Als ich mir vor 10 Jahren meine allererste digitale Nikon dSLR mit einer Nikon D70 zugelegt hatte, wurde aus der digitalen Knipserei schnell eine Sucht, die durch die Anschaffung diverser Objektive zusätzliche Befriedigung erfahren musste.
Und neue Objektive hiess auch, lichtstarke Objektive, bei denen man mit den damals erhältlichen Nikkoren schnell an die Grenzen seiner finanziellen Leistungsfähigkeit gelangen konnte.
Und so fiel meine Wahl im Segment 28-70 mm auf das damalige Tamron 28-70/2.8, das sehr viel preiswerter war, als das Nikkor mit adäquater Brennweite. Leider brauchte es 5 Exemplare, die alle Fokusprobleme aufwiesen, um mich zu überzeugen, dass es doch das Nikkor sein musste. Zugleich mit dieser Entscheidung fiel die weitere Entscheidung, an meine Nikon-Kameras nur noch Nikkore anzusetzen.
Am Rande vernahm ich zu gegebener Zeit, dass Tamron mit dem SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD eine durchaus attraktive Brennweite zu einem ebenso attraktiven Preis auf den Markt bringen würde.
Nun, es kam, war nicht lieferbar, war dann lieferbar, und einige unserer Mitglieder berichteten in der Community über ihre Erfahrungen mit dem Objektiv.
Neugierig geworden und den Hersteller kontaktiert, liess uns Tamron jetzt dankenswerterweise ein Exemplar zum Testen und Spielen zukommen, das ich heute Nachmittag einmal mit an den See genommen habe.
Nein, dies ist kein wissenschaftlicher Objektivtest. Dazu fehlen mir die Kenntnisse, wie die technischen Möglichkeiten, Ziegelwände und Siemenssterne! Zollstöcke fotografiere ich nicht und die Süddeutsche Zeitung lese ich lieber, als dass ich sie zum Motiv erhebe! Trotzdem möchte ich mit Euch etwas tiefer in die Praxis des Objektivs tauchen:
So dachte ich mir, erzähle ich drei, vier Sätze zum praktischen Umgang mit dem SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD und zeige einige Bilder, die doch, um das Ergebnis etwas vorwegzunehmen, meine Begeisterung zum Ausdruck bringen.
Das Objektiv ist zwar schlank, aber doch mit 2,5 kg ein ziemlicher Brocken, so dass man nach 2 Stunden Gebrauch an einer Nikon D4 weiss, was man geleistet hat. Die Stativschelle ist jetzt nicht mein Highlight, aber durchaus brauchbar, wenn man sie denn braucht.
Der Autofokus hat mich etwas überrascht, ist er doch durchaus brauchbar, um bewegte Motive, wie Menschen und Hunde scharf ablichten zu können. Der VR, der bei Tamron VC heisst, versieht seinen Dienst akurat und einwandfrei.
Die Farben erscheinen mir etwas weich und nicht so kontrastreich, wie ich sie vom AF-S 80-400/70-200 gewohnt bin. Mit dem Bokeh bin ich zufrieden, wenngleich eine Anfangsblende von 5 das Objektiv nicht gerade zum Freistellungsweltmeister avancieren lässt.
Trotzdem oder gerade, ich war/bin von den heutigen und ersten Ergebnissen begeistert, zumal das Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD mit um die 1.000 Euro Anschaffungspreis eine echte Kaufempfehlung für Fotografen ist, die ab und an bis zu 600 mm an der Kamera ganz nett und charmant finden, mehre tausend Euro aber für ein entsprechendes Nikkor nicht ausgeben können oder wollen!
Ich denke, dies wird wieder einmal seit langer Zeit ein Fremdobjetiv sein, das ich bei mir wohnen lassen werde!
Und hier weitere Ergebnisse von heute; viel Spass:
Ist dieses Objektiv für Tier- insbesondere Hunderfotografie geeignet? Ja, es ist!
Vielen Dank an Tamron für die Leihstellung!