Ecuador - Kolibris und Vulkane

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Ecuador Tag 7-3: Otavalo Viehmarkt​


Kiboko geht in den dritten Bereich des Viehmarktes.


Kleintiermarkt​


Hier ist alles etwas ruhiger und kleiner.
Verkaufsstände sind in Reihen aufgebaut.
Einzelne Reihen haben sich auf eine Tierart spezialisiert.
Die Tiere werden in Käfigen, Körben, Plastikstiegen und Pappkartons angeboten.

Bild 239: Weiße Hühner in braunen Stiegen

Bild 240: Werbeträger auf dem Käfig​


Hühnerbeglücker​


Prächtige Hähne sind der ganze Stolz der Besitzer.
Sie werden nicht in lieblosen Plastikstiegen und Minikäfigen transportiert.
Sie werden gestreichelt und gehätschelt.
Die Hähne sind schon richtige Haustiere.
Ob sie für die Zucht, den Kampf oder den Kochtopf bestimmt sind?



Bild 241: Stolzer Gockel​


Ein Hahn lässt sich gerne Tragen.
Besser als Hahn im Korb ist Henne im Rucksack.



Bild 242: Henne im Rucksack​


Augen auf beim Kükenkauf​


Nach den großen Hühnern folgen die ganz kleinen.
Große Pappkartons enthalten mindestens 50 Flauschkugeln.
Oft ist es eine Mischung aus blassgelben, grauen und braunen Küken.
Bei so vielen süßen Küken fällt die Auswahl schwer.

Bild 243: Qual der Wahl

Bild 244: Die Auswahl ist getroffen

Bild 245: Tütenware​


Auf den Hund gekommen​


Auf dem Kleintiermarkt gibt es viele Stände mit Hundewelpen.
Die sind alle supersüß.
Am liebsten hätte sich Kiboko gleich einen kleinen Bello mitgenommen.

Bild 246: Neues Familienmitglied



Bild 247: Zwei bezahlen, der Dritte ist gratis​
 
Zuletzt bearbeitet:
2 Kommentare
Lydian kommentierte
Der Hahn in #242 ist eindeutig eine Henne
 
Kiboko kommentierte
Danke @Lydian
Korrigiert!
Die Gattung ist nicht im Vogelbestimmungsbuch für Ecuador. Wie soll ich da sicher Hahn von Henne unterscheiden?
 
Anzeigen

Ecuador Tag 7-4: Otavalo Viehmarkt​


Kiboko bummelt weiter über den Kleintiermarkt.
In der nächsten Reihe gibt kleine flauschige Häschen.

Bild 248: Simsalabim, da ist der weiße Hase​


Meerschweinchen​


Auf dem nächsten Stand tummeln sich braune Meerschweinchen.
Werden sie als Haustier gekauft oder als Sonntagsbraten?

Bild 249: Kuscheltier oder Sonntagsbraten?​


Wachteln​


Die Tiere haben Kiboko wirklich leidgetan.
Ein Drahtkäfig ist mit kleinen Vögeln vollgestopft.
Es müssten Wachteln sein.
Als Alternative gibt es auch deren Eier.
Zwanzig Stück werden jeweils in einer Plastikschüssel angeboten.

Bild 250: Warten auf den Erlöser​


Der Anblick ist für Kiboko zuviel.
Kiboko hat genug vom Tiermarkt gesehen.
Am Rand des Marktes sind weitere Verkaufsstände.


Seile für Seilschaften​


Die neu erstandenen Rinder, Schweine oder Schafe sollen nach Haus transportiert werden.
Dafür bedarf es eines wichtigen Hilfsmittels.
Wer den Strick vergessen hat oder einen Spontankauf tätigt, kann hier den passenden Strick erwerben.
Nur so kann der Heimweg als Seilschaft angetreten werden.
Es gibt Seile in unterschiedlichen Farben und Qualitäten.
Ob die gekauften Tiere die Farbe aussuchen können?

Bild 251: Material für neue Seilschaften​


Gemischtwarenladen​


Neben den Markt sind auch größere Verkaufsstände.
Es sind Gemischtwarenläden.
Sie haben alles, was man zum Leben auf dem Land braucht und nicht selbst herstellen kann.
Hier lagern Mistgabeln, Schaufeln ohne Stiel, Ketten, Maurerkellen, Schleifscheibe und Klostampfer.


Mitten im Durcheinander steht ein gelber Karton mit der Aufschrift.

Corona.

Darauf ist ein Fleischwolf abgebildet.
Ob ein Tourist aus dem chinesischen Wuhan den Karton gekauft und 2020 geöffnet hat?

Bild 252: Corona auf dem Viehmarkt​


Kiboko schaut sich die Waren etwas genauer an.
Auf einem Tisch liegen grob gearbeitete Sicheln.
Die haben einen ausgeprägten Wellenschliff.
Der Käufer hat die Wahl zwischen Holzgriff und Metallgriff.
Ergonomie wird überbewertet.
Ob es hier für Kommunisten auch die passenden Hämmer gibt?

Bild 253: Sicheln ja - Hammer nein​


Glücksbringer​


Ein Stand verkauft Pferdeschuhe.
Sie sind gestapelt und in Viererpaketen gebündelt.
Bei so viel Hufeisen hat der Verkäufer sicherlich viel Glück.

Bild 254: Glücksbringer​


Eine spezielle Art von Glücksbringern hat der Klamottenstand nebenan.
Ein rosa Schlüpfer mit roten Herzchen möchte abgestreift zu werden.

Bild 255: Glücksbringer​
 
Kommentar

Ecuador Tag 7-5: Otavalo Viehmarkt​


Für die Menschen der Umgebung ist der Viehmarkt auch ein sozialer Höhepunkt.
Es ist ein Ort zum Sehen und Gesehenwerden.
Dafür wird die Sonntagskleidung getragen.
Viele Menschen sind sehr freundlich und schenken dem Fotografen auch mal ein Lächeln.

Bild 256: Gut behütet

Bild 257: Ohne Goldkette geht keine Frau zum Markt

Bild 258: Im würdevollen Alter​



Bild 259: Glückliches Schaf mit glücklicher Besitzerin


Bild 260: Ein Lächeln für Kiboko


Bild 261: Kiboko! Ich habe Dich beim Knipsen erwischt

Heimweg​


Der Viehmarkt hat am Vormittag seinen Höhepunkt schon lange überschritten.
Es gibt noch einen kurzen Plausch, bevor Marktbesucher und Verkäufer den Heimweg antreten.

Bild 262: Plausch nach dem Einkauf​


Jetzt geht es aber nach Hause.

Bild 263: Hühnertransport​


Frauen führen ihre Schweine an der Leine.
Ob es eine Neuerwerbung ist?
Vielleicht sind die Schweine ein Ladenhüter?
Dann müssen sie nächste Woche wieder zum Markt.

Bild 264: Ab nach Hause​


Wenn das Schwein nicht laufen mag, dann kann geholfen werden.

