Test 1,4-fach Telekonverter Kenko/Nikon an Festbrennweiten 300 & 500 mm
-> Diskussionen zu diesem Test bitte HIER <-
Test durchgeführt mit D50 in den Einstellungen:
durchweg manuelle Fokussierung nach Mattscheibenbild mit Schärfeindikator leuchtend
Schärfung: keine
Gradationskurve: normal
Weißabgleich: automatisch
Blende: 4,0 eingestellt für alle Objektive
Datenformat: NEF
montiert auf Gitzo 1325V mit Markins M10 und Manfrotto 323/200PL Wechselsystem
Die Testkandidaten:
Nikkor 4,0 / 300 AF-S mit Burzynski-Schelle
Nikkor 2,8 / 300 AF
Nikkor 4,0 / 500 P MF
Kenko Teleplus Pro300 N-AFs
Nikon TC-14 E Version 1 mit abgefeilter Sperrnocke
Testobjekt ist ein Stapel ausgedienter Wärmetauscher in gut 20m Aufnahmeentfernung mit nach Augenmaß rechtwinkliger Aufstellung des Stativs. Die Vorderkanten des (nicht verkalkten) oberen Wärmetauschers sind zu 0,75 (+/-0,05) mm Blechdicke ausgemessen worden. Das entspricht ca. 2 Pixeln bei 300mm Brennweite.
Der Stativaufbau mag unorthodox sein, ist zur Zeit aber mein sicherster Weg zu verwacklungsarmen Bildern. Perfekte Schärfe ist aber ein schwieriges Unterfangen und mögliche Ursache für Fehlinterpretation der Ergebnisse. Was mir typischerweise droht, wenn Kugelkopf und Objektiv "normal" aufrecht benutzt werden, seht Ihr hier:
EBV:
Die Rohaten wurden in Pixmantec "RawShooter Premium 2006" eingelesen, ohne sonstige Manipulationen beschnitten und mit der RawShooter-Standardschärfung zu JPEG's in maximaler Qualität gewandelt.
In einigen Bildern zeigen sich Moiree-Artefakte, welche durch RawShooter erzeugt wurden. Wandelt man mit Nikon Capture oder Photoshop, tritt dieser Effekt nicht auf. Da dies für den Schärfetest nicht weiter relevant ist, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, alles nochmal mit einem anderen Konverter zu bearbeiten. Es beweist lediglich eine "Macke" von RSP, die besonders gerne dann auftritt, wenn die Bildschärfe tadellos ist. Wer es mir nicht verzeihen mag, kann von mir die Rohdateien erhalten und sich daran austoben.
Die Testfotos wurden auf eine Größe von 800*600 Pixel beschnitten, damit sie nicht zu speicher- und ladezeitintensiv werden. Außerdem sind die Detais ja das Interessante, nicht die Gesamtansicht.
Die Schnitte wurden der Vergleichbarkeit wegen aus dem gleichen Objektbereich erstellt.
Beginnen wir mit dem Testaufbau. Das Zielobjekt ist der asphaltgraue Klotz zwischen Hydrant und Stativbein.
Zu jedem Objektivwechsel gibt es eine Detailansicht:
Kandidat 1: Nikkor AF-S 4,0/300mm bei f4 ohne TC
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
mit TC-14E Nachtest
Der Nachtest belegt besser die erzielbare Schärfeleistung mit TC-14E
Kandidat 2: Nikkor AF 2,8/300mm bei f4 ohne TC / mit Kenko / mit TC-14E / ohne TC Nachtest
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
/ ohne TC Nachtest /
Der Nachtest belegt mangelhafte Fokussierung beim vorigen Versuch
Kandidat 3: Nikkor MF-P 4,0/500mm bei f4 ohne TC
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
Mein Fazit:
Es scheint, als ob der 1,4-fach Kenko Konverter an den 300mm-Objektiven bessere Ergebnisse bietet als der Nikon TC-14 E. Das täuscht. Besonders bei Distanzen von 50m und mehr wird man sehen, daß der Kenko lediglich mehr Kontrast überträgt, "satter" wiedergibt. In den meisten Fällen zeigt der TC-14 E jedoch mehr Details bei gleichartig leicht reduziertem Kontrast so wie unter den hier gezeigten Testbedingungen. Diese Beobachtung habe ich sowohl mit dem 4/300 als auch mit dem 2,8/300 Objektiv gemacht. Die bessere Kontrastübertragung des Kenko gaukelt hier Schärfe vor.
Zusammen mit dem 500 mm Linsenobjektiv bietet der TC-14 E dagegen immer eine sichtbar bessere Leistung.
