Airlines und Fotoausrüstung als Handgepäck

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

EvaK

NF-Premium Mitglied
Premium
Registriert
Weil dieses anscheinend endlose Thema wieder mal anstand, siehe

mache ich hier mal einen gesonderten Thread auf.

Unsere Erfahrungen, d.h. meine und die meiner Frau, waren bisher positiv. Wir konnten bei TAP (Portugal), Condor, Air Berlin, Air Canada (auch innerkanadisch), South African (auch innerhalb des südlichen Afrikas) und Lufthansa unsere teils schweren Fotoausrüstungen in einem eigenen Case ungeachtet der Größe und des Gewichts problemlos in der Kabine transportieren. Keine der Airlines wolle die Haftung für so wertvolles Gepäck tragen, wie uns mehrfach gesagt wurde.

Es wird aber immer wieder auf die Beschränkungen der Airlines beim Handgepäck verwiesen und einige scheinen da auch schon Schwierigkeiten mit ihren Fotoausrüstungen gehabt zu haben. Wie also sind eure Erfahrungen und welche Airlines sind problematisch?
 
Anzeigen
Ich verweise auf meinen Beitrag #10.16 in dem oben zitierten Thread. Es gibt zu jedem Beförderungsvertrag von Flugunternehmen Allgemeine Geschäftsbedingungen, in denen u.a. geregelt ist, in welcher Klasse man welche Anzahl von Gepäckstücken aufgeben und in der Flugkabine mitführen darf, wie schwer und wie groß die sein dürfen, welche Gegenstände (Flüssigkeiten, Batterien, Messer) wo transportiert werden dürfen und wo nicht, und welches Sondergepäck (Waffen, Sportausrüstungen, Rollstühle) unter welchen Voraussetzungen und zu welchem Preis transportiert werden. Darüber informiert auch die jeweilige Website der Fluglinie.

Ich kenne keine einzige Fluglinie, die Sonderkonditionen für Fotoausrüstungen einräumt. Wer eine findet: Ich bin für den Tip mit Link auf die Beförderungsbedingungen dankbar! Es heißt meist, dass eine kleine Kamera zusätzlich zum normalen Handgepäck mit in die Flugkabine genommen werden darf. Kameraausrüstungen sind also stinknormales Handgepäck und unterliegen den dafür geltenden Bedingungen.

Wer dagegen verstößt, handelt beförderungsvertragswidrig.

In der Praxis wird das meist nicht so genau genommen. Könnte es aber, und dann mit drastischen Folgen. Ist der Koffer schon aufgegeben, kann man gezwungen werden, die Ausrüstung ganz oder teilweise zurückzulassen oder eben nicht mitzufliegen. Entschädigung bekommt man dafür nicht, denn man selbst handelt ja vertragswidrig.

Aufgegebenes Übergewicht kann man meist finanziell abgelten, für Handgepäck habe ich dazu bislang bei keiner Airline, mit der ich unterwegs war, etwas gefunden. Das wäre aus meiner Sicht der Königsweg: Man zahlt etwas extra, und hat weder Stress noch Risiko.

Fazit: Man kann nach dem Kölner Motto handeln „es is noch immer jotgejange“ , oder sich vertragskonform verhalten, und dann sind es meist nur 8kg Handgepäck. Verdammt wenig für das Zeug, das man gern dabei und - zu Recht - nicht im aufgegebenen Koffer hätte. Auch den Kölner ist aber mal ihr Stadtarchiv eingestürzt.
 
Kommentar
Zu meinen persönlichen Erfahrungen: Ich bin bislang einmal auf einem internationalen Flughafen zum Wiegen meines Handgepäcks aufgefordert worden (Kenyatta Airport Nairobi / KLM / Air France), zum Glück nur knapp drüber, wurde akzeptiert. Meine Ausrüstungen sind aber immer so verpackt, dass sie von aussen völlig harmlos aussehen und die zulässigen Aussenmasse unproblematisch einhalten. Alles, was nicht empfindlich ist, geht ohnehin in das Aufgabegepäck. Ich versuche, wegen der schwerwiegenden Konsequenzen, wenn es mal schief gehen sollte, die Gewichtsgrenze einzuhalten.
 
