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In diesem Forum lernt man nie aus. Ein Leica III ist also "Schrott". Hier noch ein toller Laden, der nicht zu Kamera-Express gehört: retrocamera.be
Die machen dann ja wohl alles falsch und leben von Luft.
 
4 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Ich glaube die Leica war nicht gemeint sondern eher durchschnittliche Schrott der da bei vielen traditionellen Händlern steht und Ladenfläche und Zeit wegnimmt ohne Chance auf lukratives Geschäft. Weil so eine Inzahlungnahme meistens nur ein verdeckter Rabatt auf ein neues Produkt war.

Die die ausschliesslich mit Gebrauchtwaren handeln sind da sicher wesentlich effektiver und kaufen keinen Schrott an.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Naja, sagen wir mal "Folklore" - die Leica M haben im Gegensatz zu den meisten anderen oft Sammlerwert.
Ich hab hier einen großen Reisekoffer voller Leica R stehen - dafür bekommt man kein sinnvolles Geld mehr.

Wer das Zeug zum Knipsen verwendet, tut es meist nicht der Fotos wegen, das ist Nostalgie, Folklore, da ist der
Weg das Ziel.

Klar, es gibt eine Gemeinde derer die analog fotografieren. Die tun das oft in der Hoffnung sich absetzen
zu können, "analog adelt".... oder so ähnlich.

Es gibt auch immer mal wieder Neugründungen, die diese Nische bedienen wollen, und das auch für eine
Weile schaffen. Die stecken ihr Erspartes oder Risikokapital da rein und stellen dann irgendwann fest daß
sie den Hype überschätzt haben. Erinnert sich noch wer an den Impossible Shop in Düsseldorf?
Oder den Lomografie-Laden? Die starten alle mit großen Hoffnungen, machen ein paar Umsätze weil
sie ja neu sind, und bluten dann meist langsam aus. Nur ganz wenige schaffen es.
 
P
pulsedriver kommentierte
Ich denke mit "Fotoschrott" war was anderes gemeint als die Leica. Spiegelreflex Massenware aus Plastik aus der AF Zeit. Samt der meisten der günstigen Kitlinsen aus der Zeit. Nicht falsch verstehen, eine Minolta 7000 ist keine schlechte Kamera, nur will heute keiner mehr so einem mit dem 35-70mm Kit kaufen. Oder das "Wackelativ" dazu, das neu mal 50 DM mit Kopf gekostet hat. Liegt wie Blei im Regal, auch für 30 Euro. Wer es als Händler mit Gewährleistung verkaufen muss, muss deutlich mehr verlangen, die 30 Tacken reichen ja nicht mal für einen seriösen Check. Und dann ergeben sich eben die Sammlungen an in Zahlung genommener Ware, die man nicht mehr loswird. Gebundenes Kapital und Platz im Laden, lässt sich kaum noch verkaufen. Mit einer noch älteren X700 sieht die Sache gleich besser aus. So ist es auch bei Nikon. Obwohl da die Abneigung gegen Billigkram aus der AF Zeit noch etwas geringer ist, Nikon baut ja noch DSLR mit Schraubendreher AF. Aber auch da verkauft sich eine FM oder FE viel besser als eine F80, F-801 oder F75. Ganz zu schweigen von den wirklichen Einsteigermodellen.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Ich denke mit "Fotoschrott" war was anderes gemeint als die Leica.
Nicht zwingend. Eine Kamera die Schnitzarbeit am Filmanschnitt erfordert,
Filmwechsel mit Bodenplatte unter dem Kinn oder zwischen den Zähnen,
ohne Belichtungsmessung und Autofocus, mit Sucherparallaxe....

Da frage ich mich dann eher wozu ein potentieller Benutzer eines solchen
historischen Geräts einen Fotohändler braucht um den Film anzuschnitzen
und einzulegen. Und bitte ohne ein Perforationsloch zu verletzen, weil sonst
der Exitus vorprogrammiert ist.
 
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Naja, sagen wir mal "Folklore" - die Leica M haben im Gegensatz zu den meisten anderen oft Sammlerwert.
Ich hab hier einen großen Reisekoffer voller Leica R stehen - dafür bekommt man kein sinnvolles Geld mehr.

