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Überlegungen, Workshop und Ausstellung​

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Fotobücher gehören seit Jahren zum Angebot zahlreicher Print-Dienstleister und erfreuen sich auch in der Foto-Szene immer größerer Beliebtheit – Grund genug sich einmal mit dem Thema „Fotobuch“ ausführlich zu beschäftigen! Da es dabei sowohl um die Qualität des Produkts an sich als auch um das Anfertigen des selbigen geht, kam die Idee auf, das eine mit dem andern zu verbinden. Zu diesem Zweck habe ich einen Workshop entwickelt, der das „Machen“ eines Fotobuches erklärt und einen Print-Dienstleister gesucht, der diesen Workshop drucktechnisch begleitet. Daher teilt sich der Bericht in zwei Kapitel: Teil 1 - Vorstellung des Print-Partners, in diesem Fall die Firma „fotobook“, und Teil 2, der den Workshop und dessen Ergebnis vorstellt. Tipp: unbedingt bis zum Ende lesen und eine kleine Aufmerksamkeit finden!

Teil 1 – Das Unternehmen fotobook​

Die Firma fotobook ist in Österreich (Tirol) beheimatet und tritt unter fotobook.at und fotobook.de im Web mit seinem Dienstleistungsangebot für Foto-Printprodukte auf. Das Angebot von fotobook umfasst neben Fotobüchern die gesamte Palette eines Print-Dienstleisters vom klassischen Fotoabzug über Fotokalender bis hin zu bedruckten Accessoires. Das Unternehmen beschreibt sich selbst so:

fotobook – Seit 20 Jahren die regionale Fotobuch-Manufaktur, die Maßstäbe setzt.
In der regionalen Fotobuch-Manufaktur fotobook produzieren wir seit 2004 Fotobücher in Handarbeit mit ganz viel Liebe – versprochen. Wir produzieren ausschließlich in Innsbruck im Herzen Tirols. Dieses regionale Handwerk merkt man jedem einzelnen Fotobuch an. Mit unseren, vormals als HD book by Canon bekannten, HD Premium Fotobüchern haben wir schon vor Jahren den Maßstab für Fotobücher gesetzt: mit den sattesten Farben, den schärfsten Texten sowie besonders flach und langlebig. Diese handwerkliche Perfektion sieht man nicht bloß bei unseren Fotobüchern, sondern auch bei unseren Kalendern – auch in HD Premium Qualität - und Wandbildern.

Von je her setzen wir in unserer Produktion auf Nachhaltigkeit. Eine gesellschaftliche Nachhaltigkeit die auf unseren zahlreichen langjährigen Mitarbeitern beruht. Auch die ökologische Nachhaltigkeit schreiben wir groß. Beispielsweise benötigen unsere Canon Dreamlabo Photo-Inkjets weniger Strom als vergleichbare Druckmaschinen. Durch die Photo- Inkjet-Technologie sind die Restfarb-Abfälle geringer als im Laser-basierten Digitaldruck und die schädlichen Chemikalien der klassischen Foto-Ausarbeitung fallen zur Gänze weg.

fotobook als Marke des Printcenter Lamprechter verdeutlicht die starke Verbindung zur Fotografie. Denn das Printcenter Lamprechter ist Teil der Lamprechter Photo Specialist Group – Österreichs führendem Foto- & Video-Fachhändler.

Mit der Stammmarke Foto Lamprechter begann vor nahezu 75 Jahren die fotografische Reise getreu des Credos „Perfekt im Bild“. Die Gruppe ist sechs Mal in Österreich vor Ort: mit vier Foto Lamprechter Filialen in Tirol, United Camera in Wien, sowie Foto Straub in St. Pölten. Mit der hauseigenen Digitaldruckerei Printcenter Lamprechter werden die Bilddienstleistungen von den klassischen Singleprints und Fine Art-Drucken noch eine Stufe größer gedacht – von großen Auflagen bis zu großen Formaten. Und natürlich dem Maßstab unter den hochwertigen Fotobüchern: fotobook HD Premium.“

Die Angebotspalette
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Die Produktion
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Der Printvorgang wird über alle Stationen von den Mitarbeitern penibel überwacht.


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Bei der Endkontrolle wird jedes Produkt einzeln in Augenschein genommen.