Kommentar
Ich kenne keine einzige Fluglinie, die Sonderkonditionen für Fotoausrüstungen einräumt.
Bisher hat der Hinweis auf den finanziellen Wert das Fotoausrüstung beim Checkin immer geholfen, soweit das nötig war. Üblicherweise reichte es, kurz den Inhalt zu zeigen, und schon war der Bapper dran. Wir haben bei den beiden Reisen ins südliche Afrika sogar darauf geachtet, Ladegeräte samt Kabeln in die Fotokoffer zu packen, weil sowas bei der Durchleuchtung der Koffer Verdacht erweckt. Wie hätten wir da übrigens eine Gewichtsgrenze einhalten können, wenn die Ausrüstung für die Fotosafari die schon allein sprengt? Bei zwei Kamera und vier Objektiven war selbst die Fuji-Ausrüstung meiner Frau samt Rollkoffer bei ca. 12 kg. Mein Rollkoffer lag bei ca. 15 kg. Allerdings entsprechen beide Trolleys den vorgegebenen Abmessungen, nur das Gewicht paßt nicht.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Die 12 kg würde ich so lösen: Kein Rollkoffer, sondern ein Rucksack der Think Tank AirPort Linie. Nur Kamera (ohne Handgriffe), Objektive (ohne Stativschellen, Filter etc.,), die Wechselbatterien (müssen ins Handgepäck), Speichermedien. Alles andere kommt ins Aufgabegepäck. Vermutlich sind wir dann schon bei ca. 8 kg. Eine kleine Kamera mit Objektiv darf man noch umhängen (wenn es drauf ankommen sollte.) oder ein kleines Objektiv in die Jakentasche.
 
EvaK
EvaK kommentierte
Unsere Rollkoffer sind praktischerweise auch als Rucksäcke zu nutzen. Trotzdem ist und bleibt das Gewicht ein Problem. Für eine Safarireise wären es Z9, Z 17-28, Z 24-120, Z 70-180, Z 100-400, Z TC-1.4, Z6 mit Z 40, 12"-Notebook.
 
Zuletzt bearbeitet:
Christian B.
Christian B. kommentierte

Es ging mir nur ums Gewicht. Dass Rollkoffer an Flughäfen praktisch sind, zweifle ich nicht an. Aber es ist ein Unterschied, zwischen bei zulässigen 7 kg schon 3,5 kg auf den Trolley entfallen oder nur 1,8 kg auf einen Rucksack.
 
EvaK
EvaK kommentierte
Ich habe aber schon statt einer Umhängetasche einen Rucksack auf dem Buckel, in dem sich mein Kleinkram befindet.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Ja, das sind schon nervige Überlegungen, keine Frage. Ch berichte ja nur, wie ich versuche Gewicht zu sparen.
 
Vor gut zwei Wochen musst ich nach Macau und es flog von Bangkok nur die Air Asia, eine Budget Airline, die beim Handgepäck manchmal sehr streng ist.

Somit habe ich mich notgedrungen sehr eingeschränkt, hatte nur die A7RIV mit drei leichten Objektiven dabei (Sony 11/1.8, Tamron 20-40/2.8, Samyang 75/1.8, Gewicht zusammen knapp 1.800g). Für eine "Städtereise", mit zum Teil engen Gassen, reichte die Ausrüstung, ein 100-400 habe ich nicht direkt vermisst. (Allerdings, wenn man es dabei gehabt hätte, hätte man dafür auch passende Motive gesehen.....)

Sehr kulant ist bei Fotoausrüstungen die Emirates, wenn man dann noch Business fliegt, wird man regelrecht betüddelt und umsorgt.
 
3 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
Business hat sowieso in der Regel 2 Handgepäckstücke zu 8kg.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte


Ja, aber selbst mit dem 15kg Fotorucksack und zwei weiteren Gepäckstücken als Handgepäck, bleibt man bei der Emirates zuvorkommend und freundlich.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Wie eigentlich bei allen Airlines, wenn man erstmal drinnen ist. Die Schikanen hat man in den Sicherheitskontrollen am Airport.
 
Ich lese alle Erfahrungen immer gern. Meine ist: sprechen hilft! Überall. Und aktuell oder heutzutage ist doch kein Mensch noch ahnungslos.
 
