Speedbooster für Vollformat D700 möglich?

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freya5

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Hallo zusammen,
vielleicht kann mir hier jemand ein Licht aufgehen lassen...

Für meine Nikon D700 möchte ich gerne alte Objektive benutzen und diese bezüglich Lichtstärke aufpeppen, z.B. ein altes M42-Pentacon 135mm mit f2.8. Es geht um abstrakte Fotografie, Nahaufnahmen, "Haiku"...
Kann ich dafür einen Speedbooster, z.B. Metabones, benutzen? Oder ist der technisch nur für die Adaption von Vollformat-gerechneten Objektiven an einen kleineren Sensor verwendbar? Beim Googeln bin ich leider nicht schlauer geworden..

Ciao von freya5
 
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Ich habe keinerlei Ahnung von Speedboostern o.ä. Soviel vorab. Wenn es da etwas Spezielles gibt, entszieht sich das meiner Kenntnis. Aber...

...grundsätzlich ist es aber schwierig an Nikon F Fremdobjektive zu adaptieren. Das liegt am großen Auflagemaß . Da bleibt kaum Platz für Adapter. Das sieht bei Nikon Z ganz anders aus. Nikon hat jetzt das kleinste Auflagemaß und kann mit fast allen Fremdobjektiven kombiniert werden.
 
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Ein Speedbooster funktioniert nur an Kameras mit kleinerem Auflagemaß.
An einer D700 sind lichtstarke AI-Nikkore wie 50/1.2, 85/1.4, 105/1.8 und 135/2 empfehlenswert.

Man kann aber lichtstarke Normalbrennweiten mit einem 1,4x bis 2x Televorsatz auf gleich hohe Lichtstärke bei eineinhalb bis zweifacher Brennweite bringen. So einen 1,4x habe ich selbst, er verschlechtert aber etwas die Abbildungsschärfe und bringt Längsfarbfehler.
 
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Interessant, kannte diese Booster gar nicht.
Aber bei Metabones auf der Webseite sieht man ja dass es kein Angebot für Nikon F-Mount gibt.
Nur für z-Mount.
 
5 Kommentare
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ist doch klar: Ein "Speedbooster" reduziert die tatsächliche Brennweite eines Objektives (was auch nur bei Normalbrennweiten richtig funktioniert) um einen bestimmten Faktor (0,7 oder 0,5), was die effektive Lichtstärke (Brennweite, geteilt durch die in der Frontlinse erkennbare Blendenöffnung) entsprechend erhöht (z.B. von 1:2.8 zu 1:2 oder 1:1.4) durch eine positiv brechende Linsengruppe hinter der hintersten Linse des Objektives. Diese braucht natürlich Platz, daher funktioniert das nur an Kameras mit deutlich kürzerem Auflagemaß.
 
F
freya5 kommentierte
Danke für die schnellen Antworten!
 
B
Brunke kommentierte
@Beuteltier Danke für die Erläuterung.

Ich ahne worauf das hinausläuft. Taugen die Booster? Vermutlich das gleiche Spiel wie bei den Konvertern. Zusätzliche Linsen im Strahlengang = Qualitätsverlust? Macht man damit ein lichtschwaches Objektiv erträglich oder versucht man extreme Lichtstärken < f1 zu erreichen? Oder beides?

Bedarf habe ich nicht, nur akademisches Interesse. Die Teile scheinen ja recht teuer. Aber watt all gifft...
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
So ein Speedbooster ist nichts anderes als ein umgekehrt wirkender Telekonverter.
Während der Telekonverter die Farbquerfehler und Unschärfen des davor geschalteten Objektives um seinen 1,4x bis 2x Faktor durch Auseinanderziehen verstärkt, reduziert der Speedbooster sie durch Zusammenziehen um seinen 0,7 bis 0,5 Faktor.
Immer einen 100%ig optimal konstruierten und für das Objektiv passenden Telekonverter/Speedbooster vorausgesetzt!
So wie "schlechte" Telekonverter die Abbildungsleistung zusätzlich verschlechtern, verschlechtert ein "schlechter" Speedbooster diese auch.
Da der Speedboster aber für Crop-Sensoren erfunden wurde, um deren systembedingt höhere Tiefenschärfe durch die höhere Lichtstärke (bei Offenblende) auszugleichen, bringt er für FX-Sensoren meistens schwächere Leistung in den FX-Bildecken.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Ach manno, wieder keine Wunder.
 