Wer das Zeug zum Knipsen verwendet, tut es meist nicht der Fotos wegen, das ist Nostalgie, Folklore, da ist der
Weg das Ziel.

Klar, es gibt eine Gemeinde derer die analog fotografieren. Die tun das oft in der Hoffnung sich absetzen
zu können, "analog adelt".... oder so ähnlich.

Es gibt auch immer mal wieder Neugründungen, die diese Nische bedienen wollen, und das auch für eine
Weile schaffen. Die stecken ihr Erspartes oder Risikokapital da rein und stellen dann irgendwann fest daß
sie den Hype überschätzt haben. Erinnert sich noch wer an den Impossible Shop in Düsseldorf?
Oder den Lomografie-Laden? Die starten alle mit großen Hoffnungen, machen ein paar Umsätze weil
sie ja neu sind, und bluten dann meist langsam aus. Nur ganz wenige schaffen es.
Mehr Vorurteile gegen anologe Fotografie geht kaum. Und das im Jahr 2024.
 
svantevit
svantevit kommentierte

Sammlerecken waren früher eine Fundgrube.
Wenn man sich auskannte fand man eine Praline, die aus Unwissenheit vom Anbieter unterging.
Heute hat sich das Bild sehr verändert.
Durch Online-Angebote sind die Preise und seltenere Objekte durchschaubar geworden.
Der Markt wurde realisiert und die Preise je nach Käuferinteresse und wechselndem Hype angepaßt.
Fotogeschäfte mit ausreichend gefüllten Photographica-Vitrinen sind nun Mangelware.
Der Privatmann hat Lunte gerochen. Stellt seinen Kram entsprechend bequem ein.
Mal völlig überteuert, weil er vermutet, eine alte Balgenkamera ist ein ganz besonderes Artefakt und hat 2000 Jahre auf dem Buckel.
Oder man weiß was man hat und fordert entsprechenden Wunschpreis.
Alles regelt sich von allein. Dem einen freut es, der andere wird preislich korrigieren müssen.
Die Zeiten sind vorbei, kleine Läden aufzusuchen um sich für 20 Minuten ins Abenteuer zu stürzen.
Aber schön wars, und lukrativ um die Sammelleidenschaft zu befriedigen.
Heute schlürft man einen Kaffee vom Sofa aus und begiebt sich auf die Reise.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Ich muss dazu das Innenleben rauspulen und dann abdichten, damit Platz für den Erdballen ist
und es beim Giessen nicht raussuppt. Wie gesagt, das scheitert am Zeitaufwand.
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Das Gebrauchtfenster von Erhardt in Essen, vormals Foto Frankenberg, ist aber auch nur noch ein trauriger Schatten dessen, was Frankenberg einst auf der gegenüberliegenden Straßenseite meterweise im Schaufenster präsentierte. Da standen Leica-Preziosen, die man sonst nur aus Büchern kannte, z.B. die Halbformat-Leica oder eine Leica 250, oder, oder, oder.
 
EvaK
EvaK kommentierte
Na ja, der Gebrauchtmarkt für Analogkameras ist auch nur noch was für SammlerInnen oder Retro-Fans. Wer sammelt, kennt die üblichen Preise, und die Retro-FotografInnen haben sich auch eingelesen. Für meine vier Geräte kenne ich die Preise von bis, aber die will ich eh nicht verkaufen.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Daran ist Frankenberg am Ende ja auch gescheitert.
Kapitaldienst für die Blei-Enten.... äh, Pretiosen im Fenster,
aber kaum Umsatz.
 
2 Kommentare
Bertho
Bertho kommentierte
Ein Herz für IPS! Parkplätze sind auch vorhanden. Nett und kompetent sind sie dort in jedem Fall.
 
P
P.Gnagflow kommentierte
ohne jeden Vorbehalt! Lieber dorthin mit etwas Aufwand als relativ bequem zum P. E.
 