1 Kommentar
Christian B.
Christian B. kommentierte
Wenn Dein Gesprächspartner - wie in der Regel - gesprächsbereit ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein amüsant zu lesender Reisebericht des Geschäftsführers des Afrika-Reisebüros meiner langjährigen Wahl über die neue Wirklichkeit bei der Lufthansa-Tochter Eurowings. Da geht es zwar nicht um Handgepäck, sondern um Enge, mieses Essen und Abzocke. Aber man kann sich dann schon vorstellen, wie kulant man in solch einer Airline mit überdimensioniertem Handgepäck umgeht. Mit diesen Methoden hat Lufthansa jetzt wieder einen hohen Gewinn erzielt. Leider der einzige verfügbare Direktflug nach Windhuk. Wir fahren im März auch endlich mal wieder hin, und haben uns für Aithiopian Airlines entschieden, obwohl wir dann frühmorgens in Addis umsteigen müssen.

 
Kommentar
Für das, was hier passiert, gibt es das schöne, englische Wort "shittyfication"

Airlines wollen die Flug-Erfahrung so beschissen wie möglich gestalten, damit der Kunde möglichst viele Upgrades bezahlt. Das beginnt beim Koffer (extra), Handgepäck (extra beim günstigsten Tarif) und endet bei 4.- Euro Gebühr, wenn man über Verspätungen oder einen Wechsel des Gates per SMS benachrichtigt werden möchte (Hallo SAS/Scandinavian - ja, ihr seid gemeint!).

Die Frage, ob die Fototasche mit in die Kabine darf oder im Gepäckabteil unten mitfliegen muss treffen NICHT die unterbezahlten Fummler am Safety-Check/Gepäckkontrolle, sondern die Damen und Herren hinter dem Boarding-Schalter am Gate. Am Strip-Club ("ziehn'se dett ma' aus!") stehen Mitarbeiter des Flughafens, respektive Mitarbeiter eines Subunternehmers, und die wissen wirklich nicht, was Du jetzt mit der Airline bezüglich deines Handgepäcks vereinbart hast.

Die Mitarbeiter der Airline (oder deren Handling Agents) treffen an dieser Stelle die endgültige Entscheidung: mitnehmen oder stehen lassen (im letzteren Fall wird das Gepäckstück dann noch nach unten gebracht). Fotokrams ist tatsächlich noch "einfach" zu entscheiden. Kaum ein Foto-Rucksack ist wirklich grösser als das IATA Handgepäck Limit (55*40*23 cm so aus dem Kopf). Interessant wird es bei Musikern, die gern mit ihrer Gitarre reisen. Auch eine richtig teure Klampfe ist im Vergleich zu einer Fotoausrüstung eher preisgünstig zu haben, braucht dafür aber unverschämt viel Platz im Gepäckfach.

Wer Linie fliegt hat also wirklich nie ein Problem mit seiner Fototasche.
 
Kommentar
1 Kommentar
Christian B.
Christian B. kommentierte
So war es einmal. Siehe dazu die neuen AGB eigentlich aller Airlines. Ich wollte dazu heute morgen schon etwas schreiben, bin aber durch OOOOPS daran gehindert worden. Verweise schon einmal nach unten.
 
Früher bin ich gern mit Easyjet nach GB geflogen. Kein Gewichtslimit
bei Handgepäck, man musste nur die IATA-Maße einhalten.
Hab eine Strobepro aus Calgary, die voll beladen je nach Inhalt
zwischen 15 und 18 Kilo wiegt. Das Label konnte ich mit einem
Skalpell rückstandslos entfernen, das Ding sieht nicht nach
Fototasche aus. Seit Covid war ich noch nicht wieder in GB,
weiss also nicht wie aktuell die Regeln sind.

Ansonsten habe ich eh immer Jacken mit vielen großen Taschen.
Körperschränke, quasi.
 
1 Kommentar
Christian B.
Christian B. kommentierte
So war es einmal. Siehe dazu die neuen AGB eigentlich aller Airlines. Ich wollte dazu heute morgen schon etwas schreiben, bin aber durch OOOOPS daran gehindert worden. Verweise schon einmal nach unten.
 
