Frage Muss man Objektive Kalibrieren?

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Momentan bin ich am Überlegen, mir die Nikon D800 zuzulegen. Dabei habe ich mir viele Foren und YouTube Filme angeschaut. Dabei bin ich auf eine interessante Aussage gestossen: "Wenn man in den professionellen Bereich der Fotografie einsteigt, muss man bei den heutigen Top-Kameras und entsprechenden Objektiven, diese entsprechend kalibrieren mit z.B. Spyder LensCal."

Wie sind eure Erfahrungen? Muss man wirklich die Objektive kalibrieren, damit der Autofokus richtig sitzt?
 
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Muss man wirklich die Objektive kalibrieren, damit der Autofokus richtig sitzt?

In den allermeisten Fällen natürlich nicht!:vampir:

Nur wenn dir beim täglichen Gebrauch etwas auffällt (Fokus immer zu weit hinten z.B.), ist die AF-Feinjustierung eine Möglichkeit. Vor allem bei Festbrennweiten - bei Zooms verschiebt sich die Focuslage oftmals mit der Brennweite, was eine solche Justage schwierig macht. In diesem Fall hilft wohl nur der Service des Herstellers.

Aber nochmal: Ohne Anhaltspunkte aus dem richtigen Leben muss man sich das nicht unbedingt antun. Schon gar nicht aus Prinzip jedes Objektiv testen/kalibrieren!:eek:

LG
Dirk
 
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Wie sind eure Erfahrungen? Muss man wirklich die Objektive kalibrieren, damit der Autofokus richtig sitzt?

Ich halte es aber für naiv anzunehmen, dass es in der Praxis keine Abweichungen vom Ideal gibt, wobei hier sowohl der AF der Kamera als auch das Objektiv in Frage kommen, und diese Abweichungen können sich bei einer ungünstigen Kombination sogar addieren.
Wir sehen ja aktuell in diversen Threads zur D800 AF-Testergebnisse, die eher selten keinerlei Abweichung (also 0) zeigen, und das selbst nach einem Abgleich im Service.
Selbstverständlich sollte man das Testen nicht übertreiben und sich der Grenzen des Phasen-AF (reproduzierbare Genauigkeit) bewusst sein, aber wenn man auf eine optimale Bildqualität Wert legt (und ggf. viel Geld für hochwertige Objektive ausgeben hat), dann sollte als Grundvoraussetzung die Fokussierung (AF) möglichst genau sitzen, ansonsten verschenkt man unnötig Bildqualität/Schärfe.

MfG
Jürgen
 
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"Wenn man in den professionellen Bereich der Fotografie einsteigt, muss man bei den heutigen Top-Kameras und entsprechenden Objektiven, diese entsprechend kalibrieren mit z.B. Spyder LensCal."

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Großteil der Leute, die direkt nach dem Kauf einer Kamera jedem einzelnen AF-Messfeld mit einer speziellen AF-Kalibrierungssoftware/Testtafeln usw. auf den Zahn fühlen, zu über 90% Amateure sind.
Die Profis kaufen eine Kamera, benutzen sie und wenn etwas gravierendes mit dem AF nicht stimmt merken sie das, es wird eine Fokuskorrektur vorgenommen und wenn diese das Problem nicht beseitigt, gehen die Geräte ab zum NPS.

Grundsätzliches Testen und Kalibrieren ist eine Voraussetzung für "professionelle" Ergebnisse? Das würde ich als Hersteller entsprechender Software und Testtafeln auch sagen...:)

Gruß
Heiko

P.S.: Ob Rainer Martini bei seiner D800 wohl auch erst mal einen ausführlichen AF-Test mit Spezialsoftware und Tafel gemacht hat, bevor sie bei ihm zum Einsatz gekommen ist?
 
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..... ...... .....
Gruß
Heiko

P.S.: Ob Rainer Martini bei seiner D800 wohl auch erst mal einen ausführlichen AF-Test mit Spezialsoftware und Tafel gemacht hat, bevor sie bei ihm zum Einsatz gekommen ist?

Klar, der Rainer hat jeden Abend ein Kalibrierungsgespräch mit dem NikonService, sonst wären seine Bilder nicht so gut. :hehe::fahne:
 
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Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Großteil der Leute, die direkt nach dem Kauf einer Kamera jedem einzelnen AF-Messfeld mit einer speziellen AF-Kalibrierungssoftware/Testtafeln usw. auf den Zahn fühlen, zu über 90% Amateure sind.
Die Profis kaufen eine Kamera, benutzen sie und wenn etwas gravierendes mit dem AF nicht stimmt, merken sie das, es wird Fokuskorrektur vorgenommen und wenn diese das Problem nicht beseitigt, gehen die Geräte ab zum NPS.