Bevor ich den Fotobuch-Workshop begonnen habe, den fotobook freundlicherweise als Sponsor unterstützt hat, hatte ich Gelegenheit, die gesamte Produktpalette anhand von eigenen Fotos durchzuprobieren. Der Ablauf bei fotobook ist für alle Produckte im Grunde gleich. Man richtet einen Account bei fotobook.at ein und gestaltet seinen Print mit Hilfe der angebotenen Layoutsoftware. Nach dem Hochladen des Fotos prüft die Software das Bild, ehe man mit dem Bestellvorgang weitermachen kann, und man schließt das Ganze dann mit einer Bestellung ab. Die Lieferung erfolgt i.d.R. innerhalb einiger Tage. Nach der Bestellung wird man über den Fortgang seines Auftrages per Mail informiert. Das ganze Prozedere ist also recht kundenfreundlich.

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Die fertigen Produkte werden sorgfältig verpackt und, wenn nötig noch mit Schutzfolie versehen, zum Versand gebracht.


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Die HD-Abzüge für die Portfolioauswahl eines Fotobuches


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Großabzug vom MFT-Format – auch hier liefert fotobook sehr gute Ergebnisse ab!


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Ausschnitt vom obigen Großabzug mittels Scanner (600dpi)


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Hier drei Prints aus dem Premium-Sektor: AluDibond mit Acryl links, Acryl Mitte und AluDibond rechts. Auch die SW-Prints von fotobook sind von hoher Qualität, was sich auch später bei den Fotobüchern zeigen sollte.

Zu den Fotobüchern​

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So meldet sich nach der Installation der FOTOBOOK DESIGNER, die hauseigene Gestaltungssoftware von fotobook. Wer die Software nicht auf dem eigenen Rechner installieren will, kann das gleiche Programm auch online nutzen.

Bevor man ein Buch gestalten kann, muss man sich für ein Format und eine Ausführung/Qualität entscheiden. Allerdings ist es möglich, nach Anlage eines Buches dieses hinsichtlich des Formats und der Qualität nachträglich zu ändern. Ich habe mich hier für das Format DIN A4 quer entschieden.

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So sieht die Arbeitsfläche des Designprogramms aus. Links die Bild-Box, in der man die eigenen Fotos ablegt (importiert). Unten findet man zahlreiche Formatvorlagen.

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Die gestalteten Seiten kann man sich in einer Vorschau pur anschauen oder auch herunterladen. Wichtig ist, dass man die Fotos die man verwenden will, in einem „Projekt-Ordner“ vor Beginn sammelt! Die Fotos aus diesem Ordner werden dann in die Bildbox der Layout-Software geladen. Dieser Projekt-Ordner sollte während der Arbeit am Fotobuch am gleichen Speicherort verbleiben. Geschieht das nicht, meckert Fotobook Designer beim neuerlichen Öffnen des Projekts und weist darauf hin, dass die Originalfotos fehlen. Dann muss man der Software den neuen Pfad mitteilen.

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Auf der Website werden die Qualitäten und Bindungen ausführlich beschrieben.


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Ich habe ich mich für die „HD Premium Flatspread-Bindung“ und mattes Papier entschieden. Hier die verschiedenen Fotobücher, die beim Workshop entstanden sind (mehr zum Fotobuch-Workshop weiter unten!) Das Gesamtergebnis der von fotobook hergestellten Bücher war sehr, sehr überzeugend!

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Fazit
Das Preis-/Leistungsverhältnis bei fotobook ist sehr gut. Je nach Anwendungszweck des geplanten Fotobuches, etwa als Geschenk oder nur zur Dokumentation, findet man das passende Preissegment für sein Projekt im Angebot von fotobook. Wichtig ist, vorab genau zu planen wie Format, Qualität und (Achtung!) Seitenzahl des geplanten Buches sein sollen, da einige Format-/Qualitätskombinationen nur mit einer jeweils festen Seitenanzahl erweitert werden können.

Eine Gestaltung eines Fotobuchs mit einer eigenen Software und anschließender Übergabe per PDF ist bei fotobook leider genauso wenig möglich wie freie Formate – was für alle Printprodukte gilt!

