Fotoreise zu den Färöern

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Arnstein

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User lmr337 (Elmar) hatte mich auf dem Kieler RL-Treffen am Samstag gefragt, ob man auf den Färöern Vögel fotografieren kann. Zuvor erzählte ich, dass ich Färöer-Spezialist bin.

Und ob da Vögel zu fotografieren sind. Jährlich fahren Ornithologen aus aller Herren Länder genau dorthin um die Millionen Seevögel zu beobachten die dort in den majestätischen Vogelfelsen nisten. Wer das einmal erlebt hat, will immer wieder dorthing reisen.

So geht es auch mir. Leider ist es viel zu lange her, wo ich dort war (Sommer 1984, 85 und 89), und da ich nun schon über 40 bin, sollte ich wirklich mal wieder dorthin, denn irgendwann ist es nur noch ein verblasster Traum aus der Jugend, und so sollen die Färöer nicht in meinem Herzen bleiben.

Lange Rede kurzer Sinn, ich würde auf Elmars Anregung hin gerne eine Fotoreise zu den Färöern organisieren.

Alleine würde ich wahrscheinlich jetzt Anfang Mai dorthin fliegen. Das kostet als Flug von Kopenhagen oder Billund (< Legoland) ca. 350 Euro ( www.atlantic.fo ist die Fluggesellschaft der Färöer und eh der Monopolist, es gibt also keine Billigflieger). Die eigentliche Saison ist aber eher von Juni bis August. Da ich in den letzten Jahren sehr viel mit den Färöern zu tun hatte (z.B. bei Wikipedia fast alles auf Deutsch dazu geschrieben http://de.wikipedia.org/wiki/Färöer und zwei Bücher aus dem Englischen übersetzt, eins davon wurde auch gedruckt), kenne ich dort einige Leute, die ich gerne besuchen würde. Ich hätte also so oder so einen Grund und Anlaufpunkt. Da ich bereits dreimal dort war, weiß ich auch, was ich sehen will (bestimmte Orte, wo ich schon war, und andere Orte, von denen ich zwar nun einiges weiß, aber nie dort war).

Die Brutsaison ist aber weiter hinten im Sommer, und entsprechend kommen da mehr Touristen. Die Färöer sind zwar nicht überlaufen von Touristen, gelten immer noch als Geheimtipp, aber da sie letzten November von National Geographic zur besten Insel(gruppe) der Welt ernannt wurden, kann man damit rechnen, dass es immer mehr werden wird. Und das wünsche ich den Färingern auch, besonders, wenn sie den Ökotourismus als Markt entdecken.

Jedenfalls gibt es hier Folder, die euer Reisebüro bestellen kann:

http://www.tourist.fo/get.asp?gid=fA74BA872-E8E9-48B5-83D7-506B1265650D

Einige Folder sind dort auch zum Download, so auch der über das Leben der Seevögel, also das angestrebte Fotomotiv von Elmar (und anderen hier?).

http://www.visit-faroeislands.com/ew/media/Files/pdf.files/Seabirds.pdf

Die Brutzeiten legen also eher Juni oder Juli nahe. Der Juni ist trockener (was auf den Färöern nicht viel heißt :hehe: ), aber im Juli ist am 29. der Nationalfeiertag (Ólavsøka oder Olaifest), an dem alle Färinger der Welt sich dort in der Hauptstadt versammeln. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis mit viel Tanz und Rahmenprogramm, unter anderem auch den Wettkämpfen um die Rudermeisterschaft, vielleicht sogar DAS Highlight für echte Färinger.

Würden wir eine Gruppe zusammen kriegen, hätte das den Vorteil, dass man sich dort einen Mietwagen teilen könnte (es gibt aber auch eine Autofähre von Hanstholm, Dänemark, siehe http://www.smyrilline.de ) und vor allem auch ein Ferienhaus (oder mehrere je nach Reiseroute auf den Inseln selbst, die keineswegs an einem Tag zu bereisen sind, sondern wo man schon locker einen Monat braucht, um alles gesehen zu haben, wenn das überhaupt reichen sollte, denn oft ist ja Nebel und nichts mit "sehen").

