Frage Fremdgehen im MF

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lenspingo

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Nachdem das Wetter am Sonntag etwas zu wünschen übrig ließ, hatte ich mich dazu entschlossen, kein neues Bildmaterial zu produzieren, sondern selbiges mal zu sortieren. Gleich der erste Griff förderte ein paar MF-Dias zu Tage.....
Was soll ich sagen, das Ergebnis des Tages lautete: Die MF-Dias sind sortiert und der Entschluss gefasst, wieder mehr im MF-Bereich zu fotografieren. Ein Entschluss den viele nachvollziehen können.

Ich besitze bereits eine zweiäugige Rolleiflex, die meiner Ansicht nach, exzellente Bilder produziert, aber man ist halt auf eine Brennweite festgelegt.
Als Zeichen einer Jugendsünde liegt hier auch eine Pentacon Six rum:fahne:, ich zweifel aber, ob ich diese fragile Diva wirklich wieder zum Leben erwecken soll. Sie hatte mir in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Film verhunzt (ausnahmsweise lag dies nicht nur am Benutzer).:mad:
Ich sympathisiere daher mehr mit dem Kauf einer wirklichen Zweit-MF-Kamera; die Pentacon würde zeitgleich das Schwimmen lernen.

Einsatzgebiet: Landschaftsfotografie in sw und Farbe; Portraits eher selten

Anforderungen:
  • 6x6 oder größer
  • Bildqualität vergleichbar mit Rolleiflex
  • nett wären Wechselmagazine (gleichzeitige Nutzung von sw und Farbe)
  • Reparierbarkeit/Ersatzteile (nutzloses Altmetall brauch ich nicht)
  • Linsenverfügbarkeit (ich möchte nicht 6 Monate im Netz nach einem neuen Objektiv suchen)
  • Preis-Leistung, ohne Geiz ist geil

Eine Hasselblad ist in der Tat schön, aber eher nicht im Budget. Kameras wie Kiev xy scheiden schon mal gleich aus.
Ich hatte mal an eine Zenza Bronica gedacht, möglicherweise auch eine RZ 67. Eine Pentax 6x7 ist schon wieder sehr selten...
Vergleichende objektive Berichte über die optischen Qualitäten der Systeme findet man wenig. Meist ist das eigene immer das Beste.

Vielleicht könnt Ihr mir Infos liefern, Empfehlungen oder Denkanstöße geben.
Danke schon mal.
 
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Ich hab sehr gute Erfahrungen mit dem Pentax System gemacht. Ich hab die 67II und die 645N (und inzwischen noch eine 645 ohne N).

Die grossen Dias sind natürlich nochmal ein bisschen schöner als die kleineren 4.5x6. Dafür liegt die 645er Kamera besser in der Hand, hat den besseren Sucher. Die 67II ist nicht wirklich grösser und schwerer, aber irgendwie mag ich die 645N trotzdem lieber.

Für 645er gibt es mehrere ordentliche Zooms, die in der Grösse moderat ausfellen. Ich hab das 45-85 (KB ~ 28-55) und das 80-160 (KB ~ 50-100), das 80-160 ist z.B etwa so gross wie ein Nikkor 180/2.8 ED, also deutlich kleiner als das 70-200/2.8 von Nikon. Für die 67II und deren Vorgänger gibt es auch zwei Zooms, die sind aber extrem selten und nutzen wunderschöne 95mm Filter (wenn du einen Polfilter dafür kaufen musst und gerne noch 'ne ordentliche Vergütung drauf hättest, kippst du hinten über, wenn du den preis siehst). Die kurzen FB für die 645er sind richtig handlich, selbst das 150mm/3.5 ist kaum grösser als ein Nikon AF-S 18-70mm (wohl aber was schwerer, da solider). Die 6x7 Linsen sind gleich viel grösser.