Die Airlines werden immer erfindungsreicher, um den Fluggästen die Kohle abzuzocken. Habe eben mal die Handgepäckbestimmungen bei Condor gegoogelt (mein nächster Flug am Sonntag). Die bieten jetzt vorbuchbaren Stauraum für das Handgepäck an. Gegen eine Gebühr von 9,90€ wird angeblich sichergestellt, dass das Handgepäck genau oberhalb des Sitzplatzes verstaut werden kann. Es sei denn, es sitzt vor oder hinter dir eine Familie mit Kindersachen, die haben dann Vorrang.
Naja, wers braucht..... :rolleyes:
 
Kommentar
bis jetzt bin ich immer weitestgehen gut durchgekommen mit dem Handgepäck. Aber nicht selten nur durch wohlwollen beim CheckIn.
Als wir im Frühjahr mit der Lufthansa (von Frankfurt) nach Costa Rica geflogen sind war der einzige Kommentar der Dame beim einchecken "na den Rucksack wiegen wir jetzt besser mal nicht nach". Der Rucksack bekam seine Banderole und gut wars. Aber im Zweifellsfall kann so was auch mal in die Hose gehen. Beim Anschlussflug von Housten nach San Jose dar es schon nichtmehr ganz so entspannt. Da waren sehr viele mit zuviel Cabinengepäck. Nicht wenige Koffer, Rucksäcke und Reisetaschen mussten in den Gepäckraum und durfen nach der Landung vor dem Flugzeug wieder abgeholt werden. Mein Rucksack war zum Glück schon gut verstaut.

Letztendlich werden die Gepäckvorschriften immer strenger, da werde ich mich ganz sicher auf keine Experimente mehr einlassen. Aber bitte, jeder wie er/sie/es mag.
 
Kommentar
Hatte noch nie ein Problem. Ich fliege grundsätzlich Linie und ab Amsterdam. Habe den Eindruck, dass man es bei Themen, die nicht die Sicherheit betreffen, etwas entspannter sieht.

Ich vermeide hard shell cases und meist packe ich meine Tasche oder den Rucksack unter den Sitz und nicht ins overhead compartment.

Sollte es ein Problem wegen des Gewichtes geben, trage ich immer eine Jagdjacke mit vielen großen Taschen. Kein Problem, dort noch einige Kilo zwecks Entlastung des Handgepäcks unterzubringen.
 
Kommentar
Wir fliegen zwei Mal pro Jahr von Deutschland (fast immer Frankfurt) nach Kreta.
Da meine Frau schwerbehindert ist, buchen wir Business, dann kann sie sich durch den freien Zwischensitz besser bewegen und wir (fotografieren beide) haben mehr zulässiges Handgepäck. Ich muss sagen, bei Eurowings Discover ist die Beinfreiheit in der Business mit Abstand die größte der bisher genutzten Airlines (Condor, Lufthansa, Aegean). Außerdem ist der Service klar der beste.
Als während Corona nur ein einziges Handgepäckstück erlaubt war, haben wir uns zwei König-Bags gekauft, die die zugelassenen Maße genau ausschöpfen, trotzdem leicht sind, das Laptop mit aufnehmen und locker mit 50 kg belastbar sind. Jetzt in der Nachcorona-Zeit bringen wir unsere Fotoausrüstungen (meine Frau: OM1, G9, 150-400, 300, 12-100, 90, 8, ich: Z6II, Z8, 180-600, 24-120, 105, 20, Osmo Pocket) in unserem Handgepäck (16kg) unter. Eine Kamera mit kleinem Objektiv hängen wir uns um. Zusätzlich sind Laptoptasche und eine Handtasche (ca. fußballgroß) für den persönlichen Gebrauch zugelassen. Im Koffer haben wir Filter und Zubehör, das dort rein darf.
Unser Handgepäck wurde bisher einmal in Frankfurt (bei Condor) gewogen, ansonsten (toitoitoi) noch nicht.

Was ich mache, wenn wir mal nach Namibia fliegen, weiß ich noch nicht.

Es ist zwar ein anderes Thema, aber mich ärgert inzwischen die Preisgestaltung der Airlines. Wir sind nie Billigflieger gewesen und eine ordentliche Leistung kostet einen ordentlichen Preis. BIs im April haben wir zwischen 890 und 1080 Euro für die Leistung bezahlt, aktuell sind wir für 1340 Euro auf Kreta. Drei Tage vor unserem Abflug vor anderthalb Wochen hatte ich mir die Preise für unseren Flug aufgerufen. Angeblich waren noch vier Plätze frei (für 2040 Euro!). Beim Flug war das Flugzeug nur halb gefüllt und wir waren die einzigen Gäste in der Business-Klasse, also waren hier noch 18 Plätze frei.

mfg Wolfgang
 
5 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
In diesem Bericht zu Eurowings Discover ist „Business Class„ das Zauberwort. Sowohl für die Beinfreiheit als auch für die Fotoausrüstung.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Hier die Regeln für Eurowings Discover:


Im Basic Tarif darf man nur ein kleines Handgepäck mit persönlichen Sachen mitnehmen, d.h. überhaupt keine Fotoausrüstung. Es lässt sich aber ein Gepäckstück in den bekannten Massen bis 8 kg hinzubuchen. Im Smarttarif bereits enthalten. 2 x 8kg in der Businessclass. Sehr unwahrscheinlich, dass man bei dieser Fluglinie für Fotoausrüstungen höheren Gewichts ein Entgegenkommen zeigt.
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte


Ist sehr unterschiedlich. Mein nächster Flug mit AF - 12 KG economy, 18 kg business

Anschlussflug mit Delta Airlines ; die haben übrigens keine Gewichtsbeschränkungen (außer nach China)
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Eurowings Discover ist eine unrümlliche Ausnahe. Die 12kg von AF dürften das Gesamtgewicht (eigentliches Handgepäck + personal items) darstellen? Der eigentliche Koffer dürfte auf 7 oder 8 kg limitiert sein. Das enspricht nach meinen Recherchen, die ich aber wegen des OOOPS-Problemes nicht in einem neuen Beitrag posten kann, dem aktuellen Standard für Flüge aus Europa.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte

SAA in Frankfurt, August 2009, schon mehrfach im Forum berichtet


Auf dem Flughafen​


Die Schlange am Schalter ist kurz. Vor Kiboko müssen alle Reisenden das Handgepäck auf die Waage legen. Kiboko schwant Böses.
Eine lächelnde Dame winkt Kiboko an ihrem Schalter.
Kiboko stellt brav sein Köfferchen auf die Waage.
Die Waage zeigt 9kg an.
Jetzt soll Kiboko den Fotorucksack auf die Waage stellen.
Der hat federleichte 17kg!

Das Lächeln bei der Dame verfliegt.
Ihr Gesicht wird bleich.

Dame: Das geht so nicht!
Als Handgepäck sind nur 7kg erlaubt und der Rucksack muss eingecheckt werden.


Kiboko: Der Rucksack kann nicht eingecheckt werden.
Da ist eine empfindliche Fotoausrüstung drin.
Diese kann Kiboko unmöglich der Kofferunterwelt anvertrauen.

Dame: Es ist Gesetz, ein Handgepäckstück darf nicht mehr als 7kg wiegen.
Der Rucksack darf nicht mit in die Kabine.


Kiboko: Der Wert der Fotoausrüstung ist über 20.000 Euro.
Das kann Kiboko unmöglich einchecken.
Das ist von ihrer Versicherung nicht abgedeckt.

Die Gesichtsfarbe der Dame verändert sich in ein zartes rot.

Dame: Das kann sie verstehen.
Aber es dürfen nur 7kg ins Handgepäck.
Wenn schwere Gepäckstücke in der Kabine herumfliegen ist die Verletzungsgefahr zu groß.
Daher gibt es die Beschränkung.


Kiboko: Ich kann ihren Standpunkt verstehen.
Aber dann kann ich bei Ihnen nicht mitfliegen!

Kiboko sieht sich schon im ICE nach Hause statt im Flieger nach Afrika.
Die Gesichtsfarbe der Dame ist inzwischen dunkelrot.

Dame: Wenn ich bei Ihnen eine Ausnahme machen würde, würde sie sofort eine Abmahnung bekommen.
Sie darf kein Handgepäckstück über 7kg zulassen.


Die Reisenden an den Nachbarschaltern gucken schon neugierig.
Die Dame hat Schweißperlen auf der Stirn.

Kiboko: Wenn ich zwei schwere Kameras aus dem Fotorucksack herausnehme und einzeln trage, wäre das dann OK?

Dame: Wenn der Rucksack 7 kg hat, wäre das OK.

Kiboko nimmt zwei Knipskisten mit dem 24-70 und mit der Gorillahantel (200-400/4) heraus.
Im Kopf wird die Masse addiert.
Das reicht noch nicht.
Schnell wickelt Kiboko noch das 70-200 in seinen Pullover ein.
Das 105er und das 30er Objektiv werden jeweils in eine Hosentasche gestopft.
Der Reiseführer verschwindet in der Beintasche.
Die Gewichtskraft zerrt am Gürtel.
Die Hose rutscht.
Aber jetzt müsste es reichen.
Eine Kollegin prüft die Rucksackmasse an einem anderen Schalter: 7kg.