Zum Niedergang des Second-Hand-Geschäftes muss man allerdings auch sagen: Der ist von den Händlern zwar im großen Stil betrieben, dennoch stiefmütterlich behandelt worden. Und das kenne ich aus meiner Fernsehtechniker-Lehre einfach anders. Und in meiner Zeit wurden durchaus so einige Flimmerkisten gebraucht verkauft. Die wurden grundsätzlich technisch geprüft und so gut gereinigt wie es irgendwie ging. Das war kein Hexenwerk, mit 15min Aufwand eines Lehrlings kam man da schon ziemlich weit. Und im Fotoladen? Da wurden Kunden, die was Inzahlung geben wollten, mit 25% des Marktwertes abgespeist, und der Käufer sollte 80% des Neupreises zahlen. Dazwischen wurde immer was Gewährleistung gefaselt. Als wenn Kameras grundsätzlich ständig kaputt gingen. In den meisten Fällen überhaupt nicht ohne äussere Einwirkungen.
Jedenfalls wurden die Klamotten dann dreckig und eingestaubt, oft ohne Rückdeckel in die Vitrine gestellt. Keine ansprechende Warenpräsentation. Das lässt sich mit vertretbarem Aufwand viel besser machen. Natürlich hat ein Durcheinander im Schaufenster auch seien Reiz, aber aufgeräumt und sortiert wirkt einladender. Finde ich zumindest, wenngleich mir bewußt ist, dass es da unterschiedliche Thesen gibt. Aber beim Pflegezustand hört es auf. Und von einem gängigen Kameramodell 8 Exemplare zu stapeln (machte früher Hobby-Foto in Hagen gerne!), ist auch nicht verkaufsförderlich. Aber bemerkenswerterweise hat das ewige Zeiten offenbar gut funktioniert. Allerdings gab es damals auch nicht die Auswahl im Privatgeschäft wie heute. Eine bestimmte Kamera von Privat zu kaufen, war nur mit sehr viel Geduld möglich, bestenfalls in den Kleinanzeigen der Fotozeitschriften. Nur die Händler boten eine Auswahl, bei der man gezielt zuschlagen konnten. Heute geht das ruckzuck per Kleinanzeigen.de.
Und wenn es beim Händler wirklich mal Reklamationen gab... damit habe ich wenig gute Erfahrungen gemacht: Bei meiner allerersten F3 war der Synchronblitzkontakt hinüber (wie auch immer man das hinbekommt, vermutlich 10 Killowattsekunden mit 1000 Volt Zündspannung :ROFLMAO:. Jedenfalls einen Tag nach Kauf wieder zurückgebracht und für Reparatur um Leihgerät gebeten, ich brauchte ja irgendwas. Anstatt mir irgendeine eh runtergerockte FM in die Hand zu drücken, wurde der Kauf gecancelt. Mit der Kohle bin ich dann nach Köln gefahren und war im gelobten Land. Als ich zwei Jahre später nochmals in dem Hagener Laden eine F801s kaufte (fast neu) und wieder mit einem Blitzproblem auf der Matte stand, wurde ich dumm angemacht. In diesem Fall war tatsächlich der SCA-Adapter schuld, was mir sehr recht war, aber es lag nunmal ein Defekt vor. Danach habe ich den Laden nie wieder betreten. Viele von den Secondhand-Verkäufern hatten echt die Attitüde von Gebrauchtwagenhändlern. Schade eigentlich.
Ach ja, was den Staub an Kameras betrifft: Ein Malerpinsel für 1,20 Euro wirkt da Wunder!
 
Mauleselchen
Mauleselchen kommentierte
Ich hatte ein paar Gewährleistungsfälle - MPB, Calumet, ein Internethändler - und alles wurde schnell und ohne Aufwand geregelt. Fremdkosten vom Beuteltier wurden übernommen, defekte Geräte wurden im Haus repariert oder gegen ein gleichwertiges/besseres Exemplar ausgetauscht oder auch mal der Preis drastisch reduziert.

Alles in allem bin ich mit der Gerwährleistungs-Praxis im Gebrauchthandel bei Kameras recht zufrieden.
 