Keine Kombination zeigte ungewöhnliche oder über das zu erwartende Maß nennenswerte Randunschärfen.
Meiner Meinung nach spricht wenig bis nichts gegen den Kenko 1,4x Pro300 als Universal-Konverter, wenn man alleine die Abbildungsleistung betrachtet.
Es sei jedoch vermerkt, daß der Kenko
1) mechanisch nicht so spielfrei "satt" kuppelt (Fertigungsgüte der Bajonette) und
2) elektrische Probleme mit AF-S haben kann, was Versionsabhängig ist. Der hier benutzte AFs-Typ hat noch nie mit dem 4/300 AF-S fokussiert, tut dies aber problemlos mit dem Nikon 18-70 AF-S Objektiv.
Mittlerweile fokussiert mein Exemplar auch nicht mehr mit "normalen" mechanisch gekuppelten AF-Objektiven, aber immer noch mit dem 18-70! Muß wohl in Reparatur. Die Belichtungsdaten werden jedoch sichtbar einwandfrei übertragen.
Vom TC-14 E habe ich mir ein wenig mehr versprochen, gerade mit dem 4/300 AF-S. Die mögliche Detailschärfe ist sehr gut, der sichtbare Kontrastverlust weniger. Enttäuscht bin ich jedoch nicht, sondern vielmehr froh, zum vielgenutzten 500er einen sehr gut harmonierenden Konverter gefunden zu haben.
Aus den hier gezeigten Ergebnissen und meinen vorangegangenen Erfahrungen mit der Bildqualität des 1,4x Kenko Pro300 kann ich ohne Bauchschmerzen jedem Interessierten zuraten. Der Unterschied zum Original von Nikon ist gering und der Nutzwert enorm - ich selbst besitze etliche Objektive, die zusammen mit dem Kenko nutzbar sind (und damit Leistung bringen) und mit dem TC-14 E eben nicht nutzbar sind.
Zum Abschluß - und nicht ganz Bierernst zu nehmen - noch ein Bild mit dem 2,8/300 und Kenko 3-fach Konverter. Dieser Konverter macht meiner Meinung nach nur an einem 2,8/300er Sinn und auch nur für spezielle Aufnahmesituationen (Mond, Sonnenauf/untergang) sowie zum Üben der eigenen handwerklichen Fertigkeiten.
Beste Grüße,
TB
--------------------------
Dank an Thobe für diesen Test.
Gruss
Klaus
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Test durchgeführt mit D50 in den Einstellungen:
durchweg manuelle Fokussierung nach Mattscheibenbild mit Schärfeindikator leuchtend
Schärfung: keine
Gradationskurve: normal
Weißabgleich: automatisch
Blende: 4,0 eingestellt für alle Objektive
Datenformat: NEF
montiert auf Gitzo 1325V mit Markins M10 und Manfrotto 323/200PL Wechselsystem
Die Testkandidaten:
Nikkor 4,0 / 300 AF-S mit Burzynski-Schelle
Nikkor 2,8 / 300 AF
Nikkor 4,0 / 500 P MF
Kenko Teleplus Pro300 N-AFs
Nikon TC-14 E Version 1 mit abgefeilter Sperrnocke
Testobjekt ist ein Stapel ausgedienter Wärmetauscher in gut 20m Aufnahmeentfernung mit nach Augenmaß rechtwinkliger Aufstellung des Stativs. Die Vorderkanten des (nicht verkalkten) oberen Wärmetauschers sind zu 0,75 (+/-0,05) mm Blechdicke ausgemessen worden. Das entspricht ca. 2 Pixeln bei 300mm Brennweite.
Der Stativaufbau mag unorthodox sein, ist zur Zeit aber mein sicherster Weg zu verwacklungsarmen Bildern. Perfekte Schärfe ist aber ein schwieriges Unterfangen und mögliche Ursache für Fehlinterpretation der Ergebnisse. Was mir typischerweise droht, wenn Kugelkopf und Objektiv "normal" aufrecht benutzt werden, seht Ihr hier:
EBV:
Die Rohaten wurden in Pixmantec "RawShooter Premium 2006" eingelesen, ohne sonstige Manipulationen beschnitten und mit der RawShooter-Standardschärfung zu JPEG's in maximaler Qualität gewandelt.
In einigen Bildern zeigen sich Moiree-Artefakte, welche durch RawShooter erzeugt wurden. Wandelt man mit Nikon Capture oder Photoshop, tritt dieser Effekt nicht auf. Da dies für den Schärfetest nicht weiter relevant ist, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, alles nochmal mit einem anderen Konverter zu bearbeiten. Es beweist lediglich eine "Macke" von RSP, die besonders gerne dann auftritt, wenn die Bildschärfe tadellos ist. Wer es mir nicht verzeihen mag, kann von mir die Rohdateien erhalten und sich daran austoben.