Dame: Stellen Sie den Rucksack wieder auf die Waage.

Jetzt sind es nur noch 6,5kg.
Die Dame lächelt wieder.

Kiboko bekommt die Bordkarte. Vollbehangen mit Fotogeraffel macht sich Kiboko mit rutschender Hose aus dem Staub.
Warum gucken alle Leute so blöd?
Haben die noch nie ein Nilpferd mit zwei Fotoapparaten und ausgebeulten Hosentaschen gesehen?
Mit einer Hand hält Kiboko die Hose fest, damit die Gewichtskraft nicht über der Haltekraft des Gürtels siegt.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
@Kiboko Dieser Ausweg wäre heute leider auch verbaut:


Immerhin darf der Koffer 8kg wiegen, in der Business Class zweimal 8kg. Zusätzlich eine Tasche mit persönlichen Gegenständen, deren Grösse ebenfalls definiert ist.
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte
17 KG sind natürlich auch eine Nummer! Die meisten Gesellschaften legen heute die IATA Empfehlung in Bezug auf die Größe für das Handgepäck zugrunde. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich denke, da wird es schon schwierig, 17 KG in einem entsprechenden Rucksack oder ähnlichem unterzubringen.
 
EvaK
EvaK kommentierte
Kiboko
Kiboko kommentierte
Die 8kg waren das Hauptgepäck, das eingecheckt wurde.
Das Fotogeraffel war auf dieser Reise in einem Lowepro Phototrekker.
Damals war er von den Abmessungen im Handgepäck erlaubt.
Mein Kumpel, mit dem ich viele Reisen unternommen habe hat immer seinen Phototrecker durchbekommen und liegt in der gleichen Gewichtsklasse.

Später hatte ich eine "kleine" Umhängephototasche. Da ging von der Länge gerade so das 200-400/4 rein. Mit 70-200 zwei Kameras und kleineren Objektiven lag ich da oft auch in der gleichen Gewichtsklasse. Aber das hat man der Tasche nicht so angesehen. Nur das Tragen an einen Schultergurt war schon ein einschneidendes Erlebnis. Dazu kam dann immer noch ein Beutel mit dem 500/4 und der Drittkamera.
In der Summe sind es dann so 22kg Fotogeraffel.

Inzwischen bin ich auf einen kleinen Rucksack umgestiegen und habe das 200-400er zu Hause gelassen.
Dann bleiben so ca. 12 kg für den kleinen Rucksack und der Beutel mit dem 500er.
Gute Erfahrungen hatte ich immer mit AirFrance/KLM gemacht, weil die 12kg erlaubt haben.
Letzter Flug mit AirFrance war im März nach Gambia und war problemlos.

Wie es in Zukunft weitergeht wird sich zeigen.
Ich habe immer weniger Lust zu fliegen.
Wenn auf dem Hinweg die Airline das Handgepäck nicht akzeptiert, kann man immer noch auf dem Flug verzichten.
Aber was ist, wenn es auf dem Rückflug aus Afrika passiert?
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
12 kg insgesamt erlauben nach wie vor alle. Bei Air France und KLM dürfen die auch in einem einzelnen Koffer sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir fliegen im März nach Namibia. Wegen der schlechten Erfahrungen mit Eurowings Discover fliegen wir mit Äthiopian Airlines. Die Flugzeuge sind nicht die neuesten, dafür sind sie noch nicht so eng bestuhlt und die Flugpreise noch moderat. Besatzungen sehr freundlich und zuvorkommend, guter Rotwein. So war es jedenfalls das letzte Mal, das allerdings schon etwas zurückliegt, soll aber nach Auskunft des Reisebüros unseres Vertrauens immer noch so sein. Nachteile dieser Verbindung ist, dass sie nicht direkt geht, sondern man morgens um 7 in Addis umsteigen muss. Das Handgepäck interessiert mich deshalb natürlich auch sehr. Die Handgepäckregeln von Äthiopian Airlines wurden ebenfalls nach unserer letzten Reise mit denen verschärft und gleicht denen der KLM. Als wir buchten, waren es noch 8kg und ein undefiniertes personal item. Jetzt sind es 7 kg, insgesamt 12kg, wobei die zusätzlichen 5 kg nur bestimmte Gegenstände, wie ein Laptop, Lesestoff, Mantel, Babynahrung und eine kleine Kamera umfassen dürfen.... - so ziemlich die schlechtesten Bedingungen für eine große Fotoausrüstung, die ich gelesen habe.