Bild 265: Schweinetransport​


Kiboko ist noch nicht auf dem Heimweg.
In der Innenstadt von Otavalo ist ein weiterer Markt.
 
Kommentar

Ecuador Tag 7-6: Otavalo Markt​


Vom Viehmarkt geht es in die Stadt Otavalo.
Otavalo hat ca. 40.000 Einwohner und liegt auf 2800m ca. 100km nördlich von Quito.
Heute ist auch in der Stadt Markttag.


Parque Bolívar​


Der zentrale Platz ist der Parque Bolívar auch Parque Central genannt.
Neben dem Platz stehen zwei markante Gebäude.
Das Rathaus und die Kirche San Luís.
Kiboko war nicht drin, aber es soll dort auch nennenswerte Goldvorkommen geben.

Bild 266: San Luís am Parque Bolívar​


Auf dem Platz ist ein Denkmal von Rumiñawi.
Das bedeutet in Kichwa, der Sprache der Einheimischen, Steingesicht oder auch Steinauge.
Daher wurde das Denkmal aus Stein gehauen.
Rumiñawi war ein Inka-Heerführer und war auch mal kurzzeitig deren Oberhaupt.
Kiboko hat ihn gleich gekrönt und die Kirchturmspitze aufgesetzt.

Bild 267: Gekrönter Rumiñawi​


Straßenhandel​


Kiboko ist auf dem Weg zum Gemüsemarkt.
Auf dem Gehsteigen sitzen Frauen.
Sie bieten auf Decken und in Schüsseln ihre Waren aus regionalem Anbau an.
Mit dem großen Säcken haben sie ihre Wagen zum Markt gebuckelt.
Die Kleinbauern der Umgebung sind zu arm, um sich einen eigenen Marktstand leisten zu können.

Bild 268: Regionale Erzeugnisse​


Die drei alten Damen wirken sehr gelangweilt.
Sie haben nur wenig zu verkaufen.
Kunden sind selten.
Hinter ihnen sitzen drei Männer mit Seilen in den Händen.
Ob das die Ehemänner sind.
Ob sie damit am Abend ihre Frauen wieder nach Hause führen?

Bild 269: Straßenverkauf​


Schlachter​


Am Rand des Gemüsemarktes ist ein Gang mit Fleischgeschäften.
Die sind am Samstag gut besucht.
Die Schaufenster sind offen und gleichzeitig Verkaufsthresen.
Große Fleischstücke hängen an Haken von der Decke.
Kleinere Stücke und Gehaktes stehen in Schüsseln auf der Auslage.

Bild 270: Fleisch und Gemüsebeilage​


Der Fleischverkauf floriert.
Überall bleiben Kundinnen und Kunden stehen und suchen sich die besten Stücke aus.
Morgen ist Sonntag.
Da soll es schon was Gutes sein.

Bild 271: Fleischbeschau

Bild 272: Große Auswahl

Bild 273: Ausgewählt​


Huhn​


Vielleicht soll es doch lieber Hühnchen werden.
Ein Mann nimmt auf einem Stand Hühner aus.
Die Eingeweide landen in eine Schüssel.
Köpfe und Füße landen in einer anderen Schüssel.
Gut verschnürt sind sie fertig für den Grill.

Bild 274: Vorstufe zum Goldbroiler​


Muscheln​


Wem ein Huhn noch zu viel ist, der kann sich gerne mal an gegrillte Muscheln probieren.
Eine Frau hat eine große Schüssel auf dem Grill.
Mit einer großen Kelle werden die Köstlichkeiten immer wieder umgerührt.
Als Zugabe gibt es eine Zitronenscheibe.
Guten Appetit!

Bild 275: Frische Mupfeln​
 
Zuletzt bearbeitet:
2 Kommentare
P
promike kommentierte
Broiler bitteschön. Soviel Zeit muss sein.
 
Kiboko kommentierte
Danke @promike den Goldbroiler habe ich korrigiert. Es sind bestimmt noch viel mehr Tippfehler drin.
 

Ecuador Tag 7-7: Otavalo Gemüsemarkt​


Nach dem Schlenker durch die Fleischtheken der Stadt geht es über dem Gemüsemarkt zurück.


Gemüsemarkt​


Die Marktstände stehen dichtgedrängt.
Schirme bieten etwas Schatten.
Darunter sind Gemüse und Früchte gestapelt.
Kleinhänder füllen die Lücken.
Hier stehen Schüsseln auf dem Boden mit den wenigen Waren.
Die Armut muss groß sein, wenn man siher hier mit ein paar Bohnen zum Verkauf hinstellt.

Bild 276: Der Gemüsemarkt​


Hier wird alles verkauft, was Ecuador zu bieten hat.
Hier warten Berge von Brokoli, Ananas, Bananen, Zwiebeln und Tomaten auf Käufer.

Bild 277: Alles frisch!​


Eine junge Frau schäkert mit Kiboko.
Sie wedelt mit überreifen Bananen.
Das süße Früchtchen hätte Kiboko gerne mitgenommen.
Die Bananen sind dann Zugabe.

Bild 278: Süßes Früchtchen mit Bananen​


Früchte​


Auf dem Markt gibt es Vieles zu entdecken.
Manche Früchte und Gemüse sind bekannt, ungewöhnlich oder völlig fremd.
Die Baumtomaten wachsen auf kleinen Bäumen.
Es sind hängende Einzelfrüchte.

Bild 279: Baumtomaten​


Kartoffeln gibt es in vielen Formen und Farben.
Hier werden rosa Kartoffeln verkauft.
Die Form ist nicht unbedingt für Pommes Frites geeignet.

Bild 280: Kartoffeln

Bild 281: Pepino dulce - Melonenbirne

Bild 282: Unbekannte Früchte​


Fliegender Apotheker​


Ein junger Mann verkauft in einem Wägelchen Medizin in Fläschchen und Tütchen.
Kiboko wird ein Produkt in einer grünen Tüte angeboten.
Es hilft bei Rheuma, Arthritis, Erkältung, Muskelschmerzen, Knochenschmerzen, Knieschmerzen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und verstopfte Venen.

Für lausige 5 Dollar hilft es auch bei berauschter Bildgestaltung und anschließend schmerzfreiem Löschen der Bilder.

Bild 283: Wundermittel​


Falls die Wirkung des Wundermittels nicht mehr ausreicht, gibt es nebenan das nötige Werkzeug für einen Goldenen Schuss.

Bild 284: Knarre mit Munition​
 
Kommentar

Ecuador Tag 7-8: Otavalo Kunsthandwerkmarkt​


Kiboko geht jetzt vom Gemüsemarkt zum Plaza de Poncho.
Dort ist ein Markt für Kunsthandwerk.
Eine sehr leicht bekleidete Dame mit mehr Oberweite als Stoff bewacht ein Geschäft.
Eine traditionell gekleidete Dame schielt verstohlen hin.
Was sie wohl jetzt denkt?
  • A: Flittchen!
  • B: Früher konnte ich so etwas auch tragen
  • C: Bei der Kälte hat sie morgen einen Schnupfen
  • D: Da fehlen Strümpfe und Strapse
Bild 285: Scharfe Püppchen​


Auch Schaufensterpuppen brauchen mal frische Luft und etwas Bewegung.

