Frage Verschlussbewegung

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tom_lewon

NF Mitglied
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Guten Tag,
ich habe mit meiner D 500 einen sogenannten Fliegenfischer fotografiert, die Belichtungszeit betrug 1/160 sek. Die Angelschnur zeigt Schwingungsbäuche, was ja wohl normal ist. Doch woher kommen die Linienstrukturen in den Schwingungsbäuchen? Ist die Verschlussbewegung nicht gleichförmig?
Freue mich auf jede Antwort.
Danke und viele Grüße
tom_lewonD51_0897_2.jpg
 
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Eine Fliegenschnur erreicht beim Rückschwung sicher hohe Geschwindigkeiten, 1/000 sek. würde ich diesem Fall mindestens nehmen wenn die Schnur eingefroren werden soll.
 
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Moin, ich stimme den beiden Vorschreibern zu. Aber: Gerade dass da noch Bewegung erkennbar ist, wirkt das Bild dynamisch. Ich hätte mehrere Bilderserien mit mehreren Verschlusszeiten gemacht und mir dann das Bild ausgesucht, dass die aus meinen Augen beste Darstellung der Bewegungsunschärfe hat. Die Angelrute ist ja am Ende auch unscharf - kein Wunder, bei dem Schwung. Beispiel: Bei Wasserfällen wähle ich eine Verschlußzeit zwischen 1/200 s und 1/500 s. Dann habe ich keine Einzeltropfen, aber auch keinen "Nebelfall", wie er heute sehr beliebt ist.
Gruß Emc2
 
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eben gerade diese Unschärfe in der Angelschnur macht aus diesem Bild ein gutes Bild. Die Unschärfe bringt Dynamik ins Bild. Abgesehen davon dürfte eine "messerscharfe" Angelleine kaum noch erkennbar sein weil eine solche ja eher sehr dünn ist. Das Bild würde nur verlieren und sicherlich eher langweilig werden.

Zum Thema "Verschlusszeit" ist eigentlich alles gesagt. 1/160 sek. reicht nicht um bewegte Objekte wie die Angelschnur scharf abzubilden.
 
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Das ist mir alles klar! Was ich mir nicht erklären kann, ist die Linienstruktur in den "Wischbereichen"...wo kommt die her?
Ich habe noch mal zum besseren Verständnis meiner Frage eine Ausschnittvergrößerung vorgenommen.
 

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  • D51_0897_3.jpg
    D51_0897_3.jpg
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Ist doch klar: Die Verschlusszeit ist zu lang. Je länger sie dauert, desto größer ist der Bereich der Unschärfe. Du hast es hier nicht mit einer linearen Bewegung, sondern mit einer kreisförmigen Bewegung zu tun. Bei gleicher Winkelgeschwindigkeit vergrößert sich die Bahngeschwindigkeit mit dem Radius (Vielleicht sogar mit dessen Quadrat - aber die Formel kenne ich nicht mehr, zu lange raus aus diesem Bereich.). Deswegen ist der "Wischbereich" außen verschwommener als innen.
 
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Nur mal so als Gedanke, könnte dies u.U. durch einen aktiven VR kommen der versucht gegen die Bewegung anzukämpfen ?
 
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hjklemenz
hjklemenz kommentierte
Interessanter Gedanke. Dann wären es die Bewegungen der Kamera und nicht der Schnur. (Meines Wissens reagieren VR nicht auf Objektbewegungen). Welches Objektiv?
Hans Jörg
 
Nee, VR war ausgeschaltet. Das Objektiv ist ein AF-S Nikkor 16-85 mm, 1:3.5-5.6 GED DX
Irgendwo her müssen die Linien ja stammen........mal ins Unreine gedacht: Ist die Bewegung des Verschlussvorhangs nicht analog, sondern digital? Vielleicht in kleinste Schritte aufgelöst, die sich dann in den Linien (besonders gut sichtbar wegen des Gegenlichts) innerhalb dieser 1/160 sek widerspiegeln
 
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Vielleicht auch denkbar: Die Angelschnur schwirrt nicht mit konstanter Geschwindigkeit durch den Raum. Über den Grund hierfür könnte man mit Engagement diskutieren. Meine ersten Argumente: Gegenwind, Wurfverhalten des Anglers, unterschiedliche Luftwiderstände von Angelschnur und Angelhaken, Eigenbewegungen des Angelhakens und deren Rückwirkung auf die Angelschnur.
 
