Da hier einiges an Wissen, Halbwissen und Unwissen durcheinander geht:
Empfehlung für ein bestimmtes Gerät?
Synology oder Qnap. Von beiden Herstellern habe ich ein Gerät, und beide sind zu empfehlen.
Qnap hat mehr Auswahl, wenn das NAS einen stärkeren Prozessor braucht, um mehr Serveraufgaben zu erfüllen. Das ist bei
@Christian B. so wie ich es sehe nicht nötig.
Synology ist etwas leichter zu bedienen, Qnap hat etwas mehr Optionen. Das ist Geschmackssache.
und gelesen, dass man für Raid5 eine USV benötigt, weil diese Variante einen Schreibcache verwendet, der sehr anfällig gegen Stromausfall ist.
Das ist unabhängig von Raid 5. Linux- und Unix-artige Betriebssysteme, wozu alle NAS-Betriebssysteme gehören, sind anfällig gegen Stromausfälle. Tritt der Stromausfall im falschen Moment auf, kann das System beschädigt werden. Wenn häufiger Stromausfälle auftreten oder wenn ständige Verfügbarkeit nötig ist, ist eine USV zu empfehlen. Wenn Stromausfälle selten sind und ein Ausfall, bis das Backup zurückgespielt wird, nicht weh tut, oder wenn das NAS selbst nur Backup-Funktion hat, kann man überlegen, auf die USV zu verzichten.
Deshalb wird als sichere und schnelle Installation ohne USV ein RAID 1+0 empfohlen (hier kann man diverse Platten in gerader Zahl als ein Laufwerk anlegen und alle Daten werden gespiegelt, einen Schreibcache gibt es nicht).
Auch ein Raid 10 kann mit Schreibcache betrieben werden (kann man bei allen Raid-Leveln ein- und ausschalten; ich empfehle Cache aus). Und einen kurzfristigen Schreibcache hat jeder Raid-Level (Blöcke werden nur geschrieben, wenn sie komplett da sind). Die Datei, die beim Stromausfall gerade geschrieben wird, ist immer stark gefährdet, egal welcher Raid-Level.
Ich empfehle dir Raid 5. Da geht nur die Kapazität einer Platte verloren und du hast den Komfort eines Raids. Auf ein Backup kannst du ohnehin nicht verzichten, und die Geschwindigkeitsvorteile von Raid 10 gegenüber Raid 5 (
das ist der Grund, warum manchmal Raid 10 gewählt wird!) sind nicht entscheidend.
Das stimmt so nicht unbedingt.
Wenn die Daten auch auf dem Mac oder PC vorhanden sind und das NAS nur das Ziel der Backups ist, dann ist ein NAS natürlich ein Backup.
Wenn die Daten aber ausschließlich auf dem NAS vorliegen (wie es bei Christian B: der Fall sein wird), dann ist das NAS hingegen
kein Backup.
Ich würde sagen: "Raid ist kein Backup".
Korrekt.
Ein RAID das spiegelt ist durchaus auch ein Backup.
Nein, nein, nein und nochmals nein!
Wenn auf einer Platte eine Datei gelöscht oder überschrieben wird, geschieht dies sofort auch auf der Spiegelplatte. Es wird keine ältere Kopie vorgehalten. Damit handelt es sich beim Spiegel nicht um ein Backup.
Die häufigsten Fälle, wo das Backup benötigt werden, sind eigene Dummheit (mit großen Abstand), Viren, Schadsoftware und Hardwaredefekte (inkl. Festplattendefekt). Ein Raid hilft nur bei Festplattendefekten. In allen anderen Fällen ist ein Raid völlig wertlos, da ein vorheriger Stand der Dateien gebraucht wird, den der Spiegel aber nicht hat.
Ein Raid ist dazu da, damit defekte Festplatten mit minimalem Aufwand (alte Platte raus, neue rein, der Rest geschieht automatisch, kein Neuaufsetzen des Systems und womöglich tagelanges Zurückspielen des Backups nötig) und ohne Ausfallzeit ersetzt werden können.
P. S.: Wenn das erste Backup fertig ist, mal ausprobieren, ob man an dieses auch ohne NAS kommt. Es könnte ja sein, dass man es irgendwann mal braucht, weil das NAS über den Deister ist.
Das dürfte bei mir schwierig werden, weil Apple sagt, die Sicherungsplatte muss doppelt so groß sein wie die zu sichernden Platten.
Time-Machine macht das Backup nur, wenn mindestens zwei Stände in das Backup passen, ansonsten wäre es kein Backup (da vor dem Schreiben der sonst einzige Stand gelöscht werden müsste). Doppelt so groß muss die Backup-Platte nicht sein, da die Unterschiede zwischen zwei Ständen wesentlich geringer sind, aber mit doppelt so groß ist man auf der sicheren Seite.
Im WWW ist unser NAS unsichtbar und unerreichbar - hoffentlich.
Ja, hoffentlich. Es hat schon einige erfolgreiche Angriffe von Erpressungssoftware auf von außen erreichbare NAS gegeben. Daher im Router keine Portfreigaben auf das NAS einrichten, upnp abschalten, dann ist man auf der sicheren Seite. Ein Zugriff von außen über VPN ist dann weiterhin möglich und gefahrlos. (Wenn man genau weiß, was man macht und das Risiko abschätzen kann, können gewisse Ports auch freigegeben werden, aber das führt über das Thema hinaus.)