Bild 286: Schaufensterpuppen auf Wanderschaft​


Kopfbedeckungen​


Die Gegend rund um Otavalo ist berühmt für seine Textilindustrie.
Auf dem Kunsthandwerkmarkt sind viele Händler mit regionaelen Textilprodukten.
Die Produkte auf dem Markt sind aber eher für Touristen gedacht.
Die Panamahüte haben ihren Ursprung in Ecuador.

Bild 287: Arbeitswerkzeug für Hütchenspieler​


Ob man mit so einem bunten Panamahut lächerlich aussieht?
Bestimmt nicht, wenn die anderen eine gestrickte Mütze tragen.
Die Palette reicht vom Pinguin über das Ice-Age Faultier Sid bis zum dreiäugigen Alien.

Bild 288: Auffällige Kopfbedeckungen​


Hier werden die Mützen hergestellt.

Bild 289: Mützenproduktion​


Stoffe in allen Farben​


Die Stände mit handgewebten Stoffen, Bändern und Schals stehen dichtgedrängt.
Die vielen Farben und Muster erschlagen Kiboko.

Bild 290: Bunte Bänder​


Fußballfans können sich hier auch bedienen.
Es gibt Schals für die Nationalmannschaften von Deutschland, Ecuador und Kolumbien, sowie die Clubs von Millionarios FC und die Millionäre vom FC Barcelona.

Bild 291: Kickerschals

Bild 292: Streifen machen Schlank​


Die Verkaufsstände sind für touristische Belange ausgerichtet.
An einen Stand hatten sie so viele T-Shirts, dass sie bereitwillig eins in Nilpferdgröße an Kiboko verkauft haben.
Kiboko hat ein tragbares Souvenir.
Als Zugabe gibt es ein Porträt dazu.

Bild 293: T-Shirtverkäufer​


Staubfänger​


Viele Stände auf der Plaza del Poncho haben nur touristische Staubfänger.
Goldene Kettchen, bunte Schildkröten aus Steinen, Sonnenbrillen mit bunten Rahmen oder Kettchen aus lackierten Steinen.

Bild 294: Klimperkram als Staubfänger​


Auf allen Vieren​


Eine Gruppe von sehr merkwürdigen Menschen wuselt über den Markt und durch die Menschenmassen.
Sie laufen auf allen Vieren.
Dabei sind sie sehr flott unterwegs.
Die Hände stecken in Latschen.
Die Beine und Hüften sind deformiert.
Ein aufrechter Gang ist unmöglich.
Mit Megaphon verschaffen sie sich Platz und Respekt.
Es sind Berufsbettler, die sehr aggresiv auftreten.
Der Reiseführer warnt vor Fotos, da dies zu sehr aggresiven und lautstarken Auseinandersetzungen führen kann.
Kiboko gelingt ein unbemerktes Bild von hinten.


Kiboko hat hier kein Mitleid.
Vermutlich werden die Kinder schon so erzogen, dass sie ausschließlich auf allen Vieren fortbewegen,
bis sich die Anatomie entsprechen anpasst.

Die nächste Generation Bettler ist geboren.

Edit: Ralf hat herausgefunden, dass es sich hier vermutlich um einen Gendefekt handelt.
Der kann dann auch weitervererbt werden.



Bild 295: Lebenslang auf allen Vieren​
 
Zuletzt bearbeitet:
5 Kommentare
Heide 2 kommentierte

Auf allen Vieren​

Vermutlich werden die Kinder schon so erzogen, dass sie ausschließlich auf allen Vieren fortbewegen,
bis sich die Anatomie entsprechen anpasst.
Die nächste Generation Bettler ist geboren.

Das wäre schon barbarisch.
 
dembi64 kommentierte
so etwas wird nicht anerzogen sein. Auch ein Gendefekt kann so etwas auslösen. In vielen Fällen ist die Ursache unklar. Berichte hierzu gibt es viele im Netz. Durchaus auch von seriösen Quellen. Einfach mal nach "Lebenslang auf allen Vieren" googeln.

Wie auch immer, nicht schön anzuschauen.
 
Kiboko kommentierte
Danke @Heide 2 und @dembi64 für Eure Kommentare.

Ralf, Danke für Deinen Hinweis mit dem Gendefekt.
Das ist mir neu, aber sehr plausibel.

Ich erinnere mich ganz grob, dass unser Guide Kurt von einer Familie gesprochen hat, die auf allen Vieren unterwegs ist.
Es sollen auch kleine Kinder dabei sein.
Er hat uns gewarnt Fotos zu machen, da die Menschen sehr aggressiv betteln.

In einen Reiseführer habe ich auch darüber gelesen.
Leider habe ich die Stelle nicht wiedergefunden.
Auch das Internet hat mich nicht weitergeholfen.
Das ausgerechnet mein selbst ausgedachter Bildtitel der Türöffnet ins Internet ist, hatte ich nicht erwartet.

@Heide 2: Ich vermute, dass ich mit meiner Interpretation über das Erziehen der Kinder zum Bettler zu weit gegangen bin und den Menschen damit unrecht getan habe. Ein Gendefekt kann sich weiterverben. Damit können die Kinder das gleiche Schicksal wie ein Elternteil erleiden.

1997 war ich in Indien. Dort habe ich sehr viel Leid gesehen. Unter anderem auch verstümmelte Kinder, die gebettelt haben. In Indien ist da auch ein gewissen System dahinter, dass Kinder zur Berufsbettlern macht. Das System ist barbarisch. Das hatte ich im Hinterkopf und habe es fälschlicherweise auf Ecuador übertragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heide 2 kommentierte

Ich hatte das auch erst gedanklich mit Indien verbunden. Allerdings habe ich auf Grund des Fotos mit angeborener Krankheit gerechnet. Die große Not macht die Leute dann zu aggressiven Bettlern, ein schlimmes Schicksal - besonders in Ländern wo es kaum was gibt.
In Berlin hatte man mal 2 Bettlerinnen auf dem Kudamm festgenommen die ihren Kindern die Beine nach hinten festgebunden hatten. Das Weinen hatte einige Leute dazu gebracht die Polizei zu verständigen. Es gibt wirklich Leute die so perv... sind daß ihnen jedes Mittel recht ist um an Geld zu kommen. Ich konnte es kaum fassen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Kiboko kommentierte

Ecuador Tag 7-9: Otavalo Kondorpark​


Ooops, das sollte kein Kommentar sein
 

Ecuador Tag 7-9: Otavalo Kondorpark​


Wir verlassen das Stadtzentrum von Otavalo.
Kiboko möchte gerne einen Kondor sehen.
Dafür fahren wir in den Parque del Condor bei Otavalo.



