Alte Nikon Objektive zweitverwendet

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juersch2

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Hallo,
eines meiner ersten Nikon Objektive war das AI-S 1.4 50mm. Mit diesem Objektiv habe ich jetzt zum ersten mal Astrofotos gemacht. Leider ist das Objektiv bei F1.4 nicht besonders scharf und deshalb habe ich die Aufnahmen mit F2.8 gemacht. Durch die immer noch sehr hohe Lichtstärke erhält man nach relativ kurzer Belichtungszeit bereits sehr detaillierte Deep Sky Aufnahmen.

Für das erste Bild, welches das Sternbild Orion zeigt, habe ich 80 Bilder von je 1 Minute aufgenommen. Mit Hilfe moderner Bildbearbeitungssoftware und der Unterstützung von künstlicher Intelligenz erhalte ich eine sehr schöne Aufnahme in der viele Objekte zu sehen sind (Geschmackssache, ich weiß, mir gefälltes). Im Sternbild Orion gibt es sehr viele Deep Sky Objekte: Orion Nebel, Flammennebel, Pferdekopfnebel, Barnard's loop, Running Man, Hexenkopf-Nebel, Casper der freundliche Geist und noch einige andere. Da oben ist ganz schön was los und jetzt ist die richtige Jahreszeit um das zu fotografieren. Ganz nebenbei gibt eas auch Unmengen von Sternen da das Sternbild am Rand der Milchstraße ist.


Klein1Orion 18.12.2023.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Beim zweiten Bild habe ich 80 x 2 Minuten aufgenommen, dieses Bild zeigt den California-Nebel und die Plejaden. I diesem Bild sind einige Dunkelnebel und viel Staub im All zu erkennen. Ich werde auch meine anderen AI-S Objektive nach und nach einmal für Astrofotos einsetzen und freue mich jetzt schon auf die Experimente damit.

LG Jürgen

Klein1California Plejaden 18.12.2023.jpg
 
Kommentar
Ich gebe gerne zu: ich mag solche Bilder. Sicherlich eine fotografische Nische, die Du dir da ausgesucht hast.
Aber das macht es für mich umso interessanter.
 
2 Kommentare
juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Andreas,
Mich fasziniert das man mit Fotos Dinge sichtbar machen kann die man so nie sehen kann.
 
MartinA
MartinA kommentierte
Interessant. Die Argumentation gefällt mir. Vermutlich ist dies der Grund, warum ich auch gerne Sternenhimmel fotografiere - allerdings nicht mit vergleichbarem Aufwand und den schönen Ergebnissen, wie Du sie präsentierst.
 
Hallo Jürgen,

ich verstehe noch nicht wie du nur mit einer Normalbrennweite von 50 mm solche Fotos machen kannst, die aussehen, als ob sie mit einem leistungsfähigen Refraktor gemacht wurden.
 
2 Kommentare
juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Michael,
Mit 14mm am Vollformat kann man fast den gesamten sichtbaren Sternenhimmel in ein Bild bannen und der ist ja bekanntlich unendlich. Die Brennweite entspricht nur einem Winkel und das ist ein Ausschnitt aus den 180 Grad den man aufnimmt. Die 3 Sterne im Gürtel des Orion sind ca. 1000 Lichtjahre von uns entfernt da wird der Winkel schon eng aber das gesammte Sternbild ist einfach riesig. Die Dimensionen sind unfassbar, mit mehr Brennweite engen wir den beobachteten Winkel ein und mit 50mm am APS-C großen Sensor passt Orion recht gut ins Bild.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ach so, 50 mm an APS-C = DX entsprechen ja 75 mm an KB = FX.
Trotzdem kommen die unzähligen Sterne wohl nur durch die extrem langen Belichtungszeiten per Zusammenrechnung von -zig Einzelaufnahmen.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Dankeschön. Und warum ist da so viel Wasserstofflicht?
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Im Internet fand ich folgende Info: „Wasserstoff ist mit einer Häufigkeit von über 92,7 % das mit Abstand am häufigsten im Universum vorkommende Element. Die Urknalltheorie geht davon aus, dass vor etwa 13,5 Milliarden Jahren Wasserstoff, Helium und Spuren von Lithium durch Kernfusion entstanden sind, die in weiterer Folge alle anderen Atome gebildet haben. Die Häufigkeit von Helium liegt bei 7,2 %, so dass die aller anderen Elemente zusammen nur 0,1 % beträgt.“
Da wo viel Wasserstoff im Universum vorkommt und der dann angeregt wird emittiert er dann rotes Licht.
Wenn man sich vorstellt das fast alle anderen Elemente durch Prozesse in Sternen entstehen kann man verstehen was meine Nachbarin mit dem Satz „Ich war mal ein Stern“ meint.😊
 