Teil 2 im nächsten Beitrag, bitte weiterlesen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Teil 2: Der Fotobuch-Workshop​

Die Idee 1: Bilder wieder erleben, das Diktat des Digitalen verlassen!
In der historischen Entwicklung der Fotografie bewirkte die Einführung der digitalen Fotografie einen massiven Einschnitt. Fotos tauchen als (Papier-)Bild im Gegensatz zum gemalten Bild fast nicht mehr haptisch auf – alles Fotografierte verschwindet plötzlich in digitalen Speichern, und erscheint, wenn überhaupt, nur noch im ebenfalls digitalen Web! Diese digitalen Bilder sind also für den Betrachter nicht mehr haptisch erfahrbar und auch nicht mehr im Raum verortbar. Das Erlebnis Fotografie verschwindet im Wust von Nullen und Einsen. Auch das Erlebnis, Fotos/Bilder zu zeigen, verliert sich im Belanglosen und dazu meist auch im anonymen digitalen Universum. Ebenso die Diskussion über Bilder, die im Web von Fotografierenden präsentiert und zu deren Bewertung aufgerufen wird. Mich irritieren auch immer wieder bildkritische Gespräche über Bilder, die auf Tablets oder gar auf Smartphones präsentiert werden.

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Die Geste des Zeigens – Fotoalben und Schubladenfotos
Das Zeigen von Fotos war immer sehr beliebt und gehörte zum Alltag. Die Fotos befanden sich meist in Kartons oder in Schubladen – manchmal auch in akribisch angelegten Fotoalben. Im Allgemeinen wurden die Bilder in Schuhkartons (Schubladenfotos) oder Fotoalben ausschließlich dem fotografischen Amateurbereich zugeschrieben und fanden nur wenig Beachtung in der allgemeinen Fototheorie. Die Verbreitung des Smartphones trat dann das Erbe der „Schublade“ an, und die Fotoalben verschwanden fast vollständig – und damit auch das haptische Erlebnis und die Verortung dieser Bilder. Aber erst heute, gut 15 Jahre nach der Einführung dessen, was wir heute als Smartphone bezeichnen, beschäftigt sich die allgemeine Fototheorie damit.

Die Geste des Zeigens aber blieb und fand mit dem Smartphone ein „Zeigemedium“ mit völlig neuen Dimensionen. Leider wurden fortan unsere Bilder leider auch ins digitale Nirwana weggesperrt. Das Erlebnis der haptischen Erfahrbarkeit verschwand nun fast völlig, und auch das Bedürfnis des Zeigens von Fotos transferierte sich in die elektronischen Medien. Das Erstaunliche daran ist aber die Tatsache, dass im so genannten Amateurbereich immer noch sehr teures Foto-Equipment gekauft wird, um zu fotografieren, aber die Ergebnisse weitestgehend digital bleiben. Das ist deshalb erstaunlich, weil man das (fürs Netz) auch mit einem Smartphone machen könnte!

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Foto-Stammtisch

Ein weiteres Phänomen habe ich bei meinen zahlreichen Besuchen bei Fotoclubs und Foto-Stammtischen erlebt. Die meist fotografisch sehr aktiven Teilnehmer:innen reagierten auf meine Frage, ob sie mit ihren Fotos an einer Fotoausstellung teilnehmen würden, meist irritiert und lehnten ab. Das machte mir klar mir, dass in diesem Bereich die Geste des Zeigens, früher das Ziel eines jeden Fotokurses und der Aktivität in Fotoclubs, sich augenscheinlich unter dem Einfluss des Smartphones stark verändert hat. Letztendlich veranlassten mich diese Erfahrungen dazu, mit dem Projekt image-trackers eine Pop-Up-Fotogalerie zu etablieren und schon 2019 drei Fotoausstellungen zu organisieren. Mehr dazu findet ihr hier:


Die Idee 2: Bilder kuratieren als Alternative!
Natürlich ist mir bewusst, dass die Möglichkeiten Fotoausstellungen zu präsentieren, heutzutage noch schwieriger ist als noch zu Analogzeiten. Daher kann ein genauso gut vorbereitetes Fotobuch ein Alternative sein. Eine gute Ausstellung ist nur dann zu realisieren, wenn sie gut kuratiert ist. Kuratieren heißt aber auch auswählen!

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Bilderauswahl

Bilder bewerten, das Diktat der Kriterien!
Da wir in dieser Gesellschaft alle eine Tätigkeit ausüben müssen, um unsere Brötchen zu verdienen, erlernen wir je nach Komplexität der angestrebten Tätigkeit über einen definierten Zeitraum einen Beruf. Einen Teil des Lernens macht das Einüben der entsprechenden Fachtermini aus. Für alle Hard-Skills (z.B. im Handwerk) funktioniert das meist mehr oder weniger problemlos. Betrachtet man die Tätigkeiten, die durch Soft-Skills geprägt sind, die also individuell bewerten, kommt man ohne vereinbarte Codes nicht aus. Allerdings empfiehlt es sich, auch diese, meist in Schriftform existierenden Regeln, nicht als absolut zu betrachten und anzuwenden. Wie jedes Foto das, wir machen einer Tagesform unterliegt, gilt das auch für jedes Bild das wir betrachten!