Seelentröster​


Im Vorort Eugenio Espejo sieht Kiboko einen bunten VW-Bus vom Typ T2.
Die Aufschriften Satisfy your Soul und One Love zieren Seite und Front.
Das Fahrzeug schein einem Freigeist zu gehören.
Ob der Bus dem Verkäufer grüner Tüten gehört?




Bild 296: Satisfy your Soul​



Cerro Imbabura​


Der Kleinbus rumpelt über eine holprige Pflasterstraße.
Es ist die alte Panamericana.
Von weitem grüßt der Imabura.
Es ist eine 4609m hoher Vulkan.
Der Berg ist den Einheimischen heilig.
Damit niemand die heilige Spitze fotografieren kann, ist er ständig von Wolken verhüllt.




Bild 297: Vulkan Imbabura​



Lago San Pablo​


Der Kleinbus erklimmt einen kleinen Hügel.
Von dort hat Kiboko einen schönen Blick auf den See Lago San Pablo.
Im Hintergrund ist der 4012m hohe Vulkan Cerro Cusin.




Bild 298: Lago San Pablo​


Plötzlich kommt die Sonne raus.
Der Wind bläst die Wolken weg.
Die Nebelmaschine auf dem heiligen Imbabura hat einen Aussetzer.
Der heilige Berg steht nackt da.
Kiboko nutzt die Gelegenheit und fotografiert den Imbabura einschließlich seiner heiligen Spitze.




Bild 299: Nackter Imbabura​



Parque del Condor​


Es gibt nur wenige Andenkondore in freier Wildbahn in Ecuador.
Leider werden die Andenkondore in Ecuador bejagt oder durch Köder vergiftet.
Auswilderungsprogramme haben in Ecuador nur wenig Erfolg.
Die Chance einen Kondor in der Natur zu finden sind gleich Null.


Als Alternative besucht Kiboko den Parque del Condor bei Otavalo.
Hier leben ein paar Kondore in einer Voliere von der Größe einer Handballhalle.
Es sind majestätische Vögel.
Kiboko gelingen ein Porträts durch den Zaun.




Bild 300: Andenkondor (Andean Condor)




Bild 301: Andenkondor (Andean Condor)​



Im Park gibt es viele kleinere Gehege mit Greifvögeln, Eulen und Uhus.
Zeigenswerte Bilder gelingen dabei nicht.
Am Weg hocken Greifvögel auf Pfählen.
Sie fliegen nicht weg.
Sie sind an den Pfählen angebunden.
Viele von Ihnen werden auf Flugshows vorgeführt.
Kiboko zeit das Porträt eines Andenbussards.




Bild 302: Andenbussard (Black-chested Buzzard-Eagle)​


Für die Flugshow sichert sich Kiboko einen Platz im Amphitheater.
Im Halbkreis sind Steinstufen um einen Platz gemauert.
Der Hintergrund ist sehr unruhig.
Dort sind die Häuser von Otavalo.
Die Fotoausbeute bei der Flugshow ist mager.
Manche Vögel drehen viele Runden in großer Entfernung und genießen die Freiheit.
Andere fliegen auf einem weit entfernten Baum und zeigen den Stinkefinger.
Dann kommen plötzlich mehrerre gleichzeitig.
Kiboko hat dann alle Vögel verpasst.
Ist ein Bild gelungen, stört der Lederriemen, mit dem Die Vögel an der Flucht gehindert werden.




Bild 303: Seeadler bei der Flugshow​


Für Kiboko mag keine Tiere hinter Gittern.
Die kleine Morgenammer auf dem Rasen ist spannender als die Greifvögel im Käfig.




Bild 304: Freie Morgenammer (Rufous-collared Sparrow)​


Nach dem weniger spannenden Besuch im Kondorpark wird noch schnell etwas Gerstenbraue für den Abend eingekauft.
Der Kiosk ist gut gesichert.
Die Dame kann nicht aus ihren Laden fliehen.
Die Bierflaschen passen durch die Öffnung.




Bild 305: Bier aus dem Hochsicherheitstrakt​


Den Abend verbring Kiboko mit Axel und Kurt am Kamin.
Kurt erzählt viel über Ecuador während der mitgebrachte Biervorrat zur Neige geht.
 
3 Kommentare
dembi64 kommentierte
wir hatten damals Glück und konnten tatsächlich zwei Kondore beobachten. Wir hatten für einige Nächte unser Zeltcamp in der Caldera des Vulkan El Altar aufgeschlagen. Saukalt in der Nacht und viel Regen am Tag, aber eine beeindruckende Landschaft und am Himmel zwei Kondore die stundenlang ihre Kreise zogen. Zumindest damals hat sich an diesen Ort kaum einer verirrt, der Zugang ist extrem schwierig und anstrengend. Nur einige wenige bekloppte Wanderer und Naturliebhaber hat es dort hin verschlagen.
 
Kiboko kommentierte
Gratulation. Da hast Du wirklich viel Glück gehabt.
Unser Reiseveranstalter - ein Spezialist für Naturfotoreisen - hat das nicht mit angeboten.
Er meinte, dass man für Kondore lieber nach Peru reisen sollte.
Da ist die Wahrscheilichkeit viel größer.
 
dembi64 kommentierte


na ja, auch wenn es eine privat organisierte Reise war, die Kondore waren nicht mitgebucht. Da hatten wir einfach nur Glück. In Peru wiederum, wir haben im Anschluss noch den Inca Trail gemacht, haben wir keinen einzigen gesehen. Noch nichtmal aus der Ferne.
 

Ecuador Tag 8-1: Cuicocha​


Heute wollen wir um einen Kratersee wandern.
Die Laguna Cuicocha liegt nordwestlich von Otavalo.
Kurt fährt uns auf Nebenstrecken und Schleichwegen hin.
Der Gegenverkehr hat Vorrang.

Bild 306: Gegenverkehr auf schmaler Straße​


Ob der Hütehund aus der Schweiz ein Arbeitsvisum hat?
Oder hat er in Ecuador Asyl beantragt, da er in der Schweiz immer mit Fäßchen herumlaufen muss?

Bild 307: Ein Schweizer in Ecuador​


Cuicocha​


Nach einer kurzen Wanderen steht Kiboko am Kraterrand.
Der Vulkan ist vor 3100 Jahren das letzte Mal ausgebrochen.
Zurück blieb ein Kratersee von rund 3km Durchmesser und 200m Tiefe.
Die Laguna Cuicocha - der Meerschweinchensee - wurde mit zwei Inseln dekoriert.
Die vordere Insel, Teodoro Wolf, wurde nach einem Deutschen Geologen benannt.
Mangels weiterer deutscher Geologen wurde die zweite Insel Yerovi benannt.
Die hintere Insel ist hier noch verdeckt.