Bezüglich 6x7 und Dias: Solche Dias sind für's leuchtpult. Es gibt natürlich auch einen Projektor, der das kann - von Göschtmann. Wird gebraucht über 1000 Euro gehandelt. Ist eine Kiste so gross wie eine ganze System HiFi Analge, aus der vorne noch ein Objektiv in der Grösse eines 70-200/2.8 rausragt. Die 1 kW Lampe ist definitiv zu viel für 120er und 150er Leinwändchen.

Ich hab einen Projektor bis 6x6. Der kostet einen Bruchteil. Und ist nur wenig grösser als ein ordentlicher Leica KB Projektor mit Magazin (vorallem was höher und deutlich schwerer). Die Lampe ist mit 250 W schon sehr hell für meine 120er Leinwand - in der alten Wohnung mit einer 180er Leinwand war sie perfekt.

Wenn du mehr als nur Leuchtpult mit Schneider 3-fach Lupe willst, dann ist die Projektorfrage sehr wichtig, dann wird über 6x6 bei deinen Preisvorstellungen gar nichts laufen
 
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Erstmal Danke für all die Infos und Hinweise.
Ich habe lange im Internet rumgelesen und noch länger mit mir gerungen.
Schlussendlich gab der Preis den Ausschlag, ich kam recht günstig an eine Mamiya RZ 67 Pro II.
Die sollte heute oder morgen eintrudeln. :dizzy:
Dank des fürs Wochenende vorhergesagten Wetters, werde ich wohl die Produktion von Fujis Rollfilmen sichern.:D

Danke nochmal!
 
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Wie ist die optische Qualität der Zenza Bronica Objektive im Vergleich zu den RZ-/RB-Objektiven von Mamiya?


Die Mamiya und hassi Objektive zaählen zu den besten MF Optiken.

Bei Mami empfehle ich dir das 110/2.8 (Gausche symmetrierechnung) ganz hervvorragend. Auf Film wie auch Digital.

Die Apotele von 210 bis 500mm, aber nur die, nicht die alten Dinger.

-das 50mm ULM ist mit dem 40mm hassi SWC das beste was auf dem Markt zu bekommen ist, absolut Verzeichnissfrei und keine sichtbare Tonnenbildung.
schafft locker nen 50MP Digirückteil.

Viel spass damit.........:)
 
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Habe diesen Fred leider erst heute gefunden. Bin seid einiger Zeit auch vom MF angefixt und habe mir vor ein paar Tagen eine Kowa Super 66 mit Kowa Standardobjektiv 2,8/85mm aus der Bucht gefischt. Hab sie noch nicht in Händen, sie schwimmt wohl noch über den großen Teich.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dieser Kamera? :confused: Würd´ mich freuen, mal die eine oder andere Meinung dazu zu lesen. :hallo:
 
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Hallo,

eine Frage stellt sich mir: Möchtest du DIAs ober Negative produzieren?

Wenn du z.B. S/W Negative machen möchtest stellt sich die frage ob du eine Duka hast oder eine einrichten möchtest. Wenn du eher DIAs machen möchtest könnte ich mir vorstellen das ein 6 x 6 oder 6 x 4,5 System eher praktischer wäre wegen der Projektoren. Bei eigener Duka würde auch ein 6 x 7 oder größeres System Sinn machen, vorausgesetzt man möchte (und kann es technisch auch) auch größere Abzüge herstellen.

Gruss

Patrick
 
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Hallo,
eine Frage stellt sich mir: Möchtest du DIAs ober Negative produzieren?
Wenn du z.B. S/W Negative machen möchtest stellt sich die frage ob du eine Duka hast oder eine einrichten möchtest. Wenn du eher DIAs machen möchtest könnte ich mir vorstellen das ein 6 x 6 oder 6 x 4,5 System eher praktischer wäre wegen der Projektoren. Bei eigener Duka würde auch ein 6 x 7 oder größeres System Sinn machen, vorausgesetzt man möchte (und kann es technisch auch) auch größere Abzüge herstellen.
Gruss
Patrick