Speedbooster sind tatsächlich Focal Reducers, sie bündeln das Bild
eines Objektivs auf eine kleinere Fläche.
Normalerweise wird man den Bildwinkel eines FX-Objektivs
beim Einsatz an einer DX-Kamera verlieren.
Der Speedbooster bündelt das Bild dann wieder auf eine kleinere
Fläche, der Bildwinkel wird auf das Format gesehen zurückgewonnen.

Da sich das Licht damit ebenfalls auf eine kleinere Fläche bündelt,
wird es heller. Hellmachen lässt sich besser verkaufen als Bildwinkel
zurückgewinnen, daher verkauft man die Dinger als Speed Booster.

Die Verluste sind bei den guten Varianten (Metabones) tatsächlich
nur im direkten Vergleich zu sehen.

Ich verwende z.B. ein Samyang/Rokinon/Walimex T1.5/24mm CINE Objektiv
über einen Metabones EF to RF 0,71x Speedbooster an einer Canon C70.

Die C70 hat einen Super35 Sensor, also etwa APS-C -> Cropfaktor.

Mit dem Speedbooster habe ich wieder den Bildwinkel eines 24ers
(an Vollformat) zurück, und Offenblende ist ungefähr äquivalent zu f=1.0.

Ein Nachtsichtgerät.
 
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Herzlichen Dank an Alle für die erhellenden Antworten!
Damit kann ich den Kauf erstmal zurückstellen - ist ja auch schön, diese mehreren Hundert euro sparen zu können :)
 
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Abgesehen vom Auflagemaß kann ein Speedbooster nur funktionieren, wenn das adaptierte Objektiv einen deutlich größeren Bildkreis ausleuchtet als der Sensor braucht. Wenn man KB-Objektive an DX adaptiert, ist dies immer der Fall, bei KB an KB hingegen (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) nicht.

Was aber prinzipiell funktioniert, sind Mittelformatobjektive per Speedbooster an KB zu adaptieren. Kipon hat da einige im Angebot. Allerdings sind auch da nur Kameras mit kurzem Auflagemaß unterstützt. Irgendwo müssen die Linsen des Speedboosters Platz finden. Allerdings hält sich der Nutzen in Grenzen, da Mittelformatobjektive durchweg lichtschwächer sind als KB-Objektive, so dass meistens die Anschaffung eines lichtstarken KB-Objektivs die günstigere Variante ist.
 
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Was hier wohl gesucht wird ist kein Speedbooster sondern ein Linsenadapter (also Bajonettadapter mit integrierter Zerstreuungslinse) welcher optisch Objektive mit kürzerem Auflagemaß an Kameras mit längerem Auflagemaß adaptiert.
Ich benutze beispielsweise einen solchen für Canon FD Objektive an Nikon F. Die Ergebnisse sind besser als ich gedacht habe.


Lichtstärke-Erhöhung geht damit natürlich nicht.

Ansonsten vielen Dank für den Thread! Er erinnert mich daran, dass ich mir so einen SpeedBooster für Nikon an Sony bestellen wollte. Ich werde es also demnächst ausprobieren in diversen Kombinationen: F-FX an E-FX, F-DX an E-FX, F-FX an E-DX und F-DX an E-DX. :cool:

Grüße - Bernhard
 
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1 Kommentar
F
freya5 kommentierte
Danke Bernhard.
Ja, so einen Linsenadapter hatte ich mir überlegt - und wieder verworfen. Es geht mir tatsächlich, darum, die Lichtstärke eines Objektives zu erhöhen. Zweck: bei totaler Offenblende an ein Objekt nah rangehen können mit möglichst geringer Schärfentiefe. Die Qualität oder verringerte Qualität (also Randschärfe oder Farbränder) nehme ich gern in Kauf. Fotokunst ist frei für solche Überraschungseffekte, das integriere ich einfach ins Bild...

Ciao von Freya5
 
Wenn es nur um maximale Freistellung geht, gibt es für bastelfreudige Fotografen noch einen anderen Weg:
Altes Großformatobjektiv nehmen, an Großformatkamera anschließen oder selber basteln, statt auf Filmplatte auf eine auf Mattscheibe belichten und diese abfotografieren. Dann kommt so etwas bei raus. Was Freistellung betrifft, kann selbst das sündhaft teure Noct Nikkor 50/0,95 nur einpacken und sich schämen.
Hier ist der Link zum ganzen zugehörigen Thread.

Allerdings gewinnt man dadurch nur Freistellung, aber keine höhere Lichtausbeute. Im Gegenteil, durch die Mattscheibe geht viel Licht verloren.
 
4 Kommentare
B
Brunke kommentierte
Dem ersten Link kann man nur folgen, wenn man beim digicamclub angemeldet ist. Beim zweiten Link kann ich die Beiträge lesen, aber keine Bilder sehen.
 
