Wenn nach Objektiv-Empfehlungen gefragt wird, kommen in der Regel Hinweise auf die notorischen Highlights im Objektivprogramm (2,0/28, 2,5/105 usw.). Vor bestimmten Objektiven wird andererseits regelmäßig gewarnt - ein Beispiel ist das Zoom 3,5/43-86, über das im Nachbarthread nun erfreulich differenziert berichtet wurde.
Ich frage mich angesichts dieser differenzierten Auskünfte, wie fundiert die oftmals gebetsmühlenartig vorgebrachten Warnungen vor bestimmten Objektiven bzw. -versionen insgesamt sind - gibt es tatsächlich "Gurken" im Nikon-Programm, die nichts taugen? Ich habe da meine Zweifel. Vielleicht könnte man die Objektive, die einen eher zweifelhaften Ruf haben, mal mustern und etwas genauer darstellen, was von ihnen warum zu halten ist.
Ich fange einmal an:
Serie-E-Objektive: Sie gelten oft als Billig-Objektive, zumal sie seinerzeit mit der Einsteiger-Kamera EM vorgestellt wurden. Aus eigener Erfahrung kenne ich das 2,8/100 (ich habe mir jetzt wieder eins besorgt) und das 3,5/75-150. Sie sind leichter als die vergleichbaren Nikkore, bei den Fassungen wurde Kunststoff verwendet, und einige (das 100er und das 1,8/50) haben nur eine einfache Vergütung. Im direkten Vergleich mit einem AI- oder AIS-Nikkor (oder gar mit einem Berg-und Tal-Objektiv) wirken sie tatsächlich "billig", das haptische Vergnügen eines 2,5/105 bietet das 2,8/100 E nicht. Aber: Die optische Leistung beider Objektive ist wirklich erstklassig; ich sehe da keine Unterschiede zu den Ergebnissen mit Nikkoren der entsprechenden Brennweiten.
Die E-Objektive der späteren Baujahre (ab 1981) wirken äußerlich etwas edler, da sie einen Griffring aus Chrom haben und so den Nikkoren äußerlich ähneln; diese Versionen sind daher auch etwas teurer.
Nikkor 2,8/35 AI und AIS: Vor dem 2,8er wird zumeist gewarnt. Ich hatte zwei AI-Objektive und war mit beiden grundsätzlich zufrieden, als Gurke würde ich die Linsen nicht bezeichnen. Man muß wissen, daß kurz nach Einführung der AI-Version der optische Aufbau geändert wurde (von 6 auf 5 Linsen); die Seriennummern der älteren Version beginnen mit 8, die derjüngeren mit 3, die der AIS mit 5). Die sechslinsige Version erschien mir geringfügig besser; ich bin irgendwann auf Nikkor-O 2/35 und 2,0/35 AIS umgestiegen, in erster Linie aber wegen der Lichtstärke. Das 2,8er hat den Vorzug, sehr leicht und kompakt zu sein, mit der Schärfe und den übrigen optischen Eigenschaften war ich zufrieden. Die Warnung vor dem Objetkiv würde ich nicht unterschreiben.
Nikkor 2,8/28 AI (Naheinstellgrenze 0,3 m) Als 28er wird (neben dem 2,0/28) stets das 2,8 AIS (Naheinstellgrenze 0,2 m) empfohlen. Diese Version hat CRC und soll im Nahbereich besser abbilden. Ich hatte das AI und kann mich im Hinblick auf seine allgemeinen Abbildungseigenschaften bei mittleren Entfernungen überhaupt nicht beschweren; vermutlich kommt es darauf an, ob häufig Objekte im Nahbereich aufgenommen werden sollten. Man müßte das einmal systematisch vergleichen. Ich bin zwar auf das AIS umgestiegen, sehe aber bei allgemeinen Landschafts- und Architekturaufnahmen keine Vorzüge gegenüber dem alten AI. Die Vorbehalten gegenüber der AI-Version kann ich nicht ganz nachvollziehen; es mag sein, daß das AIS insgesamt besser ist, das AI scheint mir aber kein schlechtes Objektiv zu sein.