Immerhin darf man 2x 23 kg aufgeben, wenn bestimmte Größenmaße eingehalten sind.

Der Witz ist, dass der Reiseveranstalter unserer Zeltreise das persönliche Gepäck beschränkt auf 1 Tasche (Koffer verboten!) a 12kg, einen Schlafsack, und einen Tagesrucksack. Hier heißt es dann - zu meiner großen Erleichterung! - : Zusätzlich kann eine Fotoausrüstung mitgeführt werden, deren Gewicht nicht in den Beschränkungen enthalten ist. ( So wie wir es für das Flugzeug alle wünschen würden.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Ich achte immer darauf, möglichst Fluglinien zu buchen, die das nicht so eng sehen.
Handgepäck + eine kleinere weitere Tasche für Notebook, Kamera,... das geht eh bei den meisten. Oft werden auch Masse für diese kleine Tasche angegeben, das reicht in der Regel auch für eine 15cm dicke Tasche für ein 17" Notebook. Und damit für Messenger Taschen natürlich auch.
Da meine noch was kleiner sind - die grösste mit der ich reise ist die DNA-11, 33x24cm - gehen die immer so mit durch. Auch wenn die Tasche voll mti Fotoausrüstung ist und 6 bis 7kg wiegt. Früher mit der DSLR war es die etwas grössere 13er, die wog dann auch schon mal gegen 10kg.

Beim Handgepäckkoffer bevorzuge ich Airlines, die 12kg oder mehr erlauben oder von denen ich weiss, dass sie nicht so genau aufs Gewicht schauen bei dem Teil. Also das Gegenteil von LH und insbesondere deren Konzerntochter Swiss, die da oft sehr genau auf die 7kg achten. Mit den Gesellschaften fliege ich nur, wenn ich muss. Oder als Zubringer zu einem Interkontinentalflug. Dann gelten nämlich die Gepäckregeln der Gesellschaft, die den interkontinentalen Flug macht und nicht die evtl strengeren des kleinen Zubringers. Gibt dann zwar schon mal Diskussionen, aber letztlich hat das dann doch jeder akzeptiert, z.B. Premium Economy nach Asien ab Paris mit 2x23kg, der Flug bis nach Paris hat keine Premium Economy, Economy hätte eigentlich nur 1x23kg. Mit was Diskussion ging das dann immer.

Bei der Swiss ist es wirklich übel. Im Frühling Besuch zum Flughafen in ZRH gebracht. Business Flug nach Asien. 2x23kg. Sie waren knapp mit Volumen und Gewicht für den Rückflug. Also war das zweite Stück ein Karton mit Gurtmass unter 158cm. Der ist näher an der Würfelform als ein Koffer, also geht mehr rein. Schön mit Folie umwickelt und Schnur mit Griff drum. Und knapp 23kg. Sollte man meinen, kein Problem. Denkste. "aber das ist doch kein Koffer, das ist ein Paket". Vorschriften, dass es ein Koffer sein muss, konnte sie natürlich nicht zeigen. Nach 15 MInuten Diskussion dirfte es dann kostenlos beim Sperrgut aufgegeben werden...
Nee, mit denen fliege ich nur noch, wenn ich ganz sicher bin dass ich die Vorschriften ganz locker einhalten kann. Denn der Service an Bord etc, das ist dann top. Wenn es irgendwie vielleicht doch knapp werden könnte, nein danke.

Und 7kg für einen Handgepäckkoffer, das ist ein Witz. Viele wiegen leer 3kg. Kann man grade noch 4kg rein tun.Sowas passt zu Preisen wie bei Rianair. Aber nicht zu Gesellschaften, die Premium sein wollen. Selbst Easy Jet erlaubt noch das doppelte, bis vor wenigen Jahren galt sogar: So viel wie man selber problemlos hochwuchten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
3 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
Wie Du an dem obigen Beispiel von @Kiboko einerseits, @EvaK andererseits siehst (dieselbe Airline, selber Flughafen), weiß man vorher nicht, ob die Airline eine Ausnahme von den geltenden Bestimmungen macht, d.h. „dass nicht so eng sieht“, insbesondere nachdem die Bestimmungen bei den meisten Gesellschaften gerade verschärft worden sind. Vielen Dank für den Hinweis auf Easyjet. Da muss man für den großen Handgepäck Koffer zwar extra zahlen, aber man darf tatsächlich insgesamt 15 kg haben (statt 12 bei den meisten anderen), und das in einem einzigen Gepäckstück.