Konkret habe ich dort einen Freund namens Erik, der selber Däne ist (Färinger sind dänische Staatsbürger aber nennen sich niemals Dänen, sondern sind ein eigenes Volk mit eigener Sprache, so wie die Isländer auch), und seine Frau Deutsche (ist Deutschlehrerin am Gymnasium dort). Erik vermittelt Unterkünfte und hat in seinem Dorf Porkeri ein Haus für 450 Kronen (100 Kronen = 13,50 Euro) zu vermieten.

http://forum.faroe-islands.de/phpBB2/viewtopic.php?t=883

Mein Vorschlag wäre es, zwei Wochen Färöer anzupeilen und davon ca. eine Woche dieses Haus zu bewohnen. Man ist dann zwar auf der Südinsel Suðuroy, aber das ist gleichzeitig die schönste der Färöer und von Touristen oft am Wegesrand missachtet. Dabei gibt es dort eine phantastische Steilküste, gute Wandermöglichkeiten, einen Hubschrauber auf die kleine Insel Stóra Dímun, wo nur eine Familie lebt, usw. Nirgendwo sonst kann man auch mit dem Auto direkt an die Vogelfelsen fahren. Es wäre also Urlaub pur.

Erik ist begeisteter Hobby-Fotograf, und von ihm stammen wirklich einige der besten Färöer-Bilder, die ich kenne. Leider hat ihn noch keiner entdeckt für einen Bildband.

http://www.flickr.com/photos/14716771@N05/sets/72157602838195716/

1554828510_43a4089b06_b.jpg


Das ist die Westküste der Insel Suðuroy, die ich meine. Falls da kleine weiße Punkte im Felsen sind, so sind das Vögel, die dort brüten, aber keine Angst, die Papageitaucher brüten immer im Dachgeschoss und sind ganz zahm. Schmecken übrigens vorzüglich ... :winkgrin:

Wer hat Bock?

PS: Ich spreche Färöisch, aber nur theoretisch, das heißt, ich bräuchte Praxis, kann es aber weitgehend ohne Wörterbuch lesen. Ansonsten sprechen die Leute alle Englisch und Dänisch (und verstehen Norwegisch, Schwedisch und Isländisch gleichermaßen gut). Viele können auch (etwas) Deutsch.
 
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Lust ??? Auf jeden Fall :D

Allerdings sind Chris und ich genau zu der Zeit in Island.

Mit Fähre und Auto, also zwischenstopp von 2 Tagen auf den
Färöern.

Wenn der Termin passt, können wir ja ein Treffen daraus machen :)
 
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Ja, ich schlage dann das Café Natur in Tórshavn vor. Da trifft sich eh die Szene :D

Ich könnte wirklich Bände über die Färöer schreiben (tat es ja auch bereits s.o.), daher müsst ihr mich bremsen.

Also das mit den Islandfahrern ist aus färöischer Perspektive ganz lustig. Natürlich ist die Smyril Line eine färöische Reederei. (Smyril ist das färöische Wort für den Merlin, den einzigen Greifvogel auf den Färöern). Das bedeutet, dass sie die Route extra so gelegt haben, dass alle Islandfahrer zwei Tage Zwangsaufenthalt auf den Färöern haben, damit sie etwas Geld dort lassen. Montags kommen also die ganzen Kontinentaleuropäer mit ihren Geländewagen. Nur ein Bruchteil davon bleibt nach dem Mittwoch über. Das sind dann die Färöer-Besucher. Und nächste Woche kommt der nächste Schwung Geländewagen, ein ewiges Kommen und Gehen, das im 15.000-Einwohner-Ort Tórshavn richtig ins Gewicht fällt.

Aber die Färöer-Touristen kennen sich schnell untereinander. Man begegnet sich quasi ständig auf den Inseln. Und auch die Färinger kennen sich natürlich alle untereinander (wobei das bei 48.000 Leuten natürlich eher bildlich zu verstehen ist, dass jeder jemanden kennt, der den und den kennt. Fragst du einen Färinger also, ob er den und den kennt, dann sagt er oft "nicht persönlich, aber ich weiß, wen du meinst".)

Wo war ich stehen geblieben? Beim Smyril. Der erinnert mich an die Freunde auf http://www.faroenature.net , einem färöischen Forum der Natur- und Vogelfreunde (hier die sensationellen Bilder von einem Merlin, der einen anderen Vogel zerlegt: http://www.faroenature.net/gallery/thumbnails.php?album=104 Ich nenne sie sehr selten, und sie kamen auch in der Zeitung). Das Besondere an dem Forum ist seine Einzigartigkeit, aber leider auch, dass die Board-Sprache Färöisch ist, und man höchstens selber in einer anderen Sprache schreiben kann aber alles auf Färöisch lesen muss. Dennoch haben die eine großartige Funktion als diejenigen Naturfreunde und -Fotografen die dort leben.