Ich frage mich angesichts dieser differenzierten Auskünfte, wie fundiert die oftmals gebetsmühlenartig vorgebrachten Warnungen vor bestimmten Objektiven bzw. -versionen insgesamt sind - gibt es tatsächlich "Gurken" im Nikon-Programm, die nichts taugen? Ich habe da meine Zweifel. Vielleicht könnte man die Objektive, die einen eher zweifelhaften Ruf haben, mal mustern und etwas genauer darstellen, was von ihnen warum zu halten ist.
Ich fange einmal an:
Serie-E-Objektive: Sie gelten oft als Billig-Objektive, zumal sie seinerzeit mit der Einsteiger-Kamera EM vorgestellt wurden. Aus eigener Erfahrung kenne ich das 2,8/100 (ich habe mir jetzt wieder eins besorgt) und das 3,5/75-150. Sie sind leichter als die vergleichbaren Nikkore, bei den Fassungen wurde Kunststoff verwendet, und einige (das 100er und das 1,8/50) haben nur eine einfache Vergütung. Im direkten Vergleich mit einem AI- oder AIS-Nikkor (oder gar mit einem Berg-und Tal-Objektiv) wirken sie tatsächlich "billig", das haptische Vergnügen eines 2,5/105 bietet das 2,8/100 E nicht. Aber: Die optische Leistung beider Objektive ist wirklich erstklassig; ich sehe da keine Unterschiede zu den Ergebnissen mit Nikkoren der entsprechenden Brennweiten.
Die E-Objektive der späteren Baujahre (ab 1981) wirken äußerlich etwas edler, da sie einen Griffring aus Chrom haben und so den Nikkoren äußerlich ähneln; diese Versionen sind daher auch etwas teurer.
Nikkor 2,8/35 AI und AIS: Vor dem 2,8er wird zumeist gewarnt. Ich hatte zwei AI-Objektive und war mit beiden grundsätzlich zufrieden, als Gurke würde ich die Linsen nicht bezeichnen. Man muß wissen, daß kurz nach Einführung der AI-Version der optische Aufbau geändert wurde (von 6 auf 5 Linsen); die Seriennummern der älteren Version beginnen mit 8, die derjüngeren mit 3, die der AIS mit 5). Die sechslinsige Version erschien mir geringfügig besser; ich bin irgendwann auf Nikkor-O 2/35 und 2,0/35 AIS umgestiegen, in erster Linie aber wegen der Lichtstärke. Das 2,8er hat den Vorzug, sehr leicht und kompakt zu sein, mit der Schärfe und den übrigen optischen Eigenschaften war ich zufrieden. Die Warnung vor dem Objetkiv würde ich nicht unterschreiben.
Nikkor 2,8/28 AI (Naheinstellgrenze 0,3 m) Als 28er wird (neben dem 2,0/28) stets das 2,8 AIS (Naheinstellgrenze 0,2 m) empfohlen. Diese Version hat CRC und soll im Nahbereich besser abbilden. Ich hatte das AI und kann mich im Hinblick auf seine allgemeinen Abbildungseigenschaften bei mittleren Entfernungen überhaupt nicht beschweren; vermutlich kommt es darauf an, ob häufig Objekte im Nahbereich aufgenommen werden sollten. Man müßte das einmal systematisch vergleichen. Ich bin zwar auf das AIS umgestiegen, sehe aber bei allgemeinen Landschafts- und Architekturaufnahmen keine Vorzüge gegenüber dem alten AI. Die Vorbehalten gegenüber der AI-Version kann ich nicht ganz nachvollziehen; es mag sein, daß das AIS insgesamt besser ist, das AI scheint mir aber kein schlechtes Objektiv zu sein.