Ich denke, da ist was dran.

Ich behaupte aber auch mal, dass kein Profi mit ungetester neuer Ausrüstung zu einem Event geht, von dessen Ergebnissen er leben muss und die ihm eine ungetestete Ausrüstung versauen könnte.

Die meisten dieser Profis werden wohl kaum ganze Wochenenden mit Justageshootings verbringen, aber ich denke, die haben alle ihre persönliche Methode, mit 20-50 Schüssen zu testen, ob das Gerät wohl erwartungsgemäss funktionieren wird. Und dann haben auch manche immer noch Backupgerät im Kofferraum, wenn doch zwischendurch was schiefgeht.

Das mach ich nämlich, als kleiner Amateur mit gelegenlichen Auftragsarbeiten, schon so. Nichts ist blöder, als ein verrammelter Auftrag und den dann mit "neuem Gerät" entschuldigen zu müssen. Das ist imho nicht "professionell".

GLG FMA
 
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Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Großteil der Leute, die direkt nach dem Kauf einer Kamera jedem einzelnen AF-Messfeld mit einer speziellen AF-Kalibrierungssoftware/Testtafeln usw. auf den Zahn fühlen, zu über 90% Amateure sind.[ ..... /QUOTE]

Das ist dann wohl eine Art von wunderlichen Sonderlingen, vergleichbar mit den Eskimos oder Buschleuten .... Nichts geht doch über festgefügte Klischees!:):dizzy:

Grüße Hanns
 
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Dabei bin ich auf eine interessante Aussage gestossen: "Wenn man in den professionellen Bereich der Fotografie einsteigt, muss man bei den heutigen Top-Kameras und entsprechenden Objektiven, diese entsprechend kalibrieren mit z.B. Spyder LensCal."
Wie sind eure Erfahrungen? Muss man wirklich die Objektive kalibrieren, damit der Autofokus richtig sitzt?

Ich habe vor Kurzem erst eine Diskussion ueber die Kalibrierung mit einem Profi (zig Buecher veroeffentlicht, internationale Preise gewonnen usw., Berufsknippser eben) gefuehrt, der hatte drei von diesen LensCal Dingern original verpackt bei seinem garage sale (quasi privater Flohmarkt auf dem Hof) zum Verkauf. Die hat er alle zugeschickt bekommen zum Testen und Weiterempfehlen, nicht eins davon hat er benutzt. Einfach, weil er keinen Bedarf hatte, sein Equipment zu testen, da ihm keinerlei Probleme aufgefallen sind. Und wenn da Probleme sein sollten, werden die behoben, wenn er sein Equipment zur regelmaessigen Wartung/Ueberholung/Reinigung etc. zum Service schickt.

Seine Aussage deckt sich da mit der von Heiko, Amateure lassen sich heutzutage von Allem verrueckt machen. Seh ich bei meiner D600, gerade gekauft, haben mich die ersten Leute drauf angesprochen, ob ich schon den AF kontrolliert hab. Auf meine Frage nach dem Warum kam als Antwort "Weil die D800 doch alle nicht funktionieren!". Tja...
Jetzt kommen mir alle mit "Hast du Staub auf dem Sensor? Guck mal links oben, ist ueberall im Internet zu sehen!". Ich hab da keinen, hoffe mal, meine Kamera ist in Ordnung :D

Ich habe bisher knapp ueber 1000 Aufnahmen mit der Kamera gemacht, bei keiner hatte ich das Gefuehl, dass etwas mit dem AF nicht und die Bilder nicht scharf sind (natuerlicher Ausschuss wie Verwackler, nicht ausreichende Verschlusszeit etc mal ausgenommen). Warum sollte ich mich also verrueckt machen und erstmal Rumfummeln, obwohl ich kein Problem sehe? Ebenso hatte ich keinen Bedarf das bei meiner D300 zu machen, mit keinem meiner Objektive.

Durch das Internet verbreiten sich heute Geruechte wie ein Lauffeuer, in irgendeinem Forum beanstandet jemand was (am Besten noch ohne die Kamera jemals in der Hand gehabt zu haben...), schon werden alle nervoes und muessen erstmal Testen. Wenn man dann noch Beispielbilder der Tests dazu sieht (Aufnahmen unterhalb der Nahgrenze als Beweis fuer Fokusfehler, Bello beim auf dem Rasen rumlaufen mit 1/20s, ohne Stativ eine Dose Ravioli aus drei verschiedenen Positionen/Abstaenden etc), fragt man sich, ob manche Leute nicht woanders eine Kalibration brauchen.