Ich hab mir vorgenommen s/w zu photographieren. Dabei halte ich das Format 6x6 für das gängigste, also auch und vor allem wegen der Frage nach der Beschaffbarkeit von Rollfilmen. Eine Duka hab ich nicht und werd´mir wohl auch keine zulegen. Habe da irgendwo einen Tipp bekommen, daß man im dm-Markt Rollfilme in die Tüte stecken kann, mit einer kleinen Bemerkung, was man aus dem Labor zurückhaben möchte (Entwicklung und 13x13 Abzüge) und flugs entwickeln die Jungs Ehrgeiz und machen -dem Vernehmen nach- qualitativ recht gute Bilder und dies zu einem "Freundschaftspreis". Wenn ich meine Kamera habe und den ersten Film zurückbekommen habe werd ich hier mal berichten.

Aber nochmal meine ursprüngliche bitte: Kennt hier jemand die Kowa Super 66? Wie wird die denn so eingeordnet im Vergleich mit Bronica, Mamiya und Genossen???
 
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Hallo,

also dem Rollfilm ist es schnuppe ob du diesen mit 6 x 4,5, 6 x 6, 6 x 7, 6 x 8, 6 x 9 oder gar mit 6 x 17 belichtest. Im DM-Markt lasse ich auch gelegentlich Filme entwicklen aber nur Farbnegative, DIAs, oder S/W C41 Filme.

Richtige S/W-Filme egal ob Kleinbild oder MF würde ich immer nur selber entwickeln oder an ein Fachlabor wie Studio13, Farbglanz usw. senden. Ich habe bevor ich selber angefangen habe Filme zu entwickeln einige S/W-Filme über verschiedene Großlabore entwickeln lassen und die Ergebnisse waren im besten Falle nicht schlecht. Alternativ kannst du ja nur entwickeln und dann Scannen, für MF kann man noch recht gut Flachbettscanner mit Durchlichteinheit verwenden.

Gruss

Patrick
 
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[...] Alternativ kannst du ja nur entwickeln und dann Scannen, für MF kann man noch recht gut Flachbettscanner mit Durchlichteinheit verwenden.
Gruss
Patrick

Stichwort: Flachbettscanner mit Durchlichteinheit! Hast Du da mal´n Tipp, welche Marke, welches Modell, möglichst gebraucht erhältlich, sich da anbietet?
Gruß
Jubbes
 
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Habe diesen Fred leider erst heute gefunden. Bin seid einiger Zeit auch vom MF angefixt und habe mir vor ein paar Tagen eine Kowa Super 66 mit Kowa Standardobjektiv 2,8/85mm aus der Bucht gefischt. Hab sie noch nicht in Händen, sie schwimmt wohl noch über den großen Teich.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dieser Kamera? :confused: Würd´ mich freuen, mal die eine oder andere Meinung dazu zu lesen. :hallo:

Ja, ich hab eine. Ein uriges Gerät. Nicht so fein verarbeitet wie eine Hasselbald, aber einfacher aufgebaut. Die Gefahr, Magazine oder Objektive durch Fehlbedienung zu ruinieren, ist deutlich geringer als beim schwedischen Vorbild. Die Objektive sind gut. Problem sind die Lichtdichtungen in den Magazinen. Konstruktionsbedingt verschleißen sie recht schnell und lassen dann Licht auf den Film. Du solltest daher als erstes den Zustand der Lichtdichtungen prüfen und die ggf. wechseln. Außerdem solltest Du prüfen, ob die Zentralverschlüsse in den Objektiven sauber laufen. Sie können bei langem Nichtgebrauch verharzen und müssen dann gereinigt und neu geschmiert werden.