Bild 308: Laguna Cuicocha​


Ein schmaler Weg führt um den See.
Der Weg führt durch eine typische Trockenwaldvegetation mit Büschen und hohen Gräsern.
Der Weg hat etwas Abstand zum Kraterrand.
Zug groß ist die Gefahr, dass Hangteile in die Tiefe fallen können.
Aussichtspunkte sind selten.
Auf dem Weg sind nur wenige Menschen unterwegs.
Die meisten Leute sind Sportler, die versuchen den Kratersee in möglichst kurzer Zeit zu umrunden.
Fotografierende Naturfreunde sind selten.

Bild 309: Rundweg um den Kratersee​


Nördlich vom See versteckt sich der 4944m hohe Vulkan Catacachi.
Nach einer Sage ist der der Vulkan weiblich.
Catacachi hat einen Liebhaber.
Es ist der Vulkan Imbabura.
Wenn am nächsten Morgen auf dem Gipfel des Catacachi frischer Schnee liegt, dann war in der Nacht ihr Liebhaber zu Besuch.
Der hat Spuren hinterlassen.

Bild 310: Verhüllter Cutacachi​


Immer wieder verhüllen Wolken die Sicht auf Catacachi.
Nur kurzzeitig hat sie sich ein halbdurchsichtiges Negligee übergeworfen.
Wenig später ist sie wieder komplett verhüllt.

Bild 311: Der Gipfel vom Catacachi​


Blümchen​


Kiboko sieht leider nur wenige Tiere auf der Wanderung rund um die Laguna Cuicocha.
Ein paar Blümchen bringen etwas Abwechslung.

Bild 312: Gelbe Blume

Bild 313: Rote Blume

Bild 314: Violette Blüte

Bild 315: Purpurne Blüte​
 
Kommentar

Ecuador Tag 8-2: Cuicocha​


Kibiko ist inzwischen am Kraterrand weitergelaufen.
Die zweite Insel Yerovi kann sich nicht mehr hiner der Insel Teodoro Wolf verstecken.

Bild 316: Laguna Cuicocha​


Die Natur ist immer wieder rätselhaft.
Ein Grashalm ist aufgeplatzt.
Im Inneren sind Reihen von kleinen gelben Samenkügelchen.

Bild 317: Im Halm versteckt​


Bienchen​


Tiere sind Mangelware am Kratersee.
Kiboko freut sich schon über ein paar Insekten.

Bild 318: Hummel

Bild 319: Bienchen auf einem Blatt​


Schmetterlinge​


Ein paar Schmetterlinge können sich auch nicht vor der Kamera verstecken.

Bild 320: Schmetterling

Bild 321: Zwei Schmetterlinge auf einer Blume​


Libelle​


Die Tarnung der Libelle hat nicht ausgereicht.
Das blaue Schwanzende hat sie verraten.

Bild 322: Libelle​


Cuicocha​


Ein letzter Blick auf die Laguna Cuicocha.
Die Inseln dürfen nicht betreten werden.
Kleine weiße Touristenboote umkreisen die Inseln.

Bild 323: Cuicocha​


Dann trennt sich der Weg.
Anstatt den schmalen Pfad am Kraterrand zu folgen, sollen wir einen breiteren Fahrweg herunterlaufen.
Kurt will uns mit seinem Kleinbus entgegenfahren.
Auf halben Weg treffen wir uns.

Der Tag klingt am Kaminfeuer in der Alisio Farm aus.
 
Kommentar
einfach schön was Du da zeigst. Da denke ich gerne wieder an diese schöne Reise zurück
 
1 Kommentar
Kiboko kommentierte
Danke Ralf, ich denke ebenfalls an diese schöne Reise zurück.
Es ist auch schon rund 10 Jahre her.
Beim Durchstöbern der Bilder und schreiben der Texte durchlebe ich den Urlaub ein zweites Mal.
 

Ecuador Tag 9-1: Otavalo​


Nach drei Nächten muss Kiboko die Alisio Farm wieder verlassen.
Sie liegt sehr schön an einem Berghang bei Otavalo.

Bild 324: Alisio Farm​


Hier haben wir mehrere Abende am Kamin verbracht.


Bild 325: Kaminzimmer​


Im Esszimmer hat uns eine bildhübsche junge Ecuadorianerin bewirtet.
Sie ist eine Nachbarin und kümmert sich um den Haushalt.
Leider haben Axel und Kiboko es verpasst die hübsche Dame zu fotografieren.
Somit gibt es als schwachen Trost nur ein Bild vom leeren Esstisch.

Bild 326: Esszimmer​


Kurt hat einen Verwalter für seine Farm.
Er kümmert sich um die Tiere und das Grundstück.

Bild 327: Der Verwalter der Alisio Farm​


Schöne Aussicht​


Die Aussicht von der Alisio Farm ist fantastisch.

Bild 328: Schöne Aussicht​


Federvieh​


Kiboko ist jeden Morgen vor dem Frühstück im Garten auf der Pirsch.
Blumen, Wiesen und Hecken bieten Vögeln einen Lebensraum.
Auch ohne Zuckerwasserspender lassen sich ein paar Vögel fotografieren.
Hier ist eine andere Klimazone als im Bergnebelwald.
So kommen auch neue Arten vor die Linse.
Einige alte Bekannte sind aber auch dabei.


Der dunkle Fahlflügelkolibri ist gegen den hellen Hintergrund nur schwer zu fotografieren.

Bild 329: Fahlflügelkolibri (Buff-winged Starfrontled)​


Der Maskenhakenschnabel lebt in feuchten Bergwäldern der Anden.
Mit der spitzen Schnabelspitze schlitzt er Blüten auf, um den Nektar zu stehlen.

Bild 330: Maskenhakenschnabel (Masked Flowerpiercer)​


Wer denkt schon bei den Namen Blaustirn-Schneehöschen an einen Kolibri?
Weitere Namen sind Langschwanz-Höschenkolibri und Saphirbauch-Wollhöschen.

Bild 331: Langschwanz Höschenkolibri (Sapphire-vented Puffleg)​


Den Fahlschwanzkolibri kennen wir schon aus Bellavista.
Ob der heimlich mit uns mitgefahren ist?

Ich bin mir jetzt nicht mehr wirklich sicher, ob es sich hier um einen Fahlschwanzkolibri handelt.
Ich habe die unbearbeiteten Bilder gesichtet.
Da ist eindeutig ein weißer Längsstreifen auf dem Rücken und ein sehr kurzer Schnabel.
Leider gibt das Bestimmungsbuch hier keine genauere Angabe.



Bild 332: Fahlschwanzkolibri (Buff-tailed coronet)


Bild 333: Fahlschwanzkolibri (Buff-tailed coronet)​




Weitere Sichtungen sind Morgenammer und Riesendrossel.
Die wunderschöne schwarz-rote Mennigohr-Bergtangare hat Kiboko leider nicht scharf abbilden können.