P
pulsedriver kommentierte
Ich verkaufe auch immer mal wieder Sachen, weil ich gerne ganze Sets kaufe und nur die paar Teile behalte, die ich eigentlich haben wollte. Ein schönes Beispiel waren zwei D300s Bodies. Der eine sah sehr gut aus, erst knapp 2000 Clicks. Mit allem Zubehör. der ging problemlos für 250 weg. Auf Anhieb, nach der ersten Laufzeit von 7 Tagen online. Da hat es sich auch gelohnt zu putzen und richtig gute Fotos einzustellen. Ein zweiter, wenige Monate davor, der hat um die 60'000 Clicks. Sah auch was abgegriffen aus an der Gummierung. Grundsätzlich i.O, aber deutlich mehr gebraucht worden. Auch mit ordentlich Zubehör, aber ohne OVP. War im Nachhinein froh, dass ich da nicht noch gross Aufwand in Aufbereitung gesteckt hab. Das Ding lag wie Blei im Regal, mehrfach neu eingestellt und vergünstigt, schliesslich hat es einer für minimal über 100 genommen. Klar hätte man Gummierung besorgen können, die frisch drauf machen Generell putzen. Der Mehrpreis hätte aber maximal die Kosten für de Gummierungsteile gedeckt. Was nicht ganz wenige Clicks hat - maximal 4stellig - ist nicht mehr gesucht. Bei mir als Privatmann kann man noch sagen, Zeit kostet nicht. Aber wenn ein Händler das noch machen soll? Der muss doch inkl Teilen sicher 60 mehr haben, wenn er die frisch macht, und wenn er es dem Lehrling gibt, dann immer noch 40, so er denn noch überhaupt einen Lehrling hat. Gibt der Markt nicht her. Mit 'nem Microfasertuch abwischen und fertig. Sodass keine Fettabdrücke mehr auf dem Monitor sind, mehr ist nicht drinnen.

Gebrauchte Fotosachen der Preisklasse bis wenige hundert verkaufen sich nur noch über 1A Zustand (bei Kameras inkl Anzahl Clicks) oder aber einfach über den Preis und dann fragt keiner nach, ob da noch der Pinsel drüber ging, Hauptsache Preis stimmt.

Anders war es, als ich Z5 und Z50 für die Z7 verkauft hab, relativ aktuelle Sachen, da lohnt es sich immer, die gut für den Verkauf vorzubereiten. Da gehen sogar auch mal 5stellige Clicks.
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte

Bevor wir jetzt wieder aneinander geraten: Bei Kamera 2 war es der SCA Adapter, die Kamera war ok. Der Adapter war Neuware von anderem Händler. Kamera 1 wurde vermutlich defekt angekauft. Da würde ich noch nicht mal von schlampiger Prüfung sprechen, denn sowas kann man wirklich mal übersehen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass bei Fotogeräten Gewährleistungsfälle vergleichsweise selten sind!

@pulsdriver: Wenn man einen
 
Zuletzt bearbeitet:
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Was es am Ende war ist Wurst. Der Händler musste Zeit in die Bearbeitung Deiner Reklamation stecken,
und im Fall von Kamera 1 hatte er vermutlich die Wahl das Ding komplett abzuschreiben oder auf eigene
Kosten reparieren zu lassen und dann mit heftig Verlust (sicher) zu verkaufen (vielleicht).

Komplettabschreibung entspräche vermutlich der gesamten Marge die er je mit Dir bei Gebrauchtkäufen
gemacht hat. Wenn nicht mehr. Da reicht ein einziger Gewährleistungsfall.