Darf ich zur Gallerie bitten? http://www.faroenature.net/gallery/ Da sind wahre Schätze darunter, unter anderem vom Grindwalfang, aufgenommen mit 400er Tele. Wundert mich, dass das nie im National Geographic kam...

http://www.faroenature.net/gallery/thumbnails.php?album=298 (Vorsicht Blut!)
 
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Noch mal zu dem Merlin, der einen Steinwälzer zerlegt.

http://www.faroenature.net/gallery/displayimage.php?album=104&pos=7

http://www.faroenature.net/gallery/albums/ftpupload/attachments/_dsc_6969_810.jpg (Bild von Janus Hansen, eigentlich DER Vogel-Fotograf dort)

Interessant die Anmerkungen:

Anonym [2005-12-05 kl. 20:58]

Tú hevur enn einaferð hækka støði munandi, á góðskuni av Føroyskum fuglamyndum.Òtrúligt....vh HES

Du hast wieder einmal den Qualitätstandard der färöischen Vogelfotografie wesentlich angehoben. Unglaublich, ... mfG


Janus [2005-12-06 kl. 17:04]

Takk fyri. Men rætt stað og rætta tíð...

Janus (der Fotograf): Danke, aber richtiger Ort und richtige Zeit ...


JónEli [2006-02-24 kl. 15:13]

Ein heilt fantastisk mynd, tað má eg siga. Sá fyri stuttum 2 skúgvar gera tað sama við ein havhest......fasinerandi drepara instinkt

Ein ganz fantastisches Bild, das muss ich sagen. Sah neulich 2 Skuas das selbe mit einem Eissturmvogel machen ... faszinierender Tötungsinstinkt.

jpp [2007-06-14 kl. 13:29]

Hevur tú hildið kameraðið við 400mm í 1/30 sek? Um so er, so er tað sera gott klárað. Annars super mynd.

Hast du die Kamera mit dem 400er bei einer 30stel Sekunde gehalten? Falls ja, so ist das sehr gut gemacht. Übrigens ein super Bild.

Janus [2007-06-15 kl. 00:27]
Linsan lá mesta partin av tíðini á bilinum. Eg stóð aftanfyri hann.

Janus (der Fotograf): Die Linse lag die meiste Zeit auf dem Auto. Ich stand dahinter.
 
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Wir machen ja auch noch mal "nur" die Färöer - aber
wir dachten uns, die längere Reise zuerst, so lange wir
noch jung genug sind :D
 
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Ja auf die zwei Tage Fährstop auf dem Weg nach Island freue ich mich ganz besonders. Island kenne ich ganz gut ... wird meine 5. Reise. Die Färöer werden aber Premiere haben. :)

Ich wünsche Dir, dass eine schöne Gruppe zusammen kommt. Vielleicht laufen wir uns ja über den Weg. Da erkennt man sich mit Sicherheit durch das ganze Nikon Zeugs.
 
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Auf jeden Fall kann ich euch auch sagen, was man in zwei Tagen auf den Färöern gesehen haben muss.

Soll ich? :)

Also, ihr kommt morgens mit der Fähre an. Es kann sein, dass das erste, was ihr seht, der Leuchtturm Borðan auf der Insel Nólsoy ist. Das ist der lichtstärkste Leuchtturm des dänischen Königreichs. Übrigens kann man auch dorthin wandern.

1. Möglichkeit: Tórshavn und Umgebung

Und dann wären wir schon auf der Insel Nólsoy:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nólsoy

Die kennt jeder, weil sie der Hauptstadt Tórshavn vorgelagert ist. Die Personenfähre braucht 25 Minuten und verkehrt mehrmals täglich: http://www.ssl.fo/Default.asp?sida=2964

Auf Nólsoy erwartet einen ein typisch färöisches Fischerdorf mit langer Bootsbautradition. Gleichzeitig ist es eine Insel ohne Autos, und sie soll demnächst ganz auf erneuerbare Energien umgestellt werden als Pilotprojekt. Auf Nólsoy wohnt der Biologe Jens-Kjeld Jensen, zu dem eigentlich alle Reisejournalisten geschickt werden, weil er alles über die färöische Vogelwelt weiß. Jens-Kjeld hat auch eine sehr liebevoll gestaltete Homepage (Fotos hat er selber gemacht, aber fragt mich jetzt nicht, ob es Nikon ist):

http://heima.olivant.fo/~jkjensen/

Jens-Kjeld ist natürlich auch der Ansprechpartner, wenn es um die berühmte Sturmschwalben-Kolonie von Nólsoy geht. Dafür muss man aber über Nacht bleiben, weil die kleinen Viecher nur im Schutz der Dunkelheit auf die Insel kommen. Tagsüber fischen sie auf dem Meer.