Die Testfotos wurden auf eine Größe von 800*600 Pixel beschnitten, damit sie nicht zu speicher- und ladezeitintensiv werden. Außerdem sind die Detais ja das Interessante, nicht die Gesamtansicht.
Die Schnitte wurden der Vergleichbarkeit wegen aus dem gleichen Objektbereich erstellt.
Beginnen wir mit dem Testaufbau. Das Zielobjekt ist der asphaltgraue Klotz zwischen Hydrant und Stativbein.
Zu jedem Objektivwechsel gibt es eine Detailansicht:
Kandidat 1: Nikkor AF-S 4,0/300mm bei f4 ohne TC
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
mit TC-14E Nachtest
Der Nachtest belegt besser die erzielbare Schärfeleistung mit TC-14E
Kandidat 2: Nikkor AF 2,8/300mm bei f4 ohne TC / mit Kenko / mit TC-14E / ohne TC Nachtest
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
/ ohne TC Nachtest /
Der Nachtest belegt mangelhafte Fokussierung beim vorigen Versuch
Kandidat 3: Nikkor MF-P 4,0/500mm bei f4 ohne TC
/ mit Kenko /
/ mit TC-14E /
Mein Fazit:
Es scheint, als ob der 1,4-fach Kenko Konverter an den 300mm-Objektiven bessere Ergebnisse bietet als der Nikon TC-14 E. Das täuscht. Besonders bei Distanzen von 50m und mehr wird man sehen, daß der Kenko lediglich mehr Kontrast überträgt, "satter" wiedergibt. In den meisten Fällen zeigt der TC-14 E jedoch mehr Details bei gleichartig leicht reduziertem Kontrast so wie unter den hier gezeigten Testbedingungen. Diese Beobachtung habe ich sowohl mit dem 4/300 als auch mit dem 2,8/300 Objektiv gemacht. Die bessere Kontrastübertragung des Kenko gaukelt hier Schärfe vor.
Zusammen mit dem 500 mm Linsenobjektiv bietet der TC-14 E dagegen immer eine sichtbar bessere Leistung.
Keine Kombination zeigte ungewöhnliche oder über das zu erwartende Maß nennenswerte Randunschärfen.
Meiner Meinung nach spricht wenig bis nichts gegen den Kenko 1,4x Pro300 als Universal-Konverter, wenn man alleine die Abbildungsleistung betrachtet.
Es sei jedoch vermerkt, daß der Kenko
1) mechanisch nicht so spielfrei "satt" kuppelt (Fertigungsgüte der Bajonette) und
2) elektrische Probleme mit AF-S haben kann, was Versionsabhängig ist. Der hier benutzte AFs-Typ hat noch nie mit dem 4/300 AF-S fokussiert, tut dies aber problemlos mit dem Nikon 18-70 AF-S Objektiv.
Mittlerweile fokussiert mein Exemplar auch nicht mehr mit "normalen" mechanisch gekuppelten AF-Objektiven, aber immer noch mit dem 18-70! Muß wohl in Reparatur. Die Belichtungsdaten werden jedoch sichtbar einwandfrei übertragen.
Vom TC-14 E habe ich mir ein wenig mehr versprochen, gerade mit dem 4/300 AF-S. Die mögliche Detailschärfe ist sehr gut, der sichtbare Kontrastverlust weniger. Enttäuscht bin ich jedoch nicht, sondern vielmehr froh, zum vielgenutzten 500er einen sehr gut harmonierenden Konverter gefunden zu haben.
Aus den hier gezeigten Ergebnissen und meinen vorangegangenen Erfahrungen mit der Bildqualität des 1,4x Kenko Pro300 kann ich ohne Bauchschmerzen jedem Interessierten zuraten. Der Unterschied zum Original von Nikon ist gering und der Nutzwert enorm - ich selbst besitze etliche Objektive, die zusammen mit dem Kenko nutzbar sind (und damit Leistung bringen) und mit dem TC-14 E eben nicht nutzbar sind.
Zum Abschluß - und nicht ganz Bierernst zu nehmen - noch ein Bild mit dem 2,8/300 und Kenko 3-fach Konverter. Dieser Konverter macht meiner Meinung nach nur an einem 2,8/300er Sinn und auch nur für spezielle Aufnahmesituationen (Mond, Sonnenauf/untergang) sowie zum Üben der eigenen handwerklichen Fertigkeiten.
Beste Grüße,
TB
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Dank an Thobe für diesen Test.
Gruss
Klaus
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