Viel Spaß mit dem Exoten!
Uwe
 
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Stichwort: Flachbettscanner mit Durchlichteinheit! Hast Du da mal´n Tipp, welche Marke, welches Modell, möglichst gebraucht erhältlich, sich da anbietet?
Gruß
Jubbes

Die unterste Preisklasse, die man probieren sollte: Canon 8600 oder der Nachfolger 8800. Neu um die 200 Euro, mit sorgfältiger Arbeitsweise und Scannen mit voller optischer Auflösung (gibt sehr grosse Dateien, die man nachher verkleienrn muss auf die tatsächliche Auflösung) sind 1600 bis maximal 1800 DPI möglich. Also rund 3500x3500 Pixel bei 6x6. Wohlgemerkt bei Diafilm, bei Negativfilm bringen viele Flachbettscanner ncoh was weniger. Neupreis um 200 Euro.

Eine Klasse höher dann der V700 von Epson. Neupreis ca. 500. Kommt bei Dia bis 2400 DPI (genauer: echte 2300x2900, eine Ridchtung löst besser auf), Scannen muss man dafür mit 6400 DPI. Bei Negativ wieder was weniger, vielleicht maximal 2000 DPI. Hat eine recht gute automatische Staubkorrektur (ICE), die aber nochmal was Auflösung kostet. Ohne ICE und mit Diafilm bringst du 5000x5000 Pixel in sehr guter Schärfe hin.

Achtung: ICE geht nicht bei s/w Filmen. Da ist in jedem Fall Staub wegstempeln angesagt. Man sieht jedes noch so kleine Stäubchen! Ich hab bisher erst einen Scanner probiert, wo die typischen 1-pixel grossen Ministäubchen (die 2/3 die Stempelarbeit ausmachen) nicht auf den Bildern sichtbar waren. Dieser Scanner hat ein weicheres Licht und kostet gebraucht ab 1500 bis 2000 Euro.
 
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Hallo,

du wirst mit den meisten Flachbettscannern die MF können keine sehr guten Ergebnisse bekommen, aber da MF recht große Vorlagen liefert hast du immer noch Scanns die groß/gut genug sind auch mal größere Abzüge (z.B. A4)davon bestelllen zu können.

Wenn du etwas mehr anlegen möchtest bietet sich der Epson V700 an dieser erfüllt auch etwas höhere Ansprüche. Optimal wäre ein richtiger DIA.-/Negativscanner aber diese sind für MF selten und Teuer.

Wenn du etwas weniger Arbeit mit den Scannen möchtest kannst du gerne S/W-Filme nehmen die wie ein Fabnegativfilm entwickelt werden, dieses sind der:
- Kodak BW400CN (400 ISO)
- Ilford XP2 super (400 ISO)

Diese kannst du dann auch problemlos an vielen Stellen zu entwickeln abgeben und beim Scannen kannst du die automatische Staub.-/Kratzer-Entfernung (z.b. ICE) auch nutzen.

Hier noch einige Links zu Thema Scannen:

http://zeux.zlakfoto.ch/scanvergleich/index.html

http://www.filmscanner.info/FilmscannerTestberichte.html

Gruss

Patrick
 
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Schlussendlich gab der Preis den Ausschlag, ich kam recht günstig an eine Mamiya RZ 67 Pro II.

Ein tolles Gerät, aber sehr groß und schwer. Wenn Du mit der Größe und dem Gewicht klarkommst, gibt es nichts Besseres.

Ansonsten hat jedes der bekannten Mittelformatsysteme seine spezifischen Vor- und Nachteile und deswegen auch seine eigene, eingeschworene Fangemeinde. Dank der niedrigen Gebrauchtpreise braucht man heute keine Kompromisse bei der Qualität mehr zu machen und sollte das daher auch nicht tun. Wer 6x6 im Quadrat will, wofür sehr viel spricht, sollte sich ruhig die Hasselblad näher ansehen. Dieses System hat seinen legendären Ruf nicht umsonst, und man wird dafür immer Service und Ersatzteile bekommen, auch dann, wenn sich niemand mehr an Bronica und andere kleinere Hersteller erinnert.

Gruß
Uwe
 
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