 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Siehe oben, ist auch mein bevorzugter Carrier.
15 Kilo ist neu, vor Covid war die einzige Grenze das IATA-Maß.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Covid war auf jeden Fall ein Auslöser für die restriktiveren Bestimmungen. Es wird halt mehr hingenommen.
 
Fliegen wird immer unattraktiver. Bedenkt man noch die Vorlaufzeiten, und daß man zu/von vielen
Flughäfen auch einiges an An-/Abfahrt hat, werden Zugreisen manchmal um einiges attraktiver.

Ich sitze auch lieber im ICE-Bordrestaurant und trinke eine Flasche Weizen für 4,40€ als
mich in Qualhaltung zwischen andere Leute quetschen zu müssen und Servicezeiten
für überteuerte Getränke abpassen zu müssen.
 
EvaK
EvaK kommentierte
Fliegen wird immer unattraktiver.
Allerdings. Unsere beiden Südafrika-Reisen waren bisher die weitestens Flugreisen und die mit dem schwersten Fotogepäck. Wir hatten dank Flugbuchung über den Reiseveranstalter auch jeweils einen 2er-Platz auf der Backbordseite des Vogels. Damit war es nicht ganz so eng. Die Getränke waren bei diesen Reisen inclusive.

Jetzt mit der Rente werden wir uns so teure Reisen nicht mehr leisten können. Aber Bahnreisen per Interrailticket sind immer drin. Da fragt dann auch niemand nach dem Gewicht des Gepäcks. Für Hessen haben wir sowieso ein SeniorInnenticket comfort, mit dem wir alle Nahverkehrszüge ohne zeitliche Einschränkung in der 1. Klasse nutzen können.
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Von der Rheinschiene bis nach Württemberg runter nach Paris zu fliegen grenzt an Schwachsinn - in Summe gewinnt man da so gut wie nix. Stuttgart ist ja bezüglich Sicherheitskontrolle ein extrem effizienter Flughafen, ich vermisse ihn wirklich (bin da mal 45 Minuten vor Abflug in der Halle angerauscht mit Handgepäck und hatte hinterher am Gate immer noch 20 Minuten Luft...), aber von Frankfurt wäre das ein absurdes Vorhaben.

@VisualPursuit Du fährst nicht oft Zug, oder? BordBistro...hahahahaha... Entweder kaputt oder Vorräte aufgebraucht...
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Doch, ich fahre sogar recht häufig. Bordrestaurant ist aber zu 98% offen - nur wenn in Frankfurt die Mannschaft wechselt ist kurz vorher/nachher zu.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Ich bin auf meinen üblichen Strecken entlang der Rheinschiene immer schon froh, wenn der Zug überhaupt fährt. Unlängst zurück aus dem Frankreich-Urlaub war am Gare de l'Est wieder mal DB in Hochform zu beobachten: 1. Lokführer und Zugchef im Zulauf in einem verspäteten Zug aus Deutschland, 2. BordBistro kaputt und bleibt zu. Dank (1) konnte ich dann nochmal in die Halle zurücklaufen und mich für die Abendfahrt mit Sandwich und Getränken versorgen; eigentlich wollte ich was Warmes essen, so mein Plan für die Reise. Hm... Aber, back to topic: in Sachen Reisegepäck ist der Zug natürlich die unproblematische Reisevariante, die Kilos interessieren nur den, der den Koffer ggf. in die Ablage hochwuchten muss. Das habe ich im Frühjahr auch ausgenutzt, als ich wegen des Streiks an den deutschen Flughäfen die Rückreise aus der Toskana von Flug auf Zug umbuchte und dann den nur 2/3 gefüllten Koffer bis zum Anschlag mit Leckereien aufgefüllt habe, die im Flieger unwirtschaftlich viel Aufpreis gekostet hätten (es waren am Ende bestimmt 25 kg). Vorteil Zug, und die Reise entlang der Gotthardstrecke war auch schön.
 

Diese Rucksäcke passen alle in die Maße 55 x 40 x 23 und sind recht leicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten