Abgearbeitete Kameras, Motor Drives und Objektive: Lohnt sich der Aufwand für Instandsetzung?

Ando

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Für meine Reparaturversuche arbeite ich meist mit als defekt gekauften Geräten. Wenn die Reparatur gelingt, freue ich mich, aber mir geht’s in erster Linie ums Lernen und Erfahrung sammeln.

IMG_8122.jpeg

Wo liegen die Grenzen, wenn es um die Instandsetzung von abgearbeiteter Fotoausrüstung geht, die verschmutzt und innerlich verschlissen ist? Lohnt sich der Arbeitsaufwand und kann das Gerät dann wieder richtig eingestellt und justiert werden?

Ich darf euch wieder kurz entführen ;)

 
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...es kommt darauf an: ja, wie immer.
Beispiel: meine Frau kommt aus der Antarktis zurück und "gesteht", sie hätte meine F4 gehimmelt, der Film wär noch drin. Die Rückspulkurbel hatte sie rausgedreht, weil sie dann versucht hat falschrum zu spulen, und diese schön in einem Tütchen verpackt. Die Back-up F801s arbeitete einwandfrei für den Rest des Einsatzes.
Diagnose: Rurbel wieder reingedreht, Rückspulung per Hand (machen wir immer um Batt. zu sparen) versucht, nur eine viertel Umdrehung, sehr schwergängig. Also Rückwand in der Duka geöffnet. Film in der Perforation war teilweise ausgerissen. Im Weddellmeer war es sehr kalt (>-20°C). Film entnommen und wieder in die Spule per Hand rein gedreht. Licht an. Kamera innen mit Pinsel von den Filmresten befreit. Verschluß ohne Schaden. Funktionierte wieder tadellos und war noch sicher 5 Jahre im Dauergebrauch, bis die D300 kam.
So einfache Sachen sollte man schon machen können, wenn man am AdW fotografiert, mehr aber auch nicht...
Hut ab vor Ando & Beuteltier
 
3 Kommentare
Ando
Ando kommentierte
Achim, was hältst du von der F4 im Extremeinsatz, wie von dir geschildert? Ist sie dafür gemacht?

Bedienbarkeit, Zuverlässigkeit, Ausstattung, Wetterfestigkeit etc.
 
achim kostrzewa
achim kostrzewa kommentierte
Ja, unbedingt, habe sie lange in Arktis, Alaska & Antarktis immer pfleglich behandelt (wie alle meine Kameras) aber benutzt. Jetzt steht sie gut geputzt im Schrank und funktioniert einwandfrei, sobald ich Batterien in den MB-20 oder 21 lade.
Das bei großer Kälte die Filmperforation ausreissen kann, ist ja bekannt. Ich habe dann immer eine nicht motorisierte FM2 genommen und vorsichtig den Film weitertransportiert...
Renate hatte da tolle Motive vor der Kamera und im Eifer des Gefechtes mit 6 B/s draufgehalten.
 
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Daldie
Daldie kommentierte
Für Minusgrade eignen sich Filme auf PET-Basis wie z.B. Rollei Retro 400S und ähnliche. Das Zeug bricht nicht bei Kälte.
 
Die Welt ist schnell-lebig geworden. In der Extremadura in Spanien hatte ich einst einen Schaden an meiner D500.
Vor Ort habe ich eine neue gekauft. Alles andere wäre logistisch nicht machbar gewesen (Tour mit dem Kastenwagen/Wohnmobil).

Eine Instandsetzung würde ich gern miterleben, habe selbst aber weder Geduld, noch Fähigkeiten, noch Werkzeug, oder gar Erstatzteile.

Man sagt, daß in der ehemaligen DDR viel repariert wurde, z.B. ein Lichtschalter. Im sog. Westen wurde weggeschmissen. Von der Idee her war das nicht besser, aber heute gibt es - leider - viel zu wenig Bastler aus Leidenschaft. Meist werden Bauteile gewechselt.

Vor Jahrenden hatte ich einst Kontakt zu einer Inhaber-Tischlerwerkstatt. Fast hätte ich als Lehrling dort angefangen. Aber ab einem gewissen Alter kommen dann auch finanzielle Verpflichtungen, die davon abhalten - jetzt sind es andere Gründe ...
 
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Wo liegen die Grenzen....? Für einen Profi sicherlich anders als bei einem Hobbyfotografen; und dann gibt es noch den ideellen und den wirtschaftlichen Wert, kurz gesagt: ein weites Feld
Wolli
 
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Bei meiner runtergerockten F3 war klar: Ab in die Vitrine. Für die Lust auf ein heiles Exemplar kam Ersatz herbei. Allerdings bin ich prinzipiell für reparieren. Als gelernter Fernsehtechniker schon von Berufs wegen. Allerdings: Ich repariere gerne Hifi-Geräte. Da gibt es viele Geräte, die instandgesetzt noch einen super Job machen. Eine Revidierung ist höllenteuer, weil zig Arbeitsstunden nötig. Eine Reparatur führt aber oft auch schon zum Ziel. Und: Vielfach sind Standard-Bauteile auszutauschen, was die Teileversorgung erleichtert. Blöd wird es nur, wenn bei einem an sich tollen Gerät spezielle Bauteile kaputtgehen, wie z.b. die motorischen Quellenschalter mancher Yamaha-Verstärker. Alles in allem ist noch ein einigermaßen dankbares Sujet. Bei Fotogeräten stelle ich mir das alles weitaus schwieriger vor. Zumal selbst kleinste Defekte ein völliges Zerlegen der Technik erfordert, während ich bei vielen Hifi-Geräten binnen weniger Minuten an kritische Baugruppen komme.
 
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Bei den Geräten, die im Netz als defekt angeboten werden, dürfte die Wirtschaftkeit einer professionellen Reparatur schon verneint worden sein. Wie weit man da aus Spaß und Freude am Selbermachen Arbeit investiert, würde ich persönlich vom zu erwartenden Ergebnis abhängig machen. Für mich müsste es wahrscheinlich sein, dass ich wieder ein technisch voll funktionsfähiges Produkt erziele. Allgemeiner starker Verschleiß wäre vermutlich etwas, wo ich Abstand nehmen würde. Manchmal sind die Dinge einfach aufgebraucht.
 
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Es gibt auch Abnutzungszustände, da fällt es einem schwer, an die Sache heranzugehen.

Außen fettig, schmutzig, versifft, innen ölig, garniert mit verrottetendem Schaumstoff und Haaren vom Hund eines Vorbesitzers ;)

Wo fängt man da an …
 
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Es gibt auch Abnutzungszustände, da fällt es einem schwer, an die Sache heranzugehen.
Bin ja auch über 30 Jahre in Sachen Service unterwegs gewesen .... aber irgendwann kommt der Punkt, an dem ich auch mit viel Idealismus davon Abstand nehmen würde.
Das Teil, das Du da mit Handschuhen anfasst wäre so ein Kandidat für die Tonne .... wenn Du natürlich die Möglichkeuten hast, Linsen zu polieren - dann ran an's Werk ;-)
Sieht ja ruchtig verrazt aus, das Teil.
Was war das denn mal?
Nach Nikon sieht es so irgendwie nicht aus???
 
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Bin ja auch über 30 Jahre in Sachen Service unterwegs gewesen .... aber irgendwann kommt der Punkt, an dem ich auch mit viel Idealismus davon Abstand nehmen würde.
Das Teil, das Du da mit Handschuhen anfasst wäre so ein Kandidat für die Tonne .... wenn Du natürlich die Möglichkeuten hast, Linsen zu polieren - dann ran an's Werk ;-)
Sieht ja ruchtig verrazt aus, das Teil.
Was war das denn mal?
Nach Nikon sieht es so irgendwie nicht aus???
Das war ein umfangreicheres, aber letztlich erfolgreiches Projekt:

 
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Ando
Ando kommentierte
Was da auf den Linsen war, ich weiß es nicht.
 
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