Fortsetzung​

In den letzten Wochen habe ich versucht jeden Tag einen Beitrag hochzuladen.
Jetzt habe ich keinen Vorsprung mehr.
Mir geht die Puste aus.
Die Bilder für den Tag 9 habe ich herausgesucht.
Der Text fehlt noch.
Die Fororeportage kommt jetzt etwas in Stocken.
Ich bitte um etwas Geduld.

Ich habe vor in den nächste Wochen noch die Tage 10 und 11 zu schreiben.
Da geht es nach Süden in die Anden und zum Cotopaxi.
 
1 Kommentar
dembi64 kommentierte
mach Dir keinen Stress. Uns bleibt die Vorfreude auf eine Fortsetzung
 

Ecuador Tag 9-2: San Juan de Ilamas​


Der neunte Reisetag ist wieder ein Transfertag.
Als erstes bringt uns Kurt nach Norden.
Dabei geht die Fahrt nochmal durch Otavalo.

Bild 334: Abwärts nach Otavalo​


San Juan de Ilamas​


Nördlich von Otavalo ist der kleine Ort San Juan de Ilamas.
Im Ort ist eine Hutmacherei.
Ein großes Hinweisschild zeigt den Weg.

Bild 335: Hier gibt es Hüte​


Hutmacherei​


Kiboko kann die Herstellung der Hüte beobachten.
Heute werden die vorgefertigten Filzhüte in Form gebracht.
Zwei Männer sind fleißig.

Bild 336: Formgebung​


Wichtige Werkzeuge bei der Hutfertigung sind heiße Eisen.
Zwei verrostete Bügeleisen werden gerade gegrillt.
Auf einem Gasgrill werden sie auf die richtige Temperatur gebracht.

Bild 337: Heißes Eisen​


Dann muss alles ganz schnell gehen.
Ein Tuch schützt den Hut vor Verbrennungen.
Der Hutmacher saust mit dem heißen Bügeleisen rund um die Hutkrempe.
So wird er Hut in Form gebracht.

Bild 338: Der letzte Schliff​


Nach mehreren Arbeitsgängen kontrolliert der Hutmacher das Ergebnis.
Der Hut ist perfekt geformt.

Bild 339: Gut in Form?​


Nach erfolgter Formgebung darf das Firmenlogo nicht fehlen.
Mit einer speziellen Maschine wird das Firmenlogo, Modell und Größe angeklebt.
Dafür gibt es eine spezielle Presse.
Kiboko darf auch einen Hut bezetteln.

Bild 340: Presse für die Etikette​


Dann geht es in die Hutablage.
Bei einigen Modellen wird noch etwas Zierde angebracht.

Bild 341: Hutablage​
 
Kommentar

Ecuador Tag 9-3: San Juan de Ilumán​


Der nächste Programmpunkt ist die Besichtigung einer Weberei.
Die Pforten zur Weberei werden erst später geöffnet.
Kiboko muss noch etwas Zeit totschlagen.
In San Juan steht die Zeit schon still.
Kiboko macht ein paar zeitlose Bilder, bevor die Wartezeit abgelaufen ist.


Ortsbesichtigung​


San Juan de Ilumán liegt dem Vulkan Imbabaura zu Füssen.
Der Ort hat rund 8500 Einwohner.
Da sind aber auch alle umliegenden Gemeinden und Vororte mitgezählt.
Der Ort macht auf Kiboko einen eher verschlafenen Eindruck.
Die Panamericana führt auf einer Umgehungsstraße vorbei.
Der Ort scheint im Dornröschenschlaf gefallen zu sein.
Er wartet auf ein Nilpferd mit Kamera, das ihn wieder wachküsst.

Oder auch nicht.

Bild 342: Nebenstraße​


In zentraler Lage ist ein Restaurant.
Die Küchenchefin rührt mit dem großen Löffel den Kessel um.
Das Brennholz liegt auf der Straße.
Tische und Stühle stehen im Zelt am Straßenrand.
In San Juan de Ilumán braucht niemand einen Bürgerkönig.

Bild 343: Straßenrestaurant​


Se Vende​


Hier kann Kiboko ein Haus kaufen.
SE VENDE - sie verkaufen es.
Es liegt zentral an der wenig befahrenen Hauptstraße.
Auf dreifach verglaste Lärmschutzfenster wurde schon beim Bau verzichtet.
Das Dach ist begrünt.
Strom gibt es auch.

Bild 344: Zu verkaufen​


Stromzähler und auch Wasserabsteller sind außen am Haus montiert.
Hier reicht ein einfaches Brett.
Zähler und Hauptsicherung werden an die Wand genagelt.
Beim elektrischen Anschluss steht die Funktion im Vordergrund.
Sicherheit und Ästhetik können sich gut dahinter verstecken.

Bild 345: Stromzähler und Hauptsicherung​


Im Zentrum​


Rund um den Platz mit der Kirche sind im Zentrum die Geschäfte.
Links gibt es neue und gebrauchte Damengaderobe.
Rechts ist ein Kiosk mit Claro-Telefonwerbung.
Der hat sogar Telefonkabinen.
In der Truhe im Eingangsbereich gibt es Pinguinos.
Der Wachhund passt auf beide Geschäfte auf.
Viel zu tun hat er nicht.

Bild 346: Der Wachhund - Claro​


Kiboko will keine schlafenden Hunde wecken.
Auf leisen Socken geht Kiboko in die Kirche.


Gotteshaus​


Die katholiche Kirche ist das Zentrum des Ortes.
Der Imposante Glockenturm hat zwei Glöckchen.

Bild 347: Katholische Kirche​


Im Inneren ist die Kirche eher schlicht.
Das Inkagold ist in Quito geblieben.
Für die kleine Kirche war nicht mehr viel übrig.

Bild 348: Viel Weiß - Wenig Gold​


Supermarkt​


Einen Supermarkt gibt es hier auch.
Eher ist es ein Tienda de abarrotes - ein Tante-Emma-Laden.
Der kann sich keinen Wachhund leisten.
Ein Kinderfahrrad muss als Ersatz herhalten.


Sehenswert ist auch der Kaugummiautomat neben dem Laden.
Kaugummiautomaten kennt Kiboko noch aus der Kindheit.
Sie sind in unserem Stadtbild verschwunden.
Vermutlich gibt es bei uns weniger Kaugummiautomaten für Kinder als Kondomgummiautomaten gegen Kinder.

Bild 349: Tante-Emma-Laden​


In dem verschlafenen San Juan passiert nicht viel.
Die Menschen warten geduldig vor dem Internetcafé.
Sie hoffen, dass etwas passiert.
Der fremde Fotograf bringt nur kurz Abwechslung.

Bild 350: Warten​


Endlich passiert etwas in San Juan.


Der Bus kommt!

Bild 351: Linienbus nach Ibarra​
 
Kommentar

Ecuador Tag 9-4: Peguche​


Die Wartezeit haben Axel und Kiboko erfolgreich totgeschlagen.
Wir fahren in den Nachbarort Peguche.
Endlich ist die Weberei geöffnet.
Wir betreten ein protzigen Neubau.