BernhardJ
BernhardJ kommentierte
Leider gibt es keinen Zugriff auf die Bilder ohne Anmeldung.
 
Mauleselchen
Mauleselchen kommentierte
Das kommt wie ein Table-Top :) Genial ...
 
Anthracite
Anthracite kommentierte
Ich habe gerade mal einen anderen Browser ausprobiert. Tatsächlich, sehen kann man die Bilder nur, wenn man da angemeldet ist. Ich weiß leider nicht, ob die Bilder noch irgendwo anders sichtbar sind. Alleine für die Bilder lohnt sich die Anmeldung im Digicamclub (ansonsten haben vor allem Freunde älterer Objektive Ihren Spaß dort).
 
Es geht mir tatsächlich, darum, die Lichtstärke eines Objektives zu erhöhen. Zweck: bei totaler Offenblende an ein Objekt nah rangehen können mit möglichst geringer Schärfentiefe.
Hmmm, wie sage ich das jetzt...
Am besten direkt:
Die Gesamtbild-Anmutung inklusive Freistellungen und Unschärfebereiche bleiben leider gleich. Da gewinnt man mir dem Booster nichts, außer vielleicht eine halbe Belichtungszeit - und auch das nur bedingt.
Der Booster ist "nur" eine Sammellinse die den vom Objektiv erzeugten Bildkreis, sprich auch das Bild an sich, nur um den Faktor von ca. 1,5 verkleinert. Der Inhalt des Bildes, alle Proportionen, alle Details, alle Unschärfebereiche und deren Differenzen bleiben gleich. Es ist so, als ob man an einem Monitor ein bereits fertiges Bild betrachtet und dann das Bild um den Faktor 1,5 (linear) verkleinert. An dem Bild selbst ändert sich nichts.
Es ist nur kleiner geworden.

Jetzt kommt der von Dir angestrebte Fall ein Kleinbild-Objektiv an der D700 (FX) über den Booster einzusetzen.
Auch wenn das Objektiv ursprünglich so einen großen Bildkreis hätte, dass er nach der Verkleinerung immer noch das ganze FX-Format füllt, dann hast Du aus einem 135 mm Objektiv ein 90 mm gemacht. In Wirklichkeit wird man damit meistens dunkle Ränder/Ecken bekommen, da der Ursprungs-Bildkreis meistens nicht mindestens um den Faktor 1,5 größer ist, außer man nimmt hier ein Mittelformat-Objektiv. Das auch nur unter der Voraussetzung, dass der Booster den Bildkreis Eingangsseitig überhaupt voll erfassen kann.

Bezüglich der Freistellung/Schärfentiefe erreicht man damit an FX praktisch das Gegenteil des von Dir erwarteten. Denn die Zerstreuungskreise werden ebenfalls um den Faktor 1,5 verkleinert und das Gesamtbild wirkt dann sogar schärfer mit weniger Unschärfebereichen, geringerer Freistellung und größerer Schärfentiefe. Wie halt ein 90 mm gegenüber einem 135 mm.

Würde man das Objektiv plus Booster statt an einer FX Kamera an eine DX Kamera anschließen (wofür der Booster ja ursprünglich gedacht war/ist), dann bekäme man ein identisches Bild wie von diesem Objektiv an FX ganz normal ohne Booster - also ebenfalls keine Änderungen bei den Schärfeverhältnissen. Nur die Helligkeit des Bildes auf dem Sensor erhöht sich, weil die absolut gleiche Lichtmenge jetzt auf einen kleineren Kreis der DX Kamera projiziert wird. Genau dieser Helligkeitszuwachs wird hier als Lichtstärke-Verstärkung verkauft, also eine Verringerung der Belichtungszeit - "Speed".

Es ist schwierig es vollumfänglich zu erklären. Das muss man einfach ausprobieren. Nur man sollte sich nichts davon versprechen, was physikalisch nicht geht. :cool:

Grüße - Bernhard
 
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... Und damit sind alle Illusionen dahin... 😣😉 Aber danke dafür, denn so geht mein Weg frisch und fröhlich und ohne Erwartungen - und ohne völlig unnötiges Geldausgeben - in neue Entdeckungen!

In diesem Sinne schließe ich für mich selbst dieses Thema ab. Euch allen viele gute und beglückende Fotos!
 
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Ich bestelle mir den Booster trotzdem. Einfach spaßeshalber um verschiedene Objektive und deren Kombinationen an FX und DX mal durchzuspielen - im wahrsten Sinne des Wortes. :cool:
Paar MF Objektive an F adaptiert habe ich hier auch noch herumfliegen...

Grüße - Bernhard
 
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