Ob Gewährleistungsfälle wirklich so selten sind kann ich erst sagen wenn ich die amtliche Statistik
gesehen habe, auf die Du Dich beziehst. Ansonsten nehme ich zwei meiner Fälle:
40er C-Distagon zur Hasselblad, für 2200 gekauft, verdeckter Sturzschaden, für weitere 2200
bei Zeiss in Oberkochem repariert. Canon Speedlite 160E - zündet nicht.
Beides für den Händler Totalverluste. Beim 40er muss man die 2200 auf den Ankaufpreis draufrechnen.
Davon kann man die Marge sehr vieler kleiner Gebrauchtverkäufe auffressen.
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Solche Extremfälle sind natürlich ärgerlich. Ich kann auch verstehen, dass man gewisse Geräte nur mit deutlichem Risikoaufschlag handeln kann. So wie Leica R4 oder AF-I-Nikkore.
In meinen Fällen... die Zeit für die Reklamation kann man verschmerzen. Hat nur ein paar Minuten gedauert, die hat er beim Verkauf locker eingespart. Der Beratungsaufwand liegt bei mir so im Schnitt bei 1 Minute pro 1000 Euro Umsatz. Der Rest der Zeit ist kaufmännische Abwicklung, aber da kann der Kunde nichts für. Wenn viele Menschen wüssten, welche Ansprüche sie bei echter Sachmangelhaftung gegenüber dem Verkäufer hätten, würde der Handel eh zusammenbrechen.
Nichtsdestotrotz: Grundsätzlich hast Du recht, es gibt Branchen, wo der Reklamationsaufwand groteske Züge angenommen hat. Aber wenn ich mir der den ganzen Fotokram in meiner Vitrine so anschaue... Das Allermeiste läuft noch. Nur bei dem ganzen elektronischen Kram aus den 70ern muss man vorsichtig sein. Die Canon AE-1 vom Flohmarkt war eh nur Deko, und die AT-1 von meinem Papa ist seit Jahren auch tot.Die Sachen aus den 80ern sind ok.
Nichtsdestotrotz ist das alles heute kein Geschäftsmodell, weil die meisten Klamotten eh kaum noch was wert sind und den Aufwand nicht lohnen. Und dass das Ausfallrisiko deutlich größer als bei Neuware ist, sollte auch klar sein. Aber von 30 Jahren war die Situation noch eine andere. Für meine F3 HP hab ich 1300 Mark bezahlt, das war etwas mehr als die Hälfte des damaligen Neupreises (1994). Die brauchte man auch nicht abzuschreiben. Zumal ich eh nicht an einen großen Defekt geglaubt habe, der Blitzschuh funktionierte nämlich noch.
Die 801s hat 1100 Mark gekostet, da war ich froh noch ein neuwertiges Exemplar zu kriegen. Das war im Nachhinein auch das beste Stück Fototechnik, was ich je angeschafft habe. Auch da wird genug für den Händler hängen geblieben sein.
 
Der Handel wird sich weiter drastisch ändern. Das Verschwinden der kleinen Händler zugunsten großer Vertriebsstrukturen ist fast abgeschlossen. Jetzt treten die Hersteller selber als Verkäufer auf. Dabei haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie können die Verfügbarkeit der Ware selber steuern und verdienen die Spanne der Händler gleich mit. Das interessante Geschäft mit neu vorgestellten Produkten reißen sie jetzt schon an sich. Auch hier im Forum wird empfohlen, bei Nikon zu bestellen, wenn man als Erster beliefert werden will. Der Käufer bekommt noch einen 10% Gutschein für den nächsten Kauf und schon sehen die anderen Vertriebsstrukturen schlecht aus. Mittelfristig werden das auch die großen Anbieter spüren. In anderen Branchen ist es schon soweit, dass Hersteller an besonders lukrativen Standorten eigene Boutiquen betreiben und über ihre Webseiten den übrigen Bedarf abdecken. Manchmal dürfen sich noch wenige große Anbieter beteiligen, um Wettbewerb zu suggerieren. Diese Entwicklung werden auch Amazon und ebay spüren, denn sie werden weniger gebraucht.

Je machtvoller ein Markenname ist, desto einfacher und konsequenter läßt sich diese Strategie umsetzen. Apple und Tesla haben es vorgemacht. Kleinere Marken werden Zwischenlösungen anstreben, aber der Wunsch, direkt mit dem Verbraucher zu agieren, ist fast überall zu spüren. Mittlerweile sind fast alle relevanten Käuferschichten erfahren im Umgang mit Konfiguratoren und Kauf im Internet. Die Hemmschwelle selbst Autos mit einem Klick zu bestellen, ist verschwunden. Die Vielfalt wird schwinden, um Entscheidungsprozesse schnell und einfach zu halten. Ich bin mir sicher, dass man einen Neuwagen egal welcher Marke in 5-10 Jahren nur noch direkt beim Hersteller kaufen kann. Drei Ausstattungsvarianten und Klick. Wer das nicht will fährt Rad oder kauft gebraucht. Selbst das Gebrauchtgeschäft ist in einigen Branchen schon im Visier der Hersteller. Auch das hat Apple vorgemacht und andere folgen.