Auf Nólsoy gibt es ein Café mit Übernachtungsmöglichkeit. Übrigens das günstigste in Hauptstadtnähe. Den Wagen kann man in Tórshavn an der Mole parken (machen die Nólsoyinger ja auch, da sich auf ihrer Insel keine Autos lohnen). Also ich behaupte, das ist das nächste an Natur, was man von Tórshavn aus erleben kann. Natürlich gibt es auch Papageitaucher auf Nólsoy.

Nicht weit von Tórshavn auf der Hauptinsel Streymoy liegt der alte Ort Kirkjubøur:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kirkjubøur

Das ist eigentlich auch ein Muss. Fotomotive sind das Dorf selber, die Innereien des Wikingerhofs und die Landschaft mit Blick auf die kleineren Inseln Hestur und Koltur. Kirkjubøur kann man auch per leichtem Bergwanderweg erreichen, was zu den beliebtesten Wandertouren auf den Färöern zählt und also einen weiteren Tag sinnvoll ausfüllt.

In Tórshavn selbst sollte man das Haus des Nordens besuchen und in der dortigen Cafeteria den Ausblick über die Stadt genießen. Noch besser ist der Ausblick vom Hotel Føroyar, dem teuersten vor Ort. Es gibt ein sehenswertes historisches Museum mit Artefakten aus der Wikingerzeit, dem berühmten Kirchengestühl von Kirkjubøur und einer Sammlung alter Färöboote.

Heutzutage gibt es in Tórshavn auch Kneipen. Shoppen kann man auch, und beliebtestes Souvenir sind sicher die Wollwaren von den Färöern. Einen Pullover sollte man nicht mitbringen, sondern dort kaufen. Die Färöer-Wolle ist besonders gut durch das ewig feuchte Klima. Unter www.sirri.fo findet man richtige Mode, aber es gibt auch "Heimavirki" (Hausarbeit), die wesentlich billiger ist und in den Dorfläden zu finden ist. Da strickt die Oma buchstäblich noch selber.

2. Möglichkeit: Inselrundfahrt

Eine andere Möglichkeit wäre eine Inselrundfahrt mit dem Auto in zwei Tagen. Inzwischen sind die Färöer mit zwei kostspieligen Untersee-Tunneln zusammen gewachsen. Darf ich mal die Karte ausfalten?

http://upload.wikimedia.org/wikiped...firths,_ferry_harbours_and_major_moutains.png

Man kann also von Gásadalur im Westen bis Viðareiði im Nordosten mit dem Auto fahren. Gásadalur war bis zu dem Tunnel vor ein paar Jahren einer der isoliertesten Orte Europas. Es ist nämlich über dem Meer gelegen und hat keinen eigenen Hafen. Man kam nur zu Fuß über den steilen Bergpfad oder in letzter Zeit auch mit dem Hubschrauber dorthin! Dennoch haben dort eine Handvoll Leute ausgeharrt, und der Staat hat sie nie vergessen. Es gibt sogar einen dänischen Dokumentarfilm über dieses in jeder Hinsicht besondere Dorf. So weit ich weiß, gibt es dort einen Kiosk, der das Dorf nun auf den Tourismus einstellt. Davor war es wirklich nur Wanderern vorbehalten, dort gewesen sein zu dürfen (ich war da nie, und ihr könnt euch denken...)

http://de.wikipedia.org/wiki/Gásadalur

Übrigens soll das niemanden davon abhalten, nicht dorthin zu wandern, es ist spektakulär von der Aussicht her, aber ihr habt nur zwei Tage...