Wuxi
Wuxi kommentierte

Da kann ich zwei Bücher sehr empfehlen:

Big Bang (von Simon Singh)
und
Eine kleine Geschichte von fast allem (von Bill Bryson)

Beide sehr genial.
Wir sind alle Sternenstaub, in der Tat, und davor waren wir einfach nur Energie.
 
BernhardJ
BernhardJ kommentierte
Wir sind alle nur eine kleine, unbedeutende, zufällige Fluktuation des Quantenschaums bzw. des Vakuums... ;)
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Danke für die Tips, sind schon auf der Wunschliste
 
Moin,

wurde die Kamera für die Aufnahmen nachgeführt? Oder rechnet die Software das raus?

Gruß
Heiko
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Theoretisch sollte das machbar sein, allerdings müsste die Software dann die Verzerrung des Objektivs kennen und dein Bildausschnitt würde immer kleiner werden weil der Sternenhimmel durch den Bildausschnitt wandert und an einer Seite neue ständig neue Sterne dazukommen währent auf der anderen Seite ständig welche aus dem Bild wandern.
 
juersch2
juersch2 kommentierte
nach der Formel sollten bei 200mm Brennweite 2,5 Sekunden noch gehen, aber bei meinen Versuchen war das auch schon zu lang um exakt runde Sterne zu erhalten.
 
schneemann
schneemann kommentierte
War ja nur so ein Gedanke. Dachte, das wäre was für "einfach mal probieren". Dann mache ich halt bei Gelegenheit mal wieder just for fun Sternenhimmel mit Weitwinkel.

Aber wie gesagt, jetzt kann ich Deine Ergebnisse besser einordnen!
 
F
Fotograf58 kommentierte
Diese Aufnahme wurde mit 200 mm und 10 s (Z6) ohne Nachführung gemacht. Die verwischen Sterne stören mich nicht, aber ist es für punktförmige Darstellung schon zu lang.

Komet Neowise by H P, auf Flickr
 
juersch2
juersch2 kommentierte
bei Kometen kann man ja wahlweise den Kometen oder die Sterne nachführen. Aber auch ohne Nachführung sind Bilder von Kometen toll, die kann man halt nur selten machen.
 
Zwei mal dickes Lob!
Ganz, ganz großes Kino, was Du hier zeigst!
Ja einmal an Dich - und zum anderen an Nikon.

An alle, die etwas mit dem Sternenhimmel vertraut sind mein Tipp: dreht das erste Bild vom Orion um 90Grad nach rechts, dann kommt er euch bekannter vor.

Selbst hatte ich in dem Brennweuitenbereich ein 55mm 1,2er von Porst. Ja - das war ein Fehlkauf, da Sterne in der Bildmitte aussahen wie Pfannenkuchen, am Bildrand wie Kometen. Nikon konnte das damals auch schon!
Beim Nach führen würde ich es wagen, einen solchen Job der Uhrwerknachführung anzuvertrauen ... Nur läuft die keine 80 Minuten am Stück.

Genialen Himmel hast Du! Wo liegt Du da Bortle-mässig?

Was ich an den alten Schätzen genial finde, ist der Unendlich-Anschlag ;-)

Bist Du da wirklich mit einer DX unterwegs? Ich hätte auf FX geschätzt mit ein wenig Beschneidung.

Hammer!