Die Hausbesitzer in den Städten sollten sich Gedanken über alternative Nutzungen machen. Auch das passiert schon, denn die Obergeschoße der Häuser sind wieder als Wohnraum in den Fokus geraten. Wurden die Miete für ein Haus in der Vergangenheit zu 90% im EG durch Gewerbemieten verdient, werden heute die oberen Stockwerke zu attraktiven Wohnungen umgebaut.

Ich bin ein Fan des stationären Handels und werde meinem Fotohändler die Treue halten. In der Beurteilung der Situation bin ich mit ihm einig.
 
W
W.W. kommentierte
Seit ich eine Spiegelreflex hatte, habe ich kaum noch SW fotografiert. Farbkonversionsfilter waren früher natürlich unvermeidbar, wenn man bei Kunstlicht einen Tageslichtfilm in der Kamera hatte (oder umgekehrt). Bei der Hasselblad hättest Du aber auch einfach das Magazin gegen eines mit entsprechendem Film tauschen können.
 
svantevit
svantevit kommentierte

Das komplette Programm aller Marken hat natürlich keiner hinter Glas.
Aber man erkennt schon, wenn ein Händler bestrebt ist, auf Dinge zu achten die aktuell beliebt sind und sie nach Möglichkeit
vorrätig zu halten um kompetent beraten und anbieten zu können.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das ist ja irre! Mir war zwar seit 50 Jahren klar, dass an neuen Geräten (Kameras und Objektive) nicht viel verdient wird beim Verkauf, während der Service und diverses Zubehör eher etwas brachten, aber so wenig? Ich vermute mal, dass bei diesen 2 bzw 50 DM "Rohertrag" die anteiligen Kosten für Ladenmiete und Personal schon abgezogen waren, und nur dieser "Gewinn" noch zu versteuern war, richtig?
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Nein, das war die Differenz zwischen EK und VK.
Als ich seinerzeit die 1D MkII bei Koch abgeholt hatte, wollte ich auch noch einen
SanDisk Firewire Kartenleser haben. Den hatte Koch nicht vorrätig, und ich hatte
keine Geduld vorrätig. Also bin ich mit der Box unterm Arm zu Leistenschneider.
Das war noch bevor Leistenschneider die Kurve gekriegt hat, aber schon in den
Schadow-Arkaden. Murat Cingoez, der leider nicht mehr dabei ist sieht das Ding
und fragt warum ich die nicht bei ihm gekauft habe.
Großhandel (Koch hatte damals separat den GSK für Gewerbekunden), Preis kannst
Du nicht halten. Er sagt Leistenschneider hat auch eine Großhandelsabteilung.
Wir mochten uns, also ich zeig Dir Meins, Du zeigst mir Deins....
Er dreht den Monitor um. Sein EK lag über dem was ich bezahlt hatte.
Am Kartenleser hat er mehr verdient als Koch an der Kamera.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Die Kunstlichtfilme haben mir in der Farbwiedergabe nie gefallen, die Auswahl war sehr begrenzt,
also hab ich lieber gefiltert als noch ein Magazin mitzunehmen. Das wäre dann das dritte gewesen,
das zweite war immer mit S/W gefüllt.
 
Ich kaufe inzwischen nicht mehr im Fachhandel. Genauer: Im Laden. Der Hauptgrund dafür: Ich kaufe das meiste gebraucht und da ist das Angebot nunmal grösser in den online Auktionen. Finde mal in der Schweiz z.B. ein Laowa 15mm Shift gebraucht im Fachhandel. Selbst wenn man sagt: Adaptieren ist OK, solange es ein Anschluss ist, der einfach zu adaptieren ist also dann z.B. EF oder F. Gebraucht kann ich meist auch ohne grossen Verlust weiterverkaufen, wenn es doch nicht passt mit der Zeit. Mal mach ich was Gewinn, mal etwas Verlust.
Wenn ich neu kaufe, dann fällt das meist in die Kategorien a) besonders günstige China Ware oder b) Ausverkauf älterer Modelle. Ich habe in den letzten drei Jahren zwei neue Bodies gekauft, die A7R II und die EOS R. Beide für ca. 1200. Ausverkauf eben. Das RF 15-35 war auch so ein Aktionskauf mit CB oben drauf, für 1400. Natürlich machen auch die kleinen Händler Sondernagebote, aber bis "dein" Händler mal genau das passende im Angebot hat, das kann dauern.
Und im Moment denke ich auch wieder über den Neukauf eines China Objektivs nach, Pergear 14mm oder Laowa 10mm Cookie. Diese China Sachen findet man selten beim lokalen Händler. Grosse Händler, die sowas evtl haben, gibt es in Basel und in Bern, das ist 1 Stunde weg mit dem PW + Parkplatzsuche.