Auf der Insel Vágar liegt auch der Flughafen nebst Hotel. Der See Sørvágsvatn oder Leitisvatn (tatsächlich hat er zwei Namen, je nachdem von welcher Seite man ihn betrachtet!) lädt zu einer kleinen Bootsfahrt ein. Es gibt dort ein kleines Ausflugsboot: www.lakeside.fo

Jedenfalls kann man da auch angeln, reiten und wandern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitisvatn

Gut, aber vielleicht wäre das zu viel, wenn man nur zwei Tage hat. Also lieber die Must-See-Dörfer auf Streymoy und Eysturoy. Saksun liegt am Ende des längsten Tals auf den Färöern und ist auch ein ziemlich verlassener Ort. Dafür besonders pittoresk:

http://de.wikipedia.org/wiki/Saksun

Weiter nördlich liegt Tjørnuvík.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tjørnuvík

Man kann von Saksun dorthin wandern, aber das ist recht anspruchsvoll und wirklich nur für fitte Leute. Mit dem Auto jedenfalls kann man auch hin kommen und wird belohnt durch einen sehr guten Ausblick auf Risin und Kellingin.

http://de.wikipedia.org/wiki/Risin_und_Kellingin

Zur Insel Eysturoy führt eine Straßenbrücke ("die einzige Brücke über den Atlantik"). Dort gibt es die sehenswerten Orte Eiði:

http://de.wikipedia.org/wiki/Eiði

Gjógv (ein Muss!): http://de.wikipedia.org/wiki/Gjógv

Und Gøta: http://de.wikipedia.org/wiki/Norðragøta

Aus Gøta kommen einige der bekanntesten lebenden Musiker des Landes, unter anderem die berühmte Eivør Pálsdóttir, deren Platten ich allen hiermit wärmstens ans Herz lege: www.eivor.com Eivør ist für die Färöer das, was Björk für Island ist.

Dann gibt es den Tunnel nach Klaksvík und die Nordinseln.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nordinselntunnel

Die Fahrt von Klaksvík nach Viðareiði gehört zu den spektakulärsten Dingen, die man landschaftlich erleben kann (nicht nur auf den Färöern)

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaksvík

http://de.wikipedia.org/wiki/Viðareiði

Von Viðareiði geht eine besondere Magie aus, finde ich. Aber seht selbst.

Tja, und das war's schon, was man in zwei Tagen machen sollte. Tour 1 war mehr Wander-orientiert, und Tour 2 mehr Auto-orientiert. Man kann auch mit der Fähre zur Südinsel Suðuroy fahren, doch wird man vielleicht frustriert sein, dass man schon wieder los muss nach Island. Suðuroy würde ich mir also für eine richtige Färöer-Reise aufheben.
 
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Vielen Dank für Deine Ausführungen, man merkt, wieviel Freude Dir die Färöer bereiten!
Einen besseren Reiseleiter kann man sich ja gar nicht wünschen! :)
Schön wäre es, wenn wir uns baldmöglichst auf einen Termin einigen könnten (Zwecks Urlaubsplanung).
Mach doch einfach mal einen Vorschlag, ich checke dann, ab ob ich frei bekomme!
 
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Vielen Dank für Deine Ausführungen, man merkt, wieviel Freude Dir die Färöer bereiten!
Einen besseren Reiseleiter kann man sich ja gar nicht wünschen! :)

Reiseleiter bin ich sicher weniger, denn dafür war ich einfach viel zu lange nicht vor Ort. Ich könnte aber einem Reiseleiter die richtigen Fragen stellen ;) Also ich kenne halt viele Leute und hätte schon spezielle Vorstellungen. Ich kenne auch viele Fotos und habe Bilder im Kopf. Einige meiner absoluten Favoriten stammen vom isländischen Fotografen Rax (Ragnar Axelsson):

http://www.rax.is/Gallery/FAROE_ISLANDS/Index.htm

Ich krieg da feuchte Augen, wenn ich das sehe, und es ist eine große Inspiration.

Schön wäre es, wenn wir uns baldmöglichst auf einen Termin einigen könnten (Zwecks Urlaubsplanung).
Mach doch einfach mal einen Vorschlag, ich checke dann, ab ob ich frei bekomme!

Wie gesagt, ich würde vor der eigentlichen Urlaubssaison Anfang Mai dorthin wollen, weil dann noch keine Sommerferien dort sind und ich eher meine Leute treffen werde. Die Brutsaison geht vom 1. Mai bis 1. August. Der größte Vogelreichtum ist im Juni und Juli, und der 29. Juli wie gesagt Nationalfeiertag. Dann ist es aber voll dort. Beides sind Optionen, und ich war bisher immer im Juli dort.

Was arbeitstechnisch bei mir nicht geht, wäre August.

Also Anfang Mai oder Ende Juli, jeweils für zwei Wochen. Beides hat was für sich.
 
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Ich würde an so einer Tour sehr gerne teilnehmen - nur in diesem Jahr ist es dafür zu spät; Urlaub ist schon verplant.
 