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Bilder bewerten!
Wie schon erläutert bedarf es eines vereinbarten „Codes“ um über Bilder zu diskutieren und diese gegebenenfalls bewerten zu können. Selbst, wenn dieser Code schriftlich vorliegt, ist das Handling damit nicht problemfrei! Ein Beispiel: In einer Jury stellt der Faktor Beratungszeit per se schon ein Problem dar. Wenn wir wissen, dass unser Gehirn in 0,8 Sek. Entscheidet, ob ein Bild gefällt oder nicht, warum muss eine Diskussion zu einem Bild dann mehrere Minuten dauern – das Bild wird dadurch nicht besser oder schlechter. Mit der einfachen Feststellung „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ ist eigentlich alles gesagt.

Bilder kuratieren
Die Erfahrung zeigt, dass das Präsentieren von Bildern, vor allem außerhalb der Schubladen- und Gebrauchsfotografie, sehr komplex ist. Es gilt daher:
  • Die Schubladenfotografie unterliegt keinerlei Präsentationszwängen!
  • Die Gebrauchsfotografie findet in ihrem kommerziellen Umfeld zahlreiche Unterstützer:innen, die sowohl bei der Auswahl als auch bei der Präsentation der Bilder regelnd eingreifen und helfen. Da gibt es (Bild-)Redakteur:innen, Art-Direktor:innen, das Marketing und schließlich die Kund:innen. Für Museen, Galerien und Ausstellungen gibt es genauso Berater:innen und Kurator:innen wie für Künstler:innen, Museen und Manager:innen.
  • Alles das haben allgemein als „Fotoamateur:innen“ bezeichnete Kunstfotograf:innen normalerweise nicht!
Bilder kuratieren als Alternative!
Gerade im „Bilder kuratieren“ sehe ich für Fotogemeinschaften und Fotoclubs eine sinnvolle Alternative zu den regelmäßigen, ewiggleichen und meist unzulänglichen, internen Fotowettbewerben! Statt sich auch noch in der Freizeit bei den Clubabenden dem in unserer Gesellschaft vorherrschenden Wettbewerbsprinzip zu unterwerfen, halte ich es für sinnvoller gemeinsam das Kuratieren zu trainieren und das Ergebnis dazu als gruppendynamisches Erlebnis zu zelebrieren.

Die Bandbreite der Teilnehmer:innen reichte beim ersten Workshop von klassischen Anfänger:innen bis zu studierten Künstler:innen. Die in der Ausstellung zu sehenden Ergebnisse können natürlich nur ansatzweise den Transformationsprozess vom Einzelbild zur Fotostrecke der einzelnen Teilnehmer:innen zeigen, machen aber Mut, weitere Workshops anzubieten!

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Die Bücher

Die Ausstellung

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Der Aufbau

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Die Location

Die Vernissage

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Die Ausstellung zum WS-Fotobuch wurde am Donnerstag (08.02.) mit einer Vernissage erfolgreich eröffnet. Es waren ca. 70 bis 80 Besucher:innen über den Abend da. Das Interesse an den angebotenen Themen war gleich verteilt, was scheinbar an den Themen selbst lag. Darüber hinaus ist es gelungen, einen Wettbewerbscharakter zu vermeiden. Das Resümee zum Projekt fällt für mich und alle Beteiligten durchweg positiv aus. Natürlich werden und sollen die gemachten Erfahrungen sowohl während des Workshops selbst als auch den organisatorischen Vor- und Ablauf betreffend in das nächste Projekt einfließen. Im Wesentlichen betrifft das den Vorlauf bis zum Start und die erste Phase des Workshops.

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Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei der Firma fotobook, die unser Projekt „Workshop zum Thema Fotobuch“ tatkräftig und engagiert unterstützt hat!

Gutschein​

Alle, die nun neugierig geworden sind, haben die Gelegenheit es selbst auszuprobieren! fotobook.at starte für die User von Netzwerk Fotografie eine große Gutscheinaktion:

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Gültig bis zum 30.09.2024. Bitte einfach den QR-Code scannen.

© Netzwerk Fotografie und Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, M. Steinhoff
 
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