Es wäre letztlich nur das grade gekaufte 24-120 Z gewesen, das man auch bei einem kleinen Fachhändler in der Nähe problemlos zu moderatem Aufpreis bekommen hätte. Das hätte maximal 150 mehr gekostet, was auch OK gewesen wäre.

Von meinen drei meistgenutzten Quellen via Versand für Neuware sind übrigens zwei auch Fachhändler. Der eine ist ein grosser in Basel, der andere ist eigentlich ein Online Versender, der grade im Fotobereich aber auch zwei Ladengeschäfte betreibt. Nur der dritte ist ein reiner Versender und da nichtmal der billigste. Wenn der nicht grade Sondernagebote hat, kann man schon noch 5 bis 10% sparen woanders. Dafür weiss ich aber, dass bei dem der Service stimmt, wenn mal was defekt ist. Wenn das sehr kurz nach dem Kauf passiert, bekomme ich z.B. gleich einen neuen Artikel als Ersatz und er lässt den defekten auf Garantie reparieren und verkauft ihn dann als gebraucht weiter. Solche gebrauchten Dinge kaufe ich dann auch gerne bei ihm!
 
P
pulsedriver kommentierte
In der Schweizer Bucht (ricardo) waren in der letzten Zeit zwei Laowa 15mm Shift (ohne das alte mit "Makro" im Namen gezählt). Einmal L Mount, einmal Z Mount. Das 9mm 7Artisans habe ich auch schon gebraucht gefunden. Solche speziellen Linsen werden oft gerne direkt aus China bestellt, da das hier nur 8.1% MwSt beim Import kostet, plus ein paar Fr. Verzollungsgebühren. Und wenn man dann merkt, hey, das ist doch was Anderes, als ich eigentlich gedacht hab, dann ist nichts mit zurück geben.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ich hatte in den 90ern mal eine Computerfertigung mit kleinem Ladengeschäft, da habe ich genau kalkuliert. Die Preise waren natürlich weit höher als bei VOBIS und Consorten, meine (wenigen) Endkunden haben die aber gerne bezahlt.
Mein alter Schulkamerad hatte auch einen (mehrere hundert Quadratmeter großen) Computer-Laden (ohne Fertigung, die PCs hat er bei mir eingekauft) und verkaufte außerdem Drucker, Monitore, Software usw. Der war nach eigener Angabe mit 50 DM Differenz VK - EK bei einem Gerätepreis von 1000 DM zufrieden und hat nach zwei Jahren eine Riesen-Pleite hingelegt und war danach (weil nicht GmbH wie ich, sondern nur Kaufmann) auf Taschenpfändung...