Wenn ich Admin wäre .... Dann würde ich Dir schreiben: ab in die Highlights
 
4 Kommentare
juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Thomas, vielen Dank für dein Lob. Der Himmel im Hunsrück ist ca. Bortle 4, man kann die Milchstraße noch sehen. Das mit dem Unendlich Anschlag ist toll, leider musste ich bei diesem Objektiv den Abstand zum Sensor mit einem Distanzring um 0.25 mm erhöhen und dadurch passt der Anschlag nicht mehr exakt. Die Sterne sind dann kleine Kreise und ich habe die Bilder mit Blurexterminator nachbearbeitet wodurch die Sterne viel besser aussehen. Dei Sterne haben dann immer noch ein Halo aber das sieht man nur wenn man weit hineinzoomt. Wie oben bereits geschrieben ist die Software zur Nachbearbeitung maßgeblich am Resultat beteiligt. DX hat den Vorteil das ich den besten Bereich der Objektive nütze und die Kamera hat 26 Megapixel, das ist mehr als ausreichend. Die fits Dateien sind so schon 51 MB groß und bei 80 Bildern rechnet der Computer ganz schön angestrengt.
 
Thomas Ferber
Thomas Ferber kommentierte
Das heißt - das Nikkor sitzt vor einer AstroCam?
Nein - die Fit's entstehen beim Stacken mit Siril & Co?
Da stehe ich echt noch ganz am Anfang.
Wo ich mich nun mal mit dem Lichtverschmutzungsthema beschäftigt habe, hat mir so eine Karte bestätigt, dass die bisher angefahrenen Orte jeweils in der nächstbesseren Stufe liegen.
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Thomas, ja, das Objektiv ist mittels Nikon Bajonettadapter an der ASI 2600 MC Pro angebracht ist. An einem Teleskop wird die Kamera normalerweise mit einem Gewindeadapter angeschraubt. Die Kamera hängt am ASIair Computer und der speichert die fits Dateien ab. In Siril werden diese Fits dann mit Flats, Darks und Biases verrechnet und gestackt. Das Ergebnis ist dann ein lineares Bild auf dem man nur einige Sterne sieht. Dort ist die gesammte Bildinformation ganz links im Histogramm und wird dann sehr extrem gesteckt damit man etwas sieht. Das alls macht dein Seestar intern, vielen Dank das du deine Erfahrung damit im Forum teilst, ich lese immer ganz gespannt mit was der Seestar alles kann. Je dunkler der Himmel ist um so schneller bekommt man gute Resultate. Cuiv the laesy geek fotografiert allerdings von Tokyo aus, mehr Lichtverschmutzung geht nicht, er muss sehr lange Gesammtbelichtzungzeiten belichten und sehr viel Energie in die Nachbearbeitung stecken was er sehr gut macht, schau mal seine Videos zum Seestar auf Youtube an.
 
Thomas Ferber
Thomas Ferber kommentierte
Danke für Deine Infos. Macht einiges klarer.
Das Seestar liefert lediglich brauchbare JPGs auf's Handy. Die im Gerät gespeicherten FIT's sehen genau so aus wie von Dir beschrieben. Das war ja mein großer Kampf am Anfang.
Die YouTube's aus Tokyo gaben mir die Gewissheit, dass Sindelfingen und Stuttgart dann auch machbar sind ;-). Die ersten kannte ich also schon, bevor ich bestellte.
 
Von dem was ihr hier schreibt verstehe ich nur Abfahrt und Bahnhof.

Trotzdem würde mich interessieren, ob das NOCT für solche Aufnahmen gut geeignet wäre.
 