Ich will damit nicht sagen, dass die AF-Feinjustierung, Geraete zum Kalibrieren und das alle Kaese ist. Trotzdem denke ich, dass viele Konsumenten heute staendig nach Fehlern suchen, ohne dass sie selber irgendwas bemerkt haben, sondern nur, weil sie sich von Meinungen im Internet verrueckt machen lassen, weil irgendjemand der Meinung ist "Profis machen das so!".

Wenn ein Profi heute seine Bilder nicht verkaufen kann, dann liegt es wahrscheinlich eher daran, dass er ein schlechter Geschaeftsmann ist, als an der mangelnden Kalibration seines Equipments :D
 
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Wenn ein Profi heute seine Bilder nicht verkaufen kann, dann liegt es wahrscheinlich eher daran, dass er ein schlechter Geschaeftsmann ist, als an der mangelnden Kalibration seines Equipments :D

Genau so habe ich auch sehr lange gedacht. Bis zu meiner neuen D800.

Die war bei meinen "Schnelltests", und die mache ich auf meinem Balkon und auf einem anschliessenden Waldspaziergang in unserem Wildpark, augenscheinlich in Ordnung.

Auf den beiden Events, wo sie dann neu und nach der zweiten Justage durch den Service mit dabei war, wäre ich dann ohne meine D3s verratzt gewesen.

Von einer Teilreportage bei mässigem Licht ist eine komplette Serie einer Preisübergabe mit den "Officials" unverkäuflich, von einer anderen Teilreportage mehrere Serien nur durch Runterskalieren bis auf max. 13x18 Printgrösse zu retten gewesen. Gottseidank von jedem dieser beiden Events mit der D3s mehr als genug anderes i.O.-Material dabei, dass diese verrammelten Teilreporatagen nicht die jeweiligen ganzen Reportagen "geschmissen" haben und mein "Image" beim Kunden so auch nicht "ramponiert" wurde.

That's life. Seitdem bin ich gewarnt. :rolleyes:

GLG FMA
 
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Genau so habe ich auch sehr lange gedacht. Bis zu meiner neuen D800

Moin,

ich wusste, dass das jemandem aufstoesst, deswegen hatte ich vorsichtshalber den Smiley gesetzt. :)

Das ist es aber was ich meine, so eine Aussage ist mir zu platt. Staendiges Kalibrieren von Kameras und Objektiven macht einen Fotografen in meinen Augen nicht zum Profi. Ein Profi unterscheidet sich von Amateuren wie du es machst, mit einem backup body, weil er damit rechnen muss, dass eine Kamera mal abschmieren kann, runterfallen, Batterie stirbt, was auch immer. Sowas ist Berufsrisiko.

Da hilft dir auch kein LensCal oder sonstwas, da hilft, dass du eine D3 dabei hast, um noch Aufnahmen zu machen und deine Arbeit zu erledigen. Hast du die D3 mitgenommen, weil du sie vorher kalibriert hast, oder weil sie bisher zuverlaessig ihre Arbeit erledigt hat? Ist dir bei der Arbeit aufgefallen, dass mit der D800 was nicht stimmt oder erst spaeter zu Hause? Ich hab es so verstanden, dass du parallel mit der D3 fotografiert hast und dadurch noch Material hattest, das du verwenden konntest, ohne zu wissen, dass die D800 einen Fehler hat. Trotzdem hast du noch Arbeit abliefern koennen, ohne die D800 ausgiebig zu testen.

Sowas macht in meinen Augen einen Profi aus, nicht, dass er vor jedem Einsatz oder alle zwei Monate seine Equipment testet. Und wenn du nicht so ordentlich arbeitest, nuetzt dir dein kalibriertes Equipment auch nichts. Zu einem Auftrag faehrst du ein, vielleicht zwei Mal mit nur einer Kamera und stehst dann ploetzlich da und sagst "Sorry, Kamera/Objektiv kaputt!" und hast ueberhaupt nichts vorzuweisen. Ob du danach noch weitere Auftraege bekommst, nicht nur mit schlechter Reputation, sondern auch ohne Referenzen vorweisen zu koennen, bezweifel ich.

Wenn man so eine Aussage in den Raum stellt, sollte man dazu auch sagen, dass Profis sowas machen, wenn sie Probleme sehen, wie du bei deiner D800. Oder man fragt Profis gleich direkt und holt sich von ihnen Antworten und nicht Antworten ueber sie. Wie hilft ArtDigital sowas bei der Suche nach Info, ob die D800 die richtige Kamera fuer ihn ist?
 
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