-Foto sehen gut aus, fast wie die etwas besseren von Blurb und 70x100 Poster auf Hahnemühle Fine Art von MyPoster sind einfach nur super.
 
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Noch eine Ergänzung: Ich habe mal Reproduktionsfotograf gelernt und für Druckereien gearbeitet, habe daher einen durchaus kritischen Blick auf die Ergebnisse.
 
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