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Die einzelne Linien innerhalb des Unschärfereches sehen aus wie Mehrfachbelichtungen (was sie nicht sind). Das kann m.E. nicht von der Verschlussbewegung kömmen. Der bewegt sich ja mit konstanter Geschwindigkeit.
Interessante Sache.
 
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Mit dem Verschluß kann das nichts zu tun haben, ob er sich gleichmäßig öffnet und schließt oder in kleinen Schritten, hat auf die Abbildung der Schnur keinen Einfluß.
Ich bin kein Angler, aber ich würde vermuten, dass die Angelschnur in sich schwingt und sich deshalb mal schneller bewegt, mal langsamer. Immer an den maximalen Amplituden der überlagerten Schwingung bildet sie sich durch das längere Verharren an dieser Position deutlicher ab.
 
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E
Emc2 kommentierte
Hinzu kommt, dass die Angelschnur nicht gleichmäßig (Geschwindigkeit, Rhytmus) abgespult wird. Dass sie auch von der Spule und der Angelspitze Impulse bekommt. Das System gerät in Schwingungen. Der Rest ist für mich höhere Physik...
 
Das sind Wassertropfen die davongeschleudert werden und das Licht bricht sich in ihnen, man sieht es auch rechte Seite, Flares vom Gegenlicht.
Gegenlicht auf spiegelnden Flächen sind ja Situationen die man eigentlich vermeiden sollte, vielleicht würde ein kräftiger Polfilter hier helfen, aber dann kriegt man die schnellen Zeiten erst recht nicht. Und wenn ich mir das gegenüber liegende Flussufer ansehe wäre es besser gewesen stärker abzublenden.
 
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Für die sehr hellen Striche, teils quer zur Angelschnur, kann ich das nachvollziehen. Nicht aber für Auffächerung der Angelschnur.
 
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Könnte sich um den Rolling Shutter Effekt handeln, ich gehe aber einfach davon aus das die Rute im Moment des Ausschwingens die Vibrationen an die Schnur weiterleitet, d.h. in dem Moment wo der Wurfarm stoppt die Fliegenrute stark nachschwingt, ich hab ja auch mal Fliege gefischt.
Um die Dynamik noch besser darzustellen hätte man u.U. eine noch längere Zeit gebraucht, oder eine viel kürzere um den Wurf einzufrieren.
Und einen besseren Standpunkt.
 
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WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
Der rolling Shutter hätte aber imo eine zeilenweise Verschbung
 
Nasse Schnur im Gegenlicht. Durch die Schwingung der Schnur werden die Lichtstrahlen
im Schwingrhythmus unterschiedlich gebeugt. ??
 
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Moin tom_lewon,
viele haben kreativ spekuliert, aber eine Antwort nicht gefunden. Meine Idee: Mach mal mit Deinen Bildern eine Anfrage bei Nikon. Vielleicht bekommst Du eine schlüssige Antwort, die Du uns dann mitteilen kannst. Möglich, dass es etwas dauert, aber das ist uns allen ja egal.
Gruß Emc2
 
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T
tom_lewon kommentierte
Danke für die Anregung, habe mich bereits an Nikon gewendet, die haben auch prompt reagiert, aber sie suchen noch nach einer befriedigenden Antwort. Werde natürlich über das Endergebnis informieren.
tom_lewon
 
Interessante Sache
Das stimmt!
Verschlussvorhangs
Bei 1/160 s ist der Verschluss noch komplett offen. Also: Öffnen, Warten, Schliessen
Rolling Shutter Effekt
Gibt es nicht bei 1/160

Ich denke das Bild ist auch insgesamt verwackelt aufgenommen. wenn ich mir die Steine in der Vergrößerung ansehe dann erkenne ich Doppelkonturen in der Größe von rd 20% der Schnurverwackelung. (Richtung 2 Uhr/8 Uhr)

In der Überlagerung der Effekte 1) manuelle Verwackelung, 2) Verschlussöffnung, 3) Verschlussverschluss könnten ein paar Erklärungen liegen. Dennoch ein interessanter und immer noch rätselhafter Effekt!
 
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