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Ich werde sicher noch öfters hinfahren wollen. Das ergibt sich alleine schon aus meiner Sprachkenntnis. Da spricht man eine Sprache, die auf der Welt vielleicht 80.000 Leute sprechen, und dann muss man eben auch mal dahin, wo diese Sprache gesprochen wird. Alles andere ist unnatürlich, und deswegen will ich ja auch unbedingt dieses Jahr noch, damit ich endlich lernen kann, es frei zu sprechen. Das ist mein eigentliches Ziel, und da bietet sich auch ein Sommerkurs an der färöischen Uni nächstes Jahr an (wo ich die anderen Verrückten treffe, die auch extra für die färöische Sprache kommen :) ).

http://setur.fo/fileadmin/user_upload/documents/Ensk_dokument/Faroese__heimasi__a_FMD__jan_08.pdf
 
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Kommen wir zu den Preisen.

Ich sagte bereits, dass ein Flug ca. 350 Euro hin und zurück kostet. Das hängt aber natürlich vom Buchungsdatum und der Saison ab. Muss man also in Ruhe bei www.atlantic.fo checken. Eine Buchung über's Reisebüro wird sicher nicht billiger.

Eine Schiffsfahrt ist im Winter spottbillig. Aber dann ist es dort auch stürmisch und dunkel (die Färöer liegen weit im Norden, dafür ist es im Sommer neblig oder stürmisch und hell). Das kostet pro Nase -- festhalten -- nur 82 Euro: http://www.smyrilline.de/DIE_FÄRÖER/WINTERPREISE.aspx

Die Fährpreise im Sommer sind unübersichtlicher.

http://www.smyrilline.de/Files/Filer/PDF/german_site/Preistabelle-2008-DE.pdf

Wir wollen von Hanstholm nach Tórshavn und zurück. Bergen-Tórshavn ist billiger, aber dann muss man erst nach Bergen kommen.

Das kann ja jeder mal durchrechnen. Ein anderer Zettel ist der hier:

http://www.smyrilline.de/Admin/Publ...er/PDF/German_site/Preistabelle-2008-DEFO.pdf

Jedenfalls kann ich ja mal erzählen, was das Leben so kostet. Hierzu begeben wir uns in das Einkaufszentrum www.sms.fo und dort in den Lebensmittelladen Miklagarður, der eigentlich alles hat.

Bitte die aktuelle Werbung beachten: http://www.sms.fo/i2net/data/attach...1833/2FA123B5-5AF2-48D8-868A-DF1B552F7075.pdf

Momentan sind deutsche Äpfel im Angebot. 3 kg kosten 29 Kronen, das sind ca. 4 Euro. Für das gleiche Geld würde man 2 kg holländische Birnen oder italienische Kiwi bekommen. Ein halbes Kilo Roastbeef oder Putenbrust oder 3 Liter Kakao kosten auch um die 4 Euro. Apfelsaft ist etwas billiger.

Ich denke mal, das sind erträgliche Preise, wenn man bedenkt, dass das alles importiert wird.

Kommen wir zu den Unterkünften. Ich sprach bereits vom Ferienhaus für 450 Kronen am Tag (egal, wie viele Leute). Natürlich ist das ein Sonderangebot. In Tórshavn zahlt man das pro Person im Gästehaus: http://www.hostel.fo/Default.aspx

Ansonsten hier ein paar Angebote aus der Hauptstadt: http://www.greengate.fo/Default.asp?Sida=2859

Tórshavn hat durch die zentrale Lage (schon die Wikinger wussten das und hatten hier ihre Haupt-Thingstätte) den Vorteil, dass man fast alles per Tagesausflug abklappern kann. Davon ausgenommen sind:

1. Mykines (Vogelparadies, Basstölpelkolonie!)
2. Fugloy (der Name heißt bereits "Vogelinsel")
3. Suðuroy (da hätten wir besagtes Haus)

Kommen wir zu den Verkehrsmitteln:

http://www.ssl.fo/Default.asp?sida=3110

Eine Wochenkarte für alle Busse und Fähren kostet 600 Kronen. Das sind 81 Euro. Allerdings kriegt man dafür auch was geboten. Theoretisch kann man so die Inseln abklappern. Allerdings halten die nicht zum Fotografieren an.

Als Individualtourist könnte man trampen, wandern oder radfahren (anstrengend bei den Bergen, aber andere Leute machen das ja auch).