Weberei​


Der Verkaufsraum ist geöffnet.
Darin steht ein hölzerner Webstuhl.
Der kann leider nicht im Betrieb vorgeführt werden.
Der Weber ist noch nicht da.
Es riecht nach Touristenfalle.

Bild 352: Touristenfalle Weberei​


Die Waren, die hier verkauft werden, sind weder passend noch tragbar.
Staubfänger hat Kiboko auch schon genug.
Axel will nix kaufen.
Kiboko will auch nix kaufen.
Auf eine Vorführung können wir verzichten.
Kiboko macht noch ein paar lieblose Aufnahmen von den Ausstellungsstücken.
Die Verkäuferin ist nicht begeistert.
Der erwartete Reibach fällt aus.

Bild 353: Unmodische Mode

Bild 354: Staubfänger

Bild 355: Würfel als Wandschmuck​


Der Besuch is tnur von kurzer Dauer.
Kiboko ist schneller als das Zuschnappen der Touristenfalle.


Panamericana​


Kurt fährt uns auf der alten Panamericana nördlich am Lago San Pablo entlang.
Die neue Panamericana verläuft südlich des Sees.
Die Orte sind vom Durchgangsverkehr abgeschnitten.
Die Zeit ist stehengeblieben.
Der Puls der Zeit schlägt woanders.
Die Villa Susanita von 1964 träumt von vergangenen Zeiten.

Bild 356: Villa Susanita an der Panamericana​


Die alte Panamericana ist eine schmale, staubige Pflasterstraße.
Ein paar Neubauten wechseln sich mit Baulücken und Ruinen ab.
Was nicht von alleine umfällt, wird per Erdbeben nachgeholfen.

Bild 357: Zwischen Ruinen und Neubauten​


Auch hier kommt als Höhepunkt des Tages der Bus.
Der wirbelt den Staub der letzten Jahrzehte auf.

Bild 358: Staubwerfer​


In folgenden Ort Araque nähern wir uns wieder der neuen Hauptstraße.
Eine Eisbombe parkt am Straßenrand.
Weiter hinten ist wieder ein Hinweisschild auf eine Hutmacherei.

Bild 359: Eisbombenalarm​
 
Kommentar

Ecuador Tag 9-5: El Quinche​


Der nächste Stopp ist in El Quinche.
Das ist ein kleiner Ort östlich von Quito.
Es ist ein Wallfahrtsort.
Im November besuchen an einem Wochenende rund 800.000 Gläubige die Basilika.


Basilika​


Es ist ein Platz mit Geschichte.
1584 wurde hier eine geschnitzte Marienskulptur aufgestellt.
1604 wurde die erste Kirche auf den Resten eines ehemaligen Inca-Tempels errichtet.
Der Inca Tempel wurde auf einem vorherigen indigenen Tempelplatz erbaut.
Von 1913 bis 1924 wurde die Basílica Nuestra Señora de la Presentación gebaut.
Die Basilika beherbergt eine gekrönte Marienfigur.
Sie ist die Schutzpatronin von Ecuador.

Bild 360: Basilika von El Quinche​


Kiboko betritt die Basilika.
Der erste Eindruck ist wieder überwältigend.
Der Hochaltar ist der Blickfang.

Bild 361: Basílica Nuestra Señora de la Presentación​


Der Blick von Kiboko wird auch eingefangen.
Kiboko erstarrt vor Erfurcht beim Anblick des vergoldeten Hochaltars.
Überall sind vergoldete Ornamente, Figuren und viele Details.
Dabei hat Kiboko ganz vergessen eine Detailaufnahme von der Madonna zu machen.
Die Marienfigur ist in einem Glaskasten versteckt.
Die Scheiben spiegeln.
Kiboko hat keinen Polfilter dabei.
Aber das soll keine Ausrede sein.

Bild 362: Hochaltar mit Glaskasten​


Hochaltar​


Statt der Marienfigur im Glaskasten knipst Kiboko Jesus in der Goldkammer darüber.
Ob sich hier Jesus wie Dagobert Duck beim Goldtalerbad fühlt?

Bild 363: Hochaltar mit Jesusfigur​


Ganz oben treibt man es am Hochaltar auf die Spitze.
Das ist Prunk in Vollendung.
Zwei nackte Jünglinge tragen goldenen Säulen.

Bild 364: Spitze vom Hochaltar​


An vielen Stellen sind nackte Jünglinge in die Altardekoration eingearbeitet.
Die Katholische Kirche hat eine gewissen Affinität zu kleinen Jungen.
Die rosa Körper stechen aus dem goldenen Glanz hervor.
Den Jünglingen wurden rote Pampers angelegt.
Vielleicht sind die kleinen Jungs noch nicht ganz stubenrein.
Oder sollen katholischer Würdenträger nicht in Versuchhung geführt werden?

Bild 365: Rote Pampers im goldenen Paradies​


Trotz der roten Pampers haben die roten Engel bei deren Anblick die Schamesröte im Gesicht.

Bild 366: Rote Engelchen mit Rotbäckchen​


Ab die Schutzpatronin auch gerne in die EU möchte?
Ein blauer Hintergrund und ein Kranz aus 12 Sternen deuten darauf hin.
Das Gold für die Sterne fehlt noch.
So klappt das nie mit dem Aufnahmeantrag.

Bild 367: Europa in der Basilika​


Das bunte Fenster kommt ohne Gold aus.

Bild 368: Maria hat himmlischen Besuch​
 
2 Kommentare
Robert Goppelt kommentierte
Sehr beeindruckend
 
M. Höhne kommentierte
Super Text
 

Ecuador Tag 9-6: Tanicuchi​


Das war jetzt genug Besichtung für den Tag.
Kurt bringt uns jetzt direkt von El Quinche zu unserer Unterkunft nach Tanicuchi.
Die Fahrt geht östlich an Quito vorbei.
Kiboko knipst wieder aus dem fahrenden Auto.


Sangolqui​


Mitten im Kreisverkehr brütet ein Kolibri.
Es ist in Stein gemeißelt.
Ein steinharter Kolibri hockt mit versteinerter Mine auf Steineier.

Bild 369: Kolibri im Kreisverkehr​


Panamericana​


Südlich von Quito treffen wir auf die neue Panamericana.
Als breites schwarzes Band verläuft die Straße durch das Hochland.
Der Cotopaxi hat sich die Wolkendecke über den Kopf gezogen.

Bild 370: Panamericana und Cotopaxi​


Tanicuchi​


Am späten Nachmittag erreicht Kiboko die Unterkunft für die nächsten beiden Nächte.
Es ist die Hosteria Quinta Colorada.
Die Mauer um das Grundstück ist mit Motiven der Umgebung bunt bemalt.

Bild 371: Hosteria Quinta Colorada​


Die Hosteria ist ein einstöckiger Bau in einem kleinen Garten mit Tieren.
Kiboko wählt den linken Eingang und landet im Restaurant.