Wenn die (immerhin positive) Differenz zwischen EK und VK bei nur 2 DM liegt und es sich dabei nicht um eine Packung Strümpfe für 10 DM handelt, sondern um ein "teueres" Gerät für viele Hunderter, würde ich so etwas nicht anbieten.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Hilfsgeschäft. Du musst Blech anbieten um am Glas verdienen zu können.
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Es war aber wohl die Computerbranche, von der die irren Preiskämpfe ausgingen. Warum, weiß heute vermutlich auch keiner mehr so genau. Ich habe selbst seit 25 Jahren eine IT-Firma, wo der Verkauf neuer Rechner aber nur eine völlige Nebenrolle spielt. Und Preiskämpfe mache ich eh nicht mit: Wenn ich nen neuen Rechner verkaufe, dann nur mit mehreren Stunden bezahltem Arbeitsaufwand. Ausserdem baue ich Rechner, die leistungstechnisch eher Mittelmaß sind, aber nur aus hochwertigen Komponenten bestehen. Da kostet das Netzteil auch schon mal das Doppelte wie von der Palette, wobei bei einigen Teilen wie Arbeitsspeicher die Preisunterschiede zwischen NoName und Top-Marke kaum nennenswert sind. Ergebnis: Kein Kunde feilscht, und die Kisten halten eigentlich immer mehr als 10 Jahre. Auch schon geschäftschädigend... Ach ja: Meine Rechner kosten immer um die 500 Euro, nicht teurer als die Büchsen beim Lebensmitteldiscounter. Und wer 100-200 Euro mehr investiert, bekommt mit nem i5 was richtig leistungsfähiges. Wobei i.d.R. robuste Büro-Kisten gefragt sind.
Was einem Verkäufer übrigens nicht in den Läden erzählen, wenn sie EK-Preise aufdecken: Es wird heutzutage mit Zielvereinbarungen und Bonus-Zahlungen gearbeitet. Selbst vergleichsweise gute Margen reichen bei Discountern wie Saturn nicht im Ansatz, den Werbeaufwand abzudecken. Habe vor Jahren mal konkrete Zahlen in die Finger bekommen: Da hat Saturn um die 20-25% seines Brutto-Umsatzes in die Werbung gesteckt. Das kannst Du mit den Mini-Margen vieler Produktsparten nicht erwirtschaften. Mit den Bonuszahlungen die on top kommen, geht das schon eher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mauleselchen
Mauleselchen kommentierte
Das mit den Computerläden in den 90ern habe ich auch mitbekommen - in der Zeit hatte ich aber schon meine kleine Software-Entwicklung und in der DotCom-Blase als Dienstleister richtig gut Geld verdient. Mir saß immer die Angst im Nacken von der Entwicklung überrollt zu werden oder wegen Änderungen im Markt auf einem wertlosen Lager sitzen zu bleiben, deshalb habe ich mich aus der Hardware heraus gehalten.

Mit den Personalkosten konnte ich sicher kalkulieren - ich habe die Arbeitsstunden meiner Kollegen gut an Firmen wie "Brokat" oder "Heide AG" verkauft und daraus die Monatsgehälter und später als ich das Geld zur Finanzierung des "Zahlungszieles" der Kunden drinnen hatte auch hohe Prämien gezahlt. Da waren immer noch locker 20 bis 25% EBIT drinnen, mehr als man mit Hardware jemals hätte holen können.

Als die dann alle schlagartig pleite gegangen sind, habe ich auch meinen Laden zu gemacht, konnte aber die letzten Rechnungen noch beitreiben da ich noch solvente Zwischenhändler hatte und aufgrund der zu Anfang angesparten Absicherung der Gehälter keine Zahlungslücke bei sofortigem Ausfall der Kunden hatte :)
 
Ich habe mir mal angeschaut, wo das in Stuttgart ist, denn ich habe bis 2000 in Stuttgart gelebt. An ein Fotogeschäft dort kann ich mich nicht erinnern, das muß erst später gekommen sein.

Was war denn vorher dort drinnen?
 
3 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Vor 24 Jahren? Wow, da fragst Du was.
 
dembi64
dembi64 kommentierte
in dem Gebäude war früher tatsächlich etwas anderes drin. Im Jahr 2000 gab es in Stuttgart noch kein Fotogeschäft Sänger. Das kam erst später.

Nachdem damals viele Fotogeschäfte wie Foto Mollenkopf, Kleiber, Bergmeister und diverse andere derren Namen ich vergessen habe, aufgegeben haben, habe ich mich über Sänger u. Calumet, gefreut. Die hatten endlich wieder ein gutes Sortiment, sowie gutes Personal und Beratung. Auch mit Foto Planet am Hauptbahnhof habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Z.B. konnte ich mal, nachdem zwei Tage vor dem Urlaub ein Stativkopf den Geist aufgegen hatte, am Tag meiner Abreise, noch vor Ladenöffnung einen eigens für mich bestellten neuen Kugelkopf abholen, über die Straße in den Bahnhof laufen und in den Zug sitzen. OK, ist nun bestimmt schon 10 Jahre her, ob es heute noch so funktionieren würde................
 
Mauleselchen
Mauleselchen kommentierte
Die alten Adressen kenne ich auch noch ... und Foto Planet ist mir auch ein Begriff, war das doch der Laden bei dem es den Commodore 64 kurz nach Erscheinen am günstigsten gab :)
 
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