Kommen wir also zu Leihwagen. Ich greife mal willkürlich einen Autohändler raus: http://www.reyniservice.fo Links steht Rent a Car, und ein Toyota Yris ist das billigste, was sie haben. Kostet 370 Kronen pro Tag bei 7 Tagen. Naja, 50 Euro oder so.

Fragt sich also, ab wann sich die Mitnahme eines Wagens auf der Fähre lohnt.

Für die beiden unterseeischen Tunnel muss man jedenfalls Maut bezahlen, und nach Sandoy und Suðuroy gibt es noch Autofähren.

So, und weil man immer positiv denken soll, zum Schluss die beste Nachricht: Hubschrauberflüge sind richtig billig!

http://www.atlantic.fo/Default.asp?sida=120

Zum Beispiel vom Flughafen Vágar auf das Vogelparadies Mykines kostet es nur 145 Kronen, also 20 Euro. Ist das was? Nur muss man diesen Flug lange vorher buchen, und es gibt auch keine Landegarantie bei dem ständig wechselnden Wetter. Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary konnten so zum Beispiel 2005 dort nicht landen, und so mussten die 15 Bewohner auf den hohen Besuch verzichten.

Und dennoch: Die Färöer sind ein hochmodernes Land mit mehr Internet- und Handy-Usern pro Kopf als Deutschland.

Kurz:

Reine Lebenshaltungskosten ohne Unterkunft schätze ich mal auf 30 Euro am Tag. Für Unterkunft kann man 50 Euro und mehr täglich loswerden, aber es gibt auch Zeltplätze. Zum Beispiel bei der Jugendherberge in Gjógv kostet Zelten 80 Kr. pro Nase (ca. 10 Euro).

http://www.gjaargardur.fo/Default.aspx?ID=9 (besonders schön dort)
 
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Ich werde die Termine schnellstmöglich abklären, Ende Juli dürfte (leider!) aller Wahrscheinlichkeit flachfallen, da eineige Kollegen dort bereits Urlaub haben...:(
Ich melde mich, sobald ich genaueres weiß!

Danke nochmals für Deine grandiosen Postings, ich würde am liebsten sofort losfahren! ;)
 
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Gut, ich müsste August wieder da sein, ansonsten darf ich zwei Wochen weg. Da ich dort für meine Wikipedia-Artikel Orte und bestimmte Leute fotografieren will und ansonsten einfach nur Färöisch sprechen will, habe ich eh eine Agenda für jedes Wetter und jede Jahreszeit.

So, ich muss nach Wikipedia. Torleif Sigurðsson ist heute verstorben. Das war der Mann, der den färöischen Fußball auf die internationale Bühne brachte. :frown1:
 
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Moin,

wie sieht es dort mit Alkohol aus?

Gruß vom
Kay (manchmal durstig)
 
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Moin,

wie sieht es dort mit Alkohol aus?

Gruß vom
Kay (manchmal durstig)

Moin Kay, die Alkoholprohibition wurde 1992 durch Marita Petersens Wirken aufgehoben: http://de.wikipedia.org/wiki/Marita_Petersen

Das bedeutet, dass es seitdem Alkohol in den staatlichen Läden gibt:

http://www.faroeislands.com/Default.asp?sida=762 (Gelbe Seiten)

www.rusan.fo (der Laden selbst mit Preisliste)

Seit dem Ende der Prohibition haben auch Restaurants und Kneipen eine Schankerlaubnis (gab's vorher nur in speziellen Klubs). Relativ neu ist, dass es auch auf Konzerten eine Schankerlaubnis geben kann. Ebenso ist es neu, dass es auf der Fähre nach Suðuroy was zu trinken gibt.

Es gab aber natürlich immer Alkohol auf den Färöern. Früher musste man das Zeug in Kopenhagen bestellen und hatte eine gewisse Ration pro Monat. Allerdings durfte man das nur, wenn man dem Fiskus gegenüber schuldenfrei war. Wer Steuerschulden hatte, durfte sich auch keinen legalen Alkohol beschaffen.

Außerdem gibt es auf den Färöern zwei Brauereien, Föroya Bjór und Restorffs. Letztere ist die kleinere Brauerei und liegt in Tórshavn, während Föroya Bjór eigentlich der Inbegriff für Bier dort ist.

http://www.foroya-bjor.fo/
http://www.restorffs.fo/

Das Bier ist sehr gut, denn das Brauwasser kann besser kaum sein. Die anderen Zutaten stammen aus Deutschland, so weit ich weiß. Ich weiß jedenfalls, dass der Chef von Föroya Bjór deutsch spricht, also kann man die Brauerei ja besichtigen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Föroya_Bjór

Das Bier bekommt man außer auf den Färöern nur in Kopenhagen und vielleicht im "Haus der 1000 Biere" in Hamburg.