3 Kommentare
seamaster
seamaster kommentierte
Das neue oder das alte?
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Probiere es doch aus! :) (Edit: #10.1 erst hinterher gelesen.)
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
ob das NOCT für solche Aufnahmen gut geeignet wäre
Wenn ich eines hätte, würde ich es auf jeden Fall versuchen.
Die Probleme solcher superlichrstarker Objektive sind nach meiner Einschätzung:
- die punktgenaue Abbildung eines Sterns
- der Helligkeitsabfall zum Rand hin

Die Nocts wurden sicher nicht für Astrofotografie entwickelt. Und ein noch so schönes Bokeh interessiert hier nicht.
Also versuchen!
Selbst habe ich darüber nicht nachgedacht, als ich meine erste lichtstarke Festbrennweite kaufte. Das war das 105mm 1,8.
Das konnte echt überzeugen. Auch als ich dann im Rahmen von "Jugend forscht 82" den Durchmesser der Streuscheibchen bestimmte.
Ein schwacher Stern wird umso eher abgebildet, je kleiner die Fläche ist, auf die das Licht verteilt wird.
Mein 50 1,4G muss ich darauf mal testen.
Das 20 1,8 liefert gut ab.
Vom 105er habe ich im Sommer mal den Nirdamerikanebel hier gezeigt, vom 20er die Milchstrasse.
Mein Tipp: probieren. Am allerbesten weit weg von grossen Orten.
 
5 Kommentare
G
Gianty kommentierte
Hallo Thomas

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Grund meiner Frage: Ich wohne im Saar-Hunsrück Naturpark.

Wenn @juersch2 Interesse hätte und ihm ein Noct eine Hilfe wäre, würde ich es ihm einmal zur Verfügung stellen. Ich selbst kann solche Aufnahmen nicht machen.
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Gianty, stell deine Kamera mal auf ein Stativ und belichte 8 Sekunden mit ISO 1600. Auf den Bildern sollte man sehen ob die Sterne gut oder schlecht aussehen. Beim NOCT für das Z Bajonett wirbt Nikon ja sogar mit Astrofotos.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
8 sec., ISO 1600, welche Blende?
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Gaaaaaanz auf, das ist ja das was dieses Objektiv interessant macht, wenn du bei Belnde 2.8 1 Stund belichtes musst du bei Blende 4 schon 2 Stunden und bei 5.6 schon 4 Stunden belichten um die glkeiche Menge an Licht zu erhalten, als könnte man bei F1.4 schon nach 15 Minuten das gelich wie nach 4 Stunden bei Blende 5.6 erreichen, deshalb so weit offen wie möglich um mehr licht und damit mehr Details zu erhalten.
 
G
Gianty kommentierte
Muss ich mal probieren wenn der Himmel klar ist.
 
Kommentar
Das scheint ja interessant zu werden.

Jemand der das fotografieren kann und jemand der ein dafür offenbar sehr gut geeignetes Objektiv hat.

Das Objektiv Bilder bei Offenblende hervorragend ab. Die Vignettierung ist später einfach zu beheben.

Und eine Z9 steht auch zur Verfügung.

Müsste nur noch ein passender Tag gefunden werden.
 
2 Kommentare
juersch2
juersch2 kommentierte
Wir werden das Ergebnis hier zeigen, also wünscht mal alle bitte schönes Wetter zu Weihnachten😊
 
W
W.W. kommentierte
Das tun wir gerne
 
Leider ist das Wetter sehr schlecht für Astrofotos aber gestern Abend konnte ich immerhin 19 x 3Sekunden und 17 x 1 Sekunde bei ISO 1600 f2.8 mit der D850 und dem Nikkor AI-S 135 f2.8 belichten. Das Ergebnis sieht trotz permanenter Schleierwolken nicht schlecht aus, das Objektiv macht schon bei offener Blende bis in die Ecken schöne runde Sterne, damit werde ich noch öfter Astrofotos machen. um die Schleierwolken zu unterdrücken habe ich in Photoshop die Bereiche, bei denen ich die Farben und die Helligkeit erhalten wollte, maskiert und dann den Rest abgedunkelt. Aufgrund der kurzen Gesamtbelichtungszeit von nur 74 Sekunden sind natürlich nur wenige Details zu sehen. Ich hatte die Kamera einfach auf ein Stativ montiert und mit 1 Sekunde Spiegelvorauslösung mittels Fernauslöser ausgelöst. Dadurch musste ich oben und rechts das Bild ca.10% beschneiden aber auch in diesem Bereich sind die Sterne schön rund geworden.


Klein1Orion Nikkor 135 f2.8.jpg
 
Kommentar
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