Bild 372: Hiner welcher Tür gibt es Bier?​


Im Restaurant hat eine Cerveza auf Kiboko gewartet.
Kiboko konnte ihr nicht widerstehen.
Die unschuldige blonde Cerveza wird gleich angeschaut, angemacht, angegrabbelt, der Kronkorken abgestreift und nach kurzem Zungenspiel vernascht.


Bild 373: Cerveza​


Danach wird das Zimmer bezogen.
Es ist so groß, dass sich Kiboko fast verlaufen hat.
Zwei breite Betten und noch mehr Kisen machen die Entscheidung nicht leicht.
Es ist kalt im Zimmer.
Das Thermometer zeigt 11°C.
In diesen großen Kühlschrank bleibt Kiboko frisch.
Die Dezentralheizung in der Ecke ist mangels dezentraler Beschaffung von Brennstoff nicht funktionabel.
Kiboko kuschelt mit einer weiteren Cerveza und macht sich warme Gedanken.

Bild 374: Kaltes Zimmer​
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar

Ecuador Tag 10-1: Tanicuchi - Latacunga​


Nach einer bitterkalten Nacht fotografiert sich Kiboko in der Lodge warm.
Dem Truthahn ist es sogar schon heiß.
Es balzt vor Kibobko.

Bild 375: Geiler Truthahn​


Das Lama hat ein dickes Fell.
Es balzt nicht mit Kiboko.

Bild 376: Ungeiles Lama​


Latacunga​


Kurt bringt uns in die nächste große Stadt im Süden.
Der Ursprüngliche Name der Stadt ist: San Vicente Mártir de la Tacunga y sus corregidores.
Das kann sich kein Nilpferd merken.
Deswegen heisst sie nun Latacunga
Sie Stadt hat rund 100.000 Einwohnern.
Sie wird durch den Río Cutuchi geteilt.
Eine alte Bogenbrücke verbindet die Stadtteile.

Bild 377: Steinbrücke​


Mercado Cerrado​


Da wir in Otavalo viel Spaß auf dem Markt hatten, bringt uns Kurt zum Markt von Latacunga.
Der ist etwas ganz besonderes.
Es ist ein Mercado Cerrado, ein geschlossener Markt.
Der Markt hat geöffnet, aber ist in einer geschlossenen Halle untergebracht.
Kiboko ist davon weniger begeistert.
Der Markt wirkt steril.
Spannend ist die Fleischabteilung.

Bild 378: Fleischbeschau

Bild 379: Der perfekte Schnitt​


Kirche in Bedrängnis​


Vom Markt geht Kiboko zum zentralen Platz.
Die Kirche Iglesia Nuestra Senora Del Salto wird in die Ecke gedrängt.
Moderne Neubauten und Warenhäuser wachsen in die Höhe.
Sie rücken der Kirche auf die Pelle.
Innen ist die Kirch goldig.
Ein massiver Gitterzaun und Sichtschutz verhindert das Eindringen von Kiboko.
Es gibt nur ein kleines Fenster, das nicht in der Sichtachse liegt.
Kiboko tritt ohne Foto den Rückweg an.

Bild 380: Kirche in die Ecke gedrängt​


Auf der Weiterfahrt kommen wir am Bahnhof vorbei.
2014 ist die Strecke in einem desolaten Zustand.
Seit 2010 sollen hier wieder Touristenzüge nach Quito fahren.
Davon ist hier nix zu sehen.

Bild 381: Kein Zug nach Nirgendwo​
 
Kommentar

Ecuador Tag 10-2: Hacienda Tilipulo​


Die Hacienda Tilipulo wurde 1720 im Kolonial-Barok erbaut.
Mehrere Gebäude sind durch zweistöckige Arkadengänge mit Rundbögen verbunden.
Die Hacienda war nicht nur ein repräsentatives Wohnhaus für einen Großgrundbesitzer.
Es war auch ein Gutshof, Weberei, Verwaltungssitz, Kaserne und Kloster.

Bild 382: Rundbögen und eckige Innenhöfe​


Heute ist die Hacienda Tilipulo ein nationales Monument.
Von hier aus erfolgte 1820 die Befreiung von Latacunga im Unabhängigkeitskampf.
Die Befreiung weiterer Städte wurde von hier aus geplant.

Bild 383: Eingang ins Museum​


Museum​


In der Hacienda ist ein Museum.
Im Salon National de Pintura, Leonardo Tejada sind Gemälde ausgestellt.
Ein Bild zeigt eine Dollarnote (der US$ ist offizielles Zahlungsmittel in Ecuador).
An der Dollarnote nagen Schweine.
Der George Washington auf der Dollarnote trägt einen Nasen-Mund-Schutz und das vor Corona.


Eine weitere Halle zeigt alte Krüge.
Teilweise stehen die in Regalen rum, als stünden sie zum Verkauf.
Andere stehen in Vitrinen.
Aber alle sind beschädigt und notdürftig zusammengeflickt.

Bild 384: Kaputter Krug​


Die Museumswächter sind auch schon etwas ramponiert.

Bild 385: Kopfschmerzen?​


Garten​


Die Hacienda schließt mehrere Innenhöfe ein.
Die werden heute als Garten genutzt.

Bild 386: Blick in den Garten

Bild 387: Innenhof als Garten​


Im Garten ist es ruhig.
Nur wenige Besucher stören die die Ruhe.
Hohe Bäume bieten Schatten und Schutz.
Das hat zwielichtige Käuze angezogen.
Regungslos und gut getarnt sitzt ein Kaninchenkauz im Garten.
Kiboko hat vier Käuze im Garten gesehen.
Sie haben keine Scheu.

Bild 388: Kaninchenkauz (Burrowing Owl)​


Die Hacienda ist von einer hohen Mauer umgeben.
Die Rasenfläche zwischen Mauer und Gebäude benögtigt Pflege.
Daran arbeiten drei Vierbeinrasenroboter der einheimischen Marke Alpaka.
Die Schneidwerkzeuge arbeiten eher selektiv als gründlich.
Ungeliebte Pflanzen bleiben stehen.
Es ist kein englischer Rasen.


Die Ablenkung durch ein fotografierendes Nilpferd wird gleich zur ausgiebigen Pause genutzt.

Bild 389: Alpaka Rasenmäher​


Kirche​


Für das Seelenheil dient die Kirche des Santuario Católico Miraflores La Maria.
Die Kirche wurde 1772 erbaut und hatte Platz für 490 Gläubige.

Bild 390: Verwitterte Kirche​


Die Kirche in der Hacienda wird nicht mehr für Gottesdienste verwendet.
Niemand hat Jesus mehr angebetet.
Jesus hat sich gelangweilt.
Er ist ausgezogen.
Seine alten Kumpels sind noch geblieben.
Vielleicht hat Jesus heute ein schöneres Zuhause in einer goldgefüllten Kirche in Catacunga?

Bild 391: Jesus ist ausgezogen​
 
Kommentar
-Anzeige-