Es gibt auch ein Leichtbier, das es auch während der Prohibition überall zu kaufen gab. Davon musste man circa das Dreifache trinken, um was zu merken.

Ansonsten kann man im Flugzeug und auf der Norröna zollfrei einkaufen. Viele Färinger sind übrigens strikte Abstinenzler, und man sollte sich vorher erkundigen, ob Alkohol als Mitbringsel in Ordnung ist. Ansonsten ist eine Flasche Jägermeister natürlich hochwillkommen.

Es gibt angeblich auch ein illegales Homebrew, das Fredrik heißt (das ist ein Wortspiel: fretur = Furz, drykkur = Getränk, wegen der Blähungen, die man davon bekommt).

Ansonsten empfehle ich einfach mal die sehr schön gestaltete Karte vom "Hvonn" (das ist ein Restaurant im "Hotel Tórshavn" direkt am Hafen): http://www.hvonn.fo/upload/hvonn_matskra_s1.PDF Dort kostet ein großes Bier vom Fass 50 Kronen, also fast 7 Euro. Verdursten tut man also nicht, aber die Preise sind skandinavisch.
 
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Reaktionen: Kay
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Ach und noch was Kay. Dein Avatar ist ja ein Austernfischer, den erkenne ich von weitem. Auf den Färöern ist das der Nationalvogel. Es gab sogar mal eine inoffizielle Flagge mit dem Austernfischer.

Der färöische Name ist Tjaldur (sprich Tschaldur) wie im Isländischen, nur kurioserweise ist das Wort dort maskulinum, im Färöischen aber neutrum. Ich bleibe beim männlichen grammatischen Geschlecht, weil es natürlicher klingt.

Der Tjaldur ist deswegen Nationalvogel, weil der Dichter Nólsoyar Páll ihn vor 200 Jahren im sog. Fuglakvæði (Vogelballade) besang. Dort spielen verschiedene Vögel eine Rolle, und in der Allegorie steht der Rabe für die dänischen Monopolhändler, und der Tjaldur steht für den tapferen Färinger.

Der Tjaldur ist nämlich ein Watvogel, der kein richtiges Nest baut, sondern einfach auf dem Boden nistet. Dadurch ist sein Nest angreifbarer, und er ist ständig damit beschäftigt, Feinde davon abzulenken. Also der Tjaldur macht immer ein Riesentheater, wenn sich ein Feind nähert. Dadurch sind auch andere Vögel gewarnt. Deswegen ist der Tjaldur der Wächter des Volkes.

Der Tjaldur kommt am 12. März zur Grækarismessa, und das ist dann der Frühlingsanfang. Man begegnet ihm im Landesinnern eigentlich dauernd, und sein Ruf heißt auf Färöisch klipp-klipp.

Eine Gefahr für den Tjaldur sind übrigens Wollbüschel, die von den Schafen verloren werden. Wenn der Tjaldur sich darin verfängt, kriegt er es nicht mehr von den Füßen los...

Faroe_stamp_421_bird_eggs_oystercatcher.jpg
 
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Dank Dir für Deine ausführlichen Erklärungen!

Der Austernfischer gehört zu den Watvögeln. Es gibt mehrere Arten von Austernfischern und auch mehrere Arten von Watvögeln. Lustig sind z.B. auch die Säbelschnäbler, die mit dem Schnabel wie mit einer Sense die Wasseroberfläche "abgrasen".

Wenn Du mal nach Tönning kommst: Dort gibt es auf der Landseite Vogelbeobachtungshütten vom NABU.
Sinnvoll ist es, bevor man hingeht, in den Tidenkalender zu sehen. Bei Ebbe sind die Vögel draußen im Watt. Wenn das Watt überspühlt wird, kommen sie ins Hinterland und können dort gut beobachtet (und fotografiert) werden.

@alle Mitleser: Watvogel kommt nicht vom Watt (Küstenstreifen von Gezeitengewässern bei Niedrigwasser), sondern vom Waten = (durchs meist feuchte) einsinkend gehen. Die meisten dieser Vögel haben relativ lange Beine und "waten" auf der Nahrungssuche durch Feuchtgebiete.

Gruß vom
Kay
 
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